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Kann die falsche Wahl der Technologie oder gar den IT-Sektor kurz zu verlassen ein nachhaltiges Problem werden?


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Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb tkreutz2:

Die Frage dazu müsste also lauten. Gibt es denn überhaupt "reine Berufs-Entwickler"  und wenn ja, wie definiert sich dann deren Tätigkeits- und Aufgabengebiet ?

Ja, die gibt es. Die Aufgaben stellt der Arbeitgeber und nach Feierabend wird kein Quelltext erstellt. So habe ich den reinen Berufs-Entwickler dort ganz klar definiert.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Stunden schrieb allesweg:

Ja, die gibt es. Die Aufgaben stellt der Arbeitgeber und nach Feierabend wird kein Quelltext erstellt. So habe ich den reinen Berufs-Entwickler dort ganz klar definiert.

Man könnte dann zu dem Schluss kommen, dass die Wahl der falschen Technologie gleichbedeutend mit einem Karriereende ab dem Alter von 50 Plus oder früher sein kann.

Vergleichbar mit dem Taxifahrer, der 30 Jahre Taxi gefahren ist bei Einführung des autonomen Fahrens. Zukunftsforscher sprechen in diesem Fall von der Erreichung eines sog. Tipping-Points, der ganze Gruppen von Menschen direkt ins Aus und damit verbundene Perspektivenlosigkeit setzen kann.

Der Schlüssel in der Beantwortung der Frage dürfte verknüpft sein mit der Fähigkeit, sich an völlig geänderte Rahmenbedingungen anpassen zu können (auch in fortgeschrittenem Alter).

Wenn man einen Blick auf vergangene Bemühungen der Bundesregierung wirft z.B.

https://de.wikipedia.org/wiki/Perspektive_50plus

bleibt eine hohe Selbstverantwortung bestehen, die daran besteht, sich auch in Richtung Zukunftstechniken im Bereich IT zu orientieren einschl. Wahl eines zukunftsfähigen Arbeitgebers.

Sofern ein Arbeitgeber keine zukunftsfähige Technologie einsetzen würde, wäre das gleichbedeutend mit der Wahl einer Sackgasse. Deswegen ist es umso wichtiger, sich beständig über Trendänderungen zu informieren, bevor man persönlich selbst unter die Räder kommt, weil man z.B. zu lange bei einem Arbeitgeber verharrt hat, der keine zukunftsfähige Technologie eingesetzt hat oder die Entwicklung wichtiger Trends- oder Tipping Points verpasst hat.

Da Information eine Holschuld darstellt, bleibt die Verantwortung auch bei dem Entwickler, sich über mögliche Einflüsse in Sachen Technologie oder Rahmenbedingungen in Bezug auf seine eigene Karriere Gedanken zu machen.

Bestandteil der IT-Ausbildung ist es auch, sich zwingend mit Trendforschung sowie lebenslangem Lernen zu beschäftigen.

Mir persönlich gefallen zu dem Thema Trendforschung die Videos von Lars Thomsen (findet man bei YT). Aber im Bereich IT gibt es natürlich auch entsprechende Informationskanäle zu dem Thema Zukunftsforschung. Die Corona-Lage zeigt ja gerade sehr deutlich, wie wichtig es sein kann, eine bestimmte "Unabhängigkeit" zu erreichen, um nicht von heute auf morgen plötzlich ohne Perspektive und alleine auf der Straße zu stehen.

 

Bearbeitet von tkreutz2
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb tkreutz2:

Man könnte dann zu dem Schluss kommen, dass die Wahl der falschen Technologie...

Wo steht bitte, dass ein reiner Berufs-Entwickler nur eine Technologie beherrscht und/oder sich nicht weiterbildet?

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb allesweg:

Wo steht bitte, dass ein reiner Berufs-Entwickler nur eine Technologie beherrscht und/oder sich nicht weiterbildet?

Wo steht bitte, was ein Berufs-Entwickler beherrscht ? Gibt es dazu einen Wiki-Eintrag ?

