Spätzünder19 Geschrieben 11. Juni 2019 Geschrieben 11. Juni 2019 (bearbeitet) Hallo Ich stehe momentan vor der Entscheidung entweder mein Studium der Betriebswirtschaftslehre durchzuziehen (Ca. Halbzeit) oder eine Ausbildung als Fachinformatiker für Systemintegration zu beginnen. Leider habe ich während meines Studiums bemerkt, dass das ganze doch nicht so meine Welt ist. Pure Monotonie, kaum flexibilität und zum Teil wird mehr darauf geachtet wer welchen Status hat als dass es um die Fähigkeiten einer Person geht. Zudem hasse ich persönlich es irgendwelche Erfundenen Fantasie Werte zu berechnen. Versteht mich nicht falsch, die Welt der BWL hat durchaus seine Daseins Berechtigung, nur ist das für mich nichts. Nun bin ich durch längere Recherche auf den Fachinformatiker für Systemintegration gekommen. Ich interessiere mich schon mein ganzes Leben lang für Computer, Hardware und Software. Ich habe auch einen studierten Informatiker in meiner Familie und weiß daher dass es eben nicht so ist wie viele denken (Ich mag PC´s, werd ich eben Informatiker). Nein, mich interessiert durchaus auch die Programmierung. Auch unser Heimnetzwerk habe ich installiert und auch erste Programmier Erfahrungen habe ich bereits gesammelt. Nun ist es so, dass ich nicht der schlaueste Mensch in der Mathematik bin, wodurch ein Studium für mich quasi kaum zu schaffen ist und falls ich das will kann ich das später ja immernoch machen, ich will nun aber erstmal etwas in der Tasche haben. Der Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ist ja eher "Reines" programmieren was ich auf dauer auch wieder mit Monotonie verbinde. Also will ich von euch wissen, ist der Fachinformatiker für Systemintegration so wie ich es mir vorstelle? Sehr Abwechslungsreich? Das man quasi etwas programmiert, aber eben auch die Installation und Planung der Hardware vornimmt. Also auch ab und an mal unterwegs, beim Kunden ist? Das man auch mal Homeoffice machen kann? Ich habe auch schon gehört dass es natürlich auch mal Zeiten gibt wo man wenig zu tun hat (Vorallem wohl im Support?), ist es dort so dass man sich anderweitig beschäftigen darf? Also surfen o.ä. oder ist es eben genauso wie in der BWL dass man sich anstrengen muss beschäftigt auszusehen? Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen Vielen dank im Vorraus Bearbeitet 11. Juni 2019 von Spätzünder19 Zitieren
Griller Geschrieben 11. Juni 2019 Geschrieben 11. Juni 2019 Ein Großteil deiner Fragen ist sehr abhängig davon, in welchem Unternehmen man arbeitet. Die kann ich seriös nicht beantworten, weil das überall anderes ist. Generell zu den Berufsgruppen: FIAE: Häufig natürlich in die Programmierrichtung, ist aber auch wieder kein Muss. Zur Entwicklung einer Anwendung gehören wesentlich mehr Bestandteile, als Code in eine IDE zu tippen. Es müssen entsprechende Konzepte entwickelt wird, die Projektplanung kann von FIAEs gemacht werden, usw. FISI: Häufig die typische Stelle eine Administrators. Planung, Einrichtung und oft auch Betrieb des IT-Systems. Wie stark man eine einzelne Tätigkeit oder Themengebiet administriert, hängt häufig an der Unternehmensgröße. Für beide gilt allerdings, dass auch ein hoher betriebswirtschaftlicher Anteil vorausgesetzt wird. Dies kannst du im Rahmenlehrplan nachlesen. Ich würde dir persönlich empfehlen jeweils mal eine Woche ein Praktikum für beide Berufsgruppen zu machen. Dann kannst du vielleicht ein wenig besser erahnen, was gefordert wird. IT-Berufe unterscheiden sich allerdings von Unternehmen zu Unternehmen teils sehr stark, das solltest du wissen. JimTheLion und charmanta reagierten darauf 2 Zitieren
