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Geschrieben

Aufgrund der Diskussion im Wieviel verdient ihr Thread, wobei das jetzt nicht auf die 25k bezogen ist.
Aber überall kommt immer, das Bieten andere Firmen auch, dann such dir was anderes etc. besser bezahlt, nicht weniger als 30 Tage Urlaub und abgegoltene Überstunden geht überhaupt nicht, genauso wie Reisezeit gleich Freizeit etc.

Habt ihr wirklich so ein Überangebot an Stellen und zig Arbeitgeber wollen euch vom Fleck weg einstellen? Bei denen, die da ja sagen, seid ihr in München, Berlin oder auch anderen nicht so techlastigen Großstädten?

Ich habe 4 Stellenwechsel hinter mir, der erste 2006 direkt nach der Ausbildung, lief über einen Headhunter, ich hatte zwei Gespräche, bei der einen Firma hat es nicht gepasst. Bei der anderen gab es ein Gespräch, ein paar technische Fragen und ein paar Tage später ein Angebot.
2012 der nächste Wechsel, auch über einen Headhunter, es gab zwei Gespräche, das erste mit HR und Abteilungsleitung und das zweite nochmal mit Kollegen, wobei das erste zu 90% entscheidend war. Auch hier nur ein paar technische Fragen.

Anfang 2019 dann der nächste Wechsel, ich hatte mit mehreren Headhuntern zu tun, es gab einige Telefongespräche, Einladungen zu Gesprächen mit fachlichen Tests, ich habe vieles Abgesagt, weil ich in solchen Tests nicht so gut bin. Irgendwann hatte ich eine Zusage von einer Consulting Firma, Gehalt wurde etwas runtergehandelt, und lag dann bei Allin 53.000€. Aber ich war sehr naiv, dachte ein Firmenwagen wäre Standard und Reisezeit zumindest nicht komplett abgegolten. Auf den Wochenaufwand gesehen, ging das Gehalt pro Stunde aber deutlich nach unten.

Ende 2019 dann der nächste Wechsel, wieder Consulting, selbes Problem wie vorher, ich hatte kaum Zeit für Gespräche und wusste auch nur meist für die laufende Woche ob ich da bin oder beim Kunden vor Ort. Das Firmenwagenmodell war dann doch eher beschiss, aber es kam auch nicht mehr dazu, denn wegen Corona wurde alle in der Probezeit gekündigt, auch ich.

Also wieder Bewerbungen geschrieben, diverse Headhunter, viele Firmen direkt angeschrieben, auch immer das geforderte Anschreiben. Ganz nett, wenn man abends zwei Stunden ein Anschreiben verfasst und man morgens um 7 schon eine Rückmeldung bekommt, dass meine "Skills nicht vollständig ihre Anforderungen erfüllen", dabei war das von der Ausschreibung ein 100% Match. Ich hatte Video und Telefoninterviews mit Recruitern und auch Arbeitgebern selbst, die mich dann haben sitzen lassen. Teilweise auf Rückfrage keine Rückmeldungen. Genauso wie Bewerbungen, teilweise noch aus März offen, auch auf Rückfrage keine Antwort.

Und immer wieder, gerade von den kleinen bis mittelständischen Firmen, Coding Challenges, Livecoding am Whiteboard oder über Desktopstreaming. Gerade heute habe ich wieder eine Rückmeldung zu einer Bewerbung (aus April) bekommen, erst ein Telefoninterview, dann eine Codingaufgabe für zu Hause mit anschließender Präsentation (eventuell remote) und ein Projektkonzept.

Meine Gehaltsvorstellungen liegen je nach Position und Dauer der Stellensuche zwischen 65.000€ bis 55.000€, teilweise liest man dann schon von Einstiegsgehältern von 45-48.000€.
Aktuell bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob ich überhaupt wieder in der Entwicklung unterkomme. Es gibt einfach keine positive Rückmeldung oder man soll in irgendwelchen Tests plötzlich Leetcode Aufgaben lösen und Binärbäume umkehren oder mittels Bitshift rechnen.

Seid ihr Leetcodemeister und habt so viel Selbstvertrauen in einem Interview schnell eine Präsentation zu basteln und die Selbstsicher dem Team vorzutragen?
Ich nämlich nicht, ich bekomme schwitzige Hände und Wissen lässt schnell nach, wenn ich im Interview vor der Mannschaft am Whiteboard plötzlich einen Algo optimieren soll.


Ich bin absolut nicht in der Position, in der ich Firmen auswählen könnte, das war auch schon vor der rauschmiss in der Probezeit schon so und wurde dadurch nicht besser.


Die Firmen suchen mich aus und da ist dann auch nichts mit Urlaub oder Überstunden verhandeln. Aber scheinbar bin ich wohl alleine mit der Probelematik und andere Entwickler werden immer mit Handkuss empfangen.

Geschrieben (bearbeitet)

Über die Konditionen und Regelungen, gerade im Consulting mit Reisetätigkeit und Firmenwagen, hätte man sich auch direkt im Gespräch - und vor Unterzeichnung des Vertrages erkundigen können. 

Als was bewirbst du dich denn? Entwicklung ist ja auch ein weites Feld. Irgendwelche Binärbäume usw zu bearbeiten, kann und braucht nicht jeder. Und wenn Zuhause gelöst werden sollen, dann bezahlt. Für alles andere gibt es die Probezeit.

Mir persönlich ist die Anzahl der Urlaubstage egal. Arbeit ist für mich nicht wirklich Stress, von dem ich mich erholen muss. Möchte man länger wegbleiben, findet sich eine Lösung. 

Bearbeitet von Polar
Geschrieben

Ich hatte nie Präsentationen, oder Hausaufgaben. Livecoding minimalst, ein paar 5zeiler das Ergebnis nennen und einen 5zeiler schreiben. 

Und das bei Bewerbungen als Entwickler, Projektleiter, ScrumMaster, ... inhouse und im Consulting. Im Rhein Main Gebiet. 

Wo ist die Auswahl an Bewerbern so groß, dass man sich diesen ganzen Aufwand erlauben kann?

Dass die Konditionen vor Unterzeichnung zu prüfen sind versteht sich. 

