JustAnotherSecurityGuy Geschrieben 12. Februar 2020 Geschrieben 12. Februar 2020 (bearbeitet) Kurz als Hintergrund: Ich selbst mache keine FI-Ausbildung, habe aber Informatik studiert. Eine Freundin von mir macht eine Ausbildung zur FI-Systemintegration und hat mir eine Doppelseite aus einer IHK-Zwischenprüfung gezeigt. Eine der Aufgaben lautet wie folgt (eine Antwort soll richtig sein): Ein Debugger... 1) benötigt den Quellcode der Software und aller Bibliotheken 2) benötigt sogenannte "Haltepunkte", die schon bei der Programmierung in das Programm eingebaut wurden. 3) benötigt ein System mit mindestens zwei Prozessoren. 4) kann auch nach Programmabsturz für die Analyse eines Speicherdumps eingesetzt werden. 5) ermöglicht die Analyse von Speicherinhalten, aber nicht von Prozessorregistern Nun ist meiner Meinung nach aber keine der Antworten zutreffend, denn sie sind zu pauschal. Denn: 1) OllyDBG/GDB/IDA und ähnliche Debugger können ohne Probleme auf Maschinencode debuggen. Quellcode ist nützlich, aber nicht unerlässlich. 2) Die meisten Debugger lassen es zu, zur Laufzeit Breakpoints zu definieren. 3) Völliger Quatsch, auch wenn heutzutage ein paar mehr Cores schön wären. 4) Die richtige Antwort laut IHK. Das ist aber kein definierendes Merkmal eines Debuggers, lediglich ein schönes Feature. So etwas ist aber eher Memory Analyzern vorbehalten. Die meisten Debugger lassen die Erstellung von Speicherdumps zu, aber das würde ich nicht unbedingt als Analyse bezeichnen. Zumal auch das nicht zwingendermaßen etwas sein muss, das ein Debugger leisten muss. Vielleicht habe ich aber auch eine zu rigorose Definition eines Debuggers im Kopf. Wird das im Rahmen einer FI-Ausbildung etwa so definiert, dass das die Analyse von Memorydumps ein unabdingbares Feature ist (und falls ja: wird erwähnt, dass dann der Javadebugger beispielsweise, der das nicht kann, kein Debugger laut dieser Definition ist)? 5) Der Javadebugger (JDB) beispielsweise kann keine Angaben zum Inhalt von Prozessorregistern machen. Da dieser ein vollwärtiger Debugger ist, ist das ein Beweis durch Gegenbeispiel, dass diese Antwort nicht zutrifft. Darüberhinaus waren auf der Doppelseite ein paar andere Aufgaben, die mindestens missverständlich formuliert sind, sodass man zwar oft sehen kann, was die Korrekteure vermutlich hören wollen, aber die eigentlich technisch nicht korrekt sind (bei Bedarf kann ich gerne weitere Beispiele heraussuchen). Lese ich die Aufgabenstellungen zu rigoros? Was sind eure Meinungen bezüglich der Aufgabenstellungen? Wie geht man mit solchen missverständlichen Aufgaben um? Klar, ich würde "das nächst bessere" nehmen. Glücklicherweise hatte ich eher eindeutigere Aufgaben an der Uni, und selbst wenn nicht, konnte ich bei der Klausureinsicht meine Sichtweise darlegen und so dann doch noch Punkte bekommen, sofern die Aufgabe doch mal missverständlich war. Nun hat meine Freundin deutlich weniger Erfahrung mit der gesamten Materie und könnte nicht mit dem Ersteller/Korrekteur einer Prüfung so einfach diskutieren. Vielen Dank fürs Lesen! Bearbeitet 12. Februar 2020 von JustAnotherSecurityGuy Die Aufgabe kommt nicht aus einem Heft, sondern von einer Doppelseite Zitieren
Zaroc Geschrieben 12. Februar 2020 Geschrieben 12. Februar 2020 (bearbeitet) Mein letzter Stand: Die IHK Prüfer kriegen eine Musterlösung die bisher nie 100% stimmte. Es passiert auch ab und zu dass egal was du wählst am Ende volle Punktzahl kriegst, da die Fragen einfach zweideutig/blöd formuliert wurden. <- passiert oft Die IHK Prüfer wissen es und werden es normalerweise "fair" bewerten... Bearbeitet 12. Februar 2020 von Zaroc Zitieren
NowAzubi Geschrieben 17. Februar 2020 Geschrieben 17. Februar 2020 Ich finde das persönlich eine der klareren Aufgabenstellungen. Denn die Antworten 1-3 sind ein benötigt, du antwortest für 1 und 2 ja selbst mit nice-to-have? Antwort 4 ist die einzige Antwortmöglichkeit mit kann sein, muss nicht sein. Antwort 5 hast du ja bereits eindeutig widerlegt. Ich bereite mich selbst gerade auf die Abschlussprüfung 2020 im Sommer in BW vor und habe das Gefühl es geht mehr um korrekt lesen und Spitzfindigkeiten als wirklich das technische Know-How. Zitieren
