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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

mein AG hat mir Mitte letzter Woche zum Ende Februar ordentlich gekündigt - so weit so schlecht.

Natürlich wird jetzt von mir erwartet, das ich

  1. Bis zum Ende weiter arbeite
  2. Mit meinem Kollegen eine Übergabe mache

Punkt 1 lässt sich zum Glück durch Urlaubsanspruch und Überstunden ein wenig entschärfen, aber bei Punkt 2 bin ich mir nicht sicher, wie umfangreich ich die Übergabe machen soll, und ob ich mein Wissen proaktiv weitergeben soll?

Ich bin da inzwischen ein wenig auf dem "Arschloch-Tripp" und sage mir, das ich nur das nötigste Wissen weitergebe und auch nur dann, wenn ich danach gefragt werde.

Würdet Ihr das genau so oder anders machen?

Bearbeitet von Systemlord
Geschrieben

Das tut mir leid. Ich hoffe es hilft dich nicht all zu hart. Welchen Beruf übst du aus? Die Kündigungsfrist scheint relativ kurz zu sein. Bist du in der Probezeit?

Ich persönlich würde versuchen im guten auseinander zu gehen, unabhängig davon welche Seite die Kündigung ausgesprochen hat. Das bedeutet auch eine ordentliche Übergabe durchzuführen. Vor allem auch im Sinne deiner Kollegen. Das würdest du dir auch von einem ausscheidenden Kollegen wünschen. Des weiteren sieht man sich immer zwei Mal im Leben. Deshalb ist meine Meinung dass das ganze schon ordentlich erfolgen sollte.

Geschrieben
  Am 1.2.2020 um 14:24 schrieb Systemlord:

aber bei Punkt 2 bin ich mir nicht sicher, wie umfangreich ich die Übergabe machen soll, und ob ich mein Wissen proaktiv weitergeben soll?

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IMHO: Ja, solltest du bzw. unter "Vorbehalt", wie deine geschäftliche Beziehung zu deinen Kollegen gewesen ist.

  Am 1.2.2020 um 14:24 schrieb Systemlord:

ich bin da inzwischen ein wenig auf dem "Arschloch-Tripp" und sage mir, das ich nur das nötigste Wissen weitergebe und auch nur dann, wenn ich danach gefragt werde.

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Warum? Zorn hin oder her, am Ende ziehst du dann die Kollegen auch mit ins "verderben". Die Kollegen können doch nichts dafür und wenn ich ein Kollege wäre, würde ich mich z.B. über jedes neues Wissen erfreuen.

  Am 1.2.2020 um 14:24 schrieb Systemlord:

Würdet Ihr das genau so oder anders machen?

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Zorn hin oder her, ich würde es auf der einen Seite davon abhängig machen, wie Kollegen zu mir gewesen waren bzw. mein Wissen dann tatsächlich nur denen geben, die "in Ordnung" gewesen waren und die, die eben "scheisse" waren, haben "PP". (Ist auch nicht die feine englische Art).

Aber neutral betrachtet; Wäre es schon fair, wenn du eine saubere Übergabe machst und alles weitergibts, was du weißt. So gehst du mit einer sauberen weißen Weste von dannen und brauchst dir nichts vorzuwerfen.

Geschrieben

Ich würde alle Fragen beanworten die mir gestellt werden. Keine Informationen zurückhalten. Meine Grundhaltung wäre jedoch eher relaxed ala "wir sind hier nicht auf der Flucht". Also nicht künstlich trödeln aber auch keinen Stress machen. Als erstes würde ich mein Arbeitszeugnis schreiben und zur Unterschrift vorlegen. Das wäre meine Prio 1.

Geschrieben

Der Irrsinn an der ganzen Sache ist ja, das der Kollege, mit dem ich die Übergabe machen soll, erst vor knapp 3 Monaten ins Unternehmen gekommen ist (witziger weise um mich zu entlasten, damit ich nicht mehr der einzige IT'ler bin) und er sagt selber das er kaum Berufserfahrung hat.

Da kann man doch eigentlich keine saubere Übergabe machen, weil definitiv irgendetwas "unter den Tisch" fällt.

Geschrieben

Mein Beileid. So weit so unsensibel geht es weiter. 

======

So lange dein AG dich nicht freistellt, bist du auch verpflichtet deinen Arbeitsauftrag zu erfüllen. Allerdings eben auch in den möglichen Umfang.

Beispiel: Wenn du z. B. weiterhin 90% Tagesgeschäft abzuleisten hast, würden dir nur 10% deiner Zeit für Übergaben bleiben. Dann bleiben dir also bei einer fiktiven 40Std. Woche nur noch 4 Stunden für übergaben. Dementsprechend kannst du auch nur die Übergabe machen. 

Gehe also mal in dich und schaue dir die Zeit an, die dir für die Übergabe gegeben ist. Dann priorisiere die wichtigsten Punkte, damit dein Nachfolger grundlegend das System am Leben erhalten kann.

