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Firnenhardware privat nutzen: Fluch oder Segen?


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Geschrieben
vor 1 Minute schrieb maximemelian:

sehe ich das ganze als Gentlemen's Agreement. Es gibt keine Verpflichtung, dass ich konstant erreichbar sein muss, also gehe ich nur ans Telefon wenn's mir gerade passt.

Schön gesagt. So sehe ich das auch.

Ich selber hatte nur den Fall beim Ex-AG, das ich ein extra Diensthandy bekommen habe. Das konnte man zuhause lassen am We z.B. aber es war auch erlaubt das Gerät privat zu nutzen wenn z.B. am Ende des Monats privat kein Datenvolumen mehr über war. Und wenn da jemand angerufen hat, habe ich halt abgewägt "Ist das ein Kollege dem ich helfen möchte?" und dann bin ich halt rangegangen oder nicht und habe am nächsten Werktag in der Firma dann die Stunden entsprechend gebucht. Es hat aber auch niemand erwartet, das ich ran gehe wenn ich nicht mehr im Büro bin.

Geschrieben

Regelmäßige Rufbereitschaft wären für mich mittlerweile auch ein absolutess NoGo - unabhängig vom Handy.

Gelegentlich freiwillig eine (sehr) angemessene Rufbereitschaft mit realistischer Reaktionszeit: wenn es in meinen privaten Kalender passt gerne. Nur braucht es dafür kein personalisiertes Firmenhandy, da reicht ein Bereitschaftsgerät für die Abteilung.

Wenn das Firmenhandy klingelt und ich ran gehe, muss ich mich abschließend um das Thema kümmern, so als wäre ich am Rechner. Kann ich das? Will ich das? Schaffe ich das ohne 10-Stunden-Verstoß? Warum bin ich nicht am Rechner, wenn ich diese Fragen alle mit "ja" beantworte?

Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb Kwaiken:

Ich habe z. B. aber auch kein Firmenhandy. Einfach nicht vorgesehen und muss mein privates Gerät nutzen; Vertrag hingegen wird bezahlt bis 100 USD/Monat. Das erste was ich getan habe war: DualSim-SD Gerät kaufen und eine extra SIM mit neuer Arbeitsnummer. Work-Profil eingerichtet, fertig.

Bei mir ähnlich. All-in Vertrag mit jährlichen, neuen Handy. Kann damit ganz gut leben.

Allerdings ist meine Situation ein wenig anders. Im Pre Sales (und bei meinem AG) habe ich mich bewusst für völlig flexibles Arbeiten entschieden und will das auch so haben (ständiges Home Office z.B.) - mit allen Vor- und Nachteilen. Dazu gehört auch mal am Abend / Wochenende eine Mail zu beantworten usw. Trotzdem wird auf Feierabend und Urlaub großen Wert gelegt. Niemand erwartet, dass ich abends um 20 Uhr eine Mail beantworte. Wenn ich damit einen möglichen Deal positiv beeinflussen kann, der mir mein Monatsgehalt verdoppelt, antworte ich auch noch um 22 Uhr. Ganz alleine meine Entscheidung.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich trenne aufgrund schlechter Erfahrungen die Nutzung von privaten und dienstlichen Geräten absolut strikt. Einer meiner ersten Arbeitgeber hat mir ein dienstliches Handy verweigert, da ich es ja nach Feierabend ausschalten könnte. Stattdessen wurde meine private Nummer behandelt  wie eine dienstliche Nummer. Ich wurde dann selbst bei Kleinigkeiten immer im Feierabend angerufen und im Urlaub gab es Tage, an denen es überhaupt nicht mehr still stand. Außerdem wurde verlangt, dass ich meine dienstlichen Mails auf dem Handy empfange. Die Nummer wurde auch überall als Notfall und Kontaktnummer hinterlegt.

Beim Laptop war es genau umgedreht. Dort habe ich einen supermodernes MacBook erhalten mit der expliziten Ermunterung es auch intensiv privat zu nutzen. Später wurde mir erklärt, es sollte damit erreicht werden, dass ich es auch immer im Feierabend und im Urlaub dabei habe und mich so jederzeit in die Firma schalten konnte. 

