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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo zusammen,

 

ich habe mich nun hier angemeldet, da ich gerade ziemlich fassungslos, verärgert und ratlos bin.

 

Konkret geht es um meinen Lehrer für das Fach Anwendungsentwicklung, bei dem ich jetzt im 2.Lehrjahr gerade eine Klausur zum Thema Datenbanken geschrieben habe.

Ich habe mich im vorhinein viel in Eigenregie darauf vorbereitet und abseits der Unterrichtsmaterialien diverse Skripte und Vorlesungen zum Thema ER-Modell, der Transformation ins relationale Datenbankmodell sowie der Normalisierung von Tabellen angeschaut.

Nun gab es eine Aufgabe in der Klausur, bei der Ärzte eines Krankenhauses modelliert werden sollten (ER-Modell), welche bei Operationen assistieren. Zudem sollten bei den assistierenden Ärzten ihre Aufgaben bei der OP festgehalten werden.

Ins ER-Modell übersetzt habe ich dies folgendermassen: 

 

| Arzt |---(m)---------------------<assistiert bei>------------------------(n)---| Operation |

 

Die Entitätstypen haben natürlich jeweils ihre hier nicht erwähnten Attribute (identifizierendes Attribut mit Unterstrich) zugeordnet bekommen, beim Beziehungstyp "assistiert bei" habe ich das Attribut "Aufgabe" eingezeichnet.

 

Nun haben wir die Klausur zurückbekommen und die ER-Modellierung eines Mitschülers (volle Punktzahl für den Teil) wurde als Musterlösung vom Lehrer verteilt.

In der Musterlösung wurde diese Beziehung folgendermassen modelliert:

 

| Arzt |---[1,1]------------------<>---------------[0,*]---| Arzt-Operations-Tabelle |---[1,*]------------------<>------------------[1,1]---| Operation |

 

Könnt ihr mir bitte bestätigen, dass dies eine Vermischung zweier Konzepte (ER-Modell - relationales Modell) ist, die einfach auf allen Ebenen falsch ist, da Tabellen ansich ein Konstrukt sind, welche dem ERM gänzlich unbekannt (und egal) sind?

Nichts gegen meinen Mitschüler, exakt so haben wir es von unserem Lehrer(!) beigebracht bekommen, auch wenn ich dies ignoriert habe - das er dies als Musterlösung ansieht, spricht ja auch schon Bände.

 

Ich bin halt echt kompett überfragt, wie ich das am Besten ansprechen soll, und an wen ich mich da wenden kann, so kann man uns doch nicht ernsthaft für die Abschlussprüfung vorbereiten, oder?

 

Ich freue mich auf euer Feedback

Bearbeitet von MZ92
Geschrieben

Ich teile deine Ansicht - ein ER-Modell ist ein systemunabhängiges, konzeptionelles Datenmodell.
Die Musterlösung ist auf ein relationales Datenmodell getrimmt - in objektorientierten, hierarchischen oder netzwerkartigen Datenbanken würden die Verknüpfungen anders aussehen.

Fehler und Ungenauigkeiten passieren - leider auch in Prüfungsaufgaben..

Geschrieben

Alles klar, dann habe ich das Thema ja doch nicht ganz falsch verstanden ?

 

Der Punkt ist nur - dies war ja keine "offizielle Musterlösung", sondern die Lösung eines Schülers, die von unserem Lehrer in der Funktion einer Musterlösung an uns alle verteilt wurde. Und nachdem er uns diese Herangehensweise für die Klausurvorbereitung ja auch nahegelegt hat, kann man da imho nicht mehr von Fehlern und Ungenauigkeiten, die passieren sprechen, sondern muss ein grundsätzliches Unverständnis ggü. der Thematik attestieren imho.

Diese Synthese aus relationalem- und ER-Modell lässt sich ja nichtmal verständlich und sinnvoll auflösen, denn was in der "Musterlösung" übersetzt steht ist, dass der Entitätstyp "Arzt" mit dem Entitätstyp "Zuordnungstabelle" in Beziehung steht, welcher wiederum mit dem Entitätstyp "Operation" in Beziehung steht. 

