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Außenseiter ist verwirrt: Welche Ausbilung/Studium braucht man den nun?


mal3

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Hallo zusammen :)

Ich war mir zunächst unsicher wen ich eigentlich fragen kann. Beim Googlen bin ich dann auf euer Forum hier gestoßen.

Ganz kurz zu meiner Person:
Ich bin Biologie/Bioinformatik student und fast fertig. Mein Abschluss verzögert sich noch ein paar Wochen/Monate wegen dem ganzen Corona kram.
Da ich im letzten Jahr viel Erfahrung mit dem Thema "Data Science" gesammelt hatte, dachte ich mir, dass ich mich mal dort nach Praktikas umsehe.
Leider bis jetzt sehr unerfolgreich. Firmen erwarten wohl ein Mathe oder Informatik Studium für diesen bereich... Schade.
Im bereich der Bioinformatik selbst siehts auch nicht so rosig aus.

Aber ich kann doch Programmieren, dachte ich mir. Da kann man doch notfalls eine Ausbildung zum Fachinformatiker (zB Anwendungsentwickler) machen... da findet
man doch bestimmt Jobs!
Als ich mich umgesehen habe fielen mir folgende Formulierungen bei Stellenangeboten für Anwendungsentwickler auf:
"Erfolgreich abgeschlossene Ausbildung oder Studium im IT-Bereich"
"Sie verfügen über eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, ein abgeschlossenes Studium der Informatik oder eine vergleichbare Qualifikation"
"Abgeschlossenes Hochschulstudium (Master, Diplom (Uni) oder ein vergleichbarer Hochschulabschluss) der Informatik oder einer vergleichbaren Fachrichtung oder durch mehrjährige Berufserfahrung nachgewiesene gleichwertige Fähigkeiten und Kenntnisse"


:D Hier jetzt meine Fragen von jemandem der echt von nichts Ahnung hat:
Konkurriert man als Fachinformatiker inzwischen auch schon mit Informatikern?
Werden Informatiker lieber genommen? Selbst bei einer Stelle zum "einfachen" Programmierer?
Wie gut sind die Berufschancen denn nun als Mensch mit Ausbildung aber ohne Informatik Studium?

Vielen dank schonmal für alle Anworten oder interessante Links die ihr mir schickt :)

lg
mal3

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vor 40 Minuten schrieb mal3:

Konkurriert man als Fachinformatiker inzwischen auch schon mit Informatikern?
Werden Informatiker lieber genommen?

wo siehst Du da den Unterschied ? Es gibt die IHK Berufe für Informatiker, den Zweig über die Technikerschule und den Zweig über das Studium. Das sind alles Informatiker, so what ?

vor 41 Minuten schrieb mal3:

Wie gut sind die Berufschancen denn nun als Mensch mit Ausbildung aber ohne Informatik Studium?

Im Moment schlecht einzuschätzen. Vor diesem Corona-Unsinn waren alle ITLer gefragt ohne Ende und nun werden grade tonnenweise wegen des bösen bösen Virus freigesetzt. Mir persönlich ists egal woher die IT Kenntnisse kommen, wobei nicht-Studis haptisch öfters brauchbarer sind und Studis eher zu theoretischen Wortschwallen neigen, dafür aber eher das grosse Ganze im Auge haben.

Ich würds echt nicht pauschal sehen und vor allem, bewirb Dich egal ob es nun passt oder nicht.

Haben wollen heisst nicht immer kriegen können

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vor 1 Stunde schrieb mal3:

Konkurriert man als Fachinformatiker inzwischen auch schon mit Informatikern?

Wie charma schon sagt, wo siehst du da den Unterschied? Nur weil jemand Studiert hat, heißt das nicht er ist automatisch besser qualifiziert als jemand der eine Ausbildung gemacht hat, gerade im Praktischen haben Azubis den Studenten oft doch noch was vorraus. Klar gibt es Firmen die nur auf das Studium gucken und wo du als Azubi schlechtere Karten hast, aber bei vielen spielt das tatsächlich nicht immer die Ausschlagebende Rolle. Wenn du als Azubi weißt wovon du redest und was du tust und dich verkaufen kannst, dann kickst du auch mal den Studenten aus dem Rennen. Ich hatte als jemand der nur eine Ausbildung hat, bisher noch nie ein Problem einen Job zu finden und werde mich da sicher auch gegen einige Studenten behauptet haben.