Als ich gegangen bin, hat man es dann versucht gegen mich zu verwenden. Man hat mich vor Gericht gezerrt und mir u.A. vorgeworfen den Laptop widerrechtlich privat genutzt zu haben . Sie haben mir Datendiebstahl vorwerfen wollen, da ich dienstliche Mails auf dem privaten Handy hatte und haben mir Sabotage vorgeworfen, da ich überall die hinterlegte (also meine private) die Notfallnummer gelöscht habe. 

Ich bin damals zu 100% entlastet worden und die Firma hat sogar ne Verwarnung und eine Strafandrohung vom Gericht erhalten. Aber seitdem gebe ich meine private Nummer nicht mehr raus, es kommt mir absolut nichts dienstliches auf meine eigenen Geräte. Ich nutze auch Diensthandy oder Dienstlaptop niemals privat, selbst wenn mir das hier auch erlaubt wurde.  Ich kann nachvollziehen, dass es einige, gerade am Anfang ihrer Karriere, als echtes Benefit erleben und es in ihrer Lage auch ist. Aber in meinem Fall ist es halt seitdem ein abolutes No Go.

 

 

 

 

Bearbeitet von Sullidor
Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Minuten schrieb Sullidor:

Man hat mich vor Gericht gezerrt ...

Wow, so ein Zerwürfnis zwischen AG und AN habe ich in der IT ja noch nie erlebt. 

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb Sullidor:

Stattdessen wurde meine private Nummer behandelt wie eine dienstliche Nummer.

Diese Pest hatte ich damals in der Ausbildung. Die wurde u.a. an Kunden weitergegeben, die mich nach Feierabend und am Wochenende angerufen haben. Das war auch nach meinem Austritt aus dem Unternehmen so. Mir geht das so sehr gegen den Strich, dass ich jetzt eine neue Handynummer beantragen durfte, bzw. meine alte nicht in den Neuvertrag mitnehme.

Geschrieben (bearbeitet)

@Kwaiken Das war dort aber leider normal. Die haben quasi jeden vor Gericht gezerrt. Besondern Mitarbeiter, die von sich aus gekündigt haben, um ein Exampel zu statuieren.

vor 5 Minuten schrieb maximemelian:

Mir geht das so sehr gegen den Strich, dass ich jetzt eine neue Handynummer beantragen durfte, bzw. meine alte nicht in den Neuvertrag mitnehme.

Stimmt, das habe ich glatt vergessen. Ich hab mir danach auch ne neue Nummer besorgten müssen. Die Anrufe haben mit meinem Ausscheiden nämlich auch nicht aufgehört.

Bearbeitet von Sullidor
Geschrieben

Ich finde es auch besser, wenn man eine Trennung beibehält zwischen Privat und Dienstlich als Grundsatzregel - auch hinsichtlich Worklife Balance.

Unabhängig davon kann man natürlich über Nischen nachdenken (z.B. Trends BYOD).

Ein interessanter Kompromiss wäre vielleicht, wenn man z.B. einem neuen Mitarbeiter seinen Laptop schenkt (nach Mindestdienstzeit).

Ich sehe allerdings auch viele Probleme. Deswegen würde ich den Titel definieren als "Fluch und Segen zugleich".

Ich habe schon erlebt, dass Arbeitgeber illegale Tools zur Kontrolle der Mitarbeiter installiert hatten. Ich habe auch schon erlebt, dass Arbeitgeber Mitarbeiter bedroht haben mit Sätzen wie: "Wenn Sie den Aufhebungsvertrag nicht unterschreiben, stellen wir Ihnen kein wohlwollendes Zeugnis aus und lassen den Satz des Bedauerns weg).

Viele Dinge in Arbeitsverhältnissen basieren auf Vertrauen. Man darf als AN nie vergessen, dass es auch Unehrlichkeit auf der anderen Seite gibt. Und das sollte man bei solchen Angeboten immer im Auge behalten.

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb maximemelian:

Diese Pest hatte ich damals in der Ausbildung. Die wurde u.a. an Kunden weitergegeben, die mich nach Feierabend und am Wochenende angerufen haben.

ohne Deine Einwilligung übrigens klagefähig ;) Verstöß gegen Datenschutz

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Minuten schrieb charmanta:

ohne Deine Einwilligung übrigens klagefähig ;) Verstöß gegen Datenschutz

Korrekt, ich hab von einer Klage abgesehen, da besagter Ausbildungsbetrieb schon auf eine andere Art eine Retourkutsche von mir bekommen hat. Umsonst war das nicht für die.

