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Zweitstudium Informatik oder Ausbildung  

26 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Würdet ihr in meiner Situation lieber ein Studium oder eine Ausbildung absolvieren.

    • Informatik Studium
      17
    • Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung Ausbildung
      9
    • Etwas ganz anderes
      0


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

ich bin 25 und habe das Referendariat für Lehramt Gymnasium mit der Fächerkombination Mathematik/Physik nach wenigen Monaten abgebrochen. In der Uni war ich ziemlich gut.

Nun weiß ich nicht, ob ich in Zweitstudium Informatik an einer FH oder ob ich eine verkürzte Ausbildung in einem kleinen Betrieb mit ca 20 Mitarbeitern, welcher SAP-Add-Ons entwicktelt, absolvieren soll.

Verschiedenes macht mich unentschlossen:

1. Ich bin in der Zeit des Zweitstudiums finanziell von meinem Mann abhängig, was ich nicht so ideal finde.

2. Wenn ich das Zweitstudium schaffen sollte und beendet habe, bin ich als Frau am Ende eventuell zu alt, um in den Beruf einzusteigen.

3. Wenn ich das Zweitstudium nicht schaffen sollte, und es dann abbreche, bin ich vielleicht zu alt, um noch eine Ausbildung zu finden.

4. Wenn ich die verkürzte Ausbildung beendet habe, wird die Wirtschaft eventuell in einer Rezession stecken. Wer weiß, ob ich dann übernommen werde oder ein anderes Unternehmen finde, bei dem ich arbeiten kann.

Ich weiß, dass niemand in die Zukunft schauen kann. Aber was würdet ihr in meiner Situation machen? Mache ich mir zu viele Gedanken? Ich habe die gleiche Frage noch in einem anderen Forum gepostet, um verschiedene Perspektiven kennen zu lernen. Also den Beitrag bitte nicht deswegen löschen.

Geschrieben

Huhu,

also aus eigener Erfahrung sollten 2. und 3. kein Problem sein. Ich habe selber eine Zeit lang Chemie und dann Elektrotechnik studiert, abgebrochen, mich erst einmal um meine zwei Kinder gekümmert und dann mit 28 meine Ausbildung begonnen und studiere jetzt seit 3 Jahren berufsbegleitend Wirtschaftsinformatik. Als zu alt habe ich mich dabei nicht betrachtet und auch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hatte ich mit dem Alter keine Probleme.

4. halte ich auch für sehr unwahrscheinlich, gerade in der IT. Und wenn es danach geht, dürfte man gar keine Ausbildung/kein Studium anfangen.

Zu 1.: Wenn dein Mann bereit ist dich zu finanzieren, es die Beziehung nicht belastet und du das auch okay findest, würde ich dir auf jeden Fall dazu raten eher zu studieren (in Vollzeit) als eine Ausbildung anzufangen. Alternativ kannst du dich natürlich auch nach einem Dualen Studium umsehen. So würdest du auch nicht nichts verdienen und, solltest du das Studium doch für zu schwer betrachten, hast du zumindest noch die Möglichkeit den IHK Abschluss zu machen.

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Miss_Vivi:

Ausbildung in einem kleinen Betrieb mit ca 20 Mitarbeitern, welcher SAP-Add-Ons entwicktelt, absolvieren soll.

Weißt du auf welcher SAP Technik die AddOns angesiedelt sind? Fiori, S4HANA, Java?

SAP ist und bleibt ne Gelddruckmaschine, gute Entwickler sind immer gefragt, wenn man noch Modulwissen vorweisen kann umso besser. Man muss SAP aber auch mögen.

Mit einer soliden Ausbildung kann man es da weit bringen, auch im Gehalt und das als Inhouse ohne Reisetätigkeit.

 

Solltest du "höhere" Ziele haben, (Führungslaufbahn, Fachkarriere) wirst du mit einem Studium wahrscheinlich glücklicher.

Würde der AddOn-Laden evtl. auch ein Duales Studium ermöglichen? Dann hättest du beides Studium & Ausbildung & ein wenig Geld.

 

Gruß Bockreiter

Geschrieben

Pauschal schwierig, ich habe weiterführende Fragen.

Wieso hast du abgebrochen?