Geschrieben

Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob die Aussagen bezüglich Gehalt, Urlaubstage, Überstunden etc. überhaupt von einer homogenen Gruppe kommen und man das so verallgemeinern kann. Man sollte immer differenzieren. Man kennt im Zweifel den Werdegang, die Qualifikation und den Wohnort der Leute nicht, die hier posten. Und man merkt sich auch nicht immer wer gerade genau was geschrieben hat. Dadurch ergibt sich ein etwas verzerrtes Bild, glaube ich.

Ich bin z.B. Jemand der in manchen Threads geschrieben hat, dass mir 30 Urlaubstage wichtig sind, dass ich mit entsprechenden Gehaltsvorstellungen in ein Gespräch gehe und die auch vertrete und dass ich unter einem gewissen Gehalt nicht wechseln würde. Ich bin allerdings kein Entwickler. Ich komme ursprünglich aus dem Bereich IT Security und wohne in einem Ballungszentrum. Bei meinem letzten Wechsel 2018 habe ich mir meine neue Stelle unter mehreren Angeboten aussuchen können, da Wissen in meinem speziellen Bereich sehr gefragt war (ist). Darunter waren auch Angebote, die ich aufgrund nicht passender Konditionen (Gehalt zu niedrig, zu wenig Urlaubstage, zu viel Reisezeit etc.) abgelehnt habe. Die Nachfrage nach IT Security Leuten ist, zumindest aus meiner Bubble heraus betrachtet, nach wie vor hoch. Daher würde ich auch jederzeit wieder mit hohen Forderungen in ein Vorstellungsgespräch gehen.

Was ich damit sagen will: Nicht jeder der hier schreibt "Für das Gehalt würde ich nie arbeiten" ist in der gleichen Situation wie du, hat die gleiche Qualifikation oder wohnt im gleichen Gebiet. Die Voraussetzungen sind hier teilweise nur schwer vergleichbar und ich würde alles was du im Internet liest sowieso mit einer Prise Salz nehmen ;) 

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Polar:

Über die Konditionen und Regelungen, gerade im Consulting mit Reisetätigkeit und Firmenwagen, hätte man sich auch direkt im Gespräch - und vor Unterzeichnung des Vertrages erkundigen können.

Hätte man können, hinterher ist man immer schlauer. Auf der Webseite der Firma stand bei was wir bieten eben der Firmenwagen, ich habe das nicht in Frage gestellt, da Consulting und vor Ort beim Kunden. Aber der Firmenwagen ist Rollenabhängig, ich war 13 Jahre inhouse, ich habe da schlicht nicht daran gedacht.

vor 1 Stunde schrieb Polar:

Als was bewirbst du dich denn? Entwicklung ist ja auch ein weites Feld. Irgendwelche Binärbäume usw zu bearbeiten, kann und braucht nicht jeder. Und wenn Zuhause gelöst werden sollen, dann bezahlt. Für alles andere gibt es die Probezeit.

Ich bewerbe mich als Senior Entwickler/Architekt/Projektleiter/Consultant, Techstack ist überwiegend C#, Azure, aws und im Backend, absolut nichts wo ich Binärbäume bräuchte oder aus dem Stegreif Dijsktra implementieren müsste, trotzdem wird das abgefragt.
Das mit der Probezeit, sehe ich genauso, aber wenn ich das alles ablehnen würde, bleibt nichts mehr übrig.

vor 1 Stunde schrieb Polar:

Mir persönlich ist die Anzahl der Urlaubstage egal. Arbeit ist für mich nicht wirklich Stress, von dem ich mich erholen muss. Möchte man länger wegbleiben, findet sich eine Lösung. 

Die Lösung findet sich nicht in jeder Firma. Und das eigentliche coden ist für mich auch kein Stress, aber die letzten Jahre wo ich noch Inhouse war, hatten wir ein ziemliches Missmanagement, da wurde sehr viel Druck aufgebaut und irgendwann ist dann doch plötzlich Stress da, wenn man an einem Tag zwischen mehreren Tätigkeiten und Projekten wechselt und dafür aus jeder Ecke noch mehr druck bekommt.

vor einer Stunde schrieb allesweg:

Ich hatte nie Präsentationen, oder Hausaufgaben. Livecoding minimalst, ein paar 5zeiler das Ergebnis nennen und einen 5zeiler schreiben.
Und das bei Bewerbungen als Entwickler, Projektleiter, ScrumMaster, ... inhouse und im Consulting. Im Rhein Main Gebiet.
Wo ist die Auswahl an Bewerbern so groß, dass man sich diesen ganzen Aufwand erlauben kann?

Selbes Stellenprofil, aber in Karlsruhe.

vor einer Stunde schrieb TooMuchCoffeeMan:

Was ich damit sagen will: Nicht jeder der hier schreibt "Für das Gehalt würde ich nie arbeiten" ist in der gleichen Situation wie du, hat die gleiche Qualifikation oder wohnt im gleichen Gebiet.

Aber es wird eben schnell geschrieben, warum arbeitest du für diese Konditionen/warum unterschreibst du sowas, ich würde mir sofort was anderes suchen, diese und jenes bekommst du auch bei einer anderen Firma, wie kannst du dich nur so Ausnutzen lassen etc.

  • 8 Monate später...
Geschrieben

Da mich das Thema gerade wieder beschäftigt. Bei mir ist es kein Stück besser geworden.
Die Bewerbungsprozesse arten irgendwie aus.
Jetzt ist vieles mit Videocall, leider bin ich darauf nicht unbedingt eingestellt bzw. habe auch keine Lust die Wohnung umzuräumen, damit es beim Gespräch einen guten Eindruck macht. Schön das mein Gegenüber den Hintergrund ausblendet, die Funktion habe ich leider nicht. Natürlich macht man jetzt alles mit Videocall, was man früher auch mal am Telefon erledigt hat. Dafür ging das Verständnis dafür, dass der Bewerber vielleicht noch arbeitet, komplett verloren. Ich bin leider nicht im Homeoffice und kann mir auch nicht für fünf Gespräche fünfmal Urlaub nehmen und das am besten kurzfristig.  Gerade heute wieder zwei Terminvorschläge bekommen, heute um 14 Uhr oder morgen um 11 Uhr.

