JuZ23 Geschrieben 11. Dezember 2019 Teilen Geschrieben 11. Dezember 2019 Guten Abend Forengemeinde! Während Nachforschungen via Google zu meiner aktuellen Situation und den aktuellen Plänen, stieß ich auf dieses Forum und bin sehr dankbar dafür. Also kommen wir erst einmal zum Punkt... Ich bin Studentin im aktuell angefangenen 3. Semester, muss nun aber demnächst endgültig den Schlussstrich ziehen und das Studium abbrechen. Die Gründe sind vielfältig, und da dies kein Bewerbungsgespräch ist, denke ich, dass ich da komplett ehrlich mit euch sein kann. Ein Großteil des Problems liegt darin, dass ich, salopp gesagt, mein erstes Semester in den Sand gesetzt habe. Stellt sich heraus, ein Vollzeitstudium mit kompletter Freiheit, keiner Anwesenheitspflicht usw. ist nicht ideal für mich, freundlich ausgedrückt. Dementsprechend die Prüfungen in den Sand gesetzt. Das Ganze zog dann wiederum Folgen nach sich - im 2. Semester fehlten mir für Kurse Grundlagen, die ich im 1. Semester natürlich nicht so mitgenommen habe, wie ich es hätte tun sollen und das Nachholen im Eigenstudium zeigte auch nicht genug Erfolg. Ich blieb allerdings "stur" und dachte mir, ich könnte es wieder ausbügeln. Es ging nicht. Nun auch in das 3. Semester gestartet, aber das Problem bleibt bestehen. Entweder breche ich nun eben das Studium ab (und hole vergleichbare Qualifikationen o.Ä. später im Leben nach) oder aber ich bleibe stur, gebe mir noch eine Chance und würde - wenn wir mal realistisch bleiben - eine Grundprüfung zum dritten Mal nicht bestehen und werde ohnehin exmatrikuliert, und noch dazu für den Studiengang gesperrt. Da würde es mir dann auch nicht helfen, wenn ich in anderer Form in 10 Jahren (Zahl aus der Luft gegriffen) doch noch einmal ein Studium in irgendeiner Form aufgreifen wollte. Das ist aber nur die aktuelle Situation der Dringlichkeit - ich habe schon im ersten Semester gemerkt, dass das Studium mir nicht zusagt. Ich hatte in der Vergangenheit schon 450€-Jobs und sogar nach der Mittleren Reife eine Ausbildung angefangen (die ich aufgrund familiärer Probleme und schwierigen Umständen, u. A. Umzügen) dann am Ende des 2. Lehrjahres abbrechen musste. (Nicht allzu schade drum, da ich in dem Bereich ohnehin nicht glücklich geworden wäre, und eine andere Ausbildung o.Ä. hätte anschließen müssen.) Prinzipiell habe ich also den Vergleich. Was mir am Studium missfällt, auch wenn das wie die Klischeeantwort schlechthin klingt, ist der fehlende Praxisbezug. Das würde auch keine Werkstudententätigkeit für mich ausgleichen. Es ist einfach ein größerer Unterschied als gedacht, sich in Vorlesungen nur "berieseln" zu lassen, Notizen zu machen, den Inhalt nachzuvollziehen und weiter geht's. Dann kommt dazu, dass mir das "Kollegiale" fehlt - ein Umfeld in einem Betrieb, wo man Kollegen hat, mit denen man grundsätzlich auf ein Ziel hinarbeitet (und wenn es die nächste Deadline ist) fehlt mir sehr; mit ca. 500 Mitstudenten in einem Hörsaal zu sitzen ist im Vergleich doch sehr kühl. So oder so, das Studium werde ich nicht zu Ende bringen, und eine Alternative muss her - da kam mir sofort eine Ausbildung in den Sinn, wobei ich dann auf den Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung kam. Das nächste Problem ist, ich habe natürlich den Ausbildungsbeginn diesen Jahres durch meine Sturheit verpasst und werde erst im nächsten Jahr anfangen können (vorausgesetzt, ich finde einen Ausbildungsplatz). Meine Frage an