Whitehammer03 Geschrieben 12. Mai 2019 Geschrieben 12. Mai 2019 Hallo liebe Fachinformatiker-Community, Wie ihr vielleicht wisst, habe ich vor kurzem ein Praktikum in einem IT-Systemhaus absolviert. Das Praktikum sollte 6 Monate gehen und am Ende sollte ich eine Ausbildung zum FiSi anfangen. Monatliche Vergütung 200€, reichte gerade mal für den Sprit. Nun zum Problem: In der 3. Praktikumswoche hatte ich einen Termin für ein Assessment Center bei einem großen IT Dienstleister, von dem ich auch 1 Tag nach dem Termin eine Zusage bekommen habe (mittlerweile auch schon Vertrag unterschrieben). Ich informierte meinen Chef im IT Systemhaus und darüber und teilte ihm mit, dass ich meine Ausbildung gerne dort machen würde aufgrund der besseren Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Aber auch sonst war der Chef einer, den man nur ungern als Chef haben würde. Naja, anderes Thema. Aufjedenfall war er davon nicht begeistert, sagte mir er sei enttäuscht, da er mit mir unbedingt die Ausbildung machen wollte. Als ich ihm sagte, dass es schon beschlossene Sache sei, sagte er mir, dass ich normalerweise eine Kündigungsfrist von 1 Monat habe, ich aber zumindest noch 1 Woche zur Arbeit kommen soll, damit ich 1 vollen Monat durch habe und die Abrechnung am Ende stimmt. Ich stimme zu, konnte aber nicht erscheinen ab der nächsten Woche da ich krank war. Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung habe ich ihm auch zugeschickt. Seitdem antwortet er mir nicht mehr auf meine Mails, bei anrufen werde ich von der Sekretärin andauernd abgewimmelt ( wird bei jedem Kunden so gemacht, er hasst Telefongespräche nämlich). Meine Vergütung von 200 Euro habe ich nun seit 2 Monaten immernoch nicht bekommen. Wie sollte ich vorgehen? Eine schriftliche Kündigung ist bis jetzt von meiner Seite aus nicht erfolgt, da wird das ja mündlich geklärt haben ( Ich weiß, ist ein Fehler gewesen). Wenn ich den Vertrag offiziell kündigen würde, müsste er mir das Geld dann auszahlen? Bzw. Kann er mich im schlimmsten Fall anzeigen, weil ich nicht gekündigt habe und auch nicht zur Arbeit gekommen bin? Ich muss noch erwähnen, dass es ein Vertrag für einen Minijob war, da er mir sonst den Mindestlohn zahlen müsste. Heißt : offiziell arbeitete ich dort nur einige Stunden pro Woche, in der Realität waren es aber 40 Stunden pro Woche. Ich habe das Praktikum auch ehrlicherweise nur gemacht, um meine Chancen während der Suche nach einer Ausbildung zu erhöhen, was ja auch ziemlich gut geklappt hat. Die Ausbildung im IT-Systemhaus war ein Notfallplan, falls ich nichts finden sollte. Deswegen habe ich mich auch auf diese miesen Bedingungen eingelassen. Was sagt ihr? Wie sollte ich vorgehen? Schriftliche Kündigung werde ich am Montag abschicken nachträglich. Wenn es am Ende nichts bringt, soll ich zum Anwalt? Mein Chef hat viele Anwälte als Kunden, einige sehr gute sogar. Hab da deswegen ein wenig Angst. Habe eine Rechtsversicherung, jedoch mit 150€ Selbstbeteiligung. Oder soll ich es einfach sein lassen und auf die 200 Euro verzichten? Danke im voraus. Zitieren
eneR Geschrieben 12. Mai 2019 Geschrieben 12. Mai 2019 Ich würde schriftlich kündigen, für die Form, und dann den ganzen Spaß vergessen. Der ganze Stress lohnt sich doch nicht. Whitehammer03 reagierte darauf 1 Zitieren
Gast Liwjatan Geschrieben 12. Mai 2019 Geschrieben 12. Mai 2019 Schon mal vorab, bevor du den nächsten Fehler machst: Kündigung per Einschreiben Einwurf (und nicht Einschreiben Rückschein)! Zitieren