Auch die Programmiertests werden nicht weniger, jetzt halt per Teams oder im Browser und gegen Zeit. Hier ein "kleines" Projektkonzept, da eine Präsentation, selbst Postboxsimulation hatte schon.
Am Freitag hatte ich ein Gespräch, mehr als eine Stunde auf Englisch. Ich kann Englisch, war nicht mein Lieblingsfach, aber bisher hat es für die IT gereicht, insbesondere auch für Kollegen die auch nicht englische Nativespeaker sind. In einem Vorstellungsgespräch ist das für mich aber nochmal eine andere Nummer.
Da hatte ich dann zwei Gesprächspartner, der Abteilungsleiter, der keine Lust hatte, seine Kamera anzuschalten und der Teamleiter.
Wenn ich "Glück" habe, was meinem gestammel eher nicht der Fall ist, komme ich eine Runde weiter, sie werden aber noch ein paar Wochen die Bewerber sichten. Dann darf ich eine Software implementieren und soll dann anschließend für diese Implementierung, sowie den Business Case eine Präsentation erstellen und halten, klar auch wieder auf Englisch.

Vieleicht war meine Ausbildung auch eher schlecht oder ich habe es verpasst mich in diese Themen einzuarbeiten. Aber ich hatte bisher kaum Berührungspunkte mit Algorithmen, bei uns war noch Bubblesort und andere einfache Sortieralgorithmen ein Thema, mit zwei FIAE in eine Klasse von 35, hat man sich aber nicht sehr lange mit sowas beschäftigt. Also kann ich leider keinen Algorithmus nennen, der in einem Array die top x kleinsten Schlüssel findet und dann noch was zur Laufzeit sagen. Und nein, ich weiß leider nicht im Detail wie Verschlüsslung funktioniert, da hören auch schnell meine Mathekenntnisse auf. Zumal das auch alles schon echt lange her ist. Und von Binärsuchen und deren Komplexitäten, weiß ich auch kaum was.

Ich hätte gerne mal wieder ein normales Gespräch, so wie früher, man fragt mich was ich gemacht habe, in welcher technischen Ecke ich unterwegs bin, man stellt mir vielleicht paar Fachfragen und gut ist. Für den Rest gibt es dann die Probezeit. Zudem hatte ich bei solchen Gesprächen auch mehr den Eindruck, die Firma würde sich auch bei mir Bewerben.

Inzwischen ist es aber so, je mehr Interviews habe um so unsicherer werde ich. Der Beruf hat sich geändert, oder zumindest die Anforderungen und ich passe irgendwie nicht mehr dazu. Ich weiß aber auch nicht, was ich stattdessen machen soll.
Und das schlimmste ist, dass man aus jeder Ecke „aBeR AlS iTlEr kANn mAN sich DiE jObS DoCH auSsuCHeN“ zu hören bekommt.

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb BadSentiment:

Schön das mein Gegenüber den Hintergrund ausblendet, die Funktion habe ich leider nicht

Wieso das denn? Ich kenne nicht alle Tools, aber bei den meisten ist das dann für alle Teilnehmer möglich.

vor 4 Minuten schrieb BadSentiment:

Hier ein "kleines" Projektkonzept, da eine Präsentation, selbst Postboxsimulation hatte schon.

Wer zahlt die Zeit? Einzeltermine >2h halte ich für unverschämt.

vor 5 Minuten schrieb BadSentiment:

Abteilungsleiter, der keine Lust hatte, seine Kamera anzuschalten

dann wäre meine Kamera auch ganz schnell aus. Alternativ das komplette Chatfenster.

 

Nein, man kann sich seine Stellen vielleicht nicht direkt aussuchen. Aber wenn das Bewerbungsgespräch schon nicht auf Augenhöhe erfolgt, würde ich dort nicht arbeiten wollen.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb allesweg:

Wieso das denn? Ich kenne nicht alle Tools, aber bei den meisten ist das dann für alle Teilnehmer möglich.

Ich hatte noch kein Tool, wo ich als Gast da irgendwelche Optionen hatte. Gut in den letzten paar Calls hatte ich nicht mehr nachgeschaut, aber ich kann mich eh nicht drauf verlassen, also ist es egal.

vor einer Stunde schrieb allesweg:

Wer zahlt die Zeit? Einzeltermine >2h halte ich für unverschämt.

dann wäre meine Kamera auch ganz schnell aus. Alternativ das komplette Chatfenster.

Nein, man kann sich seine Stellen vielleicht nicht direkt aussuchen. Aber wenn das Bewerbungsgespräch schon nicht auf Augenhöhe erfolgt, würde ich dort nicht arbeiten wollen.

Das, gerade die höherrangigen gerne mal ohne Kamera dabei sind, ist mir nicht das erste mal passiert.
Ansonsten zu deinen Antworten, klar sehe ich eigentlich auch so.
Aber nach >20-30 Absagen geht es nicht mehr um das dort arbeiten wollen oder nicht. Sondern darum, irgendwie eine Stelle zu bekommen, die besser ist als die jetzige und das am besten, bevor ich nur noch ein Wrack bin. Da kann ich mir solche Eitelkeiten nicht erlauben, gerade wenn ich für den Termin eh schon Urlaub genommen habe.

Geschrieben

Präsenz-Bewerbungsgespräche kann man so legen, dass sie in Randzeiten liegen.

Aktuell sind viele Leute in mobiler Heimarbeit, somit könnte man ja einfach mal eine längere Mittagspause einlegen. Falls du 100% Büroanwenseheit hast, entfällt das natürlich wieder.

Wenn ich den Hintergrund nicht zeigen will, sag ich einfach, dass ich keine Webcam an meinem PC zu Hause habe. Oder ich sage ehrlich, dass ich dies als Eingriff in meine Privatsphäre empfinde und deshalb meine Kamera nicht aktivieren werde.

 

 

vor 5 Minuten schrieb BadSentiment:

Sondern darum, irgendwie eine Stelle zu bekommen, die besser weniger schlecht ist als die jetzige

fixed that. Wer so mit Bewerbern umgeht, ist unwahrscheinlich ein guter Arbeitgeber.

Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb allesweg:

Präsenz-Bewerbungsgespräche kann man so legen, dass sie in Randzeiten liegen.

Aktuell sind viele Leute in mobiler Heimarbeit, somit könnte man ja einfach mal eine längere Mittagspause einlegen. Falls du 100% Büroanwenseheit hast, entfällt das natürlich wieder.

Ich habe 100% Anwesenheit und derzeit noch rund 3h Pendelzeit am Tag. Keine Chance was vor 19 Uhr zu garantieren und das war schon vor Online Gesprächen schwierig und wurde seither eher noch schwieriger.

vor 16 Minuten schrieb allesweg:

Wenn ich den Hintergrund nicht zeigen will, sag ich einfach, dass ich keine Webcam an meinem PC zu Hause habe. Oder ich sage ehrlich, dass ich dies als Eingriff in meine Privatsphäre empfinde und deshalb meine Kamera nicht aktivieren werde.

Klar, dann kann ich die Bewerbung aber auch gleich lassen und habe einen Urlaubstag mehr, denn so wird sicher der Gesprächspartner das Interview abbrechen

vor 16 Minuten schrieb allesweg:

fixed that. Wer so mit Bewerbern umgeht, ist unwahrscheinlich ein guter Arbeitgeber.

Meine Definition eines guten Arbeitgebers unterscheidet sich deutlich von deiner.
Das was ich hier geschrieben hab, läuft bei mir gerade in allen Gesprächen ab. Die richtig Negativen habe ich nicht erwähnt, sonst würde ich mich nur wieder aufregen und ich denke stattdessen lieber nicht mehr daran. Wenn es Firmen gibt, bei denen es noch "normal" läuft, dann sind das die, die mir direkt ohne Gespräch absagen.

Geschrieben (bearbeitet)
Zitat

Vieleicht war meine Ausbildung auch eher schlecht oder ich habe es verpasst mich in diese Themen einzuarbeiten. Aber ich hatte bisher kaum Berührungspunkte mit Algorithmen, bei uns war noch Bubblesort und andere einfache Sortieralgorithmen ein Thema, mit zwei FIAE in eine Klasse von 35, hat man sich aber nicht sehr lange mit sowas beschäftigt. Also kann ich leider keinen Algorithmus nennen, der in einem Array die top x kleinsten Schlüssel findet und dann noch was zur Laufzeit sagen. Und nein, ich weiß leider nicht im Detail wie Verschlüsslung funktioniert, da hören auch schnell meine Mathekenntnisse auf. Zumal das auch alles schon echt lange her ist. Und von Binärsuchen und deren Komplexitäten, weiß ich auch kaum was.

Wenn du etwas nicht weißt probier es zu lösen und daran zu arbeiten. Eine gute Verhandlungsposition muss sich eben auch erarbeitet werden und fällt nicht vom Himmel.

Dein Mindset, zumindest wie du es hier schreibst, versuchen viele Firmen in den Vorstellungsgesprächen zu filtern, wir suchen z.B. sehr Lösungsorientierte Menschen. In deinem Fall suchst jetzt seit 6 Monaten, merkst selber das dir Fachwissen fehlt und änderst es nicht.

Ein paar Punkte die du dir mal beantworten kannst die ich alle immer gemacht habe:

  • Hast du jemanden mit dem du über dein Problem sprechen kannst?
  • Ggf ein Coaching in Betracht gezogen?
  • Mock interviews probiert? 
  • Algorithmen versucht zu verstehen? Bzw das was zumindest dir in den Interviews begegnet ist?
  • Wie reagierst du in den Vorstellungsgesprächen?
    • Wenn z.B. du nicht weißt was ein Binär-Tree ist, hast du nachgefragt und probiert es mit dem Interviewern gemeinsam zu lösen?

Ich glaube ehrlich das es am besten für dich ist dir Hilfe von jemanden zu holen der Erfahrung hat, z.B. aus deinem Freundes, Bekanntenkreis oder aus deinem Netzwerk. Schwierig gute Aussagen zu treffen wenn nicht alle Details und Umstände zu deiner Situation bekannt sind.

Bearbeitet von _Sly
Geschrieben

Die Aufgaben die du in den Bewerbungsgesprächen bekommen hast sind heutzutage normal, in deinem Fall hattest du sogar noch Glück und recht einfach Fragen gestellt bekommen. Die Top/Bottom N Werte eine Arrays sollte jeder Entwickler hinbekommen, das ist simpelste Logik. Genauso wie Zeit- und Raumkomplexität der Algorithmen die du schreibst, das sind einfach Basics die man draufhaben sollte, da stimme ich also @_Sly zu, versuch dich vor dem nächsten Bewerbungsgespräch weiterzubilden. Im Internet gibt es zig Ressourcen die nur darauf ausgelegt sind, dich auf Bewerbunggespräche vorzubereiten (hackerrank, codekata, algoexpert, etc...).

Grundsätzlich bin ich kein Fan von Coding-Interviews, die die Top 10 der Algorithmen von geeksforgeeks.org abfragen. Das ist mal wieder so ein Trend der sich von Big Tech abgeschaut wurde, wo dann tausende Bewerbungen qualifizierter Entwickler auf eine Stelle erfolgen, weswegen da rigoros ausgesiebt werden muss. Das ist in den allermeisten Firmen einfach nicht der Fall. Da ist man über eine qualifizierte Bewerbung schon froh.

Dazu kommt, dass in >90% der Firmen das inverten eines Binary Trees sicher nichts mit dem Arbeitsalltag zu tun hat. Bei uns werden z.B. Aufgaben gestellt, die dem was wir hier machen sehr nahe kommen. Da kommen dann Fragen zu grundlegender Statistik (Quartile, Standardabweichung, Ausreißersuche, etc..) oder auch zur Bildverarbeitung (Interpolation, Querschnitt zweier Rechtecke, etc..). Da ist dann spezialisierteres Wissen gefragt, das auch wirklich im Unternehmen zum Einsatz kommt. Da wissen wir, wenn jemand mit den Begrifflichkeiten was anfangen kann, dass er vermutlich auch produktiv mitarbeiten wird. 