euch ist nun, wie kann ich die Zeit am Sinnvollsten überbrücken? Mein persönlicher Plan ist es, nachdem ich wieder zurück nach Hause ziehe, in meiner Heimatstadt einen 450€-Job für die Zeit anzunehmen. Es ist eine Kleinstadt, dementsprechend wird es wohl ein Supermarkt. Nicht nur wegen des Einkommens, sondern zum Großteil einfach, weil ich nicht zu Hause die Zeit absitzen möchte, wenn ich stattdessen aktiv werden könnte. Außerdem macht es sich besser im Lebenslauf, wo wir beim nächsten Problem wären... Mein Lebenslauf sieht nicht ideal aus. Um mal die Eckdaten zu nennen... 2012 Mittlere Reife (2,0), 2013 - 2015 Ausbildung (abgebrochen), 2015 - 2018 Fachgymnasium (1,6 Abitur, Fachrichtung Wirtschaftsinformatik, LK waren Wirtschaftsinformatik und Mathematik - Prüfungsnoten in beidem eine 1, falls relevant), 2018 - jetzt Studium (abgebrochen). Ich habe wirklich große Sorge, dass dieser Lebenslauf mir bei den anstehenden Bewerbungen ein paar Steine in den Weg legt. Zumindest ist ersichtlich, dass mein Interesse der Informatik und zum Teil auch der Mathematik gilt, das sollte denke ich mal schon von Vorteil sein. Ansonsten habe ich vor allem Kenntnisse in PHP, sowie auch HTML/CSS zu bieten, und ein wenig Erfahrung mit SQL und Oracle Datenbanken (für letzteres habe ich sogar ein kleines Zertifikat dank eines Projekts meines Fachgymnasiums) - gleichen solche Vorkenntnisse die Lücken im Lebenslauf möglicherweise sogar ein wenig aus? Ich würde nicht direkt sagen, dass ich etwas dieser Sachen aktuell "beherrsche", da es eher in Theorie & schulisch angelernt ist, nicht aber "praxisgeprüft". Von einer Ausbildung generell würde ich erwarten, dass ich die Möglichkeit bekomme, meine Fertigkeiten zu erweitern und auszubauen, und wenn möglich auch eventuelle "Macken" korrigiert würden. Puh, ich entschuldige mich für den langen Text ? Ich wollte aber so klar wie möglich mit den Informationen sein, ich fand das sinnvoller, als mir noch alles aus der Nase ziehen zu lassen. Bin auf jeden Fall erstmal dankbar für jeden Tipp! (Falls das Alter relevant sein sollte, zu Ausbildungsbeginn wäre ich 24.) 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awesomenik Geschrieben 12. Dezember 2019 Teilen Geschrieben 12. Dezember 2019 Ich denke, dass du dich da zu sehr unter Druck setzt. Es gibt viele Menschen, die ihr Studium abbrechen, weil sie merken, dass das nichts für sie ist. Was das Rumsitzen angeht, könntest du die Zeit mit nem Praktikum/Praktikas bis zum Ausbildungsbeginn überbrücken. So könntest du dann schon die Firma kennenlernen, in der du dann ggf. die Ausbildung startest. JuZ23 reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bigvic Geschrieben 12. Dezember 2019 Teilen Geschrieben 12. Dezember 2019 vor 7 Stunden schrieb JuZ23: Meine Frage an euch ist nun, wie kann ich die Zeit am Sinnvollsten überbrücken? Tipp: Lange Text sind kein Problem, aber die Frage(n) am Ende erleichtert das antworten .. Wobei ich nicht gefunden habe was du als erste Ausbildung gemacht hast und was du gerade studierst? Bewerben musst du dich eh jetzt für Sommer 2020 .. viele gute Plätze werden schon weg sein. In der Zwischenzeit würde ich auch versuchen einen IT-nahen Job zu finden. Anmerkung: Als jemand der einstellt wäre mein Hauptinteresse warum die erste Ausbildung abgebrochen wurde. Studium passiert häufig, aber Ausbildung nach 2 Jahre .. da hätte ich grosse Fragezeichen um dich für eine Ausbildung einzustellen. Da musst entweder überzeugende Gründe haben oder durch eine starke Reflektion überzeugen, dass das nicht "schon wieder" passiert. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
