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Gehaltserhöhung schlechtes Einstiegsgehalt ?


Max112

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Hallo zusammen,

Ich stecke in einer etwas verzwickten Situation. Ich habe meine Ausbildung beendet im Juni 2019 als FiSi und habe entsprechend 1 Jahr nun Berufserfahrung bei meiner Arbeitsstelle wo ich meine Ausbildung gemacht habe.

Nun bin ich damals auf ein schlechtes Angebot eingegangen 30000 Euro/Jahr.

Meine Aufgaben sind gewachsen ich habe viele Projekte erfolgreich abgeschlossen bin quasi der Experte wenn es um Abteilungs Infrastruktur geht. Etc.

Nun sehe ich aber mein aktuelles Gehalt irgendwie nicht mehr in Relation. Wie würdet ihr Vorgehen ? Habe eigentlich ein Wunschgehalt von 40000 Euro/Jahr denkt ihr man kann mit 45000 Euro einsteigen falls runterverhandelt wird oder ist das unmöglich und frech eine Gehaltserhöhung von mehr als 10000 Euro pro Jahr zu verlangen ?

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Hallo @Max112,

 10k p.a. mehr- beim selben AG wohl schwierig. Bei einem Wechsel aber durchaus möglich mit einem Jahr Erfahrung in den passenden Themen und dem passenden AG.

Da musst du abwägen - ich würde aber nicht nach 45k p.a. Fragen, sondern mit vlt 36 - 38k in die Verhandlung gehen und froh sein über jede Steigerung die du mitnehmen kannst. Wenn du sagst "Ich würde meinem aktuellen AG für 45k p.a. auch den Rücken zu wenden" - dann bewirb dich weg und versuche dort, je nach Region, Tätigkeit und Unternehmen entsprechend direkt 40k - 45k in den Raum zu werfen. Dann siehst du ja wer bereit ist das zu zahlen oder eben nicht.

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Du willst also pi mal daumen 30% mehr Gehalt nach 1 Jahr? Meiner Meinung wird d. schwer. 5-10% Ja, ansonsten wechselt man oft die AG um die 30%+ zu erhalten.

Deine Aufgaben sind gewachsen + Projekte etc. sind gute Argumente, nur ist die Frage: Ist dein AG dazu gewillt zu zahlen, obwohl Sie dir nur 30.000€ angeboten haben? Als Berufsanfänger sind die 30k in Ordnung (solange du nicht in einer Großstadt wohnst) aber nach einem Jahr 40.000€ zu holen wird schwierig....

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vor 11 Minuten schrieb Zaroc:

Du willst also pi mal daumen 30% mehr Gehalt nach 1 Jahr? Meiner Meinung wird d. schwer. 5-10% Ja, ansonsten wechselt man oft die AG um die 30%+ zu erhalten.

Deine Aufgaben sind gewachsen + Projekte etc. sind gute Argumente, nur ist die Frage: Ist dein AG dazu gewillt zu zahlen, obwohl Sie dir nur 30.000€ angeboten haben? Als Berufsanfänger sind die 30k in Ordnung (solange du nicht in einer Großstadt wohnst) aber nach einem Jahr 40.000€ zu holen wird schwierig....

36-38 würde auch reichen aber ich weiß halt nicht ob ich jedes Jahr 10-20% mehr verlangen kann. Ich meine spätestens nach 2 Jahren Berufserfahrung und Personalverantwortung müsste es doch möglich sein oder nicht ?

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Gerade eben schrieb Max112:

ich weiß halt nicht ob ich jedes Jahr 10-20% mehr verlangen kann

Schlicht und ergreifend: Nein. Das wird nicht klappen, vor allem wenn du zum Einstieg 30k bekommst...

vor 1 Minute schrieb Max112:

2 Jahren Berufserfahrung und Personalverantwortung

Beschreibe doch mal bitte deine Tätigkeiten und was du unter Personalverantwortung verstehst, dann kann das vielleicht anders aussehen.

Aber generell sollten nach 2 Jahren durchaus 36 -38k drin sein. Aber eben nicht nach einem Jahr automatisch oben genannte 40k.

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Das Problem ist halt wenn er die 36k - 38k kriegt wird es shwierig nochmal Geld zu verlangen. Sonst heißt es "VL": Aber Sie haben doch schon Ihre Gehaltserhöhung bekommen.

Es gibt Firmen die jährlich neu Gehälter aushandeln, aber ich gehe davon aus, dass diese Situation bei Ihm nicht vorkommt....

 

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vor 20 Minuten schrieb treffnix:

ich weiß halt nicht ob ich jedes Jahr 10-20% mehr verlangen kann

vorsichtig formuliert halte ich das absolut für denkbar ... mit dezentem Hinweis auf zunehmende Verantwortung und Qualifikationen.

30% in einem Schluck ?? Kannste ansprechen, aber dann einigt ihr Euch auf einen Stufenplan. Wunsche äussern darf man ... aber nicht rumkeulen

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vor 20 Minuten schrieb charmanta:

vorsichtig formuliert halte ich das absolut für denkbar ... mit dezentem Hinweis auf zunehmende Verantwortung und Qualifikationen.

Du hast natürlich mehr Erfahrung, die ich dir nicht absprechen möchte - aber 10-20% pro Jahr? Wo muss ich mich bewerben? Die ersten oder zwei Jahre kann das vielleicht klappen, weil in absoluten Zahlen 10 oder 20% dann nicht mehr so viel sind. Über längere Zeit, bei einem AG ohne Jobwechsel halt ich das für überambintioniert. Auch wenn man mit der Zeit A ) immer mehr Qualifikationen erwirbt und B ) mehr Verantwortung übernimmt.