Geschrieben

  

vor 54 Minuten schrieb _Sly:

Dein Mindset, zumindest wie du es hier schreibst, versuchen viele Firmen in den Vorstellungsgesprächen zu filtern, wir suchen z.B. sehr Lösungsorientierte Menschen. In deinem Fall suchst jetzt seit 6 Monaten, merkst selber das dir Fachwissen fehlt und änderst es nicht.

Ich würde das schon gerne ändern, aber ich bin aktuell jeden Tag mehr als 12 Stunden unterwegs und wenn ich abends nach eineinhalb Stunden auf der Autobahn heim komme, habe ich keine Energie mehr für Algorithmen oder irgendwas wo ich nachdenken muss.
Am Wochenende muss ich dann die Zeit zwischen Familie, mich in Themen einlesen für den aktuellen Job und das Bewerbungen schreiben aufteilen. Das mit dem Wrack war nicht nur so daher gesagt.

vor 54 Minuten schrieb _Sly:

Ein paar Punkte die du dir mal beantworten kannst die ich alle immer gemacht habe:

  • Hast du jemanden mit dem du über dein Problem sprechen kannst?
  • Ggf ein Coaching in Betracht gezogen?
  • Mock interviews probiert? 
  • Algorithmen versucht zu verstehen? Bzw das was zumindest dir in den Interviews begegnet ist?
  • Wie reagierst du in den Vorstellungsgesprächen?
    • Wenn z.B. du nicht weißt was ein Binär-Tree ist, hast du nachgefragt und probiert es mit dem Interviewern gemeinsam zu lösen?

Ich glaube ehrlich das es am besten für dich ist dir Hilfe von jemanden zu holen der Erfahrung hat, z.B. aus deinem Freundes, Bekanntenkreis oder aus deinem Netzwerk. Schwierig gute Aussagen zu treffen wenn nicht alle Details und Umstände zu deiner Situation bekannt sind.

Ich bin ein MoF, ich habe weder Freunde noch ein Netzwerk, aktuell habe ich nichtmal Kollegen. Außer Arbeit und die Zeit für die Familie gibt es gerade nichts in meinem Leben.
Ich weiß schon was ein Binärbaum ist, aber ich kann ihn nicht umkehren und am Whiteboard vor Publikum erst recht nicht. Und ja ich habe auch schon versucht die Algorithmen zu verstehen, aber ich habe auch nur Mathe Realschule Kentnisse und die sind 20 Jahre alt. Da scheitert es dann an den Grundlagen.
Mock Interviews habe ich noch nicht probiert, da fehlt mir der Interviewpartner. Ein Coaching ist sicher nützlich, müsste aber vermutlich sehr auf ITler zugeschnitten sein, hilft mir aber auch nicht weiter, wenn ich die Grundlagen nicht beherrsche.

vor 21 Minuten schrieb blaargh:

Die Aufgaben die du in den Bewerbungsgesprächen bekommen hast sind heutzutage normal, in deinem Fall hattest du sogar noch Glück und recht einfach Fragen gestellt bekommen. Die Top/Bottom N Werte eine Arrays sollte jeder Entwickler hinbekommen, das ist simpelste Logik. Genauso wie Zeit- und Raumkomplexität der Algorithmen die du schreibst, das sind einfach Basics die man draufhaben sollte, da stimme ich also @_Sly zu, versuch dich vor dem nächsten Bewerbungsgespräch weiterzubilden. Im Internet gibt es zig Ressourcen die nur darauf ausgelegt sind, dich auf Bewerbunggespräche vorzubereiten (hackerrank, codekata, algoexpert, etc...).

Ok, das gibt mir jetzt zu denken und zieht mich gerdade ziemlich in ein Loch. War klar, dass sich die bescheidene Ausbildung  irgenwann rächt.
Spotan dachte ich jetzt an eine Umschulung, wobei ich nicht weiß in welche Richtung. Eventuell ist auch Helpdesk noch eine Option, aber keine Ahnung wie gut meine Chancen da sind.

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb BadSentiment:

Am Wochenende muss ich dann die Zeit zwischen Familie, mich in Themen einlesen für den aktuellen Job

Waitwhat? Nein. Das ist Arbeitszeit.

 

vor 4 Minuten schrieb BadSentiment:

ich bin aktuell jeden Tag mehr als 12 Stunden unterwegs

Du fährst jeden Tag 3h Auto und arbeitest 40h/Woche?

1,5h Auto fahren sind sicher >100 km einfach, 1000km/Woche, mit 30 ct/km gerechnet 300€/Woche, 1200€/Monat. Für das Geld bekommt man teilweise Longstay-Angebote in Hotels!

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb allesweg:

Du fährst jeden Tag 3h Auto und arbeitest 40h/Woche?

1,5h Auto fahren sind sicher >100 km einfach, 1000km/Woche, mit 30 ct/km gerechnet 300€/Woche, 1200€/Monat. Für das Geld bekommt man teilweise Longstay-Angebote in Hotels!

42h Woche plus Überstundenkontingent.
Alles was in der Entfernung von meinem Wohnort zum Arbeitgeber liegt, geht zu meinen Lasten.
Der Kunde bei dem ich aktuell bin, ist knapp 65km entfernt, aber ich muss quasi einmal komplett durch Stuttgart und ich muss morgens pünktlich da sein und somit Puffer einplanen. Und abends ist es einfach der Feierabendverkehr auf der A8.
Da gibt es keine 30ct und auch kein Hotel.

vor 1 Minute schrieb allesweg:

Waitwhat? Nein. Das ist Arbeitszeit.

Klar, in der idealen Welt schon. In meiner werden vom Kunden die fakturierten Stunden nicht anerkannt, weil ich zu lange brauche oder die Kenntnisse, die sie angefordert haben, nicht habe. Am Ende stehe ich in der Mitte, mein AG sagt ich soll schauen das der Kunde die Stunden unterschreibt oder ich muss die Zeit eben nacharbeiten.

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb BadSentiment:

Da gibt es keine 30ct und auch kein Hotel.