Bearbeitet von maximemelian
Geschrieben

Aufgrund von Sicherheitsrichtlinien, die wir auch zertifizieren müssen, ist es uns untersagt, ein privates Smartphone für dienstliche Zwecke zu verwenden. Was schon ein bisschen ärgerlich ist, da wir dann nicht mal kurz Whiteboards abfotografieren dürfen. Ein dienstliches Smartphone bekommen auch nur diejenigen, die eine höhere Position haben und es auch explizit beantragen. Es gibt nur sehr wenige, die ein dienstliches Smartphone haben aber das sind eh die Leute, die hauptsächlich unterwegs sind auf ein Smartphone angewiesen sind. Ein Zwang (bis auf die genannten Ausnahmen) gibt es bei uns nicht. Mein Vorgesetzter hat zwar meine private Nummer wenn er mich nach meinem Feierabend anruft, wird dies als Rufbereitschaft vergütet. Es kostet also Geld. Das ist aber in den 8 Jahren, wo ich dort arbeite, bis jetzt nur zwei Mal passiert. Wenn es halt Geld kostet, überlegt man es sich zwei Mal, ob es jetzt sein muss oder ob es auch bis morgen reicht.

Geschrieben

Hab aktuell auch ein Diensthandy (auch beim letzten Arbeitgeber) und das Teil wird brav (vllt mit Fahrtzeit als Kulanz) zuhause ausgeschaltet. Solange im Arbeitsvertag (und dem müsste ich erstmal zustimmen) nicht steht, dass ich erreichbar sein muss, werd ich daran auch nichts ändern. 

Geschrieben
vor 44 Minuten schrieb charmanta:

ohne Deine Einwilligung übrigens klagefähig ;) Verstöß gegen Datenschutz

Strafbewehrt? Einmalig, oder mit jedem Anruf? ;) Also, nur so aus Interesse :D

vor 51 Minuten schrieb maximemelian:

Die wurde u.a. an Kunden weitergegeben, die mich nach Feierabend und am Wochenende angerufen haben.

Da mich niemand zwingen kann mich in meiner Freizeit an meinem Privatgerät "sozialverträglich" zu melden, hätte ich dem Anrufer dann schon klar gemacht, dass er nicht willkommen ist. Solle r sich bei meinem Chef beschweren, wenn der mir dann erklären muss dass er meine private Nummer weitergegeben hat mach ich dort direkt das nächste Fass auf, Auskunftersuchen nach DSGVO inklusive, und wehe er vergisst da was. Wenn ich nett bin schick ich die Mail an den Datenschutzbeauftragen, bin ich das nicht, dann an irgendeine Adresse in die keiner rein guckt und drück ihm die Fristverletzung auch gleich mit dazu.

Man merkt, mit meinem Privatleben und meinen privaten Daten verstehe ich null Spaß :D

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb Maniska:

Strafbewehrt? Einmalig,

Strafbewehrt im Ermessen der Aufsichtsbehörde. Vermutlich erstmal ganz deutlicher Finger ... bei erneutem Verstoß dann Kohle. Die Mission heisst im Moment ja noch "Aufklärung"

 

vor 8 Minuten schrieb Maniska:

Auskunftersuchen nach DSGVO inklusive,

es reicht völlig dass er Dir Deine Datenschutzinfo aushändigt. Die hat im Moment kaum jemand für Beschäftigte parat :D

Geschrieben

Mein Firmenhandy (verwaltet über MDM) wurde mir mit der Option es auch privat verwenden zu können gegeben, allerdings landet es am Feierabend im Schub neben meinem Tisch. 

Zu diversen Ausnahmen, wenn mich mein Chef beispielsweise mal bittet etwas Abends zu erledigen, nehme ich es mit, aber abseits davon habe ich es nicht dabei. 

Meine direkten (und gefilterten) Arbeitskollegen haben die Möglichkeit mich privat zu erreichen und das passiert auch nur, wenn wirklich etwas brennt, da ist das Vertrauen vorhanden, andere User im Haus haben mich auch schon via Instagram oder Facebook angeschrieben, absolute Frechheit. 

An einem privat und geschäftlich verwendeten Laptop/PC habe ich auch überhaupt kein Interesse, denn ich habe überhaupt keinen Bock geschäftlich und privat auf einem Laptop zusätzlich zu trennen, mal von dem Kopfschmerzen abgesehen, die dir dein Arbeitgeber bestimmt irgendwie beschaffen kann. 