Thanks-and-Goodbye Geschrieben 12. Mai 2019 Geschrieben 12. Mai 2019 200 Euro? Geht es um das "Praktikum" aus diesem Thread? Da war doch klar, dass dieses "Praktikum" unter die Mindestlohnregelung fällt. Whitehammer03 reagierte darauf 1 Zitieren
neinal Geschrieben 12. Mai 2019 Geschrieben 12. Mai 2019 Ich glaube, dass ich mir den Stress für das bisschen Kohle nicht machen würde. Wobei ich nicht weiß, wie das ein Anwalt sehen würde. Du hast ja offensichtlich mehr gearbeitet, als es im Vertrag steht. Hättest also eh mehr als die 200€ verdient.Aber ich hoffe für dich, dass du daraus was lernst. Hier wurde dir ja schon vorab davon abgeraten. Jemand, der nicht mal den Mindeslohn zahlen will, kann kein guter Chef sein... Und bitte denkt bei sowas auch mal an die anderen. Solang es Leute gibt, die sich auf so eine Verarsche einlassen, wird es Arbeitgeber geben, die genau solche Angebote machen. Whitehammer03 reagierte darauf 1 Zitieren
Whitehammer03 Geschrieben 12. Mai 2019 Autor Geschrieben 12. Mai 2019 Danke Leute, ich weiß, dass es unter normalen Umständen ein Fehler gewesen wäre mit dem Praktikum. Aber ich denke, das Praktikum hat mir bei der Suche nach einer Ausbildung sehr geholfen, jetzt bin ich ab August Azubi I bei einem tollen Arbeitgeber der mir schon am Tag des Assessment Centers ein sehr schönes und angenehmes Gefühl gegeben hat. Ich freue mich schon drauf! Ich denke ich werde einfach mal schriftlich kündigen, inkl. Kleiner Randnotiz bezüglich der ausstehenden Vergütung. Und wenn dann immernoch nichts kommt, vergesse ich es einfach. Zitieren
Perceptor Geschrieben 12. Mai 2019 Geschrieben 12. Mai 2019 (bearbeitet) Abhaken und vergessen. Ich habe mal einen Monat Probearbeit bei einem Discounter als Aushilfe gearbeitet. Mir wurde ein Job in Aussicht gestellt und eine kleine Vergütung. Ich habe am Ende des Monats beides nicht bekommen. Den Stress mit der Klage für die paar Hundert Euro lohnen sich nicht. Du bist nicht der Erste und nicht der Letzte dem das passiert. Freu dich stattdessen auf deine neue Ausbildung. Da wirst du auch mehr verdienen als die 200€. Bearbeitet 12. Mai 2019 von Bluejazzer JimTheLion und Whitehammer03 reagierten darauf 1 1 Zitieren
JimTheLion Geschrieben 12. Mai 2019 Geschrieben 12. Mai 2019 Ich habe mir jetzt auch nochmal den älteren Thread durchgelesen. Ich hoffe SEHR, dass du von nun an ein bisschen gründlicher bist und auch etwas kritisch nachdenkst und auch nervige formelle Abläufe einhältst. In diesem Fall gab es so unglaublich viele Warnsignale (und Hinweise, z.B. vom Chief)... Dazu diese rechtliche Grauzone, dass die Stelle als Minijob abgerechnet wird, aber Vollzeit gearbeitet wird... Und dann machst du immer noch den Fehler die Kündigung nicht schriftlich einzutüten, gehst nicht mehr zur Arbeit und bringst dich damit selbst in Gefahr. Da wären mir beim Kopf schütteln fast die Wirbel ausgeleiert. Halt dich bloß von der Firma fern und hoffe, dass der Chef dich als "Praktikant der keinen Bock mehr hatte" abschreibt und dir nicht noch eine auswischen will. Albi, Thanks-and-Goodbye und Whitehammer03 reagierten darauf 1 2 Zitieren
