JuZ23 Geschrieben 20. Dezember 2019 Geschrieben 20. Dezember 2019 Hallöchen Forengemeinde! Vor etwa einer Woche hatte ich einen Thread eröffnet, wo es darum ging, dass ich mein Studium abbrechen will und muss und Fragen hatte, wie sich die bisherigen Lücken in meinem Lebenslauf denn auf meine Chancen für einen Ausbildungsplatz auswirken und wie ich damit am besten umgehe. (Danke an der Stelle nochmal für das Feedback!) Nun stehe ich vor dem nächsten kleinen Problem. Ich habe also die Woche über Bewerbungen geschrieben (aktuell 16 Stück verschickt - 1 abgelehnt, da sie schon jemand anderen hatten, 3 Einladungen zu Vorstellungsgesprächen) und das erste Vorstellungsgespräch war heute morgen. Kurz gesagt - die Konditionen an sich sind sehr gut, Benefits ebenso und der persönliche Eindruck bzw. die Chemie im Gespräch war definitiv passend. Habe dann etwa 2 Stunden nach Gesprächsende den Anruf bekommen, dass sie mir den Ausbildungsplatz anbieten wollen und ich mir das ganze übers Wochenende durch den Kopf gehen lassen soll und mich Montag nochmal melden soll. Zusätzlich, da ich nun schon abgebrochen habe, bieten sie mir an, ab Februar für eine Praktikanten/Werksstudenten-Tätigkeit (genauer Rahmen usw. würde noch von ihnen intern abgesprochen werden) schon bei ihnen zu arbeiten, was eben für mich eine viel bessere Möglichkeit ist, die Zeit bis August zu füllen, als es ein erneuter 450€-Job lokal bei mir im Heimatkaff wäre. (Sie würden mir auch einen verfrühten Ausbildungsbeginn anbieten, aber die Berufsschule macht bei sowas nicht mit.) Makel sind Bewertungen auf kununu (wobei es auch da nicht allzu schlimm aussieht - jedenfalls für die Dauer einer Ausbildung definitiv okay) und, dass ihre Branche nicht direkt IT ist, sondern sie "nur" eine IT-Abteilung haben. Hingegen habe ich Anfang Januar auch noch einen Termin bei meinem Erstwahl-Unternehmen (reine IT, ähnliche Größe), das mir von den Benefits her wahrscheinlich weniger bieten würde, die Konditionen sind aber auf gleichem Niveau, die Unternehmenspolitik entspricht meinen Wünschen noch ein wenig mehr und die Bewertungen auf kununu bestätigen diesen Eindruck nochmal. Da es auch ein reines IT-Unternehmen ist, würde ich mal naiverweise davon ausgehen, dass meine Ausbildung dort mich fachlich weiterbringen würde, und die IT dort eben...nun ja, geschätzter ist. Einen persönlichen Eindruck habe ich hier bisher nur von einem telefonischen Vorstellungsgespräch bekommen, nachdem ich auch gleich zu einem richtigen eingeladen wurde. Bis Montag soll ich mir das Angebot von Unternehmen A durch den Kopf gehen lassen und mich melden. Meine Frage ist hier - wie stelle ich am fairsten klar, dass ich zwar Interesse habe, aber noch das Ergebnis eines anderen Gesprächs abwarten wollen würde? Ich weiß, dass es juristisch kein Problem ist, das Ausbildungsverhältnis noch vor Beginn zu beenden und selbst für ein Praktikum gäbe es eine Kündigungsfrist (und da das Praktikum ohnehin befristet wäre und mit Ausbildungsbeginn enden würde, stellt dies kein Problem da), aber solche Schritte halte ich für unfair dem Unternehmen gegenüber. Sie kommen mir u.A. mit dem Angebot einer früheren Beschäftigung sehr entgegen, und das möchte ich nicht ausnutzen und ihnen in den Rücken fallen. Einerseits, weil ich von einem Arbeitgeber auch eine gewissene Transparenz in der Hinsicht erwarten würde (und ich lebe, wenn es geht, nach dem Motto, dass ich Leute so behandle, wie ich es selbst erwarten würde) und andererseits, weil man sich immer zwei mal im Leben sieht und ich mir sehr ungern jetzt schon Steine in den Weg legen möchte. (Wer weiß, in 10 Jahren bewerbe ich mich möglicherweise doch wieder bei ihnen, auch wenn ich die Ausbildung woanders mache... o.Ä.) Ich bin für Vorschläge auf jeden Fall sehr offen und bedanke mich auch schon im voraus für die Hilfe. Zitieren