 

Ich würde auch sagen, bewirb dich und schau was passiert, ich kenn einige Leute in der IT die Fachfremd studiert haben, sogar jemanden der Biologie studiert hat, der hatte nie ein Problem in die IT einzusteigen.

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vor 16 Stunden schrieb charmanta:

Vor diesem Corona-Unsinn waren alle ITLer gefragt ohne Ende und nun werden grade tonnenweise wegen des bösen bösen Virus freigesetzt.

Naja, dass es nicht immer nur nach oben gehen kann sollte eigentlich klar sein. Es war nur eine Frage der Zeit bis es auch wieder runtergeht. Die Rezession wäre irgendwann auch ohne die aktuelle Krise passiert. Die Krise hat das ganze eben nur drastisch beschleunigt. Hier muss man aber auch ganz offen sagen, dass die IT-Branche immerhin einer der besten aufgestellte Branche ist. Wie sich das zukünftig entwickelt muss man sehen. Ich bin da aber sehr optimistisch, dass man vor allem im technischen Bereich, keine Zukunftsängste haben muss.

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:) danke schonmal für die ganzen Antworten.

 

vor 17 Stunden schrieb charmanta:

wo siehst Du da den Unterschied ?

 

vor 16 Stunden schrieb Albi:

Wie charma schon sagt, wo siehst du da den Unterschied?

:D Da sieht man glaube ich, dass ich eben nicht ursprünglich aus dem IT-Bereich Stamme. In der klassischen Biologie wird einem immer wieder gesagt, dass man sich als (studierter) Biologe niemals auf eine Stelle für einen (ausgebildeten) Biologisch-technischer Assistenten bewerben sollte. Umgekehrt auch nicht. Da wird wohl ganz stark von den Arbeitgebern getrennt!

Freut mich aber zu sehen, dass das in der IT-Branche etwas anders ist. :) Dachte jetzt echt, dass wenn eine Firma die Wahl hat, dass die dann einfach immer den (studierten) Informatiker nehmen.

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vor 19 Stunden schrieb mal3:

Da ich im letzten Jahr viel Erfahrung mit dem Thema "Data Science" gesammelt hatte, dachte ich mir, dass ich mich mal dort nach Praktikas umsehe.
Leider bis jetzt sehr unerfolgreich. Firmen erwarten wohl ein Mathe oder Informatik Studium für diesen bereich... Schade.
Im bereich der Bioinformatik selbst siehts auch nicht so rosig aus.

Was hindert dich daran, dich dennoch zu bewerben? Was in den Stellenanzeigen steht ist nicht unbedingt ein Muss. Die meisten Firmen wissen doch gar nicht, dass es Bio-Informatik überhaupt gibt bzw. man kann ja nicht alle Informatik-Bereiche auflisten. Deshalb steht ja auch meist "oder vergleichbare Qualifikation" oder sowas bei den Stellenausschreibungen.

vor 20 Stunden schrieb mal3:

Aber ich kann doch Programmieren, dachte ich mir. Da kann man doch notfalls eine Ausbildung zum Fachinformatiker (zB Anwendungsentwickler) machen... da findet
man doch bestimmt Jobs!

Wieso solltest du eine Ausbildung machen, wenn du bereits einen höhere qualifizierten Abschluss hast? Hast du schon mal darüber nachgedacht, einen Master zu machen? Da gibt es sicher einige in Richtung Data-Science oder evtl. Computer Science mit entsprechendem Schwerpunkt.

vor 18 Stunden schrieb Albi:

Nur weil jemand Studiert hat, heißt das nicht er ist automatisch besser qualifiziert als jemand der eine Ausbildung gemacht hat, gerade im Praktischen haben Azubis den Studenten oft doch noch was vorraus.