Visar Geschrieben 11. Juni 2019 Geschrieben 11. Juni 2019 Für mich wäre die entscheidende Frage nach der Floskel "mein ganzes Leben lang", womit du dich in den vergangenen Jahren denn in Sachen IT konkret beschäftigt hast? Ich meine, ich habe auch einen Informatiker in der Familie, aber das für sich genommen hat eben keinen besonderen Wert. Liest du regelmäßig Tech-News, verfolgst Neuerscheinungen abseits von Steam oder hast schon irgendetwas programmiert oder dich zumindest mit den "Erweiterten Einstellungen" deiner FRITZ!Box auseinandergesetzt, den Unterschied zwischen IPv4- und IPv6-Adressen verstanden, mal einen Switch rangeklöppelt und verwaltet? Nur Beispiele. Es lässt sich immer so einfach sagen, dass etwas die eigene Passion ist, dass das Interesse daran so groß ist. Bis du dich intensiv mit der Frage beschäftigst: Was weiß ich eigentlich über IT, IT-Systeme und derlei? Soll nicht demotivieren, aber ich habe in den letzten Jahre leider Leute miterlebt, die dachten IT wäre die richtige Richtung für sie, dabei haben sie kaum Vorwissen gehabt und am Ende geschmissen. Yay. Vergeudete Lebenszeit. Bei der Sache mit Mathe ist ansonsten immer die Frage, wie groß das Problem ist. Denn an Zahlen kommst du in der Realität eben schwer vorbei. Ansonsten im Grunde was mein Vorredner sagt. Du kannst einen abwechslungsreichen und spannenden Berufsalltag haben, indem du irgendwo coole Sachen wie Multi-Faktor-Authentisierung auf die Beine stellst und dir den Kopf darüber zerbrichst, welcher Token es am Ende sein soll - oder du schleppst bloß Drucker durch die Gegend, richtest ein und wartest, weil dein Unternehmen mehr so der Büro-Dienstleister ist. Beides möglich. Beim FIAE passt das ansonsten auch. Grade mit so Späßen wie Continuous Integration/Delivery geht es heutzutage wirklich um weit mehr als schlicht Code. Softwaretester nicht zu vergessen, die selbst nicht entwickeln, aber mit dem Finger auf andere Leute und ihre Fehler zeigen dürfen. Zitieren
t0pi Geschrieben 12. Juni 2019 Geschrieben 12. Juni 2019 vor 11 Stunden schrieb Spätzünder19: Also will ich von euch wissen, ist der Fachinformatiker für Systemintegration so wie ich es mir vorstelle? Sehr Abwechslungsreich? Das man quasi etwas programmiert, aber eben auch die Installation und Planung der Hardware vornimmt. Also auch ab und an mal unterwegs, beim Kunden ist? Das man auch mal Homeoffice machen kann? Ich habe auch schon gehört dass es natürlich auch mal Zeiten gibt wo man wenig zu tun hat (Vorallem wohl im Support?), ist es dort so dass man sich anderweitig beschäftigen darf? Also surfen o.ä. oder ist es eben genauso wie in der BWL dass man sich anstrengen muss beschäftigt auszusehen? Hier sind die Fragen zu ungenau gestellt. Wieso? Weil du mit dem Fisi nicht nur einen Job sondern Zig Jobs machen kannst. Eine kleine Auswahl (und meine Meinung darüber da ich jede dieser Stellen bisher durch habe): Interner Administrator: Für die internen Systeme eines Unternehmens verantwortlich: Leider hatte ich das Pech in einem Unternehmen zu arbeiten die selbst nach einem Servercrash kein Geld in die Hand nehmen wollten um es "einmal richtig" zu machen sondern lieber auf zig Bastellösungen gesetzt haben... da wird es mit der Zeit sehr schnell langweillig da selbst ein dressierter Affe den Job erledigen kann (das bedeutet aber