 

Eigentlich total Irre, da die binäre Beziehung zwischen Arzt und Operation im relationalen Modell ja die Zuordnungstabelle IST

 

Ihr versteht hoffentlich meinen Frust bezüglich der Qualität des Unterrichts

 

Geschrieben

Man kann es wirklich übertreiben.

Deine Art der Darstellung ist die klassische Chen-Notation in der die Auflösungstabelle oder auch Kreuztabelle nicht abgebildet ist. Und die Musterlösung ist auf eine relationale Datenbank bezogen und da taucht die Kreuztabelle auf. Was daran irre ist, kann ich nicht beantworten.

Vielleicht kannst du mir den Unterschied zwischen Funktion und Methode nennen oder den, zwischen einem Argument und Parameter. Und das bringen teilweise auch Profs durcheianander. Also lass die Kirche im Dorf. 

 

Geschrieben

Ich kann deine verwirrung verstehen. Eigentlich haben Zwischentabellen im ER-Modell nichts zu suchen, allein deshalb, weil es keine Entitäten sind. Andererseits gibt es Standadards und Notationen, die sogenannte "Schnittmengenentitäten" zulassen oder sogar empfehlen. Die Zwischentabelle aus der Musterlösung entspricht genau sowas.

Inhaltlich ist es also nicht falsch, auch deswegen weil es für ER-Modelle und deren Notation ja eine Menge gängige Standards gibt (die ISO nimmt glaube ich sogar UML für ER-Modelle).

Wenn ihr das ER-Modell allerdings im Unterricht allerdings klassisch ohne Schnittmengenentitäten kennen gelernt habt, dann wäre ich auch von der Musterlösung genervt, denn steht sie wirklich im Widerspruch zu den Grundgegeln des ER-Modells.

Geschrieben

Danke schonmal für den Input.

Es geht mir hier nicht um Korinthenkackerei, sondern um eine generelle Verständnisfrage zu dem Thema, bei welchem immer wieder darauf gestossen bin, dass Tabellen im ER-Modell nicht aufgelösst werden, mein Lehrer dies aber so beibringt und ich dementsprechend widersprüchliche Infos erhalte.

 

Das mit den Schnittmengenentitäten ist ein interessanter Punkt, damit werde ich mich mal ausseinandersetze, Danke.

 

Aber sehe ich es richtig, dass dann alle n:m - Kardinalitäten mit einer solchen Zwischenentität modelliert werden, wenn man sich für eine diese Notation entscheidet? In der Musterlösung werden nämlich nur Beziehungstypen mit eigenen Attributen so Notiert, n:m Beziehungen ohne Attribute sind so eingezeichnet, wie ich das oben gemacht habe.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb MZ92:

Aber sehe ich es richtig, dass dann alle n:m - Kardinalitäten mit einer solchen Zwischenentität modelliert werden, wenn man sich für eine diese Notation entscheidet? In der Musterlösung werden nämlich nur Beziehungstypen mit eigenen Attributen so Notiert, n:m Beziehungen ohne Attribute sind so eingezeichnet, wie ich das oben gemacht habe.

Natürlich ist es sinnvoll und sollte dann auch einheitlich sein, wenn man die Schnittmengenentität für n:m Verbindungen nutzt und nicht mal so und mal so. Das inkonsistent zu machen ist meiner Einschätzung nach schon bad practice....nur wir schon gesagt, wirklich falsch ist es nicht, weil es soweit ich weiß nicht gegen einen Standard verstößt.

Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb MZ92:

Aber sehe ich es richtig, dass dann alle n:m - Kardinalitäten mit einer solchen Zwischenentität modelliert werden, wenn man sich für eine diese Notation entscheidet?

Ich sehe das ganz genauso. Beim Erstellen eines ERM ist noch nicht klar, welche Datenbank verwendet wird. Erst später macht es Sinn, das zb in einem Relationenmodell zu konkretisieren. 

Ich denke das Problem ist, dass in der Berufsschule hauptsächlich relationale Datenbanken gelehrt werden. Vielleicht einfach mal das Thema NoSQL anschneiden und schauen, was passiert^^

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