Nur ist Data-Science eher auf Statistik, Stochastik usw. basierend, was wohl in der Ausbildung nicht vermittelt wird. Ich gehe davon aus, dass es schwer ist, ohne ein Studium in so einem Bereich Fuß zu fassen.

 

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Ich denke, wir sollten hier zwischen Data Science und klassischer Informatik/Programmierung unterscheiden.

Für erstgenanntes ist es durchaus sinnvoll, bevorzugt auf Akademiker zurückzugreifen. Die ganze Thematik ist fast mehr von Statistik und Co. geprägt, während die IT mehr Möglichmacher denn Zweck ist. Die dort relevanten Inhalte lernt man weder als FIAE, geschweige denn als FISI.

Nicht ohne Grund hat die IHK die Berufe aktualisiert, sodass es ab diesem Jahr auch entsprechend ausgerichtetete Ausbildungsberufe geben wird. Dieses Thema haben die bisherigen Ausbildungsberufe kaum abgedeckt.

...

Ansonsten gilt nach wie vor: je höher die Bildung, desto besser sind Deine Aussichten beim Thema Gehalt, Karriere und Bewerbung. Das ist ein Grundsatz, welcher unabhängig der konkreten Tätigkeit zutrifft.

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Am 17.5.2020 um 13:00 schrieb pr0gg3r:

Wieso solltest du eine Ausbildung machen, wenn du bereits einen höhere qualifizierten Abschluss hast? Hast du schon mal darüber nachgedacht, einen Master zu machen? Da gibt es sicher einige in Richtung Data-Science oder evtl. Computer Science mit entsprechendem Schwerpunkt.

Mein Master sollte jeden moment fertig sein. Die Benotung versögert sich grad nur etwas wegen Corona. Der ist aber halt Biologie mit Schwerpunkt Bioinformatik.

 

Am 17.5.2020 um 13:00 schrieb pr0gg3r:

Nur ist Data-Science eher auf Statistik, Stochastik usw. basierend,

Und genau da könnten mir Sachen im theoretischem Bereich fehlen... auch wenn dieses Thema sehr gut praktisch geklappt hat in meiner Masterarbeit 😊

Plan ist, dass ich jetzt versuche in den Bereich des Data Science reinzukommen (was halt grad echt nicht so gut aussieht :D ).
 

 

Am 18.5.2020 um 08:48 schrieb Errraddicator:

Die dort relevanten Inhalte lernt man weder als FIAE, geschweige denn als FISI.

Und eine Ausbildung als Notfallplan, falls ich halt nix finde. Die Ausbildung soll nicht dazu dienen mir einen Data Science Job möglich zu machen :) falls du das meintest. Halt ein anderer Berufsweg, der mir aber bestimmt gefallen wird und vielleicht auch bessere Berufschancen hat.

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Du hast eine Masterarbeit in Bioinformatik mit Schwerpunkt Statistik/Stochastik geschrieben und willst ne FiAE-Ausbilding machen, weil du Angst hast, dass du mit einem Bioinformatik-MASTER keinen Job kriegst? Talk about a time waste.

Ich glaube Bioinformatik kennt hier keiner, kannst du mal kurz erläutern, wie da Informatik ins Spiel kommt? (Ich meine real und nicht "das steht da auf der Website". Was machst du real it-technisch in dem Fach, welche Kentnisse hast du?)

Weiterhin: Junior-Stellen, auch mit Studiumsanforderungen. Die Meisten wollen, wenn überhaupt, einen Bachelor. Data Science ist doch gut, wenn du viel Mathematik hattest. Wie wärs in der Pharmaindustrie? Oder sind das eher Chemiker? Agrarindustrie 4.0 (oder ähnliche Buzzwords)?

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Einer meiner Professoren hat Informatik studiert und in Bioinformatik promoviert. Er macht jetzt Machine Learning bei uns. Die Bioinformatik geht beispielsweise (mit Statistik) um die Analyse von Krankheiten und deren Verbreitung (Beispiel Corona) und die statistische Auswertung und am Besten die Vorhersage, wie es sich weiter entwickelt. Wir haben in diese Richtung als Informatik-Studenten auch eine Beispiele in diese Richtung behandelt.