Doch genau, dass ist die Gefahr. Ausgebildet und aus der Bildung. Ansonsten macht die Bezeichnung eines reinen Berufs-Entwicklers keinen Sinn. Entweder brennt jemand für Technologie generell und entwickelt sich auch in seiner Freizeit weiter oder er entwickelt sich nur im Betrieb, darin besteht die Gefahr einer Betriebsblindheit. Denn ein einziger Betrieb kann kaum in der Breite- und Tiefe entwickeln, wie sich Technologie auf vielen Gebieten entwickelt.

Bearbeitet von tkreutz2
Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb tkreutz2:

Denn ein einziger Betrieb kann kaum in der Breite- und Tiefe entwickeln, wie sich Technologie auf vielen Gebieten entwickelt.

Und das kann man auch nicht in der Freizeit auffangen. Dafür ist die Entwicklung zu rasant und die neuen Technologien zum Umfangreich als das man in allen Gebieten eine Expertise aufbauen kann. Wenn der Betrieb sich nicht weiterentwickelt dann ist es Zeit für einen Wechsel. Ganz einfach. 
 

Außer jemand setzt sich nach der Arbeit direkt wieder vor den Monitor und macht nichts anderes. Das machen aber die wenigsten was ich auch ganz gut nachvollziehen kann. Wobei dort auch fraglich ist ob man all das Wissen bei der rasanten Entwicklung mitnehmen kann. Sich privat oder noch während der Arbeitszeit weiterbilden: Ja. Gerne.Allerdings wird das damit nie auf das Level kommen wie wenn man reale Probleme oder Herausforderungen  im Job lösen muss.

Spätestens wenn man eine Partnerin oder Partner hat der nicht selbiges tut wird es schwer. Sehr schwer. Spreche da aus Erfahrung. Dazu kommt dann noch der Freundeskreis, Hobbies die nichts mit Programmierer zu tun hat etc etc. Sicherlich kann man sein ganzes Leben der Softwareentwicklung widmen.

Interessant zu lesen: 

https://dev.to/chechenev/do-i-need-to-code-in-my-free-time-to-be-a-good-developer-10h9

 

Bearbeitet von r4phi
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb r4phi:

Und das kann man auch nicht in der Freizeit auffangen. Dafür ist die Entwicklung zu rasant und die neuen Technologien zum Umfangreich als das man in allen Gebieten eine Expertise aufbauen kann. Wenn der Betrieb sich nicht weiterentwickelt dann ist es Zeit für einen Wechsel. Ganz einfach. 

Wie wahr, wie wahr. Zudem sollte es ja auch so etwas wie eine Work-Life-Balance geben. Der Punkt ist eben, dass man immer älter wird. Der Betrieb tauscht bei Bedarf einfach seine Mitarbeiter aus, aber kann der Mitarbeiter (auch im fortgeschrittenen Alter) bei Bedarf dasselbe mit dem Unternehmen tun ?

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb tkreutz2:

Der Betrieb tauscht bei Bedarf einfach seine Mitarbeiter aus,

Kündigungsschutzgesetz, Betriebsrat, ...

vor 11 Stunden schrieb tkreutz2:

Zudem sollte es ja auch so etwas wie eine Work-Life-Balance geben

Ja. Aber ein Entwickler hat deines Erachtens neben dem  bezahlten Arbeitsleben unbezahlte Lern-Freizeit.

 

BTT: die Wahl der falschen Technologie wird früher oder später zum Problem. Weil kaum eine IT_Technologie hat einen Lebenszyklus, mit welchem man ein komplettes Berufsleben abdecken kann.

Wer nur auf EIN Pferd setzt, wird höchstwahrscheinlich verlieren.

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb allesweg:

Kündigungsschutzgesetz, Betriebsrat, ...

Ja. Aber ein Entwickler hat deines Erachtens neben dem  bezahlten Arbeitsleben unbezahlte Lern-Freizeit.

BTT: die Wahl der falschen Technologie wird früher oder später zum Problem. Weil kaum eine IT_Technologie hat einen Lebenszyklus, mit welchem man ein komplettes Berufsleben abdecken kann.

Wer nur auf EIN Pferd setzt, wird höchstwahrscheinlich verlieren.

Kündigungsschutzgesetz und Betriebsrat sind wenig hilfreich, wenn das Unternehmen insolvent wird - wie so viele jetzt in der Corona-Krise oder durch andere wirtschaftliche Ereignisse. (s. Wirecard Bilanzskandal - Unternehmen jetzt bedroht, Lufthansa, Reisebranche, Gastgewerbe etc.).