tkreutz2 Geschrieben 12. Dezember 2019 Teilen Geschrieben 12. Dezember 2019 (bearbeitet) Hallo, ich weiß nicht, ob es Dir hilft. Aber in der Situation wäre es vielleicht nicht völlig verkehrt, sich einmal eine etwas ausführlichere Beratung und die Zeit dazu zu nehmen. Seiten wie diese: https://www.studienabbruch-und-dann.de bieten ja ein paar Termine- und Anlaufstellen und mögliche Karrierewege an. Ich glaube, der entscheidende Punkt dürfte sein, für sich selbst erst einmal rauszufinden, was jetzt nun die richtige Entscheidung sein kann. Meine Erfahrung ist die, dass Entscheidungen, die überstürzt oder aus Not heraus getroffen werden, meistens keine guten Entscheidungen sind. Und das ist ein ganz besonders wichtiger Punkt. Du musst eine Entscheidung treffen, bei der Du Dich wohl fühlst und auch das Bauchgefühl sagt, dass es die richtige Entscheidung war. Was das Studium und das Alter angeht, würde ich jetzt erst mal noch nicht in Panik verfallen. Mit dem Thema stehst Du nicht alleine da. Ich würde da auch ruhig mal einen Termin bei der Arge versuchen zu vereinbaren, die können zumindest auch beratend einige Informationen geben, die vielleicht in dieser schwierigen Situation helfen können. Einige Leerstellen werden auch kurzfristig besetzt. Mich würde es ärgern, wenn ich jetzt 1/2 Jahr oder mehr wieder verlieren würde, um hinterher zu erfahren, dass es vielleicht doch auch noch die Möglichkeit gegeben hätte in eine Ausbildung zu springen. Die Ausbildungen sind zwar im Herbst gestartet, aber das heißt ja nicht, das alle Stellen besetzt worden sind. Für jemand, der schon im Studium war, sollte es kein Problem sein, hier in die Schule noch einzusteigen. Bearbeitet 12. Dezember 2019 von tkreutz2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
SaJu Geschrieben 12. Dezember 2019 Teilen Geschrieben 12. Dezember 2019 Das mit der Anzahl der Studenten klingt sehr nach einem Studium an einer Universität. Ich studiere nach der Ausbildung an einer Hochschule. Hier kann ich sagen, dass sich meine Berufserfahrung ausgezahlt hat und du Recht hast, dass es sich lohnt evtl. später nochmals zu studieren. Mein Rat zur Überbrückung ist aber ein Praktikum oder Job im IT-Bereich zu machen. Hier kannst du schon etwas im Vorfeld lernen und hast die Chance dich für einen Ausbildungsplatz zu qualifizieren. Wie es schon andere gesagt haben, wirst du den ersten Ausbildungsabbruch begründen müssen. Überlege dir auch, was du evtl. Vorteilhaftes aus dem Studium mitnehmen konntest. Hier habe ich unseren Studienabbrechern auch über die Fachschaft beratend zur Seite gestanden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Graustein Geschrieben 12. Dezember 2019 Teilen Geschrieben 12. Dezember 2019 Warum nicht an eine FH wechseln? Ich mein, da wird es auch nicht 100% praktisch sein, aber doch deutlich praktischer als an einer Uni. Verstehe eh nicht warum oft viele an die Uni gehen, dann merken: Oh das ist ja fast alles Theorie hier, aber dann nicht über eine FH nachdenken, sondern nur Abbruch. Degurina reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
