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Geschrieben

Hallo zusammen, ich bin aktuell etwas am hin und her überlegen.

Ich habe eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht und danach ca. 9 Jahre in dem Beruf gearbeitet. Leider ist das Tagesgeschäft in der Abteilung wo ich bin sehr stressig und nervenaufreibend. Aktuell bin ich leider nur noch gestresst und unzufrieden, das hat sich die letzten Jahre so angesammelt und ich möchte aus dieser Spirale raus. Da ich ungern den gleichen Job in einer anderen Firma ausüben möchte und mich auch für IT interessiere, habe ich überlegt eine neue Ausbildung in dem Bereich zu machen. Finanziell könnte ich wohl Abstriche machen. Eine Umschulung wäre laut dem Forum hier eher kein Thema, sondern besser eine richtige Ausbildung. Nun bin ich aber schon fast 30 und weiß nicht ob Sinn macht nochmal komplett bei 0 anzufangen.

Was meint ihr dazu, ist die Ausbildung machbar? Habe vom programmieren etc. keine Vorkenntnisse, aber hätte Interesse daran. Ich hoffe, dass es in dem IT Beruf (wie ich es bei unseren Mitarbeitern sehe) einen etwas stressfreieres Tagesgeschäft gibt bzw. man in Ruhe mal an etwas arbeiten kann.

Danke für eure Meinungen und LG :) 

Geschrieben

Hi,

vor 32 Minuten schrieb Randy10:

Ich hoffe, dass es in dem IT Beruf (wie ich es bei unseren Mitarbeitern sehe) einen etwas stressfreieres Tagesgeschäft gibt bzw. man in Ruhe mal an etwas arbeiten kann.

Hin und wieder soll es gerüchteweise auch mal ruhigere Phasen in der IT geben, man geniesst solche Augenblicke weil sie selten sind.

 

Geschrieben

Grundsätzlich geht's immer, auch mit jenseits der 30 eine Ausbildung zu machen. Ich bin jetzt 34 und mache gerade eine betriebliche Ausbildung zum Anwendungsentwickler, die ich nächstes Jahr beenden werde. In der Berufschule sind in meiner Klasse noch zwei weitere Mitstreiter, die über 30 sind.

Du musst dir aber im Klaren sein, dass du mit Leuten um eine betriebliche Ausbildung konkurrierst die meist 10-15 Jahre jünger sind. Da musst du schon irgendwie auffallen. Ich hatte wohl das "Glück", dass ich schon mit Arduino/Raspberry hobbymäßig was gemacht habe. Sonst so gebe ich zu, stände ich wohl immernoch mit leeren Händen da. Das Alter ist nun mal ein Maulus. Ich denke deine bisherige Berufserfahrung kann da ein Vorteil sein, wobei wenn du schon mit IT zu tun hattest, das noch besser wäre.

Ob eine Ausbildung Sinn machst, das musst du dir selbst beantworten. Ich denke die Vergütung ist recht hoch, aber auch nicht so hoch, dass man sich einen hohen Lebensstandard leisten kann. Dafür sollte es nach der Ausbildung aber besser werden.

Geschrieben

Moin,

während meiner Ausbildung hatte ich auch jemanden in der Klasse der vorher schon einige Jahre in einem kaufmännischen Beruf gearbeitet hatte. Dem fielen die BWL-artigen Fächer natürlich sehr viel einfacher als uns anderen, er hatte jedenfalls ein recht entspanntes Leben damit sich einfach intensiver auf die technischen Fächer zu konzentrieren.

Gerade bei der Ausbildung zum Informatikkaufmann war die Überschneidung der Themen die er schon von früher kannte besonders ausgeprägt, aber rückblickend würde ich sagen... Wenn man schon einigermaßen im Berufsleben steht und sich an das neue Klima gewöhnen kann (nicht zu aggressiv versuchen die Lebenserfahrung raushängen zu lassen, sondern eher mit Besonnenheit glänzen), der muss keine Angst vor einer neuen Ausbildung haben.

 

Was den Stress betrifft... der Chief hats schon gesagt. Es gibt halt immer solche und solche Phasen, wenn du mir in diesem Monat beim Arbeiten zusehen würdest würdest du wahrscheinlich denken "man muss das langweilig sein, der liest ja nur", während es für mich die stressigsten Wochen des Jahres sind und bis November Schnittstellenspezifikation fertig umgesetzt, getestet und ausgeliefert werden müssen.... Nur noch 2 Wochen ?

