thereisnospace Geschrieben 27. Juni 2019 Teilen Geschrieben 27. Juni 2019 Hallo zusammen, ich melde mich auch mal wieder mit einem Thread. Und zwar habe ich das "Glück gehabt" eine Stelle in einer Managementposition annehmen zu können. Für mich persönlich ist das die erste Stelle mit geringer Personalverantwortung (Budget, Termineinhaltung, keine disziplinarische Führung). Nun habe ich für mich persönlich festgestellt, dass ich Probleme damit habe, Aufgaben aus meiner Hand und in die Verantwortung anderer zu geben - im Endeffekt aber eben für den Misserfolg geradestehen zu müssen. Mich persönlich stresst es die Verantwortung aus der Hand zu geben und nicht mehr erstrangig für den Erfolg oder Misserfolg der Aufgabe schuldig zu sein. Wie handhabt ihr das? Wie könnt ihr für euch da klare Grenzen ziehen, sodass Beschwerden nicht persönlich genommen werden? Kam das mit der Zeit? Oder bin ich einfach nicht der Typ dafür. Ich freue mich über eure Eindrücke. Beste Grüße Gottlike Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
charmanta Geschrieben 27. Juni 2019 Teilen Geschrieben 27. Juni 2019 das ist die Krux an leitenden Stellen ... Vertrauen in andere Leute zu setzen, zu fördern und zu fordern und selbst die Füsse still zu halten. Das "dicke Fell" bei Beschwerden kommt automatisch, auf jeden Fall muss man Beschweden immer ernst nehmen und nie nordisch "jaja" sagen ;) Musste ich auch erst lernen, tröste Dich thereisnospace, Rabber, JimTheLion und 3 Weitere reagierten darauf 4 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast kurojima Geschrieben 27. Juni 2019 Teilen Geschrieben 27. Juni 2019 (bearbeitet) charmanta hat es ganz gut gesagt. Beschwerden auf jeden Fall ernst nehmen, aber keine Entschuldigungen sondern Lösungen finden. Das wird von Führungskräften erwartet. Sieh dich als Vermittler zwischen deinen Mitarbeitern und "denen da oben". Du wirst immer viel zu wenig Zeit bekommen (Budget ist selten das grosse Problem am Ende) und besonders da ist es wichtig realistische Erwartungen zu setzen. Auftraggeber will immer alles am liebsten gestern und deine Mitarbeiter werden immer den Drang zum Perfektionismus haben, beides musst du austreiben. Je mehr du deine Mitarbeiter kennst, um so einfacher wird dir der Job fallen. Bearbeitet 27. Juni 2019 von kurojima Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Rabber Geschrieben 27. Juni 2019 Teilen Geschrieben 27. Juni 2019 Sehe ich genauso. Am Ende ist genau das Beschriebene dann Dein Job. Entwickeln, Administrieren oder Präsentieren können auch Deine Angestellten und das immer mal wieder sogar besser als Du. Dafür braucht es Dich (als Leiter) nicht. Deine Aufgabe als Leiter ist das Organisieren, Planen, Kontrollieren, Vermitteln und natürlich auch den Shitstorm auszuhalten, wenn wieder was nicht geklappt hat (was mehr oder minder der Normalfall ist), ohne dass Du den Druck an Deine Kollegen weitergibst. Ein guter Leiter hält da die Hand über seine Mitarbeiter und klärt Differenzen intern. Führungskarrieren werden nicht ohne Grund von Fachkarrieren abgegrenzt. Das sind zwei grundsätzlich verschiedene Aufgabengebiete. ? thereisnospace und Albi reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
thereisnospace Geschrieben 27. Juni 2019 Autor Teilen Geschrieben 27. Juni 2019 Danke schon mal für eure Antworten. Es beruhigt mich schon ein wenig, dass es euch nicht anders am Anfang ging. Ihr helft mir wirklich sehr mit euren Eindrücken, da ich nur wenige bis gar keine in meinem Bekanntenkreis habe, mit denen ich darüber reden könnte bzw. die Erfahrungen damit gesammelt haben. Ungewohnt ist einfach die Situation die Suppe von anderen Leuten auszulöffeln. Die Machtlosigkeit über den Erfolg oder Misserfolg eines Tasks macht mich noch ein wenig verrückt. Aber nach einigen Monaten merke ich schon selber wie man etwas abstumpft. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
TooMuchCoffeeMan Geschrieben 27. Juni 2019 Teilen Geschrieben 27. Juni 2019 vor 53 Minuten schrieb Gottlike: Ungewohnt ist einfach die Situation die Suppe von anderen Leuten auszulöffeln. Die Machtlosigkeit über den Erfolg oder Misserfolg eines Tasks macht mich noch ein wenig verrückt. Wie @charmanta schon gesagt hat muss man lernen die Füße still zu halten. Man darf die Zügel auch nicht zu locker lassen, aber wenn man den Leuten ständig über die Schulter guckt und versucht alles zu micro-managen wird man nie ein Team haben auf das man sich 100% verlassen kann. Es ist deine Aufgabe als Führungskraft die Leute zu entwickeln, ihre Stärken zu erkennen, aber auch ihre Schwächen. Nach Möglichkeit baut man die Stärken dann aus und versucht die Schwächen so gut es geht zu kompensieren (z.B. durch Schulungsmaßnahmen oder Personalgespräche). Klingt einfacher als es in Wahrheit ist. Aber da wächst du schon rein thereisnospace reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Rabber Geschrieben 28. Juni 2019 Teilen Geschrieben 28. Juni 2019 Generell ist es so, dass das eigene Ego als Führungskraft massiv zurückstecken muss. Als Führungskraft arbeitest Du mehr für andere als für Dich und solltest Dich bemühen, dass Deine Mitarbeiter sich entfalten können, Spaß an der Arbeit haben und ihre Arbeit gut verrichten. Die eigentliche Arbeit erledigst selten Du, sondern Deine Kollegen. Die Mär von "Jetzt bin ich Chef, mein Namen steht auf dem Briefbogen und jetzt lass ich die anderen mal für mich schackern, Bitch!" ist nicht nur falsch, sondern im Regelfall komplett gegenteilig zur Realität. Zumindest in der IT und artverwandten Berufen. Mag sein, dass dies bei der Systemgastronomie oder im Handwerk auch heute noch so ist. Da gilt auch gerne noch "Lehrjahre sind keine Herrenjahre". ? thereisnospace und StickyBit reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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