Maniska Geschrieben 12. Mai 2019 Geschrieben 12. Mai 2019 Schau dir SOFORT alle Verträge an die du bei dem Unternehmen unterschrieben hast, und kündige nachweißbar schriftlich (entweder mit Zeugen in den Briefkasten werfen oder unter Zeugen Brief als Einwurfeinschreiben hin schicken). Wichtig ist, dass der zeuge den Inhalt des Briefes und den Einwurf/Abgabe bei der Post lückenlos bezeugen kann. Die Vergütung würde ich einfach abhaken, sonst kommt der AG gegebenfalls auf die Idee Schadenersatz wegen unentschuldigtem Fehlen geltend zu machen. Im Idealfall geht die Rechnung dann 0 auf 0 auf, aber wer weiß. In vielen Arbeitsverträgen findet sich eine Auschlussfrist, die die gesetzlicheVerjährung von Ansprüchen deutlich heruntersetzt, ggf. nur auf 3 Monate. Ich würde kündigen, 3 Monate Füße still halten und dann mal dem Zoll (soweit ich weiß zuständig für die Einhaltung des Mindestlohns) stecken was der Betrieb bezüglich Arbeitszeit und Bezahlung abgezogen hat. Whitehammer03, Albi, awesomenik und 3 Weitere reagierten darauf 3 3 Zitieren
Whitehammer03 Geschrieben 12. Mai 2019 Autor Geschrieben 12. Mai 2019 vor 3 Stunden schrieb PVoss: Ich habe mir jetzt auch nochmal den älteren Thread durchgelesen. Ich hoffe SEHR, dass du von nun an ein bisschen gründlicher bist und auch etwas kritisch nachdenkst und auch nervige formelle Abläufe einhältst. In diesem Fall gab es so unglaublich viele Warnsignale (und Hinweise, z.B. vom Chief)... Dazu diese rechtliche Grauzone, dass die Stelle als Minijob abgerechnet wird, aber Vollzeit gearbeitet wird... Und dann machst du immer noch den Fehler die Kündigung nicht schriftlich einzutüten, gehst nicht mehr zur Arbeit und bringst dich damit selbst in Gefahr. Da wären mir beim Kopf schütteln fast die Wirbel ausgeleiert. Halt dich bloß von der Firma fern und hoffe, dass der Chef dich als "Praktikant der keinen Bock mehr hatte" abschreibt und dir nicht noch eine auswischen will. Hast mit allem Recht was du sagst.. Aber in der Situation hatte ich für mich keinen anderen Weg mehr gesehen. "Dank" dem Praktikum habe ich meine Ausbildungsstelle bei einem internationalen IT Dienstleister bekommen. Ich denke, dass es sich trotz all den ganzen Geschehnissen gelohnt hat. Natürlich ist es auch ein Fehler gewesen, nicht schriftlich zu kündigen. Ich dachte mir, dass er wohl nicht so ein Ar******* sein wird und die mündliche Kündigung schon reichen wird. Naja, was solls. Morgen geht die Kündigung mit 2 Zeugen auf den Weg zun Chef. Zitieren
Whitehammer03 Geschrieben 12. Mai 2019 Autor Geschrieben 12. Mai 2019 vor 2 Stunden schrieb Maniska: Schau dir SOFORT alle Verträge an die du bei dem Unternehmen unterschrieben hast, und kündige nachweißbar schriftlich (entweder mit Zeugen in den Briefkasten werfen oder unter Zeugen Brief als Einwurfeinschreiben hin schicken). Wichtig ist, dass der zeuge den Inhalt des Briefes und den Einwurf/Abgabe bei der Post lückenlos bezeugen kann. Die Vergütung würde ich einfach abhaken, sonst kommt der AG gegebenfalls auf die Idee Schadenersatz wegen unentschuldigtem Fehlen geltend zu machen. Im Idealfall geht die Rechnung dann 0 auf 0 auf, aber wer weiß. In vielen Arbeitsverträgen findet sich eine Auschlussfrist, die die gesetzlicheVerjährung von Ansprüchen deutlich heruntersetzt, ggf. nur auf 3 Monate. Ich würde kündigen, 3 Monate Füße still halten und dann mal dem Zoll (soweit ich weiß zuständig für die Einhaltung des Mindestlohns) stecken was der Betrieb bezüglich Arbeitszeit und Bezahlung abgezogen hat. Welch ein Zufall, direkt neben den Systemhaus gibt es nen Zoll ??? Zitieren
