LuideFunes Geschrieben 21. Januar 2020 Geschrieben 21. Januar 2020 Hallo zusammen, meine letzte Gehaltsverhandlung ist nun 3 Jahre her. Ich bin als Service Specialist in einer kleineren Firma angestellt (70 Mitarbeiter) die für einen sehr großen Kunden arbeitet. 1.) Sind im Durchschnitt 2 Jahre üblich auch ohne neue Aufgaben (da jährliche Progression/Inflation) ? 2.) Was wäre eine normale Gehaltserhöhung nach 2 Jahren? 2, 3 oder gar 5 Prozent? 3.) Welche Punkte sollte man in der Gehaltsverhandlung nennen und welche nicht? Zitieren
treffnix Geschrieben 21. Januar 2020 Geschrieben 21. Januar 2020 Hallo @LuideFunes vor 6 Minuten schrieb LuideFunes: 1.) Sind im Durchschnitt 2 Jahre üblich auch ohne neue Aufgaben (da jährliche Progression/Inflation) ? Nach zwei Jahren kannst du auf jeden Fall mal anklopfen, ich finde es auch nach einem Jahr unter Umständen schon in Ordnung, meist ja auch in Verbindung mit einem Mitarbeitergespräch. vor 2 Minuten schrieb LuideFunes: 2.) Was wäre eine normale Gehaltserhöhung nach 2 Jahren? 2, 3 oder gar 5 Prozent? Also nach zwei Jahren sollten 2 oder 3% eigentlich immer drin sitzen, angenommen du hast keinen Mist gebaut, dich nicht daneben benommen oder ähnliches.. wenn du natürlich überdurchschnittlich performt hast oder extra viel Umsatz generiert hast,Projekte gut geleitet hast, etc dann sind das alles Argumente, das sich die Erhöhung eher Richtung 5% bewegen könnte. vor 4 Minuten schrieb LuideFunes: 3.) Welche Punkte sollte man in der Gehaltsverhandlung nennen und welche nicht? "Der Kollege der mir gegenüber sitzt bekommt aber 500€ mehr!" oder "Die Wohnung ist so teuer.. und die Leasingrate für den neuen 7er ist so teuer" sind natürlich unangebracht. Alles was du mehr machst, als von dir erwartet wird oder ursprünglich erwartet wurde, solltest du hervorheben. Zitieren
Bitschnipser Geschrieben 21. Januar 2020 Geschrieben 21. Januar 2020 vor 15 Minuten schrieb treffnix: Also nach zwei Jahren sollten 2 oder 3% eigentlich immer drin sitzen, Denk daran: Inflationsrate lag 2019 bei 1,4 Prozent (war die letzten Jahre glaube ich ~2%). D.h., wenn du nicht mindestens die Inflationsrate hoch 2 bekommst (wegen "Zinseszins"), verdienst du weniger, oder bist bei 0. Du verschlechterst dich also. Rechenbeispiel 2%: 35.000*1,02 = 35.700 35k *1,02*1,02 = 36414 Wenn du dir dann denkst, oh, dann nehm ich einfach die doppelte Inflationsrate, gehst du immer noch mit (marginal) weniger raus: 35k*1,04 = 36.400 Das skaliert bei mehr Gehalt und mehr Jahren natürlich hoch Und dann die Nettoreallöhne, also die Kaufkraft, aber das betrifft den AG eigentlich nicht Zitieren
treffnix Geschrieben 21. Januar 2020 Geschrieben 21. Januar 2020 vor 3 Minuten schrieb Bitschnipser: Denk daran: Inflationsrate lag 2019 bei 1,4 Prozent (war die letzten Jahre glaube ich ~2%). D.h., wenn du nicht mindestens die Inflationsrate hoch 2 bekommst (wegen "Zinseszins"), verdienst du weniger, oder bist bei 0. Du verschlechterst dich also. Danke für den Hinweis. Ist mir durchaus bewusst, deswegen die Aussage "2-3% sollten immer drin sitzen", also als unteres Maß. Ich war auch noch nie so lange bei einem Arbeitgeber, als das ich ein Gehalt hätte nachverhandelt, muss ich in diesem Kontext mal zugeben Zitieren
Rabber Geschrieben 21. Januar 2020 Geschrieben 21. Januar 2020 Ich finde ebenfalls, dass 2% p. a. das Minimum darstellen sollten. Bei allem darunter wirst Du ärmer. Ob dies nun jährlich oder kumuliert in 2-3 Jahren gezahlt wird, ist Ansichtssache und von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich. Zitieren
KeeperOfCoffee Geschrieben 21. Januar 2020 Geschrieben 21. Januar 2020 (bearbeitet) Was hat sich in den letzten 3 Jahren geändert? Hast du in einem Gebiet mehr Verantwortung übernommen? Wirst du in einem Gebiet wesentlich mehr beansprucht als die anderen Leute, die dort arbeiten. Hast du dich weitergebildet und somit mit zusätzlichem Wissen beigetragen.... etc. pp Du musst dich fragen, ob in den letzten 3 Jahren sich etwas geändert hat, was eine Gehaltserhöhung rechtfertigt, die über dem Standard liegt. Bearbeitet 21. Januar 2020 von KeeperOfCoffee Zitieren