Wieso IT? 

Wohin willst du nach Ausbildung/Studium? (Entwicklung/Coding, Projektleitung, ...)

Mit welcher Begründung kannst du deine Ausbildung verkürzen?

Hast du die Option "Duales Studium" dir angeschaut?

Geschrieben

Ich würde dir ein duales Studium vorschlagen. Du wärst finanziell unabhängig, würdest berufsbegleitend ein Studium machen und Berufserfahrung sammeln. Je nach dualem Studium hast du im Anschluss zusätzlich eine abgeschlossene Ausbildung.

Weiterhin sind die Übernahme Chancen sehr hoch und das Gehalt (je nach Unternehmen) weit über dem einer normalen Ausbildung.

Geschrieben

Vielen Dank für die Antworten! :)

Ich habe abgebrochen, weil ich in allen Klassen, die ich unterrichtete Disziplinprobleme hatte. Ständig von den Klassen verarscht zu werden, kann ich mir aber für den Rest meines Lebens nicht vorstellen. Ich denke, das wäre weder für die Schüler noch für mich gut.

Wieso IT: Ich habe tatsächlich leider noch nicht soo viel Vorerfahrung im programmieren. In der 7. Klasse habe ich "heimlich" HTML  und CSS gelernt. Das hat mir damals sehr viel Spaß gemacht und mich fasziniert. Dann habe ich es aber gelassen, weil ich mich ziemlich "uncool" damit gefühlt habe damals als Teenager. Vor dem Studium war ich bei Schülertagen Mathematik und Informatik an der Universität. Da fand ich die Vorträge zu Informatik sehr interessant. Ich habe mir aber nicht zugetraut, dass ich das mit dem Programmieren schaffen würde, was man sich oft noch zusätzlich zur Uni beibringen muss. In der Uni habe ich dann Grundlagen von C gelernt für eine Vorlesung, in der wir bestimmte Algorithmen aus Numerik gelernt haben und das dann implementieren sollten.

Ich würde nach der Ausbildung eher in Richtung Entwicklung/Coding gehen wollen. In der Schule hat das mit dem Durchsetzen ja nicht so gut geklappt... Andererseits habe ich schon öfter gelesen, dass man als Entwickler ab einem bestimmten Alter 50+ nicht mehr so gefragt auf dem Arbeitsmarkt wäre und man da im Bereich Projektleitung bessere Chancen hätte?

Es gibt so ein Ausbildungsprogramm. Da dauert die Ausbildung nur 2 Jahre und im Anschluss an dieses Jahr macht man direkt eine IHK Weiterbildung: Entweder zum IT Projektleiter oder zum IT Entwickler. Das könnte ich machen.

Das duale Studium könnte ich nicht dieses Jahr anfangen sondern erst kommendes Jahr, weil die Plätze in der Regel sehr begehrt sind. Ich weiß nicht einmal, ob ich da nächstes Jahr Chancen hätte. Deswegen habe ich mich da gar nicht beworben. Der "AddOn Laden" bietet grundsätzlich auch die Möglichkeit des dualen Studiums an. Aber der Platz ist dieses Jahr schon vergeben, meinten sie.

Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb Miss_Vivi:

Andererseits habe ich schon öfter gelesen, dass man als Entwickler ab einem bestimmten Alter 50+ nicht mehr so gefragt auf dem Arbeitsmarkt wäre

In welchem Job ist man heute mit 50 noch gefragt? In welchem Job wird man mit 50 gefragt sein, wenn du so alt sein wirst? Und wieso muss die Person mit diesem Wissen heute noch arbeiten gehen und hat noch nicht im Lotto gewonnen?

vor 9 Minuten schrieb Miss_Vivi:

man da im Bereich Projektleitung bessere Chancen hätte?

Wenn man auf die Projektleitungs-Methoden von vor zig Jahren steht oder aber der PL sich die neuen Methoden angeeignet hat. Das gilt aber ebenfalls für Entwickler.

vor 15 Minuten schrieb Miss_Vivi:

Ich habe mir aber nicht zugetraut...

warum traust du es dir jetzt zu? (html & CSS ist eher was für Mediendesigner digital und Ähnliche und es ist keine Programmierung. Es gibt FIs, die gänzlich ohne auskommen)

vor 13 Minuten schrieb Miss_Vivi:

Deswegen habe ich mich da gar nicht beworben.

Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Nur weil in Firma A die Stelle im Moment vergeben ist, heißt das noch lange nicht, dass nirgends eine Stelle frei ist/wird (weil der Kandidat kurzfristig abspringt)

Geschrieben (bearbeitet)
vor 59 Minuten schrieb allesweg:

In welchem Job ist man heute mit 50 noch gefragt? In welchem Job wird man mit 50 gefragt sein, wenn du so alt sein wirst? Und wieso muss die Person mit diesem Wissen heute noch arbeiten gehen und hat noch nicht im Lotto gewonnen?

Wenn man auf die Projektleitungs-Methoden von vor zig Jahren steht oder aber der PL sich die neuen Methoden angeeignet hat. Das gilt aber ebenfalls für Entwickler.

Ich verstehe. Stetige Weiterbildung ist auch für Projektleiter wichtig.

vor 59 Minuten schrieb allesweg:

warum traust du es dir jetzt zu? (html & CSS ist eher was für Mediendesigner digital und Ähnliche und es ist keine Programmierung. Es gibt FIs, die gänzlich ohne auskommen)

Das wusste ich schon damals, dass HTML und CSS eher Auszeichnungssprachen sind. Ich traue es mir jetzt zu, weil ich das Studium geschafft habe und da recht gut war und mir das Programmieren in C während des Studiums Spaß gemacht hat, wobei ich da jetzt auch nur grundlegende Kenntnisse gelernt habe.

Würdest du also sagen, dass die IT Branche wegen fehlender Vorkenntnisse generell nicht das richtige für mich sein könnte?

Bearbeitet von Miss_Vivi
Geschrieben

Hey :)

Ich denke nicht, dass du, unabhängig von dem was du machen wirst, zu alt sein wirst. 

In meiner Berufsschulklasse sind viele die vorher studiert haben und sogar ein Fall, welcher auch bei seinem Referendariat abgebrochen hat. Wenn du eine verkürzte Ausbildung findest (ggf. kannst du die Abschlussprüfung sogar noch vorziehen und machst nur 1 1/2 Jahre), würde ich das auf jeden Fall empfehlen, da machst du nichts falsch mit und mit deinen Erfahrungen würdest du auch bestimmt einen richtig guten Abschluss schaffen.

Falls es doch das Studium wird, würde ich auf jeden Fall schauen irgendwo eine Hiwi-Stelle zu suchen, damit man auch praktische Erfahrung sammelt und natürlich der Geldaspekt. 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Miss_Vivi:

Da dauert die Ausbildung nur 2 Jahre und im Anschluss an dieses Jahr macht man direkt eine IHK Weiterbildung

Wie lange dauert das bis zum Abschluss der IHK-Weiterbildung und welchen Titel/welches Zertifikat hält man dann in Händen?

Ich bin aktuell für folgende Rangfolge:

  1. duales Studium (ASAP umschauen, dann klappt es vielleicht doch noch)
  2. auf zwei Jahre verkürzte Ausbildung
    • mit ggf. dem Aufsatz des IHK-Zettels
  3. reguläres Studium 
Geschrieben

Wenn der Mann es stemmen kann (wäre für mich als Ehamann kein Thema):
Studium, normales FH Studium, Bewerbungsfristen laufen ja noch?
Mit LA Mathe/Physik sollte ein Info Studium FH nicht schwer fallen. Mathe sollte man sich ggf anrechnen lassen können, sodass man das Studium auch in 1 Semester weniger packen kann.

Ich würde an deiner Stelle keine Ausbildung machen.
 

Geschrieben (bearbeitet)

Meine Frau hat ihr Studium ebenfalls nachgeholt und zu der Zeit nur ein Nebeneinkommen erzielen können. Das ganze hat sich absolut gelohnt, wir würden es nicht anders machen wollen und ich stimme zu, dass ein Studium besser ist als eine Ausbildung, sofern man das Interesse und die Möglichkeit dazu hat.