Die 30 ct oder noch mehr zahlst du. Oder fährst du voll finanzierten Firmenwagen?

 

Du bekommst nur kundenverrechnete Stunden anerkannt? Juhu! Da hast du dir einen tollen AG geangelt. Du bist also 42 + 5*3h 57 h die Woche unterwegs, eher 70h? Ja, da kann man sich nicht um einen neuen Job kümmern. Willkommen im Teufelskreis.

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb allesweg:

Die 30 ct oder noch mehr zahlst du. Oder fährst du voll finanzierten Firmenwagen?

Nein, die zahle ich, das sind in dem Fall aber  400-500€ im Monat, dafür bekomme ich kein Hotel und durch das würden die Summe auch nicht auf null fallen. Und vermutlich kann ich das Hotel auch nicht steuerlich geltend machen.

vor 2 Minuten schrieb allesweg:

Du bekommst nur kundenverrechnete Stunden anerkannt? Juhu! Da hast du dir einen tollen AG geangelt. Du bist also 42 + 5*3h 57 h die Woche unterwegs, eher 70h? Ja, da kann man sich nicht um einen neuen Job kümmern. Willkommen im Teufelskreis.

Ich muss beim Kunden mindestens 40h pro Woche abrechnen, mein Vertrag sieht 42h plus Überstunden vor. Zu den 40h kommt noch 1h Pause täglich und ja am Ende lande ich dann bei 65-70h Aufwand.
Das hat aber kaum was mit den zu verrechnenden Stunden zu tun, wäre ich da direkt angestellt, kämen die gleichen Fahrzeiten zustande.

vor 2 Minuten schrieb allesweg:

Da hast du dir einen tollen AG geangelt.

Ich hatt keine Auswahl...

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb blaargh:

Die Top/Bottom N Werte eine Arrays sollte jeder Entwickler hinbekommen, das ist simpelste Logik

Ja, ist machbar. Allerdings meistens im Kontext eines BW-Gespräch schwer. Nicht als solches, sondern wegen des Kontextes. 
Wofür man das dann aber wiederum benötigt sei dahingestellt. Zumal sich die Frage stellt welchen nutzen das Unternehmen davon hat. Ich gehe mal nicht davon aus das sich bei google o.ä. beworben wurde. Die meisten machen simple CRUD Applikationen und stellen solche Aufgaben im BW-Gespräch. Muss man nicht verstehen.

vor 5 Stunden schrieb blaargh:

Zeit- und Raumkomplexität der Algorithmen die du schreibst, das sind einfach Basics die man draufhaben sollte,

Als FIAE - bedingt, wenn man sich privat damit beschäftigt. Als Bachelor / Master in dem Bereich gebe ich dir recht.

Scheint so als müssten man  mittlerweile auch hier vor den BW-Gesprächen einige Wochen in leetcode investieren.

 

vor 4 Stunden schrieb BadSentiment:

Ok, das gibt mir jetzt zu denken und zieht mich gerdade ziemlich in ein Loch. War klar, dass sich die bescheidene Ausbildung  irgenwann rächt.

 

Natürlich... die Leute, die aus dem Studium kommen können, das auch nach zich Jahren aus dem Stehgreif. Nicht.
Es steht und fällt alles mit dem persönlichen Interesse an der Thematik. Am Ende des Tages ist es nur ein Job. Nicht ohne Grund existieren so Seiten wie leetcode.  Das alles an deiner Ausbildung festzumachen: Gewagt. Heißt Leute mit einer bescheidenen Ausbildung haben kein Recht auf diese Jobs?

Du kannst natürlich auch noch jeden Tag bei leetcode deine Freizeit verbringen. Das entscheidet jeder für sich.
Hast du Interesse an dem Thema dann mach bei leetcode mit. Wenn nicht dann ist das auch okay. Bauingenieure bauen auch nicht in ihrer Freizeit Straßen, seit sie 10 Jahre alt sind. Und Software Entwickler reversen nicht den ganzen Tag Binary Trees

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Solltest du dich also wirklich für diese Thematik interessieren:

Aber wirklich nur, wenn du auch wirkliches Interesse daran hast. Ansonsten macht das ganze kein Spaß ;)

Sorry - noch ein Edit

Wenn man mal nach den Top-Interview Questions etc. googelt, findest mehrere Listen. In Summe kommst du dann auf 1.000.000 Themenfeldern in denen du Kenntnisse haben musst.

Bearbeitet von r4phi
Geschrieben
vor 20 Minuten schrieb r4phi:

. Heißt Leute mit einer bescheidenen Ausbildung haben kein Recht auf diese Jobs die nicht qualifiziert genug sind, werden nicht angestellt?

hab ich mal korrigiert. Was das Unternehmen für seine Qualifizierungsbewertung als sinnvoll erachtet, muss nicht auch immer sinnvoll sein und viele Stellen sind deswegen zu recht unbesetzt. Aber Leuten, die objektiv nicht zu einem Job fähig sind (jetzt nicht auf irgendwen hier bezogen) anzustellen, nur weil sie "schlechte Karten" bekommen haben, ist halt unwirtschaftlicher Käse.

Geschrieben
Gerade eben schrieb Bitschnipser:

hab ich mal korrigiert. Was das Unternehmen für seine Qualifizierungsbewertung als sinnvoll erachtet, muss nicht auch immer sinnvoll sein und viele Stellen sind deswegen zu recht unbesetzt. Aber Leuten, die objektiv nicht zu einem Job fähig sind (jetzt nicht auf irgendwen hier bezogen) anzustellen, nur weil sie "schlechte Karten" bekommen haben, ist halt unwirtschaftlicher Käse.

Das ist auch richtig und dem widerspreche ich auch in keinster weise.
Dann muss man sich eben eingestehen das man für den ausgeschriebenen Job als Bewerber nicht geeignet ist und im Nachgang dann entscheiden, was das für einen persönlich bedeutet. Alles auf die Ausbildung zu schieben finde ich aber falsch.

Geschrieben
vor 55 Minuten schrieb r4phi:

Das alles an deiner Ausbildung festzumachen: Gewagt. Heißt Leute mit einer bescheidenen Ausbildung haben kein Recht auf diese Jobs?