Albi Geschrieben 12. Mai 2019 Geschrieben 12. Mai 2019 vor 1 Stunde schrieb Whitehammer03: und die mündliche Kündigung schon reichen wird. NIEMALS etwas nur mündlich vereinbaren oder kündigen! Immer Schwarz auf Weiß! Mündlich = nie passiert, selbst mit Zeugen wäre ich bei mündlichen Aussagen vorsichtig, da kann dann auch ganz schnell behauptet werden das das so nie gesagt wurde etc. weil der "Kollege" vom Chef unter Druck gesetzt wird etc. Whitehammer03 reagierte darauf 1 Zitieren
Maniska Geschrieben 13. Mai 2019 Geschrieben 13. Mai 2019 vor 11 Stunden schrieb Albi: NIEMALS etwas nur mündlich vereinbaren oder kündigen! Kündigungen bedürfen der Schriftform, mündlich kündigigen = gar nicht gekündigt! Bei Arbeitsverhältnissenzählt noch nicht mal ein Fax. Da muss die Kündigung in Papierform im Original mit handschiftlicher Unterschift (also nicht mit einscannen und ausdrucken) vorliegen. Von demher, schriftlich kündigen und beweißbar zustellen. sonst fehlt man einfach nur untentschuldigt, was einen Schadenersatz des AG zur Folge hat. Whitehammer03 und Albi reagierten darauf 2 Zitieren
Kwaiken Geschrieben 13. Mai 2019 Geschrieben 13. Mai 2019 vor 3 Minuten schrieb Maniska: ... sonst fehlt man einfach nur untentschuldigt, was einen Schadenersatz des AG zur Folge hat. Wobei ich hier die Frage stellen würde, was ein Praktikant durch sein Fehlen für einen Schaden verursacht hat. Und wenn er auch nur irgendwie beweisen kann, dass er 40h gearbeitet hat und der AG so durch Umgehen des Mindestlohns Sozialabgaben eingespart hat, wird der AG sicherlich die Füße still halten. Ändert natürlich nichts daran, dass der TE sich schleunigst schriftlich absichern sollte. Whitehammer03 reagierte darauf 1 Zitieren
Maniska Geschrieben 13. Mai 2019 Geschrieben 13. Mai 2019 vor 5 Minuten schrieb Kwaiken: Wobei ich hier die Frage stellen würde, was ein Praktikant durch sein Fehlen für einen Schaden verursacht hat. Eine Leiferung PCs dienicht rechtzeitig raus ging weil der Prakti der die Installationsstraße bestücken sollte auf einmal nicht mehr kam? Wenn man will findet man immer was. Ich gebe dir recht, dass das ziehmlich unwahrscheinlich ist, vor allem mit der Nebengeschichte. Aber ausgeschlossen ist es nicht, vor allem wenn der AG beim Praktikum schon so dreist vorgeht. Whitehammer03 reagierte darauf 1 Zitieren
Kwaiken Geschrieben 13. Mai 2019 Geschrieben 13. Mai 2019 (bearbeitet) vor 8 Minuten schrieb Maniska: Eine Leiferung PCs dienicht rechtzeitig raus ging weil der Prakti der die Installationsstraße bestücken sollte auf einmal nicht mehr kam? Er ist ein Praktikant. Ich denke, dass jeder Richter hier dem AG vermitteln wird, dass ein Praktikant nicht dazu dient, ihn unersetzbar in die Wertschöpfungskette einzubinden. Bearbeitet 13. Mai 2019 von Kwaiken Whitehammer03 reagierte darauf 1 Zitieren
TooMuchCoffeeMan Geschrieben 13. Mai 2019 Geschrieben 13. Mai 2019 Das Geld kannst du vermutlich abschreiben. Wenn ich nicht gelesen hätte, dass du aus Düsseldorf kommst, hätte ich bei Lesen des obigen Textes gedacht das kann nur mein Chef aus der Ausbildung sein. Der hatte auch eine "Sekretärin" die für ihn alle lästigen Anrufer abgewimmelt hat. Klingt so als sei er persönlich beleidigt und glaubt du hättest die Woche blau gemacht. Ziemlich kindische Reaktion. Wie andere weiter oben bereits geschrieben haben: Sorg' dafür dass du rechtlich auf der sicheren Seite bist. Kündige geschlossene Verträge schriftlich, fang' die Ausbildung im neuen Betrieb an und blicke nicht mehr zurück. Whitehammer03 reagierte darauf 1 Zitieren
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