Geschrieben

Hallo,

ich habe mit 24 auch eine Ausbildung angefangen, nachdem mir das Studium nicht zugesagt hat. Tatsächlich habe sogar ich mich gefragt, ob ich dafür zu alt bin. Jetzt bin ich im dritten Lehrjahr und bin froh darüber, dass ich diesen Schritt gewagt habe. Ich habe übrigens auch welche in meiner Klasse die 30 oder älter sind. Man ist eigentlich nie zu alt finde ich. Ich kann dich verstehen, wieso du gerne wechseln möchtest. Aber wie hier schon erwähnt wurde: in der IT ist es auch nicht immer ruhig. Es gibt auch so einige Stressphasen.

Was aber wichtig ist: mache das was DICH glücklich macht! ?

Geschrieben

Hey,

ich werde 27 und schließe diesen Februar meine Umschulung zum Anwendungsentwickler ab.
Das war die beste Entscheidung meines Lebens, soviel kann ich voraus nehmen ? 


Wenn du dich für die Thematik in irgend einer Form selbst motivieren kannst ist es kein Hexenwerk...

vor 14 Stunden schrieb Randy10:

Was meint ihr dazu, ist die Ausbildung machbar? Habe vom programmieren etc. keine Vorkenntnisse, aber hätte Interesse daran. Ich hoffe, dass es in dem IT Beruf (wie ich es bei unseren Mitarbeitern sehe) einen etwas stressfreieres Tagesgeschäft gibt bzw. man in Ruhe mal an etwas arbeiten kann.

Da muss ich mich aber den Vorrednern anschließen... 
Ich bin jetzt ein knappes halbes Jahr ins Projektgeschäft meines Praktikum-Betriebs eingebunden und weiß an manchen Tagen nicht wo mir der Kopf steht ?
Zu diesem Alltags-Stress gesellen sich noch 2-3 Tage pro Monat an denen ich das Gefühl habe überhaupt nichts auf die Reihe zu bekommen.

Der negative Stress hält sich aber sehr in Grenzen, das bestätigt mir meine (mittlerweile seltene) Neurodermitis ?
 
 


 

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb Randy10:

Nun bin ich aber schon fast 30 und weiß nicht ob Sinn macht nochmal komplett bei 0 anzufangen.

Nein, niemand versucht mit kurz vor 30 noch einmal einen Neustart. Und wirklich niemand wird danach damit Erfolgreich. . . Außer mir. Und ca. 1/3 des Forums. Und meinem Cousin. Und einigen Freunden. Und die etlichen Umschüler, die regelmäßig bei mir Praktikum machen.  

Geschrieben

Mit 30 Jahre ist ein Neuanfang wirklich keine große Sache. Man hat  dann vielleicht 10 Jahre etwas gemacht, was man nicht mag. Aber wir werden sicher bis 65-70 Jahren arbeiten. Das sind galopp gesagt über 30 Jahre und ich denke besser hier einen Neustart wagen, als die nächsten 30 Jahre einer Arbeit nachgehen die einem nie zugesagt hat.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Bluejazzer:

Mit 30 Jahre ist ein Neuanfang wirklich keine große Sache. Man hat  dann vielleicht 10 Jahre etwas gemacht, was man nicht mag. Aber wir werden sicher bis 65-70 Jahren arbeiten. Das sind galopp gesagt über 30 Jahre und ich denke besser hier einen Neustart wagen, als die nächsten 30 Jahre einer Arbeit nachgehen die einem nie zugesagt hat.

Empfinde ich immer sehr gewagt solche Aussagen.

Gerade, da der Themenersteller keinerlei Vorkenntnisse in dem Bereich der IT hat und seine jetzige Arbeit als " stressig und nervenaufreibend" beschreibt.

Ich behaupte einfach mal, dass die Arbeit als Entwickler deutlich anstrengend sein kann, als die eines Industriekaufmannes. Vor allem, wenn es um Kundenprojekte mit Deadlines etc. geht und man noch auf dem Laufenden bleiben muss bei aktuellenm Frameworks / Sprachen / Trends usw. Wochenendarbeiten gehören oft auch dazu sowie Überstunden.