Das gleiche gilt, wenn die Rollenverteilung umgekehrt wäre. Ich finde den Begriff "Abhängigkeit" hier fehl am Platz, weil er negativ besetzt ist. Ich würde das Ganze "Unterstützung" nennen. Es beschreibt schlussendlich das Gleiche, hat aber eine ganz andere Perspektive und zwar die für mich einzig richtige in einer ernsten Partnerschaft.

Bearbeitet von Errraddicator
Geschrieben

Ich würde tatsächlich zum dualen Studium raten. Ich denke von den Fähigkeiten her wird es machbar für dich sein. 

Vorteil: du hast in etwas das gleiche Geld wie während einer Ausbildung, erhältst in der gleichen Zeit aber ein Studium (ich nehme die Regelstudienzeit bzw. Ausbildungszeit von 3 Jahren an).

Willst du schnell berufstätig werden, ist die Ausbildung mit Verkürzung die richtigen Wahl. 

Ist das Einkommen deines Mannes hoch genug, um dein Vollzeitstudium finanziell zu unterstützen, und du gezielt einen Studiengang im Auge hast, ist das der richtige Weg. 

Wegen dem Alter solltest du dich nicht verrückt machen, das spielt derzeit noch keine Rolle und ältere Bewerber sind meist zielstrebiger und finden nach Ausbildung/Studium schon ihren Arbeitsplatz.

Die Marktlage ist immernoch sehr gut für ITler und im unterrepräsentierten Bereich Informatik sowieso, weil es schlichtweg nicht genug weibliche Studenten/Azubis gibt, die man sich aber wünscht. 

Wie du dich auch entscheidest: Mach es mit Herzenslust und dann wirst du deinen Weg schon machen. 

Immerhin befasst du dich intensiv mit dem möglichen Weg in die Informatik. Das ist eine gute Grundlage für einen Einstieg als blind drauf los...

Geschrieben (bearbeitet)

Ich würde gerne noch einen anderen Aspekt in die Diskussion bringen:

Wenn du schon im Referendariat gewesen bist, hast du ja bereits ein abgeschlossenes Bachelor und ggf. Master- Studium (oder du könntest den Master of Education jetzt kurzfristig noch erwerben). Wieso suchst du dir dann nicht einfach einen Job? Gerade im SAP Bereich gibt es doch sehr viele Trainee Stellen, wo du erstmal 1 Jahr richtig eingelernt wirst, inklusive spezialisierter Schulungen, Zertifikate, etc. Die suchen in der Regel Abschluss unabhängig, sprich Informatik ist da gar nicht vorausgesetzt. Bessere Programmierkenntnisse haben "Vollblut Mathematiker / Physiker" in der Regel auch nicht, und dort ist es auch gang und gebe, dass die in solchen Bereichen anfangen.  ABAP Entwicklung ist eher speziell, das lernt man an der Uni auch nicht.

Jetzt noch mal 2-4 Jahre die "Schulbank zu drücken" sehe ich überhaupt nicht als notwendig an. Du könntest sofort in dem Bereich einsteigen und ordentlich verdienen. Du musst es dich nur trauen und dann halt ein bisschen reinklotzen bei der Einarbeitung. Aber genommen wirst du als selbstbewusste Frau, die auch vermittelt sich einarbeiten zu wollen, gewiss mit Kusshand. ABAP Kurse gibt es btw. auch Online, die kannst du vorher auch schon belegen um dich ein bisschen einzuarbeiten und nicht völlig ins kalte Wasser geschmissen zu werden.

Jetzt noch mal ein Zweitstudium... ich weiß nicht. Klingt für mich eher unnötig bei der Fächerkombi.

Bearbeitet von Konketea
  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Vielen Dank für eure Antworten. 

Ich weiß immer noch nicht was ich machen soll. Das Problem ist, dass wir uns unsicher sind, ob mein Mann es finanziell stemmen kann, weil er selbstständig. Und wenn ich dann nach zb 2 Jahren das Studium wegen finanziellen Schwierigkeiten abbrechen muss, weiß ich gar nicht, inwieweit er dann noch eine Ausbildung finanziell stemmen könnte oder ich als ewige Studentin noch was kriegen könnte. Man hat anderseits aber deutlich bessere Chancen nach einem Studium auch gehaltstechnisch, oder? 