Bitschnipser Geschrieben 17. Februar 2020 Geschrieben 17. Februar 2020 @NowAzubiDu hast aber schon gemerkt, dass nur eine davon richtig sein soll? Nicht 3 oder 4? Zitieren
NowAzubi Geschrieben 17. Februar 2020 Geschrieben 17. Februar 2020 3 sehe ich genauso wie der TE ja als völliger Quatsch. Somit bleibt nur 4 Zitieren
Radon2105 Geschrieben 17. Februar 2020 Geschrieben 17. Februar 2020 Werden die Zwischenprüfungen nicht sogar nur maschinell ausgewertet? Bin mir nicht sicher ob man dann überhaupt mit jemandem im nachhinein noch diskutieren kann / seine Sichtweise darlegen kann. Zitieren
stefan.macke Geschrieben 17. Februar 2020 Geschrieben 17. Februar 2020 ZP und WiSo werden maschinell bewertet. Nur GA1 und GA2 korrigieren Menschen. Zitieren
charmanta Geschrieben 17. Februar 2020 Geschrieben 17. Februar 2020 vor 31 Minuten schrieb stefan.macke: ZP und WiSo werden maschinell bewertet ? Gibts da auch schon diese ätzenden Korrekturtürme für Folienbewertung ? Die kriegen wir ja leider nie zu sehen Zitieren
stefan.macke Geschrieben 17. Februar 2020 Geschrieben 17. Februar 2020 vor 21 Minuten schrieb charmanta: Gibts da auch schon diese ätzenden Korrekturtürme für Folienbewertung? Wat? 🙂 Sorry, verstehe gerade nicht, was du meinst. "Korrekturtürme" kenne ich nur von GA1 und GA2. Die bringt die Dame der IHK immer mit. 😉 Zitieren
Whiz-zarD Geschrieben 17. Februar 2020 Geschrieben 17. Februar 2020 Die ZP wird doch sowieso abgeschafft. Zitieren
stefan.macke Geschrieben 17. Februar 2020 Geschrieben 17. Februar 2020 vor 1 Stunde schrieb Whiz-zarD: Die ZP wird doch sowieso abgeschafft. Das stimmt. Aber sehr wahrscheinlich wird der erste Teil der gestreckten Abschlussprüfung auch maschinell korrigiert. Er wird für alle IT-Berufe identisch sein. Also kann es fast nur Multiple Choice werden... Zitieren
NowAzubi Geschrieben 18. Februar 2020 Geschrieben 18. Februar 2020 Ich denke man entwertet halt den schulischen Teil damit noch weiter bzw. den Notelteil. Die IT ist zu vielfältig um alles abzudecken und gleichzeitig wird die Prüfungsqualität sich mehr und mehr herumsprechen. Könnte mir vorstellen, dass die Unternehmen dann vermehrt auf die Ergebnisse der Präsentation achten Zitieren
allesweg Geschrieben 18. Februar 2020 Geschrieben 18. Februar 2020 Was sollen ein schulischer Teil und ein Notelteil sein @NowAzubi ? Griller reagierte darauf 1 Zitieren
Griller Geschrieben 18. Februar 2020 Geschrieben 18. Februar 2020 vor 42 Minuten schrieb NowAzubi: Die IT ist zu vielfältig um alles abzudecken und gleichzeitig wird die Prüfungsqualität sich mehr und mehr herumsprechen. Das sehe ich nicht so. Genau darauf reagiert die IHK mit der gestreckten Abschlussprüfung. Das passt sicherlich den Prüflingen auch nicht in den Kram, aber insgesamt wird die Qualität vermutlich steigen. Nörgler gibt es immer. Zitieren
Whiz-zarD Geschrieben 18. Februar 2020 Geschrieben 18. Februar 2020 vor 2 Minuten schrieb Listener: Das sehe ich nicht so. Genau darauf reagiert die IHK mit der gestreckten Abschlussprüfung. Das passt sicherlich den Prüflingen auch nicht in den Kram, aber insgesamt wird die Qualität vermutlich steigen. Nörgler gibt es immer. Das hoffe ich auch, denn mit der gestreckten Prüfung wäre nun die Möglichkeit geschaffen, das Niveau zu erhöhen aber ich bin gespannt, was da passieren wird. Zitieren
NowAzubi Geschrieben 18. Februar 2020 Geschrieben 18. Februar 2020 vor einer Stunde schrieb allesweg: Was sollen ein schulischer Teil und ein Notelteil sein @NowAzubi ? Man bekommt bei uns 2 Zeugnisse. Einen schulischen Teil und ein IHK Zeugnis. Gemeint war Notenteil, sorry. wenn die IHK da bereits eine Änderung vornimmt, so war mir auch diese nicht bewusst. Aber das ist ja positiv zu sehen dann. Zitieren
allesweg Geschrieben 18. Februar 2020 Geschrieben 18. Februar 2020 Nicht jeder Azubi muss zur Berufsschule. Und externe Prüflinge können gar nicht hin... Zitieren
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