 

vor 31 Minuten schrieb r4phi:

Das ist auch richtig und dem widerspreche ich auch in keinster weise.
Dann muss man sich eben eingestehen das man für den ausgeschriebenen Job als Bewerber nicht geeignet ist und im Nachgang dann entscheiden, was das für einen persönlich bedeutet. Alles auf die Ausbildung zu schieben finde ich aber falsch.

Meine Ausbildung liegt jetzt schon mehr als 10 Jahre zurück, weder im Betrieb, noch in der Berufsschule oder in meiner bisherigen Laufbahn waren Algorithmen und Datenstrukturen so ein Thema. Wenn das normal ist, wie ich das erlebe und es sly und blaargh bestätigen, sollten diese Grundlagen auch in der Ausbildung vermittelt werden.

Wobei es aber auch ein anderes Niveau ist, @blaargh liegt bei 70k€ in Thüringen und @_Sly 120k€ in Münster, ich bewerbe mich für 45-55k€ in Karlsruhe oder Stuttgart.

vor einer Stunde schrieb r4phi:

Aber wirklich nur, wenn du auch wirkliches Interesse daran hast. Ansonsten macht das ganze kein Spaß ;)

Ich weiß, hier leisten viele überdurchschnittliches und wer ein Studium nicht packt, hat einfach nur keine Lust. Aber es gibt viele Themen an denen ich Interesse, aber einfach keine Energie dafür mehr habe. Wobei "du musst, weil du sonst keinen Job mehr findest" auch nicht unbedingt der positive Druck ist, der einen bei sowas unterstützt.

Im moment bin ich etwas ratlos, wie das weiter gehen kann, werde mir am Sonntag mal die Zeit nehmen und darüber nachdenken.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 16 Minuten schrieb BadSentiment:

Meine Ausbildung liegt jetzt schon mehr als 10 Jahre zurück, weder im Betrieb, noch in der Berufsschule oder in meiner bisherigen Laufbahn waren Algorithmen und Datenstrukturen so ein Thema. Wenn das normal ist, wie ich das erlebe und es sly und blaargh bestätigen, sollten diese Grundlagen auch in der Ausbildung vermittelt werden.

Wenn es dich beruhigt:
Ich hatte damit im Beruf auch nie was zu tun. Allerdings bin ich irgendwann mal von selbst auf den Trichter gekommen das meine Kenntnisse diesbezüglich ziemlich mau sind. Vor allem da man solche Themen nicht Tag für Tag in Bearbeitung hat. Ist ja auch vollkommen in Ordnung. Habe mir dann regelmäßig 30 - 45 Minuten Zeit genommen und mich pö a pö reingearbeitet. Allerdings habe ich weiterhin wenig damit zu tun im Alltag und Bewerbungsgespräche hatte ich ewig nicht mehr, daher keine Ahnung, ob ich die bestehen würde.

Zitat

Ich weiß, hier leisten viele überdurchschnittliches und wer ein Studium nicht packt, hat einfach nur keine Lust.

Das halte ich für ein Gerücht.
Interessant wäre, ob du die Coding Aufgaben mit einem Studium geschafft hättest oder das Problem trotzdem gehabt hättest, weil das Studium schon so lange her ist. Ich weiß, müßig sich darüber Gedanken zu machen.

Zitat

 Wobei "du musst, weil du sonst keinen Job mehr findest" auch nicht unbedingt der positive Druck ist, der einen bei sowas unterstützt.

Das ist auch der komplett falsche Ansatz an solche Sachen ranzugehen. Wenn du jetzt Thema X gelernt hast, denkst du dann hört der Druck oder die Angst auf? Nein. Sie bleibt bestehen nur eben bezogen auf ein anderes Thema. Daher: Falscher Ansatz. Führt nur zu einem Teufelskreis. Lern die Themen, weil die dich interessieren. Nicht weil du denkst du musst.

Einfach mal vornehmen Thema X für 15 Minuten täglich anzuschauen. Oder sogar nur 5 Minuten. Egal.
Dann kommt das hier ins Spiel: https://markmanson.net/how-to-get-motivated#do-something

Zitat

What I found is that often once they did something, even the smallest of actions, it would soon give them the inspiration and motivation to do something else. They had sent a signal to themselves, “OK, I did that, I guess I can do more.” And slowly we could take it from there.

Probier es mal aus - bei Interesse ;)

Bearbeitet von r4phi
Geschrieben

Ich möchte auch mal zur Ausgangsfrage zurückkommen und meinen letzten Wechsel beschreiben.

Nein ich wohne in keinem Ballungsraum, aber in der Nähe von Ingolstadt (Audi) was aber auf keinen Fall ein Vorteil ist. Ich empfinge es tatsächlich eher als Nachteil. Da man selbst mit viel Berufserfahrung aber ohne Studium bei Audi wenig bis keine Chancen hat. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel 😉

Trotzdem hatte ich mich letztes Jahr beworben. Bewerbungsorte waren Augsburg, Pfaffenhofen, Ingolstadt. Von den 4 Bewerbungen die ich geschrieben habe, bin ich zumindest zu 3 Online-Vorstellungsgesprächen gekommen. 1 Vorort- Gespräch und beim selben AG ein Probearbeitstag. Ich habe mich in einem Bereich beworben, den ich zwar mal "mitgenommen" habe aber nie so 100% durchgeführt habe (Geschäftsprozessentwicklung) BPMN. Konnte aber scheinbar beim Vorstellungsgespräch und beim Probearbeiten überzeugen 😉

Und was soll ich sagen, ich habe die Stelle bekommen. Also immer Kopf hoch und auch mal auf Stellen bewerben wo man "vermeintlich" keine Chance hat. Immer dran denken "Wer nicht wagt der kann auch nicht gewinnen". Und nun viel Spaß.

