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Ausbildungsverbesserung - Neue Strukturen Anstöße


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Empfohlene Beiträge

Hey liebe Ausbilder,

wir sind gerade dabei, bei uns in der Firma ein wenig mehr Struktur in die Ausbildung zu bekommen. Wir versuchen Möglichkeiten zu finden unsere Auszubildenden zu fordern und zu fördern und ausserdem ein gewisses Miteinander zu fördern. Als Ideen momentan:

  • Monatliche KT-Sessions von jeweils einem Ausbilder und einem Auszubildenden (Vorteile: Gruppenevent + für alle ein Weg präsentieren zu erlernen und sich vorzubereiten )
  • Einführung von Agiler Softwareentwicklung 
  • Mehr Teamevents 

Was habt ihr noch für Ideen, bzw. was macht ihr in eurem Unternehmen und in welchem Rythmus?

 

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Ich habe schonmal eine ganze Podcast-Episode zu möglichen Maßnahmen während der Ausbildung aufgenommen. Vielleicht hilft dir das.

Ein paar Stichworte:

  • Tägliche Standup-Meetings
  • Buchclubs
  • Wöchentliche Feedback-Gespräche
  • Azubi-Projekte
  • Code Reviews
  • Pair Programming
  • Links der Woche
  • Fachartikel schreiben
  • Fachvorträge ausarbeiten
  • Bootcamps für andere Azubis
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  • 2 Wochen später...

Rückblickend auf meine Ausbildung würde ich folgende Dinge ansprechen, angefangen mit dem, was ich für das wichtigste halte:

1. Einen Sinnvollen Rahmen vorgeben. Ja, es gibt einen Ausbildungsrahmenplan und das ist auch gut und wichtig. Er enthält allerdings deutlich zu wenig um gut auf das Berufsziel als Entwickler (ausgehend von FIAE) vorbereitet zu sein und dafür an anderer Stelle viel zu viele BWL Themen, die das Schulgesetz vorschreibt, die man sehr wahrscheinlich nie braucht und insbesondere gemessen an anderen Skills nur sehr, sehr nachrangig braucht. Darüber hinaus sei angemerkt, wenn man die rechtlichen oder wirtschaftlichen Themen doch mal braucht, dann meistens in einem Umfang, in dem der Berufsschulunterricht nicht mal annähernd in Breite und Tiefe ausreicht, weshalb man sich ohnehin von Grund auf neu einarbeiten muss oder eben gleich einen Fachmann zu Rate zieht.

Aus dem Grund fände ich insbesondere einen technischen Rahmen in der Ausbildung sehr sinnvoll. Am Anfang prasseln sehr viele Technologien auf einen FIAE-Azubi ein und jeder behauptet natürlich, dass sein Thema das Beste und schnellste ist und am ende ist man total erschlagen. Ich denke eine gute, moderne Ausbildungsfirma sollte vor allen Dingen im Dschungel der Technologien einen Rahmen schaffen bzw. einen Pfad vorgeben, den der Azubi in drei Jahren beschreiten kann und bei dem er am Ende einfach eine sinnvolle, runde und solide Grundlage für den späteren Beruf hat. Die Basis kann und wird natürlich an den jeweiligen Technologiestack des Unternehmens angepasst sein. Es sollte nur vermieden werden, dass der Azubi, wie es leider oft der Fall ist, im Technologiejungle untergeht und am Ende in 100 Frameworks von Testing über DevOps bis Embedded und alle drei Monate in nem neuen JavaScript Framework "mal was gesehen" hat, aber keine eigentliche Kernkompetenz hat mit der er selbstständig etwas auf die Beine stellen könnte. Ich finde gerade heute ist noch wichtiger, dem Azubi im großen Bild Kontexte und Wege aufzuzeigen, als ihm im kleinsten Detail Dinge zu zeigen.

 

2. Wobei es natürlich ebenfalls wichtig ist dem Azubi einfach auch die technischen Details "korrekt" beizubringen und vor allen Dingen die Grundlagen bzw. auf dem richtigen Niveau. Ich weiß eine der größten Hürden war für mich im ersten Jahr, mich zu der Antwort durchzufragen, die ich gebraucht habe. Bei einer grundlegenden Frage zu Java wurden mir nach 5 Sekunden schon wieder Frameworks, Streams, Threats etc. um die Ohren gehauen und ich hab oft viele Anläufe gebraucht, bis wir an dem ganz grundlegenden Punkt waren, warum meine Schleife das Array nicht korrekt verwendet. 

3. Auf den Detailfragen sollte sinnvoll aufgebaut werden. Wenn man 2. eine Weile korrekt gemacht hat ist der Azubi denke ich sehr flott so weit, dass er die Grundlagen kann/versteht und sich weitere Grundlagen auf dem Niveau selbst aus den Docs holen kann. Ab hier wäre es wichtig dass man auch etwas auf der "Meta" -Ebene lernt und nicht weiter in den Details versinkt (ausgenommen evtl in Bereichen wie Embedded oder außerhalb von Hochsprachen, wo Detail und Meta gern Hand in Hand gehen). Sprich wie gehe ich an häufige Problemstellungen heran, wie entwickle ich eine ganze "Architektur" und wie entwickle ich Lösungen die modern, sicher, effizient und am Ende einfach professionell sind.  Ich denke die schon angesprochenen Code-Reviews oder Pair-Programming können dafür gute Werkzeuge sein.

4. Der Betrieb sollte einfach modern ausgestattet sein. Viele mögen jetzt sagen junge Menschen bzw Azubis wollen immer den geilsten, neusten Scheiß der garnicht nötig ist und das stimmt auch. Allerdings habe ich selbst erlebt und auch von unglaublichen vielen Azubis gehört, dass auch das andere Extrem oft der Fall ist. Die PCs sind total veraltet und haben nicht mal eine SSD und brauchen entsprechend ewig. Virtuelle Maschinen und Docker-Container sollen auf einem Arbeits-Laptop mit 4GB-RAM betrieben werden und brauchen ewig, wenn sie nicht direkt abstürzen. Monitore auf denen Designs und Layouts gemacht werden, haben nicht mal Full-HD-Auflösung. Zum Testen von Apps stehen nur sehr alte oder gleich garkeine Testgeräte zur Verfügung.
Nein, es muss nicht immer der neueste Scheiß sein, aber sehr oft erlebe ich einfach, wie "IT-Unternehmen" mit Hardware arbeiten, die einfach schon lange nicht mehr adäquat ist. Die Unternehmen suchen bei Azubis aber oft junge Menschen, die sich sehr für Technologie begeistern. Dass die dann von ihrem Handwerkszeug eben alles andere als begeistert sind, sollte jedem klar sein.

 

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