Firmenhardware nehme ich gerne, landet aber, wenn vertraglich nicht festgelegt, im Schub neben meinem Tisch. 

Geschrieben
vor 46 Minuten schrieb Asura:

andere User im Haus haben mich auch schon via Instagram oder Facebook angeschrieben, absolute Frechheit

Wäre schön, wenn auch noch Firmendaten mit in den Nachrichten wären. Einmal Datenschutzvergehen bittedanke.

 

Meine Firmen-Mobil-Geräte mit Privatnutzung waren von stark MDM-gegängelt und somit nichts installierbar bis "bitte nicht rooten"-offener Androide. Ersteres konnte ich damals technisch nicht privat nutzen (hey, ich will WA & Facebook und Spiele und und und!!!) , später wollte ich keines mehr aus den oben genannten Gründen mehr privat nutzen.

Geschrieben

Ich habe meine Workstation im Büro, und ein Surface für alles MS-lastige. Fürs Telefonieren gab es ein iPhone. Abends landen die Geräte in der Schreibtischschublade.

In den letzten 1,5 Jahren wurde ich vielleicht 5 mal angerufen. Unsere Kommunikation ist stark asynchron (Jira/Confluence) und das klappt erstaunlich gut.

Ich hatte auch schon mal Notebook + Handy für beruflich + privat zur Verfügung. Da hat es keinen gejuckt, was wir mit den Geräten machten.

Für die Zukunft würde ich immer ein Auge darauf haben, ob die mir zur Verfügung gestellte Hardware zum Aufgabenbereich passt. Private Telefonnummern habe ich nie rausgegeben. Ich bin seit Mai in Elternzeit, und bisher hat noch niemand versucht mich zu erreichen. Das ist für mich ein gutes Zeichen, und ich freue mich darauf die Jungs und Madels im September wieder zu sehen.

 

Geschrieben

Ich lese bei ganz vielen die Angst außerhalb der Dienstzeit angerufen zu werden heraus. Ist das bei euch in der Praxis tatsächlich so schlimm/extrem? Ich habe auch schon Kollegen angerufen, da ist bei mir das erste aber das ich mich für die Störung entschuldige und frage ob es passt. Wenn es dann passt erläutere ich mein Problem (was meist leider zustande gekommen ist weil der betroffene Kollege unsauber dokumentiert hat). Wird so etwas als extrem störend wahrgenommen? Ich rede hier von 1 Anruf pro Jahr wenn es hochkommt.

Ein wenig offtopic aber gehört zum Telefonieren, hier würde mich auch interessieren wie ihr das aufnehmt:

Ein Mitarbeiter ist über einen längeren Zeitraum erkrankt (länger als 1 Monat). Nach 3-4 Wochen melde ich mich bei ihm, frage nach wie es ihm geht, ob er denkt das er wie geplant zurückkehrt, meistens dann im Gespräch noch wie es in der Arbeit läuft, was gegebenenfalls nach seinen Rückkehr ansteht, was bei seinen Projekten so passiert ist. Ich mache das als Wertschätzung dem MA gegenüber und nicht um ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, bitte nicht falsch verstehen, ich denke es gelingt mir auch das so rüber zu bringen. Natürlich will ich dabei auch etwas Planungssicherheit gewinnen, ich denke das ist verständlich. Ich frage übrigens nie selbst nach der Erkrankung, das gehört sich in meinen Augen nicht, wenn dann erzählt der Kollege da selbst von sich.

 

Nun die eigentliche Frage: Wie würdet ihr das aufnehmen, störend oder wertschätzend?

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Beeble:

Wird so etwas als extrem störend wahrgenommen? Ich rede hier von 1 Anruf pro Jahr wenn es hochkommt.

Ist für mich ok.

vor 3 Minuten schrieb Beeble:

Nach 3-4 Wochen melde ich mich bei ihm, frage nach wie es ihm geht, ob er denkt das er wie geplant zurückkehrt, meistens dann im Gespräch noch wie es in der Arbeit läuft, was gegebenenfalls nach seinen Rückkehr ansteht, was bei seinen Projekten so passiert ist.

Das finde ich unangemessen.