Wie kann denn ein Entwickler auf mehr als ein Pferd setzen, wenn Weiterbildung "nur" im Rahmen der beruflichen Tätigkeit stattfindet und das Unternehmen durch irgend welche Umstände plötzlich vor dem aus steht oder ganze Branchen sich im Umbruch befinden ?

Also welche Technik sollte das sein, bei der ein Arbeitsleben bis zum Rentenalter möglich ist unabhängig von Branchen oder Arbeitgebern ? (Vielleicht Daytrading bei entsprechend vorhandenem Grundkapital was in besseren Zeiten angespart worden ist)

Bearbeitet von tkreutz2
Geschrieben
Am 22.6.2020 um 08:22 schrieb allesweg:

@tkreutz2 du gehst nicht auf meine Argumente ein und bringst völlig neue Seitenbedingungen ins Spiel. So kann man diskutieren. Aber nicht mit mir.

Das tut mir leid, dass lag nicht in meiner Absicht. Vielleicht gelingt es ja noch, die Diskussion in die richtigen Bahnen zu lenken. Möglicherweise habe ich die Argumentation nicht richtig aufgenommen.

Ein Kündigungsschutz setzt doch eine gewisse Beschäftigungsdauer voraus. Viele Unternehmen bieten Stellen aber nur über befristete Arbeitsverträge an. Meine Erfahrung ist, dass unbefristete Stellen heute seltener geworden sind, als z.B. in den 90er Jahren. Dieser Umstand hat durch Leiharbeit auch in der IT Einzug gehalten.

Geschrieben

@Chris-Info lieber vorübergehend die Methoden der Softwareentwicklung mit einer weniger passenden Technologie angewandt statt gar keine IT-Relevanz.

 

@tkreutz2 welche Auswirkung hat eine eventuelle Befristung oder Leiharbeit auf die Technologiewahl eines Arbeitnehmers?

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb tkreutz2:

Meine Erfahrung ist, dass unbefristete Stellen heute seltener geworden sind, als z.B. in den 90er Jahren. Dieser Umstand hat durch Leiharbeit auch in der IT Einzug gehalten

Ist dies so?
Ich habe bislang noch kein Job Angebot erhalten oder gesehen welches nur befristet ist.

Möglich dass das Regional unterschiedlich ist.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb r4phi:

Ist dies so?
Ich habe bislang noch kein Job Angebot erhalten oder gesehen welches nur befristet ist.

Möglich dass das Regional unterschiedlich ist.

Persönlich habe ich auch nur unbefristete Angebote erhalten. Kenne aber durchaus Leute aus meiner Berufsschule (allesamt FI), welche nur auf 1 oder 2 Jahre befristete Angebote erhalten haben. Hängt natürlich auch von deinem Marktwert bzw. deiner Leistung ab (wobei die Leistung ja ein neuer AG schlecht bewerten kann).

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb allesweg:

 

@tkreutz2 welche Auswirkung hat eine eventuelle Befristung oder Leiharbeit auf die Technologiewahl eines Arbeitnehmers?

Möglicherweise muss der Arbeitnehmer sich auf wechselnde Systemlandschaften innerhalb kürzerer Zyklen einstellen, was ja zunächst einmal nicht verkehrt ist, da dass Spektrum an Erfahrung dadurch wächst. Wenn veraltete Technologie eingesetzt wird (z.B. im ERP-Bereich), bedeutet dass auch einen Rückschritt in der Entwicklung, selbst wenn die Technologie vergleichbar ist mit dem Angebot der Marktführer. Im ERP Softwarebereich im Mittelstand wurde in den 90er Jahren als Alternative zu SAP bei vielen Unternehmen Infor LN (BaaN) eingesetzt. System- Landschaft und Geschäftsprozesse sind in etwa vergleichbar mit SAP. Auch der Handel (z.B. Lidl) hat sich dazu entschlossen, nicht SAP einzuführen und stattdessen die eigene Warenwirtschaft weiter zu entwickeln. Es kann von Vorteil sein, Kompetenzen in diesem Bereich zu sammeln aus Sichtweise eines Arbeitnehmers, es kann aber auch vom Nachteil sein bei Jobwechselabsichten.