Das Zertifikat ist ein Operative Professional zum Projektleiter oder zum Softwareentwickler. 

Ein duales Studium gab es vor 2 Wochen da, wo wir wohnen nur noch bei Lidl und da wäre man eher die Schnittstelle zwischen IT und Wirtschaft im Job dann. Deswegen habe ich mich da nicht beworben. Keine Ahnung, ob es ein Fehler war.

Eine Trainee Stelle gibt es zum SAP Berater. Aber da weiß ich nicht, ob ich genommen werde, weil man Informatik oder Wirtschaftsinformatik studiert haben soll. Außerdem habe ich einige Vorkenntnisse nicht. 

Ich ärgere mich schon ziemlich darüber, dass ich 7 Jahre meines Lebens verloren habe. Und mein Selbstbewusstsein ist echt im Keller. Ich habe starke Bedenken, ob ich nach einer Ausbildung überhaupt einen Job finde und wenn ich mir die Durchschnittseinkommen/Einstiegsgehälter auf Online Gehaltsvergleichen für FI AE in meiner Region anschaue ärgere ich mich noch mehr. 

Bearbeitet von Miss_Vivi
Ergänzung
Geschrieben

Ein Duales Studium ist auch möglich, indem Du die Ausbildung zum FIAE machst und "berufsbegleitend" studierst. Das ist zwar sehr aufwendig und frisst eine Menge Freizeit. Zum Schluß hast Du aber beide Abschlüsse in der Tasche. Wenn Dich der Arbeitgeber während der Ausbildung dabei unterstützt, ist das natürlich super.

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

Zitat

Und wenn ich dann nach zb 2 Jahren das Studium wegen finanziellen Schwierigkeiten abbrechen muss, weiß ich gar nicht, inwieweit er dann noch eine Ausbildung finanziell stemmen könnte oder ich als ewige Studentin noch was kriegen könnte.

Entweder ein duales Studium oder ein Vollzeitstudium und nach dem Grundstudium als Werkstudent tätig werden oder eben staatliche Hilfen beantragen z.B. Bafög. Da gibt es sehr viele Möglichkeiten. An finanziellen Mitteln sollte eine Ausbildung / Studium heutzutage eigentlich nicht scheitern.

Zitat

Man hat anderseits aber deutlich bessere Chancen nach einem Studium auch gehaltstechnisch, oder? 

Ja. 

Zitat

Ich ärgere mich schon ziemlich darüber, dass ich 7 Jahre meines Lebens verloren habe. Und mein Selbstbewusstsein ist echt im Keller. Ich habe starke Bedenken, ob ich nach einer Ausbildung überhaupt einen Job finde und wenn ich mir die Durchschnittseinkommen/Einstiegsgehälter auf Online Gehaltsvergleichen für FI AE in meiner Region anschaue ärgere ich mich noch mehr. 

Mit 25 Jahren bist du noch sehr jung und kannst dich problemlos noch umorientieren. Ich habe auch erst mit 25 Jahren mein Studium begonnen. Zuvor habe ich zwei Ausbildungen gemacht. Als Student in einem MINT Bereich hast du ohnehin aktuell und auch zukünftig quasi eine Job Garantie. Ich hatte während und insbesondere nach dem Studium nie Probleme eine Stelle zu bekommen. Dabei sei außerdem erwähnt, dass die meisten Hochschulen guten Kontakt zur Wirtschaft haben, viele Veranstaltungen durchführen, wo Studenten mit Vertretern von Unternehmen sprechen können und eine interne Jobbörse haben.

Bearbeitet von Exception
Geschrieben

Vielen Dank für eure schnellen Antworten! Es ist super nett von euch, dass ihr versucht, mich aufzubauen.

Leider würde ich kein Bafög bekommen, weil es das Zweitstudium wäre. Auch BAB für eine Berufsausbildung bekomme ich nicht.