tkreutz2 Geschrieben 12. Dezember 2019 Teilen Geschrieben 12. Dezember 2019 Vor einem Wechsel irgendwo anders hin, sollte man sich doch auch im klaren sein, was man eigentlich will und über eine gewisse Selbstreflexion zu einem Ergebnis zu der Frage kommen, warum man mehrere Wege abgebrochen hat. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Ayd67 Geschrieben 12. Dezember 2019 Teilen Geschrieben 12. Dezember 2019 Mach dir keinen Kopf. Mein Lebenslauf ist noch beschissener. Hab noch mehr Zeit im Studium verschwendet. Dazu noch ein schlechtes Abi. Aber allein das du hier schon schreibst zeigt das du dir Gedanken darüber machst. Ich hatte genug Jobs mit schlechter Bezahlung. Hab mich aber immer überall schnell hochgearbeitet und einigermaßen gut verdient. Sag immer die Wahrheit. Das hilft dir in jedem Gespräch. Mittlerweile bin ich auch kurz vor dem Ende meiner Umschulung. Damals hieß es vom Amt ohne vorige Ausbildung keine Umschulung. Da war ich auch ehrlich und Siehe da irgendwie hat man mir die Möglichkeit gegeben. Alles wird gut. Es gibt genug Menschen die einen zweiten Anlauf gebraucht haben. JuZ23 reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
JuZ23 Geschrieben 12. Dezember 2019 Autor Teilen Geschrieben 12. Dezember 2019 Danke erstmal für die vielen Antworten! Normal würde ich zitieren, um direkt Bezug zu nehmen, da sich aber einige Grundfragen tatsächlich wiederholt haben, ist es glaube ich übersichtlicher, ohne ein Dutzend Zitate zu antworten... Meine erste Ausbildung war im Rechtsbereich. Abgebrochen habe ich sie tatsächlich aus zweierlei Gründen, zum einen wegen der Zustände im Ausbildungsbetrieb und eben (wie schon gesagt) private Probleme. Ersteres würde ich nicht "offiziell" in einem Gespräch anführen, da soweit ich weiß, es nicht gerade gut ankommt, ehemalige AGs "runter zu machen". Insgesamt war es eine der Ausbildungen, wo man nicht ausgebildet wird, sondern als billige Arbeitskraft genutzt wird. Nach ca. 2 Wochen Einarbeitung voll eingespannt, aber eben nur für lästige Aufgaben, auf die ansonsten niemand Lust hatte. Wenn 18 Uhr Feierabend war, hieß es 18.15 frühstens den PC aus, "macht sonst einen schlechten Eindruck", nach der Berufsschule als standard noch 2 Stunden täglich mitarbeiten. Vergütet wurde es mit 250 (1. LJ), 300 (2. LJ). Übernahmechancegleich 0, sie bilden immer nur aus. Ich habe das knapp 2 Jahre mitgemacht, weil ich eben nicht "nichts" machen wollte und keine Alternative hatte bzw. sah. Außerdem war ich jung und bis auf Schulpraktika war das meine erste Arbeitserfahrung, wenn ich mal privat etwas gesagt habe, kam von meinem Umfeld nur "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" und ich hab mich damit abgefunden. Im 2. Lehrjahr kam dann mehr und mehr der Gedanke dazu, dass ich schon weiß, dass ich nicht übernommen werde. Auch, dass ich zwar theoretisch ausgebildet werde, aber praktisch den Beruf nicht ohne Weiteres irgendwo danach ausführen könnte. Es war eine Art Panik, dass ich mich in eine Sackgasse manövriert habe und dazu kam in dem Lebensabschnitt, in dem ich noch bei meiner Mutter wohnte eben hinzu, dass ich mich mal wieder für sie zuständig fühlte. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, sie ist Alkoholikern und hat ihr Leben 0 im Griff. Zu viel Stress auf einmal. Ich hatte dann etwa 3 Monate nach einer Alternative gesucht. Erneute Ausbildung? Da kam mir irgendwo der Gedanke, was, wenn alle Ausbildungen solche Ausbeutung sind... Da habe ich mich dann darauf besonnen, dass ich ja "nur" die MR habe und mich am Fachgymnasium beworben, in der Richtung Wirtschaftsinformatik. Schon in der Realschule, als wir das Programmieren angeschnitten haben, war ich begeistert und so konnte ich in die Materie etwas mehr eintauchen (wenn auch nur schulisch), um mir diesmal erst ein Bild von einer Richtung zu machen, bevor ich sie sofort einschlage. (Denn tatsächlich ist der Rechtsbereich für mich nicht grausam an sich gewesen, aber eben einfach nicht ideal.) Die Zeit hat dann mein Interesse bestätigt, und da ich seit der 12. Klasse auch bei meinen Großeltern wohnte und meine Mutter als Faktor in meinem Leben wegfiel, stiegen auch meine Noten und meine Motivation. Tatsächlich war ich mit dem 1,6er Schnitt ja sogar Jahrgangsbeste in der Fachrichtung Wirtschaftsinformatik. (Nebenbei bemerkt waren Mathematik, Wirtschaftsinformatik, Englisch und Wirtschaftslehre durchweg meine besten Fächer) Das auf jeden Fall zu meiner ersten Ausbildung. Ist nur leider insgesamt nichts, was ich so offen in einem Gespräch verkaufen könnte/wollte. Dementsprechend müsste ich da im Gespräch bei einer vagen Begründung bleiben. Oder ist es mittlerweile etwa besser gesehen, seinem ehemaligen AG ein Messer in den Rücken zu rammen? Zum Thema Studium - ich blieb mir selbst treu und wählte an Studium purer Informatik an einer Universität. Was mich ganz ehrlich dabei inhaltlich killt, ist die Mathematik, weil sie zu abstrakt ist. Im "Berechne mal dies" war ich schon immer um einiges schlechter als wenn die Aufgabenstellung in einer Textaufgabe verpackt ist, bei der ich dann wenigstens wusste, es macht Sinn, dass ich diese Berechnungen durchführe. Das fällt denke ich mal auch unter "fehlender Praxisbezug"? Ansonsten wären die Module zur Programmierung eigentlich das, was mich motivieren sollte, aber nein... Die einzige tatsächliche Programmierung macht man zu Hause als Hausaufgabe, die einem dann insgesamt einen Bonus in der Klausur bringen. In der Uni selbst ist es nur pure Theorie, und eventuell mal einen Quellcode zu Papier bringen. Wahrscheinlich wäre das absehbar gesehen, hätte ich mich zuvor genauer informiert, wie das Studium abläuft. Jedenfalls hatte ich komplett falsche Vorstellungen, wie es zu mir passt. Eine "Kurzschlussentscheidung" ist es tatsächlich nicht, da kann ich euch die eventuellen Bedenken nehmen. Seit etwa Mitte des Jahres fing ich an, ernsthaft über Alternativen nachzudenken. Ob ein Wechsel an eine FH in Frage käme, oder ich doch lieber der Ausbildung noch eine Chance geben wollen würde, trotz meiner ehemals schlechten Erfahrungen. Letzteres gewann, da ich mich insgesamt eher nach einem "Arbeitsalltag" sehne, als danach, einfach irgendetwas zu machen, um am Ende einen Abschluss zu haben. Ein paar Freunde und Bekannte, die statt Uni die Ausbildung gewählt haben, sind auch rundum glücklich. Jedenfalls möchte ich nicht noch einige Jahre mit dem Versuch verbringen, einen akademischen Abschluss zu erwirken, wenn es die Alternative gibt, eine Ausbildung zu machen und so den Weg ins Arbeitsleben zu finden. Einen akademischen Abschluss könnte ich immer noch in verschiedensten Möglichkeiten in der Zukunft nachholen, sollte ich mich doch danach sehnen (dafür würde ich dann aber trotzdem auf ein Vollzeitstudium verzichten). Erstmal ist dieses Kapitel für mich jedoch abgeschlossen. Praktika sind eine gute Idee, ich mach mich dann nach offiziellem Abbruch mal schlau, was es denn in meiner Nähe für Betriebe gäbe und schaue, ob sie Praktikanten suchen. Und wenn nicht, schicke ich eine Initiativbewerbung. Versuch macht klug. Dazu käme mir jetzt tatsächlich doch noch eine Frage. Und zwar habe ich ja Erfahrung in PHP und habe dafür auch schon einige Codes geschrieben - unter anderem ein kleines CMS. Ist es allgemein angeraten, Beispielcode vergangener Projekte der Bewerbung hinzuzufügen, um sich von anderen Bewerbern abzuheben und wenn ja, in welcher Form am besten? Nochmals dankeschön für die vielen Antworten! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