Aber auch die langfristige Planungsperspektive für den Arbeitnehmer kann sich dadurch verändern. Durch kürzere wechselnde Arbeitsverhältnisse verkürzt sich auch die Betriebszugehörigkeit und damit drehen sich Ansprüche zum Nachteil im Falle eines Sozialplanes. Die Mitarbeiter, die zuletzt gekommen sind, sind die ersten die wieder gehen müssen, wenn Personal wieder abgebaut wird.

Geschrieben

@0x00

Okay - mir war bislang gar nicht bewusst, dass unbefristete Arbeitsverträge im IT Umfeld nicht der Standard sind. Aus meiner Erfahrung kann ich nur berichten, dass mir bislang ausschließlich unbefristete Arbeitsverträge angeboten worden sind. Nun verstehe ich auch die Anmerkung von meiner "Schwiegermutter" das ich Glück habe damals einen unbefristeten Arbeitsvertrag bekommen zu haben.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb r4phi:

Ist dies so?
Ich habe bislang noch kein Job Angebot erhalten oder gesehen welches nur befristet ist.

Möglich dass das Regional unterschiedlich ist.

Ich habe die Erfahrung gemacht, wobei ich nicht ausschließen kann, dass dies mit meinem persönlichen Background zusammen hängt.

Möglicherweise spielen auch regionale Faktoren eine große Rolle und die Präsenz von Zeitarbeitsfirmen, die entsprechende Angebote hatten. Natürlich ist das Thema Zeitarbeit ein eigenes Thema und es ist grundsätzlich einem selbst überlassen, ob man sich auf das Modell einlässt oder nicht.

Regional ist in unserer Gegend die Industrie auf der grünen Wiese eher ein Trend, der in den 2000er Jahren stark gewachsen ist - auch durch Förderprogramme für ländliche Regionen. Ansonsten ist unsere Region (Rhein/Mosel) eher von Tourismus, als von Industrie geprägt. Unternehmen, die in den 2000er Jahren auf die grüne Wiese gegangen sind, haben Teile ihrer Produktion zwischenzeitlich wieder gen Osten verlagert. (Kosten- und Preisdruck durch Wettbewerber wurden als Grund genannt).

Ob man ein befristetes Angebot in einer durch Industrie weniger stark geprägten Region annimmt, oder die Region wechselt, oder pendelt, sind natürlich alles Dinge, die man in die persönliche Waagschale werfen muss.

Im Raum Frankfurt oder Bonn sieht es natürlich anders aus, allerdings muss man dann auch Arbeitswege oder höhere Lebenshaltungskosten in Kauf nehmen.

In unserer Region gab es den Fall "Lion Electronics" falls sich noch jemand daran erinnert - um mal ein Beispiel zu nennen.

Bearbeitet von tkreutz2
Geschrieben

Ja, mit drölf Technologien bist du wertvoll für jede Zeitarbeitsfirma, da sie dich überall und zu jedem hin schicken kann. Nur: wer will das?

Was bringt dieser Fakt, wenn man sich zwischen "alte/spezielle IT-Technologie oder keine IT" entscheiden muss?

Beherrscht man eine Technologie wirklich und ein Arbeitgeber ist so groß, dass er sich Spezialisten leisten kann, so wird er üblicherweise den Spezialisten dem Generalisten vorziehen. Außer er will, dass einer die Arbeit von fünf erledigt.

Aber wir driften schon wieder ab...

Geschrieben
vor 49 Minuten schrieb allesweg:

Ja, mit drölf Technologien bist du wertvoll für jede Zeitarbeitsfirma, da sie dich überall und zu jedem hin schicken kann. Nur: wer will das?

Aber wir driften schon wieder ab...

Ja, ich glaube, in diesen Punkt können sehr viele individuelle Entscheidungen eine Rolle spielen. Der beste Weg ist es natürlich, eine Wahl zu treffen (Arbeitgeber / Technologie), die einem auch immer langfristige Perspektiven öffnet - wie auch immer das dann im Einzelfall ausgeprägt ist.

 

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