Also werde ich wohl die Ausbildung machen. Ich hoffe, dass ich in zwei Jahren ausreichend viel lernen kann im Betrieb und auch in der Berufsschule. Falls es klappen sollte mit einem Job nach der Ausbildung, kann ich dann auch nicht so was sagen, wie "Ich überlege mir zu studieren.", um ein höheres Gehalt zu bekommen. Das Durchschnittsgehalt (also nicht Einstieg) für Fachinformatiker Anwendungsentwicklung beträgt auf der Gehaltsvergleichseite ca. 2500 Euro brutto pro Monat. Ich habe immer gesagt: Geld ist mir egal. Das war aber zu Zeiten, in denen ich noch gedacht habe, dass ich mal das Gehalt einer Lehrkraft bekomme. Jetzt merke ich erst, wie sehr ich mich darüber ärgere, weil ich damals in meinem Abi Jahrgang in der Schule die Jahrgangsbeste war. Ich muss mich eben einfach damit abfinden, obwohl es mir schwer fällt. Es ist eben so, dass bei mir leider "der Zug abgefahren ist". Ich habe mich für das "falsche" Studium entschieden. Für Erfolg braucht man nicht nur gute Noten, sondern auch Soft Skills. Und zumindest der Soft Skill des Durchsetzungsvermögens fehlt, weswegen mein erstes Studium umsonst war.  

Es tut mir Leid, dass ich den Thread so volljammere und mich selbst bemitleide. 

 

Geschrieben (bearbeitet)
Zitat

Leider würde ich kein Bafög bekommen, weil es das Zweitstudium wäre.

Bist du dir da sicher? Weil Zweitstudium würde bedeuten, dass du ein Studium bereits zuvor erfolgreich absolviert hast. Wurdest du damals Zwangsexmatrikuliert, weil du die Prüfung zweimal nicht bestanden hast oder hast du freiwillig aufgegeben? Ich vermute mal letzteres, weil du geschrieben hast, dass du gut warst? 

Insbesondere da du bereits im Grundstudium das Studium abgebrochen hast, würde ich ein weiteres Studium nicht als Zweitstudium bezeichen. Bei vielen Hochschulen / Unis wird das erste Semester sogar als Assessmentsemester bezeichnet, wo Studierende schauen können, ob das gewählte Studienfach auch wirklich das richtige ist oder nicht. Manche FH / Unis bieten sogar ein laufenden Wechsel in einem anderen (ähnlichen) Studiengang während des Grundstudiums. Ich würde sogar auch behaupten, dass manche bestandene Module für ein weiteres Studium ggf. angerechnet werden können.

Daher kann ich mir das nicht wirklich vorstellen. Genau wissen tue ich das allerdings auch nicht.

Bearbeitet von Exception
Geschrieben

Ich habe das Lehramtsstudium erfolgreich abgeschlossen. Erst das Ref habe ich abgebrochen.

Bafög bekommt man bei einem Studiengangswechsel nur innerhalb der ersten 3 Semester. Ich bin mir sicher.

Geschrieben (bearbeitet)
Zitat

Ich habe das Lehramtsstudium erfolgreich abgeschlossen. Erst das Ref habe ich abgebrochen.

Ah, entschuldige. Das habe ich übersehen. Dann hast du natürlich Recht.

Zitat

Es ist eben so, dass bei mir leider "der Zug abgefahren ist".

Würde ich dennoch nicht so sehen. Auch mit "nur" einer Berufsausbildung kann man sehr viel erreichen. In meinem alten Ausbildungsbetrieb waren viele Angestellte Fachinformatiker oder Kaufmänner - darunter Projekt- und Teamleiter und Produktverantwortliche usw. aber nur wenige mit akademischen Abschluss. Ich kenne sogar ein paar Fachinformatiker die in die Selbstständigkeit gegangen sind und sehr erfolgreich sind.

Was das Gehalt angeht: klar ein Studienabsolvent hat Vorteile, da er aufgrund seiner Kenntnisse in mehr Bereichen (insbesondere in der Entwicklung und Forschung) eingesetzt werden kann als ein Fachinformatiker. Das ein Studienabsolvent grundsätzlich mehr verdient als ein Fachinformatiker sehe ich heutzutage immer weniger. Das Gehalt hängt immer mit Berufserfahrung und Kenntnis zusammen.