Ich würde das ganze so angehen, dass ich mich vielleicht neben meiner jetzigen Stelle als Industriekaufmann als Softwareentwickler weiterbilde und vielleicht erst mal klein anfange als Entwickler. Vielleicht merkt man dann ganz schnell, dass das entwickeln doch keinen Spaß macht oder viel zu aufwendig ist, was auch immer. Da gibt es sicherlich unzählige nebenberufliche Möglichkeiten.

 

Geschrieben

Hallo zusammen,

ich bin 47 Jahre und befinde mich seit 3 Monaten in der beruflichen Reha/Umschulung zum "FISI" bei einem privaten Bildungsträger. Ich komme auch aus einem ganz anderen Bereich (Sozialpädagogik), den ich leider nicht mehr ausüben kann. Sicherlich sind einige, jüngere Azubis einfach schon vorher mehr in der aktuellen IT-Materie drin als ich. Dennoch komme ich bis dato sehr gut mit der Ausbildung und Ausbildungsinhalten klar. Die Umschulung wurde mir nach vorheriger Testung auch sehr empfohlen. Es ist ja eben ein Ausbildungsberuf und KEIN Aufbaustudium oder tiefgründige Zusatzqualifikation. Von daher mache Dir keine Sorgen. Klar ist es günstig, bestimmte Interessen, Erfahrungen, vielleicht auch Wissen mitzubringen - das gilt aber für jede Berufsbranche - und gleichzeitig eben auch, dass irgendwo jeder bei Null anfängt. Ich glaube sogar, dass ich mir mit Ende 20 mehr Gedanken darüber gemacht hätte, ob ich nochmals eine neue Ausbildung starten will. Im "Alter" und mit Berufserfahrung und (klingt abgedroschen, ich weiß) Lebenserfahrung sehe ich Dinge im Ausbildungsalltag gelassener. Es fällt mir auch leicher, wichtige von unwichtigen bzw. weniger wichtigen Sachverhalten zu trennen. Man hat ja auch eben Lernerfahrungen, auf die man zurückgreifen kann. Auch das Wissen, wo ich vertiefter und wo eben oberflächlicher arbeiten kann als die jüngeren Mitstreiter. Lange Rede, kurzer Sinn: Fleiss, Wille, auch selbständige Lerneinheiten, insbesondere auch immer mal wieder neben dem oft theoretischen Ausbildungsalltag schauen, wie sich der technische Fortschritt und auch die künftige Arbeitswelt so hin entwickelt, wohin die IT-Reise geht, sind sicherlich auch gerade in "unserer" Branche wichtig.
Aber das gilt für jung und alt gleichermaßen :-)

Also, trau Dich...tue das, was Dir Spaß macht, wozu auch Dein Bauch und Gefühl Dir rät... 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich finde um ehrlich zu sein es sehr kalt zu sagen. Die Leute aus der IT haben doch eh nichts zu tun. Grundsätzlich ist man in der IT sehr frei aber wenn es dann mal zu einem Problem kommt dann muss man 200 % geben um das Problem innerhalb wenigen Minuten/Stunden zu lösen. Letzendlich liegt die ganze FIrma in der Hand der  IT.  Wenn die Server probleme machen dann bringt kein Hanz oder Franz dir was der keine Ahnung von der IT außer von Word und Excel und Millionen Geschäfte an Kunden abwickelt.

Wenn das Problem nicht gelöst wird bist du auf gut deutsch gesagt am Ar...

Und wenn im Monat mal etliche Probleme aufkommen und die Leute nicht arbeiten können weil der Server X mit wichtigen Daten gerade abgestürtzt ist. Dann bringen dir die Mitarbeiter auch alle nichts und können entspannt sitzen wärend in der IT die Hölle los ist.

Bearbeitet von OpenWorld
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb OpenWorld:

Ich finde um ehrlich zu sein es sehr kalt zu sagen. Die Leute aus der IT haben doch eh nichts zu tun. Grundsätzlich ist man in der IT sehr frei aber wenn es dann mal zu einem Problem kommt dann muss man 200 % geben um das Problem innerhalb wenigen Minuten/Stunden zu lösen. Letzendlich liegt die ganze FIrma in der Hand der  IT.  Wenn die Server probleme machen dann bringt kein Hanz oder Franz dir was der keine Ahnung von der IT außer von Word und Excel und Millionen Geschäfte an Kunden abwickelt.