Geschrieben (bearbeitet)

@BadSentiment Ich hake mich auch mal ein auch wenn ich hier kaum aktiv bin aber ich bin eben über diesen Thread gestolpert und bin etwas "schockiert" über deine Erfahrungen mit Bewerbungsgesprächen. Darf ich fragen, was das für Firmen sind bei denen du dich bewirbst? Sind das Unternehmen die Entwicklung im Bereich Spieleentwicklung, Grafiksoftware, wissenschaftliche Software, KI oder ähnliches betreiben (also eher "hochkomplexe" Software) oder "Entwicklerbuden" / "BackOffice-Inhouse-Entwicklungsabteilungen" die meistens zu 95% CRUD-Applikationen entwickeln?

Für den Fall "Entwicklerbuden" finde ich diese Anforderungen mit denen du konfrontierst wirst sehr bedenklich und ich hoffe (auch für mich) das dies in den letzten Jahren nicht zum Standard geworden ist, denn sonst geht es mir wie dir und ich muss nehmen was ich kriege, wenn ich mich mal wieder bewerben muss 🤨

Bei Unternehmen die diese Kenntnisse wirklich benötigen sieht das natürlich anders aus. Habe früher selber mal Spiele mit C++ entwickelt. Da benötigst du so ein Zeug natürlich. Spielentwicklung ist sehr Mathelastig.

Ich kann natürlich nichts daran ändern was du gerade erlebst aber trotzdem mal zur Einordnung etwas aus meiner "Filterblase".

Meine Arbeit

Ich arbeite in einer "BackOffice-Inhouse-Entwicklungsabteilung". Wir entwickeln die typischen, bereits angesprochenen, CRUD-Applikationen (Mobile, Web, Desktop, C#, Azure, Xamarin, Angular, Winforms...). Wir könnten es uns gar nicht erlauben solche "Tests" im Bewerbungsgespräch zu machen. Pro Monat 1-3 Bewerbungen sind schon viel. Unsere Stellenanzeigen sind sehr lasch nach dem Motto "Wir schulen dich sogar von Java auf C# um, hauptsache du hast das Talent zum programmieren". Spezifisch verwendete Frameworks wie Angular sind nice to have (wenn du vorher React gemacht hast bekommen wir das schon hin mit dir). Kommt ja sowieso gefühlt alle 10 Minuten ein neues Javascript - Framework raus...wer soll da schon hinterherkommen wenn die Firma nicht auch mal bereit ist etwas umzuschulen oder wo kommen die ganzen fertigen Entwickler in einem spezifischen Framework her? Mal React zu lernen und das bis zur Rente machen zu wollen wird nicht aufgehen bei der Halbwertszeit in der IT.

Und dann sind ein Großteil der Bewerber doch nur C-Ware vom Lebenslauf her (nicht abwertend auf den Mensch bezogen). Umschulung, Lücken im Lebenslauf, lange Krankheit....diese Leute frag ich doch nicht nach Dijkstra. 

Es gibt dann mal eine kleine C# Aufgabe im Bewerbungsgespräch oder man soll eine (etwas größere) SQL Abfrage schreiben aber nichts wildes und was länger als 20-30 Minuten dauert. Geht da auch mehr darum zu sehen wie jemand an die Aufgabe ran geht. Vor allem aber was praktisches und nichts aus dem Informatik-Mathemodul. Real-World Sachen sozusagen.

Meine Situation

Ja ich habe mal Dijkstra gemacht, sogar eine 1,0 geschrieben in dem Modul. Kann ich das nach 4 Jahren noch? Nein. Wieso auch, habe es nachdem Ende der Prüfung nie wieder benötigt. 

Und trotzdem wende ich extrem viel Zeit für meine Weiterbildung auf (in der Freizeit!!!). Ich studiere nebenberuflich, programmiere eine Android App die mit über 200.0000 Downloads recht erfolgreich ist, Ausbilderschein, diverse Microsoft Zertifizierungen, Angular in der Freizeit gelernt und in der Firma eingeführt. Das aber nicht als Beschwerde verstehen :D ...ich mache das gerne aber eben mit dem klaren Fokus auf Praxis. Hier mal ein Udemy Kurs, da mal ein Tutorial durchgearbeitet usw. Ich würde also in deinen beschriebenen Bewerbungsgesprächen genauso durchfallen, weil ich eher der "Praktiker" bin.

Ich möchte mich auch gar nicht mit irgendwelchen Algorithmen in der Freizeit beschäftigen. Sehe ich nicht ein, es sei denn ich benötige es wirklich praktisch im Beruf. 

Sollte solchen Fragen im Bewerbungsprozess tatsächlich die neue Realität sein, dann sind mir die Gründe für den Fachkräftemangel klar. Btw: Mein aktueller Azubi würde, würden wir ihn nicht übernehmen, dann wahrscheinlich auch solche Schwierigkeiten haben, denn durch Corona ist soviel Unterricht ausgefallen und gekürzt worden, sodass es da in dem Bereich Lücken gibt. Betrifft dann wohl eine ganze Fachinformatiker-Generation. Trotzdem ist er ein ausgezeichneter Entwickler.

Was ich damit sagen will: Lass dir dein Selbstvertrauen nicht zerstören nur weil du irgendeinen Algorithmus nicht kannst. Deine bisherigen Projekte und Kundenerfolge sagen doch aus das du etwas mit deinen Fähigkeiten anfangen kannst. Vor allem kann man auch nicht von jedem erwarten sich in der Freizeit weiterzubilden. Ich mache das auch nur weil Single und keine Kinder. Wie das jemand mit Familie machen soll...keine Ahnung. 

Was ich dir mitgebe: Mein Exkurs löst zwar dein Problem nicht aber ich hoffe es macht dir etwas Mut das es auch noch Firmen gibt (wie unsere) die etwas anders ticken. Zur Problemlösung müsste man im Einzelfall wissen ob die Anforderungen der Unternehmen berechtigt sind oder ob es nur darum geht den Bewerber maximal an die Grenzen zu bringen. Hast du es mal mit so Seiten wie https://4scotty.com/ versucht? Da bewerben sich die Firmen quasi bei dir. Du kannst da z.B Fragen stellen, welche die Firma erst schriftlich beantworten muss bevor sie dich kontaktieren darf. Vielleicht findet man so Firmen die etwas "entspannter" sind. Gibt auch noch andere Angebote dieser Art wie 4scotty.


 

Bearbeitet von DerEntwickler

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