Abgesehen davon bleibt dir ja noch das duale Studium noch übrig. Dadurch das du bereits ein abgeschlossenes Lehramt Studium in Mathe/Physik hast, solltest du da bestimmt eine Stelle bekommen. Das einzigste Problem werden nur die Studiengebühren sein, die ab einen Zweitstudium anfallen. Das wirst du dann vermutlich mit deinen zukünftigen Arbeitsgeber regeln müssen.

Bearbeitet von Exception
Geschrieben (bearbeitet)
Am 17.8.2019 um 12:27 schrieb Miss_Vivi:

Das Durchschnittsgehalt (also nicht Einstieg) für Fachinformatiker Anwendungsentwicklung beträgt auf der Gehaltsvergleichseite ca. 2500 Euro brutto pro Monat.

In Hamburg zum Beispiel kannst du in der Webentwicklung nach 2-3 Jahren aber auch bei guter Leistung bei 60k p.a. landen und 2.5k brutto im Monat wäre je nach Lage maximal Einstiegsgehalt und selbst zum Einstieg gibt es hier einige, die >=3k im Monat bekommen

Kannst auch hier in den Gehaltsthread gucken, wie viel andere hier so in welcher Region mit wie viel BE verdienen

Bearbeitet von Patrick1995
Geschrieben

Hi, 

es kann sein, dass ich jetzt ganz alleine da stehe, aber du hast ein abgeschlossenes Studium in Mathe und Physik. Fächer, die unbedingt gebraucht werden und im Vergleich sehr selten sind. Du bist erst 25 und hast 0 Berufserfahrung. Klar, dass dann die Kinder Dir auf der Nase rumtanzen. 

Ich weiß ja nicht, aber das, was ich hier herauslese möchte man nun Informatik studieren oder lernen. Aber gleichzeitig sind ja auch hier von Dir hunderte Probleme aufgezeigt worden. Und es kommen garantiert noch welche dazu. Projektleiter ohne entsprechende Autorität hat auch keine Chancen sich durchzusetzen. Ebenso bei der Arbeit ist immer ein gewisser Grad an Selbstbewusstsein notwendig. 

Du bist gerade am Anfang deiner Berufskarriere, nämlich dem Referendariat, dieses hat auch die Aufgabe durch die Lehrerkollegen einen neuen Lehrer in diesen Beruf einzuführen. Kann ja nicht sein, dass man sich da von ein paar Kindern auf einem Gymnasium davon abhalten kann.

Fazit: Ich kann nicht dazu raten den gerade begonnen Weg abzubrechen. Der neue Weg hat seine eigenen Probleme und diese sind noch unangenehmer.

Mal davon abgesehen, dass man dann eine Beamtenkarriere anstrebt und dann ist ja ehh alles gelaufen. 

Gruß,

Martin

Geschrieben (bearbeitet)

Du wirst gewiss mit Ausbildung nach 2-3 Jahren Erfahrung im SAP Entwicklungsbereich deine 4000-5000€ Brutto haben. 2500€ sind da maximal ein schlechtes Einstiegsgehalt. Gehälter sind einfach extrem von Region, Branche, Firmengröße und letztendlich dem Technologiebereich abhängig.

Dir stehen auch dort alle Türen offen, selbst wenn du es für nötig hälst, kannst du nach der Ausbildung noch ein nebenberufliches Studium in Informatik oder Wirtschaftsinformatik absolvieren. Es muss nicht immer das Präsenzstudium sein. Da du aber bereits einen Abschluss hast, halte ich das nicht mehr für notwendig.

Wichtig ist halt, dass du nicht beim ersten Widerstand die Flinte ins Korn wirfst und dich auch mal was traust. Wer ordentlich verdienen will, der muss sich dann halt auch mal wegbewerben. Da hilft deine bisherige Einstellung "ich habe es nicht gemacht, weil ich nicht weiß ob ich genommen werde" nicht wirklich weiter.

Am 17.8.2019 um 13:41 schrieb Miss_Vivi:

Für Erfolg braucht man nicht nur gute Noten, sondern auch Soft Skills. Und zumindest der Soft Skill des Durchsetzungsvermögens fehlt, weswegen mein erstes Studium umsonst war. 