Wenn ich krank bin bin ich krank, da habe ich andere Sorgen als mich mit Arbeitsplänen vollblubbern zu lassen.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Beeble:

Wie würdet ihr das aufnehmen, störend oder wertschätzend?

Je nach dem, wie du es rüber bringst ;) Aber in 90% der Fälle ist das unnötig. Schön und gut das du an deine MA denkst, aber die sind schließlich krank. Wenn der Kollege dann einen Monat weg ist, kannst du je nach Verhältnis mal durchklingen und kurz Smalltalk halten wie es ihm denn geht und entweder er fragt nach Arbeitsrelevanten Dingen oder er lässt es sein. Du solltest das nicht unbedingt auftischen weil wie @PVoss sagt, er ist krank.

Geschrieben

Wenn mich die Arbeit während einer längeren Krankheit anrufen würde, wäre meine Reaktion extrem kontextabhängig.

Wiederkehr klar kommuniziert und somit in maximal zwei Wochen? Leute, so lange könnt ihr auch noch warten.

Wiederkehr unklar: joa, kann man mal machen. Aber ich bin noch bis XXX krank geschrieben. Entweder melde ich mich, wenn meine Wiederkehr klar ist oder ich schicke die nächste AU. Ich habe aber bei der Krankmeldung bereits gesagt, für wie lange ich nach aktuellem Stand ausfalle. Kann ich mich jetzt weiter auskurieren? Danke.

akutes Problem, die Hütte brennt: Wer hat auf mangelhafte/fehlende Dokumentation hingewiesen? Wer wettert seit Langem gegen Kopfmonopole? Wer will seinen Krankenstatus nicht durch Arbeitsaufnahme abbrechen und rein rechtlich danach wieder arbeiten müssen? Wie wird es mir gedankt werden? Welche Gegenmaßnahmen werden eingeleitet? E-Mail-Adresse habt ihr, damit ich diese Zusagen schriftlich habe. Ich melde mich, sobald die E-Mail da ist.

Arbeitsbedingte psychische Erkrankung? Verpisst euch! (außer Kollegen, mit welchen ich mich auch vorher schon am WE/im Urlaub getroffen habe. Die sind dann aber keine Kollegen in dieser Situation sondern Freunde) Und wenn ich 1x angefangen habe, die Diagnose zu nennen, sie dann aber plötzlich NICHT nenne: was wird es wohl sein? Deshalb erfährt mein AG auch nur unübersehbare Diagnosen wie Brüche etc...

Und da ich die Diagnose nicht nenne: wie will mein AG dann wissen, ob er nicht in den letzten Punkt rein rennt?

Geschrieben (bearbeitet)
vor 26 Minuten schrieb treffnix:

Schön und gut das du an deine MA denkst, ...

Tut er nicht.

Der Smalltalk über Projekte und Betrieb ist nur eine Fassade für den eigentlichen Grund, der er im Folgesatz ehrlicherweise auch nennt: 

vor 34 Minuten schrieb Beeble:

Natürlich will ich dabei auch etwas Planungssicherheit gewinnen, ich denke das ist verständlich.

Damit wäre hierzu alles gesagt.

Was das Anrufen außerhalb der Dienstzeit / im Urlaub angeht:

vor 34 Minuten schrieb Beeble:

Ich habe auch schon Kollegen angerufen, da ist bei mir das erste aber das ich mich für die Störung entschuldige und frage ob es passt.

Was soll der MA Dir sagen? Ne, passt nicht? Dann ist das Gespräch nur aufgeschoben und nicht aufgehoben.

Ich persönlich vermeide es strikt, Kollegen und MA außerhalb der Arbeitszeit wg. dienstlicher Belange anzurufen. Alles, was nicht gerade den Ruin der Firma zur Folge oder negative Auswirkungen für den MA hat (z. B. MA hat direkt nach seinem Urlaub einen Flug um 5 Uhr morgens und Kunde hat am Vorabend wg. Erkrankung bei uns abgesagt), kann warten. Und wenn nicht, dann wurden hier vorher schon Fehler gemacht:

vor 34 Minuten schrieb Beeble:

... was meist leider zustande gekommen ist weil der betroffene Kollege unsauber dokumentiert hat ...

Du scheinst Dir einreden zu wollen, dass alle Deine Anrufe außerhalb der Arbeitszeit entweder a) vom MA selbst verschuldet sind ("Er hat schlecht dokumentiert!"), oder b) nur aus Deiner Sorge um den MA erwachsen ("Ich mache das als Wertschätzung"). 

