Wechsel in die Privatwirtschaft

[pseudobeamter]

Hallo zusammen,

ich stehe gerade vor der Entscheidung vom öD in die Privatwirtschaft zu wechseln. Vorab mein Hintergrund:

Abgebrochener Master in Anglistik/PoWi wegen Krankheit mit 25 Jahren. Nach Genesung beschlossen, dass ist nichts mehr für mich. Habe dann bei einer Firma gearbeitet (allg. kaufmännisch, alles englischsprachig, interner Tarifvertrag) und durch viel Kontakt mit den internen IT-Leuten beschlossen, nochmal eine Ausbildung zu machen. Meine Ausbildung zum IT-System-Kaufmann habe ich bei einem kleinen Systemhaus als bester meines Jahrgangs mit 32 abgeschlossen. Bin dann in den öD gewechselt: Forschungsbetrieb mit ca. 200 MA bei Langen/Neu-Isenburg.

In der Ausbildung habe ich kaufmännisch gearbeitet (Angebotsabwicklung, Beschaffung, Lizenzmanagement, Reporting) und viel Projektarbeit gemacht (Software- und Hardware-Rollout). Wegen meines Alters auch sehr eigenständig. Seit zwei Jahren mache ich im öD All-Level-Support (80% Windows, 20% Linux), Rollout-Projekte (Datenbankmigration, Multimediainstallationen), Domänenadministration, Beschaffung & Installation. Es gefällt mir dort nicht mehr und eine berufliche Entwicklung und entsprechende Gehaltssteigerung in eine höhere EG ist nur sehr langsam möglich.

Eine Freundin hat mich jetzt zu Ihrer Firma vermittelt (Großhandelskette in Südhessen). Sie hätten sogar mehrere Positionen, die in Frage kämen (Systemadministration oder IT-Projektarbeit Warenwirtschaft oder SAP-Support). Da mich Netzwerken nicht interessiert (und die Erfahrung fehlt), denke ich eine Zukunft als Sysadmin ist raus. Mich zieht es auch eher in die Richtung Projektarbeit und ich denke an eine nebenberufliche Weiterbildung in diesem Bereich nach. 

Nach dem ersten Telefoninterview wollen sie eine Gehaltvorstellung von mir. Ich habe noch nie mein Gehalt verhandeln müssen... Aktuell verdiene ich 34k und möchte gerne die 40k hinter mir lassen. Wäre es realistisch wenn ich mit 2 Jahren BE einmal 45k in den Raum werfe? Würde ich innerhalb des öD wechseln, würde ich eine EG9 anstreben. Privatwirtschaft zahlt ja meist etwas besser. 

Wäre dankbar über Ratschläge zur Gehaltsverhandlung. Ist für mich absolutes Neuland.

[allesweg]

 Aus dem Bauch heraus: ja, mal mit 45k einsteigen. Teilweise könnte je nach Tätigkeitsübereinstimmungen mit den Arbeitszeugnissen auch etwas mehr drin sein.

[mylurid]

Bloß nicht zu tief stapeln.. wenn du jetzt zu tief einsteigst, holst du das später nur noch bedingt auf. (beim selben Unternehmen)

Zwischen 45k und 50k solltest du auf jeden Fall mal in die Verhandlung einsteigen.
Haben die dort einen internen Tarifvertrag?

[allesweg]

Wenn deine Freundin doch schon dort beschäftigt ist, kann sie doch nachfragen, wie die Stelle(n) dotiert sind bzw. kann im Tarifwerk nachschauen, soweit eines gilt.

[pseudobeamter]

vor 57 Minuten schrieb allesweg:

Wenn deine Freundin doch schon dort beschäftigt ist, kann sie doch nachfragen, wie die Stelle(n) dotiert sind bzw. kann im Tarifwerk nachschauen, soweit eines gilt.

Leider gibt es keinen Tarifvertrag. Sie hat auch keinen Einblick auf die Gehälter. Hat selbst erst vor einem halben Jahr dort angefangen im normalen Vertrieb.

[pseudobeamter]

vor einer Stunde schrieb mylurid:

Bloß nicht zu tief stapeln.. wenn du jetzt zu tief einsteigst, holst du das später nur noch bedingt auf. (beim selben Unternehmen)

Zwischen 45k und 50k solltest du auf jeden Fall mal in die Verhandlung einsteigen.
Haben die dort einen internen Tarifvertrag?

Tarifvertrag gibt es nicht. Will auch nicht zu tief ansetzen, nur habe ich absolut keine Ahnung ob ich mit meinen 2 Jahren sowas bezahlt bekomme oder gleich zur Tür verwiesen werde.

[eneR]

Einfach mal machen... was soll denn passieren? Als ob die dich rausschmeißen weil du 50k verlangst. Dann wird halt verhandelt...

[mylurid]

Wenn du in deinem Gespräch auch "souverän" wirkst, wie deine Beiträge im Forum hier klingen, dann wird das mit den 45k wirklich schwierig.