Manchmal muss man auch an sich arbeiten und nicht gleich aufgeben. Ich hoffe wirklich, dass die Probleme unübewindbar waren und der Abbruch nicht nur die erstbeste bequemere Lösung gewesen ist, weil du Lampenfieber hast. Das wäre dann wirklich sehr bedauerlich und dann würde ich mal Tief in mich gehen und mir überlegen, sofern du das Refendariat nicht entgültig nicht bestanden hast, dieses nächstes Jahr zu wiederholen und doch Lehrerin zu werden. Softskills kann man schulen, auch dafür gibt es Kurse. Vielleicht brauchst du auch nur einen zweiten Anlauf und etwas Vorbereitung.

Bearbeitet von Konketea
Geschrieben
Am 18.8.2019 um 13:42 schrieb Martin Gasse:

Ich weiß ja nicht, aber das, was ich hier herauslese möchte man nun Informatik studieren oder lernen. Aber gleichzeitig sind ja auch hier von Dir hunderte Probleme aufgezeigt worden. Und es kommen garantiert noch welche dazu. Projektleiter ohne entsprechende Autorität hat auch keine Chancen sich durchzusetzen. Ebenso bei der Arbeit ist immer ein gewisser Grad an Selbstbewusstsein notwendig.

Ich weiß, dass man für jeden Beruf Durchsetzungsvermögen braucht. Deswegen meinte ich ja, dass man ohne Autorität keinen Erfolg hat.

Am 18.8.2019 um 13:42 schrieb Martin Gasse:

Kann ja nicht sein, dass man sich da von ein paar Kindern auf einem Gymnasium davon abhalten kann.

Es waren alle beiden Klassen, mit denen ich nicht zu Recht gekommen bin.

Am 18.8.2019 um 13:42 schrieb Martin Gasse:

Mal davon abgesehen, dass man dann eine Beamtenkarriere anstrebt und dann ist ja ehh alles gelaufen.

Ich weiß nicht genau, was du damit meinst. Ich will nicht einer dieser Kinderhasser Lehrer werden, die ihr ganzes Leben nur verarscht werden. Da nehme ich lieber jede andere Arbeit z.B. als Calll Center Mitarbeiterin oder als Verkäuferin an zur Not zum Mindestlohn.

Am 18.8.2019 um 13:42 schrieb Martin Gasse:

Der neue Weg hat seine eigenen Probleme und diese sind noch unangenehmer.

Ich weiß, dass der neue Weg schwierig und etwas riskant ist.

 

Am 18.8.2019 um 14:55 schrieb Konketea:

Da hilft deine bisherige Einstellung "ich habe es nicht gemacht, weil ich nicht weiß ob ich genommen werde" nicht wirklich weiter.

Vielleicht hast du das auch falsch verstanden. Aber wenn ich die Ausbildung beginne, kann ich mich nicht auf die Trainee Stelle bewerben und wenn ich die Ausbildung nur absage wegen der Trainee Stelle, wäre mir das Risiko zu groß, die Stelle nicht zu bekommen.

 

Am 18.8.2019 um 14:55 schrieb Konketea:

Manchmal muss man auch an sich arbeiten und nicht gleich aufgeben. Ich hoffe wirklich, dass die Probleme unübewindbar waren und der Abbruch nicht nur die erstbeste bequemere Lösung gewesen ist, weil du Lampenfieber hast. Das wäre dann wirklich sehr bedauerlich und dann würde ich mal Tief in mich gehen und mir überlegen, sofern du das Refendariat nicht entgültig nicht bestanden hast, dieses nächstes Jahr zu wiederholen und doch Lehrerin zu werden. Softskills kann man schulen, auch dafür gibt es Kurse. Vielleicht brauchst du auch nur einen zweiten Anlauf und etwas Vorbereitung.

Ich sehe meine Durchsetzungsprobleme als unüberwindbar an. Das Referendariat hätte ich vermutlich geschafft, weil die Schüler bei Unterrichtsbesuchen von Lehrern immer deutlich bräver und leiser waren.

Ich bin schon oft und lange tief in mich gegangen, es zu wiederholen. Und ich ärgere mich selbst seeehr darüber. Aber jedes Mal, wenn ich mir überlege, es zu wiederholen, komme ich zum gleichen Schluss, dass ich es nicht wiederholen kann bzw. möchte.

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