Wenn das Problem nicht gelöst wird bist du auf gut deutsch gesagt am Ar...

Und wenn im Monat mal etliche Probleme aufkommen und die Leute nicht arbeiten können weil der Server X mit wichtigen Daten gerade abgestürtzt ist. Dann bringen dir die Mitarbeiter auch alle nichts und können entspannt sitzen wärend in der IT die Hölle los ist.

Hm, also wenn Leute nicht arbeiten können, weil "der Server X mit wichtigen Daten" abgestürzt ist, dann klingt das für mich so als wären da Personen am Werk gewesen die ihr Handwerk nicht verstehen... sprich "Hanz oder Franz".

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Wie schaut es den mit den beruflichen Perspektiven nach der Ausbildung aus ?

Spielt das Alter bei der Suche nach einem Beruf dann noch immer eine sekundäre Rolle, oder wie kann ich mir das vorstellen ?

Ist der FiSi wirklich so überlaufen wie alle sagen ? Kann man damit, entsprechende Zertifikate vorausgesetzt, noch ordentlich verdienen, oder gehören Gehälter jenseits der 30K p.a zur Ausnahme ?

Geschrieben

Eine genaue Antwort kann man da, glaube ich, garnicht drauf geben. Für gewöhnlich gibt es hier zwei Seiten - ja geht oder nein, geht nicht. Ich stehe da eher in der Mitte. Habe mit genau 30 auch meine Ausbildung begonnen und dieses Jahr, mit 32 dann erfolgreich abgeschlossen. Ich wollte in den öffentlichen Dienst und das hab ich geschafft. Das alles ist immer abhängig von dir und von der Arbeitssituation bei dir in der Umgebung. Ich hab da wohl Glück, denn in Bonn und Umgebung wird verzweifelt gesucht. Fünf Bewerbungen geschrieben und direkt beim zweiten Gespräch schon vor Ort die Zusage erhalten. Der verdienst ist auch ordentlich, meiner Meinung nach. Hab sogar noch mehrere Aufstiegschancen aber dafür muss ich dann auch noch dazu lernen.

Wie g esagt, das ist eben überall anders. Mal wird gesucht und dann kommste prima rein und mal eben nicht. Die Umgebung macht das aus und deine Qualifikation und Bereitschaft.

 

Aber das ist alles in Allem meine kleine Meinung dazu. ich würde es aber immer wieder so machen, wie ich es gemacht habe.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Clodessa:

Für gewöhnlich gibt es hier zwei Seiten - ja geht oder nein, geht nicht.

Ich denke ja, es gibt da nur eine Antwort. Ja, es geht! Man kannst es persönlich verkacken, aber das liegt dann nur an einem selber. Aber es geht definitiv.

vor einer Stunde schrieb Clodessa:

Ich wollte in den öffentlichen Dienst und das hab ich geschafft.

Ich will inzwischen nur noch raus aus dem öffentlichen Dienst ?

Geschrieben (bearbeitet)

Ich glaube @Randy10 (der TE) hat gar kein Interesse mehr an dem Thema, er hat sich ja seit seinem ersten Posting vor genau einem Monat hier nie wieder gemeldet.

Eine Ausbildung mit 30 Jahren ist meiner Meinung nach vom Alter her überhaupt kein Problem. Allerdings sollten besonders im Alter von 30 Jahren bei einer Ausbildung schon ein paar Grundlagen aus der IT vorhanden sein (ich denke mal wir sind uns einig, dass damit nicht das Bedienen und Spielen am PC gemeint ist), alleine schon um den Firmen zu zeigen das wirklich ein richtiges Interesse an der IT vorhanden ist.

Wo ich in diesem Fall aber ein ganz massives Problem sehe: @Randy10 schreibt, dass ihm der Beruf als Industriekaufmann zu stressig ist. Ich bin mir sehr sicher, dass besonders in der IT auch immer wieder Stress aufkommen kann. Egal in welchem Bereich. Mit 30 Jahren eine neue IT-Ausbildung zu beginnen, nur mit der Begründung das einem ein kaufmännischer Beruf zu stressig ist, das sollte man lassen. Das wird auf Dauer keinen Erfolg bringen.

Bearbeitet von fisi2.0
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