Sicher, beruhigt ein wenig das schlechte Gewissen, dass Du hast. Mit der Realität wird das leider wohl nur wenig zu tun haben.

Mein damaliger Manager hatte mich in 5 Jahren nur ein einziges Mal außerhalb der Dienstzeit angerufen (innerhalb der Dienstzeit hat er mich nicht erreicht, da auf Workshops), um zu fragen, ob es mir gut geht. Im Werk ist was in die Luft geflogen und war in den Nachrichten. Er hatte kein Wort darüber verloren, ob der Workshop gut verlief oder wie es mit dem Projekt weitergeht. "Alles gut? Bist am Leben? Brauchst was?" - das war's.

Sowas empfinde ich persönlich als Wertschätzung. Und keine Anrufe mit minutenlangem Smalltalk, während ich mich auszukurieren versuche, nur damit der Manager etwas Planungssicherheit gewinnt oder weil er vorher nicht geschaut hat, ob er mit dem Detailgrad der Doku auch in Abwesenheit des MA auskommt.

Sorry, kein Verständnis.

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben
vor 28 Minuten schrieb Beeble:

Ich lese bei ganz vielen die Angst außerhalb der Dienstzeit angerufen zu werden heraus. Ist das bei euch in der Praxis tatsächlich so schlimm/extrem?

Also in der Rolle als Entwickler, eher weniger. Wobei auch das vor kam, wenn irgendwelche Systeme nicht liefen, die entsprechend wichtig waren. Dann gibt es eben auch die Kollegen die bis 18 Uhr arbeiten, ich aber eigentlich schon um 16 Uhr Feierabend habe.
Bei mir kamen dann noch unsere Kunden dazu, die haben auch bis 18 Uhr angerufen und eben auch aus Unwissenheit während Krankheit oder im Urlaub. Und das ist auch für mich dann schon eher das Problem, als unter der Woche oder am Wochenende, was bringt mir die Privatnutzung, wenn ich das Teil im Urlaub ausschalten muss.

Geschrieben
Am 22.7.2020 um 09:01 schrieb Errraddicator:

Die Geschichte von @Sullidor ist richtig bitter. So etwas kenne ich aus der IT ebenfalls nicht. Da hast Du echt einen Prachtladen erwischt. 

War mein erster bzw. zweiter Arbeitgeber udnnda, der war echt schlimm. Hatte hier damals einiges darüber berichtet.

vor 36 Minuten schrieb Beeble:

Ich lese bei ganz vielen die Angst außerhalb der Dienstzeit angerufen zu werden heraus. Ist das bei euch in der Praxis tatsächlich so schlimm/extrem?

Kommt auf den Betrieb an, aber gelegentlich ist es so schlimm. Wenn der Betrieb nicht wortwörtlich brennt oder unter Wasser seht, dann hat der Arbeitgeber den Feierabend zu respektieren, Egal was der Mitarbeiter davon hält. Denn bei den meisten Gründen ist es alleine ein Plan- oder Führungsfehler der Vorgesetzten.

vor 37 Minuten schrieb Beeble:

Nach 3-4 Wochen melde ich mich bei ihm, frage nach wie es ihm geht, ob er denkt das er wie geplant zurückkehrt, meistens dann im Gespräch noch wie es in der Arbeit läuft, was gegebenenfalls nach seinen Rückkehr ansteht, was bei seinen Projekten so passiert ist. Ich mache das als Wertschätzung dem MA gegenüber und nicht um ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, bitte nicht falsch verstehen, ich denke es gelingt mir auch das so rüber zu bringen. Natürlich will ich dabei auch etwas Planungssicherheit gewinnen, ich denke das ist verständlich. Ich frage übrigens nie selbst nach der Erkrankung, das gehört sich in meinen Augen nicht, wenn dann erzählt der Kollege da selbst von sich.

 

Nun die eigentliche Frage: Wie würdet ihr das aufnehmen, störend oder wertschätzend?

Störend und das Gegenteil von wertschätzend. Egal wie es gemeint ist, es setzt den Arbeitgeber unter Druck und unterstellt auch immer etwas. Wenn mein Arbeitgeber dasso etwas bei mir macht, ist das der Tag an dem ich meine erste Bewerbung schreiben würde.

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