Man kann als Biologe mit (selbst angeeigneten Programmierkenntnissen) in diese Richtung einsteigen oder als Informatiker mit Interesse an Biologie (Analyse darin).

@mal3Hast Du Deine Master-Arbeit in den Bewerbungen referenziert? Wie viel hast Du schon in Python programmiert oder in der Master-Arbeit in diese Richtung angewendet? Wenn Du etwas in diese Richtung vorweisen kannst, solltest Du auch einen Job finden können.

Du bist für den FIAE eher überqualifiziert. Wenn Dir Programmierkenntnisse fehlen, die Du Richtung Machine Learning oder Data Science brauchst, rate ich Dir zu einem MOOC auf edx oder coursera. In Kombination mit der Master-Arbeit sollte es dann keine Probleme mehr geben.

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Also ich habe auf dem Papier einen Biologie-Master. Der Schwerpunkt kommt daher, dass ich 4 Kurse belegt hatte die in dem Bereich "Bioinformatik" waren. 2 Davon waren einfach Programmierkurse. Bei den Anderen ging es um die Faltung von Proteinen und die Analyse von Genomen am PC (mit viel Programmieren).
Meine Abschlussarbeit wurde dann zufällig ein Machine Learning Thema im medizinischen Bereich. Klassische Themen der "Informatik" hab ich natürlich absolut nicht gelernt und Statistik hab ich natürlich so gut es ging angewendet, aber Experte bin ich da auch nicht.
Wenn ich gemein zu mir selbst wäre, würde ich mich als Biologe der Programmieren kann bezeichnen 😆. Ganz bestimmt nicht so gut wie jemand der richtig im Programmieren ausgebildet wurde, aber ich kanns.


Für Praktikumsstellen im Bereich Data Science geben ich gerade folgende Kentnisse immer an:
- Programmierkenntnisse in Python und R
- Erfahrungen mit den Bibliotheken Pandas, Numpy, Tidyverse

- die Akquise von Daten durch APIs und Web Scraping
- Visualisierung und Analyse großer Datenmengen
- Analyse der Daten durch Bibliotheken wie Scikit-Learn und Keras Tensorflow
- Arbeiten mit Linuxsystemen

Das ganze wird auch oft so gefordert. Das Einzige große was mir glaube ich da fehlt ist wohl SQL.

Meine Masterarbeit gebe ich immer an. Auf die Note warte ich aber leider noch. Die Arbeit bestand aus Python/R, Statistik und Machine Learning.

Danke nochmal für die vielen Antworten :)

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Man kann nicht alles erfüllen, was in Stellenanzeigen steht. Das sind dann immer Traumvorstellungen der Arbeitgeber.

Das Wichtigste, was hier bei der Beschreibung hervorgehoben werden sollte, sind die Programmiersprachen (wobei Python wichtiger ist und häufiger verwendet wird als R) zusammen mit den Bibliotheken. Hast Du ein Jupyter Notebook auf Deinem Rechner zum Üben? Wir praktizieren in Machine Learning permanent mit Scikit-Learn und Tensorflow. Pandas und Numpy gehören auch dazu. Du hast die richtigen Kurse gewählt. Du musst Dich nur noch trauen es in der Berufswelt anzuwenden. :)

Wir haben auch nur einen einzigen Kurs in Statistik vorher gehabt und der Professor hat auf den Grundlagen aufgebaut. Wenn Du das alles in der Master-Arbeit erfolgreich anwenden konntest, solltest Du ausreichend Material in der Hand haben, dass Du für solche Jobs qualifiziert bist. Es ist immer eine große Hürde von einem Bachelor in Naturwissenschaften den Wechsel zu einer Bindestrich-Informatik-Spezialisierung (ohne Informatik-Vorkenntnisse) zu schaffen. Ich habe Freunde, die von Geographie zu Geoinformatik gewechselt sind. Das ist genauso herausfordernd.

Bearbeitet von SaJu
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