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Ich würde vielleicht eine evtl. etwas andere Herangehensweise vorschlagen. Aber nur, wenn Du wirklich zu tief eingestiegen bist und auf Normalniveau hoch möchtest. Und mit Normalniveau meine ich nicht gefühlt unterbezahlt, sondern tatsächlich unter dem Durchschnitt für Alter, Ausbildung, Position und Region.

Problem hierbei, wie die Mitforisten das bereits erwähnt haben, dass 30% und mehr beim selben Arbeitgeber oft nicht möglich sind. Normalerweise. Manchmal sind sie es am Ende dann doch. Aber erst wenn das Kind schon fast im Brunnen ist. Dann gehen Dinge plötzlich doch, die vorher mit Schnappatmung als unvorstellbar (!) vom Tisch gewischt wurden.

Ohne eine Exit-Strategie würde ich das jedoch nicht machen und Du solltest bereit sein dein Blatt auf den Tisch zu legen, wenn dein Gegenüber "sehen will". Daher: Schreib ein paar Bewerbungen und hol Dir ein Angebot. Mit diesem in der Hinterhand dann zum Chef und ihm eine goldene Brücke für die Gehaltsanpassung bauen, indem Du höflich um Erhöhung deines Gehalts auf Normalniveau bittest. Z. B. mit

Zitat

"Bevor wir uns missverstehen: Mir gefällt es hier sehr gut und ich würde gerne bleiben. Wenn ich mir aber Gehaltstabellen ansehen, bin ich doch ein gutes Stück unter dem Durchschnitt eingestiegen. Ich weiß, mein Fehler. Aber vielleicht können Sie mir helfen, das wieder gerade zu biegen. Habe mich auch mal umgehört und die Angebote liegen in der Region bei X. Haben wir eine Chance mein Gehalt an den Durchschnitt anzugleichen?".

Wenn ein "Nein!" kommt (dein Gegenüber will sehen), kannst Du abwägen, ob Du's riskierst (kündigen) oder den Bluff offenlegst ("Entschuldigen sie die Störung, ich gehe wieder an die Arbeit!"). Spätestens wenn Du die Karten auf den Tisch legst, sollte die Anpassung kommen. Und wenn nicht, wäre sie auch nicht drin gewesen.

Aber Achtung: Sowas klappt i. d. R. nur 1x. Deswegen direkt auf Normalniveau und nicht in 5%-Mäuseschritten und die Show nächstes Jahr nochmal abziehen wollen. Von "Wenn ich keine Erhöhung bekomme, dann bin ich weg!"-Brustpistolen möchte ich ebenfalls dringend abraten. Höflich fragen, handeln, Reaktion abwarten und bereit sein die Konsequenzen zu tragen. Aber nie drohen. 

Bearbeitet von Kwaiken
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  • 2 Wochen später...

Ich sehe es genauso wie @Kwaiken: Du brauchst eine Exit-Strategie. Der Vorschlag, den Fehler (Annahme des Angebots) gerade zu biegen ist gut, aber evtl für jemanden, der noch am Anfang seines Berufslebens steht und kaum Verhandlungssituationen erlebt hat eher schwer sauber über die Bühne zu kriegen. Am Ende landest du bei einer Erhöhung von 5%, ohne, dass du beim Gespräch wirklich gemrkt hast, wie es dazu gekommen ist.

Eine Frage vorweg: Gefällt es dir bei deinem Unternehmen so gut, dass du dir vorstellen kannst, mittel- bis langfristig (5-10+ Jahre) dort zu arbeiten? Diese Frage solltest du dir ehrlich beantworten, denn von dieser Motivation hängt deine Strategie letztendlich ab.

Fall 1: Das Unternehmen ist mittelmäßig bis sch****e
Bewirb dich aus der entspannten Position, Arbeit zu haben, bei anderen Unternehmen und ermittele so deinen Marktwert. Ruhig am Anfang bei Unternehmen, wo du eher nicht arbeiten möchtest (Da natürlich so freche Gehaltsforderungen stellen, dass das schlimmste, was dir passieren kann ist, den Job anzunehmen, da er zu viel Geld abwirft - Absagen sind okay, willst eh nicht dort arbeiten.) Mache das solange, bis du 1-2 Angebote hast. Dann hast du mehr Macht in der Verhandlung, weil dir die Stelle nicht mehr so wichtig ist.
Fordere 30% mehr (natürlich unter allen genannten Punkten von @Kwaiken), kassiere sie oder kassiere nen schiefen Blick, und dann gehst du.

Fall 2: Das Unternehmen ist geil
Gehe mit realistischen Anpassungen ins Gespräch. Und jetzt kommts: Gerne auch JEDES Jahr. Die meisten Verhandlungstrainer und Gehaltscoachs empfehlen sogar, das Gehalt alle 1-1,5, maximal aber alle 2 Jahre nachzuverhandeln (Nur wer verhandelt, bekommt mehr Geld. Je häufiger (kurz vor unverschämt), desto besser).
Dabei ist darauf zu achten, dass du immer gut begründest, warum die Anpassung notwendig ist. Anpassung ist übrigens ein besseres Wort als Erhöhung. Begründungen sind z.B. zunehmende Expertise --> du wirst immer unverzichtbarer, gestiegene Umsätze durch dich usw.
Gründe sind keine Dauer der Angehörigkeit oder "letzte Anpassung ist lange her".
Wenn du jedes Jahr dein Gehalt anpasst um 10%, kannst du den Rückstand mittelfristig aufholen, daher lohnt sich Variante 2 auch nur, wenn das Unternhemen geil ist. 

In den meisten Fällen ist es aber immer schneller zu erreichen, wenn du direkt wechselst. Ich würde vermutlich wechseln.

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