tkreutz2 Geschrieben 12. Dezember 2019 Teilen Geschrieben 12. Dezember 2019 (bearbeitet) Das ist ja eine traurige Geschichte. Aber - Hut ab, Du hast den Mut gefunden immer weiter zu machen und sich nicht unter kriegen zu lassen und dass ist glaube ich eine gute Motivation und auch Basis für die nächsten Schritte. Wenn die Uni zu abstrakt ist, wäre eine FH vielleicht wirklich eine Alternative. Ob eine akademische oder klassische Ausbildung besser zu einem passt - dazu gibt es eine Menge Beiträge in diesem Forum, die man eigentlich auch einfach findet und mal überfliegen sollte. Referenzen und Arbeitsproben sind immer besser, als wenn jemand "nur" behauptet, dass er das ein oder andere kann. Ob die Arbeitsprobe aber das entscheidende Merkmal ist, um sich von möglichen Mitbewerbern abzuheben, kann man nicht pauschal sagen. Das hängt konkret davon ab, was ein Arbeitgeber sucht und welche anderen Bewerbungen noch auf dem Stapel liegen. Die Gefahr einen Ausbildungsplatz zu bekommen, bei denen Azubis "nur" als billige Arbeitskräfte eingesetzt werden, besteht auch im IT-Bereich. Aber auch das ist ein anderes Thema. Generell - erst mal - viel Erfolg ! Bearbeitet 12. Dezember 2019 von tkreutz2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Whiz-zarD Geschrieben 12. Dezember 2019 Teilen Geschrieben 12. Dezember 2019 Ich würde mir um den Lebenslauf eher weniger Gedanken machen. Ich denke, als Suchender interpretiert man viel mehr rein, als so mancher Arbeitgeber. Viel wichtiger finde ich, dass man für das Thema brennt und wirklich Bock drauf hat und dass man, wenn schon möglich, eine rote Linie im Lebenslauf sieht und die sieht man hier: Fachgymnasium in Richtung Informatik und ein Studium in Informatik. Dass das Studium abgebrochen wurde bzw. wird, ist erst mal egal. Viele merken, dass ein Uni-Studium doch nichts für sie ist und brechen ab. Mein Azubi hat auch einen lückenhaften Lebenslauf. Hat mal hier und mal da gejobbt und hatte sogar mal vor Jahren eine Ausbildung als FIAE angefangen, die er nach zwei Monaten abbrach. Ich hatte auch ganz andere Bewerber. Einer hatte zwei Studienabschlüsse und hatte schon mal eine FISI-Ausbildug absolviert. Den haben wir abgelehnt, weil es ein Kandidat war, der nicht wusste, was er eigentlich will. Will er jetzt ein Physiker sein, etwas mit Informatik machen oder doch was anderes, wovon er noch nichts weiß? Es war ein Kandidat, den wir wohl nicht lange halten könnten aber wir suchten was längerfristiges und haben uns für den entschieden, der wirklich Bock auf Softwareentwicklung hat. Aber wie schon gesagt, vielleicht wäre auch eine FH etwas für dich. Eine FH ist ja nicht ganz so theoretisch und geht mehr in die praktische Anwendung. Das würde ich zumindest als Alternative ansehen, denn einen Ausbildungsplatz zu suchen, ist ja auch nicht unbedingt einfach. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