nicht das dies bei ALLEN Stellen so ist, es gibt genug Unternehmen die in ihre IT und auch in ihre Admins investieren Admin in einem Systemhaus: Admin für die Kunden (Hard- sowie Software) x Prozent deiner Zeiten muss berechenbar auf Kunden sein sonst bist du wertlos.... In meinen Augen sind Systemhäuser die Mc Donalds der IT Branche... Breit gefächert, wenig Inhalt. Dafür fährt man auch mal zu den Kunden raus, hat Projekte (Austausch der Server Hardware / Clients, Umzug des Unternehmens etc.) "Support": Bindeglied zwischen Kunden und Softwareentwicklung: Du bist fokussiert auf das Produkt deines Arbeitgebers, stellst du fest es liegt an einem Drittanbieter hat der Kunde erst bei dem zu prüfen was da schief läuft... andere Beispiele: Consulant, Projektleiter, Vertrieb (ja als Fisi kann man auch Hardware verkaufen, vielleicht sogar besser als Kaufleute weil du weisst worauf es ankommt), Netzwerkadmin, Firewalladmin (aber hier geht es dann schon in die "erweiterten Fähigkeiten") Du siehst es gibt viele Stellen mit unterschiedlichen "Arbeitsbereichen". Eins haben aber alle gemeinsam: Bildest du dich nicht fort bleibst du auf der Stelle...und dann wird es mit der Zeit zur eintönigen Arbeit. (denn auch wenn du bei Kunden bist... nach dem 100 Mal ist das auch Routine und wird öde...) Anderweitig beschäftigen "Surfen": Natürlich bildest du dich in deiner ruhigen Zeit (das muss nicht nur im Support sein) weiter , ob technisch oder politisch ist dir überlassen. Wobei hier gilt: Was steht in der Betriebsanweisung (ist private Nutzung des Internets erlaubt...) und um die AEs in Schutz zu nehmen. Als Anwendungsentwickler programmierst du nicht nur...hier gilt ebenfalls: es gibt zig Jobs, und ein Teil davon hat gar nichts mit Programmcode zu tun...aber hierzu sollte lieber ein Anwendungsentwickler antworten KleinHippo und reteP reagierten darauf 2 Zitieren
allesweg Geschrieben 12. Juni 2019 Geschrieben 12. Juni 2019 Der FISI ist total abwechslungsreich. Je nach Umfeld kann vieles möglich sein: Inhouse-FISI nur Verwalter des bestehenden Netzes und Hardware-Austauscher Planer des gesamten Konzernnetzwerks weltweit mit Hardware, Software, Providermanagement, ... Berater mit/ohne Reisetätigkeit projektweise alle n Monate neue Kunden und Themen für Pseudoprojekt als onsite-Admin so lange wie irgend möglich bei einem Kunden Mischungen und Schattierungen möglich. Der FISI bedient ein zu breites Feld für allgemeingültige Aussagen über den Abwechslungsreichtum. Zitieren
jk86 Geschrieben 12. Juni 2019 Geschrieben 12. Juni 2019 Wenn du einen vielseitigen Job haben willst, empfehle ich dir, nach der Ausbildung einfach mal mutig zu sein und dich auf Stellen zu bewerben, die mehr als den "klassischen" FiSi anbieten. So bin ich an eine Stelle in einem KMU (ca. 30 MA) geraten, in der ich neben der eigentlichen IT-bezogenen Tätigkeit (die aber auch Nicht-Informatiker ausüben können) etwa 25%-50% der Zeit mit Programmierung (Python), Bashscripting oder Systemintegration beschäftigt bin. Das schöne ist, dass die aktuelle Marktlage für Informatiker das hergibt, gerade kleinere Unternehmen suchen "eierlegende Wollmilchsäue", ohne dieselben Gehälter wie große Unternehmen zahlen zu können Mein Gehalt ist trotzdem für einen Berufsanfänger sehr gut. Bei den großen Unternehmen gibt es eher eine ausgeprägte Arbeitsteilung, was letztendlich bedeutet, dass der Job weniger abwechslungsreich ist. Zitieren
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