OkiDoki Geschrieben 20. Dezember 2019 Geschrieben 20. Dezember 2019 (bearbeitet) vor 28 Minuten schrieb JuZ23: Bis Montag soll ich mir das Angebot von Unternehmen A durch den Kopf gehen lassen und mich melden. Meine Frage ist hier - wie stelle ich am fairsten klar, dass ich zwar Interesse habe, aber noch das Ergebnis eines anderen Gesprächs abwarten wollen würde? Einfach genauso ehrlich kommunizieren. Es ist völlig ok, wenn Bewerber mehrer Optionen prüfen und sich vor Auswahl des Arbeitgebers sicher sein wollen. Falls das Unternehmen A das anders sieht, wäre es mMn im Sinne der Kultur eh kein guter Arbeitgeber. Bearbeitet 20. Dezember 2019 von OkiDoki 0x00, JuZ23 und Bitschnipser reagierten darauf 3 Zitieren
pr0gg3r Geschrieben 20. Dezember 2019 Geschrieben 20. Dezember 2019 vor 53 Minuten schrieb OkiDoki: Einfach genauso ehrlich kommunizieren. Sehe ich auch so. Es ist kein Geheimnis, dass man sich auf mehr als eine Stelle bewirbt. Wenn sie dich dennoch unter Druck setzen, kannst du auch sagen, dass du dich unter Druck gesetzt fühlst (was nie eine gute Voraussetzung für eine Zusammenarbeit ist) und notfalls die Verhandlungen mit der Firma abbrechen. Zitieren
tkreutz2 Geschrieben 21. Dezember 2019 Geschrieben 21. Dezember 2019 (bearbeitet) Ja auch die Wahl des Ausbildungsbetriebes ist schon ein wesentlicher Baustein in der Ausbildung und dem späteren Werdegang. Deswegen würde ich das auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Wenn Du Dich noch nicht festlegen möchtest, dann tue es auch nicht. Ob ein Praktikum zur Überbrückung bis zum Ausbildungsbeginn eine Möglichkeit ist, steht ja auf einem anderem Blatt. Und die Entscheidung Praktikum kann man auch getrennt von der Entscheidung Ausbildung treffen - auch wenn es vermutlich nicht völlig sinnfrei wäre, wenn man beide Möglichkeiten miteinander verbinden könnte. Die Sache mit den Bewertungen ist immer ein zweischneidiges Schwert. Man weiß nie, aus welcher Intention heraus eine Bewertung geschrieben worden ist und ob die Bewertung echt oder gefaket ist. Besser wäre, jemanden persönlich zu kennen, der einem etwas sagen kann. Was die Größe eines Betriebes angeht, da gibt es auch unterschiedliche Meinungen. Hier spielt eine starke Rolle, welche Unternehmenskultur auch gelebt wird. Eben hierzu kann man meist auch erst etwas sagen, wenn man bereits in dem Betrieb tätig ist. Von außen gesehen kann sich jede Firma "toll" darstellen. Die Realität kann ganz anders aussehen. Das trifft jetzt ausnahmsweise mal sowohl für kleine also auch für große Betriebe zu. Entscheidend ist, ob man sich innerhalb der gelebten Unternehmenskultur und Struktur wohl fühlt. Und sogar innerhalb eines Betriebes kann es noch "Welten" geben von Abteilung zu Abteilung. Das Erstgespräch würde ich auf keinen Fall überbewerten. Ob ein Betrieb "ehrlich" ist, kann man kaum aus einem "Erstgespräch" evaluieren. Überall herrscht ein Mangel an Fachkräften, da wird gerne auch mal das blaue vom Himmel gelogen und hinter den Fassaden sieht es dann ganz anders aus. Es ist eine Gratwanderung zwischen überempfindlicher Vorsicht und überstürztem Risiko. Es ist eine "Bauchentscheidung" notwendig. Viel Erfolg ! Bearbeitet 21. Dezember 2019 von tkreutz2 Zitieren
SaJu Geschrieben 21. Dezember 2019 Geschrieben 21. Dezember 2019 Nutze es aus und nimm den Ausbildungsvertrag + Praktikum mit. So kannst Du das Unternehmen kennenlernen und schauen, ob man dort wirklich alles lernen kann und wie kompetent die Leute sind. Während des Praktikums hast Du dann immer noch die Chance vom Ausbildungsvertrag dort zurückzutreten (was zwar etwas unseriös ist, aber geht). Somit hast Du die Möglichkeit das 2. Ausbildungsangebot abzuwarten und miteinander zu vergleichen. Die Wahl des Ausbildungsbetriebs beeinflusst Deine Qualifikationen und damit Deinen Werdegang. So kannst Du das am Ende auch begründen. Zitieren
Gast Geschrieben 23. Dezember 2019 Geschrieben 23. Dezember 2019 Am 20.12.2019 um 11:43 schrieb JuZ23: Einerseits, weil ich von einem Arbeitgeber auch eine gewissene Transparenz in der Hinsicht erwarten würde (und ich lebe, wenn es geht, nach dem Motto, dass ich Leute so behandle, wie ich es selbst erwarten würde) und andererseits, weil man sich immer zwei mal im Leben sieht und ich mir sehr ungern jetzt schon Steine in den Weg legen möchte. Dann halte Dich doch einfach an Dein selbst gewähltes Motto/Prinzip. Zitieren
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