Wenn du dann alles mögliche in dem 40 Std. getan hast es am Ende nicht reicht, dann hat die Firma von den Resourcen sich schlicht verkalkulliert (du wurdest ja gekündigt). Niemand kann dich dazu anweisen auf Grund deiner Kündigung zusätzliche Überstunden zu leisten. 

Geschrieben

Jetzt mal unabhängig davon, dass es evt. scheisse vom AG war zu kündigen (Gründe kennen wir ja nicht):

Ich war nach jeder Kündigung, (die ich ausgesprochen habe) und noch paar Wochen weiterarbeiten musste immer mehr auf Distanz und dementsprechend schlechter wurden peu-a-peu auch meine Arbeitsergebnisse. Eine Kündigung ist immer ein großer Schnitt und ich denke es ist nur menschlich, sich dann auch gefühlsmässig von diesem AG zu "entfernen" um nach vorne blicken zu können.

Natürlich sollte man seine Sachen sauber übergeben. Aber reingehängt in eine Übergabe? Habe ich mich sicherlich nie...😁

Ja, man sieht sich (je nach Branche) oft 2-mal im Leben. Aber ganz ehrlich: wenn mir mein AG kündigen würde, würde ich mich dort sehr wahrscheinlich NIE wieder bewerben...

Hast Du mal das Gespräch gesucht, bezahlt früher aus dem Laden rauszukommen? Viele Arbeitgeber (sollten) wissen, dass nach einer Kündigung der Mitarbeiter evt. nicht mehr so der Burner ist.

Alles Gute beim nach vorne schauen!

Geschrieben
  Am 1.2.2020 um 15:08 schrieb Systemlord:

Der Irrsinn an der ganzen Sache ist ja, das der Kollege, mit dem ich die Übergabe machen soll, erst vor knapp 3 Monaten ins Unternehmen gekommen ist (witziger weise um mich zu entlasten, damit ich nicht mehr der einzige IT'ler bin) und er sagt selber das er kaum Berufserfahrung hat.

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Hoppla! Das klingt so, als ob der AG Dich durch eine billigere Arbeitskraft (Berufsanfänger) ersetzen will, um Geld zu sparen. Er sollte Dich wohl nicht entlasten.

In so einer Situation würde ich dem Neuen einen Überblick über die Infrastruktur geben, schauen, wie er alleine damit zurecht kommt und bei Fragen noch zur Seite stehen (bis Du weg bist). Nur so kann er schauen, wie er evtl. die Verantwortung als Anfänger übernehmen kann.

Geschrieben

Um die Verantwortung wird er nicht herum kommen - es sei denn, er kündigt auch, was dann aber nicht mehr mein Problem ist.

Er ist nach meinem Abgang der einzig verbleibende Vollzeit IT'ler in der Firma.

  Am 1.2.2020 um 16:35 schrieb SaJu:
Hoppla! Das klingt so, als ob der AG Dich durch eine billigere Arbeitskraft (Berufsanfänger) ersetzen will, um Geld zu sparen. Er sollte Dich wohl nicht entlasten.
In so einer Situation würde ich dem Neuen einen Überblick über die Infrastruktur geben, schauen, wie er alleine damit zurecht kommt und bei Fragen noch zur Seite stehen (bis Du weg bist). Nur so kann er schauen, wie er evtl. die Verantwortung als Anfänger übernehmen kann.
Geschrieben

Dann würde ich den AG in diesem Fall so richtig auf die Nase fallen lassen...

Das ist am Ende nicht Dein Problem, wenn der Neue die Anforderungen nicht erfüllen kann.

Geschrieben

Sowas ist natürlich ganz schön dreist...Soviel zum "Entlasten" also. Unter welchen Umständen wurdest du denn gekündigt? (Ich weiß, er muss keinen nennen, wenn das KSchG nicht greift, kann aber natürlich trotzdem was gesagt haben) Lags an deiner Arbeit, oder ist er einfach nur zu geizig dein Gehalt zu zahlen?

Allerdings kann es sich natürlich auch im Arbeitszeugnis niederschlagen, wenn du garnichts mehr machst und mehr oder weniger die Arbeit verweigerst, also Vorsicht!

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 1.2.2020 um 17:33 schrieb Bitschnipser:

Lags an deiner Arbeit, oder ist er einfach nur zu geizig dein Gehalt zu zahlen?

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Ein Stück weit. Andere Gründe waren wohl auch, das ich ein Fan der analytischen Herangehensweise bin, was jetzt nicht mehr gewünscht ist und das man unbedingt Innovationen umsetzen möchte, obwohl die Software das im Moment nicht hergibt, weil es extrem schlecht gewarteter Legacy-Code ist und ich in meiner gesamten Zeit dort fast nur mit Refactoring und Bugfixing beschäftigt war.

Und als Überbringer schlechter Nachrichten lebt man ja bekanntlich sehr gefährlich ...

Bearbeitet von Systemlord
Geschrieben
  Am 1.2.2020 um 18:09 schrieb Systemlord:

Ein Stück weit. Andere Gründe waren wohl auch, das ich ein Fan der analytischen Herangehensweise bin, was jetzt nicht mehr gewünscht ist und das man unbedingt

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Okay. Verstehe ich nun nicht ganz. Was ist der von deinem Unternehmen genannte Kündigungsgrund?