arlegermi Geschrieben 21. Januar 2020 Geschrieben 21. Januar 2020 Ich halte es für sinnvoll, jedes Jahr über das Gehalt zu reden. So bekommst du regelmäßig deine Anpassung und kannst auch Grundlagen schaffen à la "wie muss nächstes Jahr denn aussehen, damit's mehr als Inflationsausgleich wird?". Wieviel nun angemessen ist, kommt wirklich darauf an, wie du dich in der Zeit seit der letzten Erhöhung entwickelt hast. Wenn du nichts besonderes vorzuweisen hast, ist es natürlich schwer zu argumentieren, dass du eine besondere Erhöhung verdienst. Wenn du hingegen an der einen oder anderen Stelle herausgestochen bist (durch Initiative, Durchhaltevermögen, Fachwissen, ...), so kann das schon ein Grund sein zu sagen "diesmal müsste aber mehr drin sein". Beliebt ist für so etwas eine Mappe, in der du einfach über's Jahr hinweg ablegst, was du besonders gut gemacht hast. Die holst du dann zum Jahresgespräch raus und legst das deinem PV vor. Das mit dem "der Kollege verdient aber 500€ mehr" wurde ja schon genannt - ist nie ein tolles Argument. Das gilt aber genauso andersrum! Wenn dein Chef sagt "die anderen bekommen aber auch nicht mehr" (sinngemäß), dann ist das kein Grund. Wenn du der Ansicht bist, du verdienst mehr, dann sag das auch. Zitieren
Th0mKa Geschrieben 21. Januar 2020 Geschrieben 21. Januar 2020 vor 11 Stunden schrieb LuideFunes: Sind im Durchschnitt 2 Jahre üblich auch ohne neue Aufgaben (da jährliche Progression/Inflation) ? Ich würde jährlich anstreben, und zwar mindestens in Höhe der letztjährigen Inflationsrate. vor 11 Stunden schrieb LuideFunes: Was wäre eine normale Gehaltserhöhung nach 2 Jahren? 2, 3 oder gar 5 Prozent? Aktuell mindestens 3%, wenn du etwas besonderes, außerhalb deines normalen Jobprofils, geleistet hast auch 5%. vor 11 Stunden schrieb LuideFunes: Welche Punkte sollte man in der Gehaltsverhandlung nennen und welche nicht? Zu nennen sind alle Punkte die einen Mehrwert für die Firma bringen (nicht zwingend in Geld), nicht nennen würde ich private Sachen (Benzin ist teurer). Aber in jedem Fall sollte die Inflation ausgeglichen werden, sonst hat man ja real eine Gehaltssenkung. Zitieren
JimTheLion Geschrieben 22. Januar 2020 Geschrieben 22. Januar 2020 Moin, vor 20 Stunden schrieb LuideFunes: 3.) Welche Punkte sollte man in der Gehaltsverhandlung nennen du kannst ab und zu ein paar Bewerbungen versenden um deinen Marktwert zu ermitteln. Wenn dir andere Unternehmen X-tausend Euro mehr bezahlen würden ist das etwas das man in der Gehaltsverhandlung ansprechen kann. Das schöne an der Methode ist, dass man die Fragen vom KeeperOfCoffee umgeht. Andere Unternehmen wissen nicht was in den letzten 3 Jahren passiert ist und um wie viel deine Gehaltsforderung über deinem aktuellen Gehalt liegt. Zitieren
Kwaiken Geschrieben 22. Januar 2020 Geschrieben 22. Januar 2020 (bearbeitet) vor 3 Stunden schrieb PVoss: Wenn dir andere Unternehmen X-tausend Euro mehr bezahlen würden ist das etwas das man in der Gehaltsverhandlung ansprechen kann. Aber bitte nicht mit "Unternehmen X zahlt mir Y!", dann kommt nämlich postwendend die Antwort "Dann gehen Sie doch zu Unternehmen X". Ich würde eher sowas vorschlagen: - "Gibt es eine Möglichkeit, dass wir mein Gehalt auf Marktniveau heben? Gedacht habe ich an Y" - "Wo haben Sie denn diese abstruse Zahl her?! Das verdiene ja nicht einmal ich!" - "Die jährlichen Gehaltsstatistiken zeichnen ein gutes Bild. Und das ein oder andere Angebot, das reinflattert, bewegt sich ebenfalls in diesem Rahmen, so dass die Zahlen nicht weit hergeholt zu sein scheinen." Bearbeitet 22. Januar 2020 von Kwaiken Pancake und Bitschnipser reagierten darauf 2 Zitieren
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