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Geschrieben

Hallo zusammen,

seit August letzten Jahres mache ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker im Bereich Anwendungsentwicklung. Der Job an sich würde mir viel Spaß machen, doch bin ich zurzeit sehr unzufrieden mit meiner Ausbildung. Der schulische Teil der Ausbildung läuft super, auch im Unterricht lerne ich wirklich was, jedoch kann ich das vom betrieblichen Teil der Ausbildung nicht behaupten. 
Meine Ausbildung besteht größtenteils aus Kundensupport. Ich richte ständig Arbeitsplätze ein, richte PCs ein, Benutzerkonten, etc.

Wir haben bei uns im Unternehmen keine Systemintegrations-Azubis, weswegen wir Anwendungsentwickler Azubis das alles erledigen müssen und dabei bleibt die Anwendungsentwicklung leider liegen. Außerdem verlangt unser Chef das wir öfters länger bleiben, was auch kein Problem wäre, allerdings haben wir kein System um unsere Zeiten zu erfassen was dafür sorgt dass die Überstunden einfach wegfallen. Trotzdem werden sie verlangt.

Mit Chef und Ausbilder haben wir schon öfter darüber geredet, der Chef stellt sich quer und der Ausbilder meint er könnte nichts dagegen tun da die Anweisungen vom Chef kommen.

Ist es normal dass es in der Anwendungsentwickler-Ausbildung so abläuft?

Geschrieben

Hallo LiPingOn,

nein, das ist absolut nicht normal. Als FIAE sollst du lernen wie du Software entwickelst. Sicherlich gehört auch ein Teil Systemintegration dazu, allerdings klingt es eher, als würde man dich in Richtung FISI ausbilden.

Bezüglich der Arbeitszeit und den anfallenden Stunden: Mach dir ne Excel Tabelle, trage ein, wann du gekommen bist, wann du eventuell Pausen gemacht hast und wann du gegangen bist. Auch hier gilt: Du bist selbst dafür verantwortlich, dass du gesetzliche Regelungen bezüglich der Arbeitszeiten einhälst. Wenn in deinem Vertrag drin steht: 40 Stunden pro Woche, dann würde ich als erstes mal zusehen, dass du auch nur 40 Stunden pro Woche machst und dann mal gehst. Egal ob der Chef will, dass du länger bleibst oder nicht.

Als zweites würde ich dir ganz dringen raten, eine neue Ausbildungsstelle zu suchen. Wie willst du deine Prüfung bestehen, wenn du faktisch nie in dem Beruf ausgebildet wurdest und im Grunde gar keine Software schreiben kannst? Ich denke da auch schon an dein Abschlussprojekt. Sollst du das auch noch in deiner Freizeit machen? Denn auf der Arbeit scheint man dir ja keine Zeit dafür zu geben. Ebenfalls würde ich dir empfehlen mal mit deiner zuständigen IHK zu sprechen und das melden.

Leider werden Azubis oft ausgenutzt, die Trauen sich dann aber auch leider nicht mal für ihre Rechte einzustehen, weshalb das scheinbar oft ganz gut läuft für die Chefs. Ist auf jeden Fall kein Arbeitgeber, bei dem ich lange bleiben würde.

 

Und ganz wichtig: Es geht hier um DEINE ZUKUNFT. Nicht um die von deinem Chef, deinem Ausbilder, der Firma oder sonst wem / was. Du sollst lernen und den Einstieg in die Berufswelt schaffen. Wie soll das klappen? Wie hoch schätzt du deine Chance auf dem Arbeitsmarkt später mal ein, wenn du den Beruf praktisch nie erlernt hast?

Ich selbst bin Ausbilder und finde sowas ungeheuerlich. Wenn du darüber hinaus Rat benötigst, zögere nicht mich jederzeit zu kontaktieren.

 

LG

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb puscher:

Als zweites würde ich dir ganz dringen raten, eine neue Ausbildungsstelle zu suchen. Wie willst du deine Prüfung bestehen, wenn du faktisch nie in dem Beruf ausgebildet wurdest und im Grunde gar keine Software schreiben kannst? Ich denke da auch schon an dein Abschlussprojekt. Sollst du das auch noch in deiner Freizeit machen? Denn auf der Arbeit scheint man dir ja keine Zeit dafür zu geben. Ebenfalls würde ich dir empfehlen mal mit deiner zuständigen IHK zu sprechen und das melden.

Das würde ich nicht überstürzen. Es gibt andere Mittel und Wege, wie man gut aus der Sache rauskommen kann, mal eben den Betrieb wechseln geht nämlich überhaupt nicht.

Geschrieben

Da Gespräche mit dem Chef scheinbar nichts gebracht haben, so wie erwähnt wird es nur den Weg über die IHK geben bzw. den Betrieb wechseln. Dass muss natürlich in Absprache mit der IHK erfolgen.

 

Und natürlich muss man den Betrieb wechseln können. Kann ja nicht sein, dass einem die Zukunft wegen eines Idioten Chefs verbaut wird. Dass das nicht mal eben innerhalb von ein paar Tagen erledigt ist, sollte eigentlich klar sein.

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