JuZ23 Geschrieben 12. Dezember 2019 Autor Teilen Geschrieben 12. Dezember 2019 vor 22 Minuten schrieb tkreutz2: Wenn die Uni zu abstrakt ist, wäre eine FH vielleicht wirklich eine Alternative. Ob eine akademische oder klassische Ausbildung besser zu einem passt - dazu gibt es eine Menge Beiträge in diesem Forum, die man eigentlich auch einfach findet und mal überfliegen sollte. Da ich in die klassische Ausbildung ja schon einmal "reingeschnuppert" habe, weiß ich zumindest definitiv, dass diese zu mir passen würde, wenn ich sie denn dieses Mal endlich in meinem Traumbereich mache. Bei der FH wäre es halt wieder ein Risiko, dass es mir auch dort zu abstrakt wäre (zumindest aktuell) und das wäre im schlimmsten Fall der nächste Abbruch im Lebenslauf. Das würde ich gerne vermeiden und lieber auf Nummer sicher gehen. Das auch nochmal an @Whiz-zarD, um das mit der FH nochmal abzuklären. vor 23 Minuten schrieb tkreutz2: Die Gefahr einen Ausbildungsplatz zu bekommen, bei denen Azubis "nur" als billige Arbeitskräfte eingesetzt werden, besteht auch im IT-Bereich. Aber auch das ist ein anderes Thema. Die Gefahr gibt es denke ich mal überall. Für mich persönlich ist der Unterschied eben, dass ich nicht mehr 17 bin, sondern nun 23. Ich bin nicht mehr in dem Alter, in dem ein Vorstellungsgespräch mich einschüchtert und ich mich nicht trauen würde, Fragen bezüglich des Ablaufs zu stellen. Vor allem bin ich auch - wenn auch nur minimal, wenn wir mal ehrlich sind - erfahrener und traue mir schon etwas eher zu, ein paar Warnsignale für einen solchen Betrieb zu erkennen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
SaJu Geschrieben 12. Dezember 2019 Teilen Geschrieben 12. Dezember 2019 23 ist nicht besonders alt. Ich war bei meinem Fachinformatiker-Abschluss 25. Mein Ausbildungsbetrieb hat mich ähnlich ausgenutzt wie dein alter. Ich habe mir privat und hier in der Community alles notwendige für den Beruf angeeignet. Das ist hart, aber möglich. Wenn man Pech mit dem Betrieb hatte, ist das Studium an einer FH die perfekte Ergänzung zum FISI/FIAE. Kann man allerdings top Fachkenntnisse aus der Ausbildung wegen guter Ausbilder nachweisen, wird das Studium überflüssig. JuZ23 und Bitschnipser reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
JuZ23 Geschrieben 12. Dezember 2019 Autor Teilen Geschrieben 12. Dezember 2019 vor 27 Minuten schrieb SaJu: 23 ist nicht besonders alt. Ich war bei meinem Fachinformatiker-Abschluss 25. Mein Ausbildungsbetrieb hat mich ähnlich ausgenutzt wie dein alter. Ich habe mir privat und hier in der Community alles notwendige für den Beruf angeeignet. Das ist hart, aber möglich. Wenn man Pech mit dem Betrieb hatte, ist das Studium an einer FH die perfekte Ergänzung zum FISI/FIAE. Kann man allerdings top Fachkenntnisse aus der Ausbildung wegen guter Ausbilder nachweisen, wird das Studium überflüssig. Danke für den Input! Dagegen, mir selbst Notwendiges anzueignen, sollte ich wieder Pech mit dem Ausbildungsbetrieb haben, habe ich nicht notwendigerweise etwas. Idealerweise kommt es nicht so weit, dass ich mich noch selbst ausbilden müsste, aber im Falle der Fälle kenn ich ja jetzt eine nette Community, an die ich mich wenden könnte. Nach den ganzen Empfehlungen behalte ich die FH auf jeden Fall im Hinterkopf für die Zukunft. Wenn es einem mehrere Leute hier ans Herz legen, wird es definitiv gar nicht so falsch sein - auch wenn es eben aktuell nichts für mich ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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