Bist du in der Probezeit?

Geschrieben
  Am 1.2.2020 um 20:28 schrieb r4phi:

Okay. Verstehe ich nun nicht ganz. Was ist der von deinem Unternehmen genannte Kündigungsgrund?

Bist du in der Probezeit?

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Nein, keine Probezeit mehr, aber in dem Kündigungsschreiben wird auch kein expliziter Grund genannt. Wahrscheinlich, weil der Kündigungsschutz nicht greift.

Die genannten Gründe habe ich in dem Gespräch aus den Aussagen der Prokuristin/Personalerin herausgehört.

Geschrieben

Ich würde nun hingehen und schauen dass meine Dokumentationen ordnentlich sind, ggf. aktuallisieren und dem Kollegen sagen "da liegt alles, schau es dir ob das so passt oder wo du noch mehr Infos breauchst" und ggf. Doku erweitern. Er kann ja nichts dafür und Dokumentation gehört eigeltich zum Job dazu.

Ihm jetzt zu jedem System einen Vortrag halten bringt eh nichts, das kann sich keiner Merken und bei schriftlicher Doku kann keiner sagen "DIESE Kleinigkeit die zum Systemausfall geführt hat, hat er nie erwähnt"...

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 1.2.2020 um 15:08 schrieb Systemlord:

Der Irrsinn an der ganzen Sache ist ja, das der Kollege, mit dem ich die Übergabe machen soll, erst vor knapp 3 Monaten ins Unternehmen gekommen ist (witziger weise um mich zu entlasten, damit ich nicht mehr der einzige IT'ler bin)

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  Zitat

Nein, keine Probezeit mehr, aber in dem Kündigungsschreiben wird auch kein expliziter Grund genannt. Wahrscheinlich, weil der Kündigungsschutz nicht greift.

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Da würde ich doch glatt erstmal Kündigungsschutzklage vor dem Arbeitsgericht einreichen. Auch in einem Kleinbetrieb darf ie Kündigung niht gegen "Treu und Glauben" verstoßen, sprich willkürlich sein.

Bearbeitet von Th0mKa
Geschrieben
  Am 2.2.2020 um 12:07 schrieb Th0mKa:

Da würde ich doch glatt erstmal Kündigungsschutzklage vor dem Arbeitsgericht einreichen.

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Ob das bei 6 MA was bringt ware ich zu bezweifeln...

  Am 1.2.2020 um 22:06 schrieb Systemlord:

Mit mir 11 - davon 5 Gesellschafter der Firma

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GEschäftsführende Gesellschafter werden wohl nicht mitgezählt...

https://www.impulse.de/recht-steuern/rechtsratgeber/kuendigungsschutz-im-kleinbetrieb/7322626.html

Maximal könnte man noch klären ob die Kündigung unwirksam ist, damit lässt sich aber nur Zeit schinden, und ich bezweifle, dass Systemlord da wirklich Lust drauf hat...

Geschrieben
  Am 2.2.2020 um 12:15 schrieb Maniska:

Maximal könnte man noch klären ob die Kündigung unwirksam ist, damit lässt sich aber nur Zeit schinden, und ich bezweifle, dass Systemlord da wirklich Lust drauf hat...

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Sagen wir es mal so: ich habe wichtigeres zu tun.

Das Zeugnis bekommt aber trotzdem ein Anwalt zur Kontrolle vorgelegt.

Geschrieben
  Am 2.2.2020 um 12:24 schrieb Systemlord:

Das Zeugnis bekommt aber trotzdem ein Anwalt zur Kontrolle vorgelegt.

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Ich würde wegen der Kündigung dennoch kurzfristig beim Anwalt vorbeischauen.
Auch wenn du nicht unter das Kündigungsschutzgesetz fällst, ist es schon seltsam, dass du entlassen wirst und dein neuer Kollege mit 3 Monaten Betriebszugehörigkeit nicht.
Ich würde das auf jeden Fall prüfen lassen und die ca. 200 Euro für eine Erstberatung investieren.

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 2.2.2020 um 14:21 schrieb Wissenshungriger:

Ich würde wegen der Kündigung dennoch kurzfristig beim Anwalt vorbeischauen.
Auch wenn du nicht unter das Kündigungsschutzgesetz fällst, ist es schon seltsam, dass du entlassen wirst und dein neuer Kollege mit 3 Monaten Betriebszugehörigkeit nicht.
Ich würde das auf jeden Fall prüfen lassen und die ca. 200 Euro für eine Erstberatung investieren.

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Das mag vielleicht seltsam erscheinen, bewegt sich aber vollkommen im gesetzlichen Rahmen. 

Bearbeitet von Listener
T9
Geschrieben

Was die ganze Sache noch sinnfreier macht, ist, das laut der Personalerin, die auch Prokuristin ist, die Firma ums Überleben kämpft.

Und in der Situation entlässt man mit mir und einem anderen Kollegen die beiden erfahrensten Mitarbeiter des Unternehmens ...

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