konstantin1 Geschrieben 16. September 2020 Geschrieben 16. September 2020 Hallo zusammen, in Aufgabe 1 geht es darum die Wirtschaftssektoren, primär, sekundär und tertiär, zuzuordnen. Aufgabe 1c: Die Altintas KG erstellt Sicherheits-Software. Aufgabe 1c Lösung: Sekundärer Sektor Da Softwareentwicklung eigentlich eine Dienstleistung ist, bin ich davon ausgegangen, dass hier der tertiäre Sektor zutreffend ist. Ist die Lösung hierbei falsch? Zitieren
Rienne Geschrieben 16. September 2020 Geschrieben 16. September 2020 (bearbeitet) Jein, wenn zum Beispiel Standardsoftware erstellt wird, ist es keine Dienstleistung. Ergo fällt so eine Firma unter den produzierenden Sektor. Bei Individualsoftware ist es ein wenig verwirrender. Prinzipiell werden dort aber auch sog. Werksverträge abgeschlossen - also produziert -> Sekundärsektor. Man möchte am Ende ja schließlich auch ein funktionsfähiges Produkt haben. Gerade in der agilen Entwicklung ist die Abgrenzung jedoch nicht ganz so einfach. Es gibt auch Verträge, bei denen explizit eine zeitlich begrenzte Leistung vom Kunden beauftragt wird und nicht das Produkt - nur dann ist es eine Dienstleistung. Es gibt immer wieder genau darüber gerichtliche Auseinandersetzungen, ob der Kunde nun ein Produkt oder eine Dienstleistung beauftragt hat. Da man bei den IHK Aufgaben jedoch nichts hineininterpretieren sollte und sich nur an dem, was dort geschrieben steht, orientieren kann, ist es schon korrekt, dass Erstellung von Sicherheits-Software unter den sekundären Sektor fällt. Allerdings ist es so, dass ein Großteil der IT unter Dienstleistungen fällt - Admintätigkeiten, Consulting, Support, etc; die Softwareentwicklung aber eher selten. Bearbeitet 16. September 2020 von Rienne konstantin1 reagierte darauf 1 Zitieren
allesweg Geschrieben 16. September 2020 Geschrieben 16. September 2020 vor 43 Minuten schrieb konstantin1: Ist die Lösung hierbei falsch? Es ist nur ein Lösungsvorschlag. Und er kann Fehler enthalten. Hat er immer wieder mal, wird er immer wieder mal. Wie in diesem Fall nach meiner Meinung. Aber man kann irgendwie Softwareentwicklung sogar in den sekundären Sektor einordnen, wenn man unbedingt will. Es gibt jedoch auch Modelle mit einem vierten, quartären Sektor: Informationsverarbeitung. konstantin1 reagierte darauf 1 Zitieren
Gast Geschrieben 16. September 2020 Geschrieben 16. September 2020 vor 5 Stunden schrieb Rienne: Jein, wenn zum Beispiel Standardsoftware erstellt wird, ist es keine Dienstleistung. Ergo fällt so eine Firma unter den produzierenden Sektor. ... Da man bei den IHK Aufgaben jedoch nichts hineininterpretieren sollte und sich nur an dem, was dort geschrieben steht, orientieren kann, ist es schon korrekt, dass Erstellung von Sicherheits-Software unter den sekundären Sektor fällt. Allerdings ist es so, dass ein Großteil der IT unter Dienstleistungen fällt - Admintätigkeiten, Consulting, Support, etc; die Softwareentwicklung aber eher selten. Wenn man bei der IHK in die Fragestellung nichts hineininterpretieren soll, dann darf man davon ausgehen, dass sich die IHK auch an die allg. Definitionen hält und da ist der sekundäre Sektor derjenige, der die Rohstoffe aus dem primären Sektor (weiter-)verarbeitet. Das ist bei der Erstellung welchen Programms auch immer nicht der Fall. Also ist die Antwort der IHK nicht korrekt. Zitieren
Rienne Geschrieben 16. September 2020 Geschrieben 16. September 2020 vor 16 Minuten schrieb WYSIFISI: an die allg. Definitionen hält und da ist der sekundäre Sektor derjenige, der die Rohstoffe aus dem primären Sektor (weiter-)verarbeitet. Das ist bei der Erstellung welchen Programms auch immer nicht der Fall. Die allgemeine Definition ist da aber nicht ganz so klar. Es ist die Rede von industrieller Sektor oder auch produzierender Sektor. Und das ist bei der Entwicklung von Standardsoftware nunmal auch der Fall - man produziert ein Werk. Und ein Energiegewerbe, was durch Wind Strom erzeugt, gehört ja auch zum sekundären Sekor, ohne dass es die Rohstoffe aus dem primären Sektor nutzt. Wie @allesweg schon schreibt, ist die IT eigentlich inkl. der Softwareentwicklung, dem vierten Sektor zuzuordnen, der aber im ursprünglichen Drei-Sektoren-Modell nicht existiert. Von daher ist es nicht falsch, die Softwareentwicklung (zumindest von Standardprogrammen) dem sekundären Sektor zuzuschreiben (im Recht zählt Software ja auch als "Sache"). Aber wie schon oben geschrieben: es ist ein Jein, ob die Antwort nun richtig oder falsch ist. Ergo ist sie damals ggf. gestrichen worden, sollte es einem aufgefallen sein, aber WiSo wird ja maschinell ausgewertet. Zitieren
Gast Geschrieben 16. September 2020 Geschrieben 16. September 2020 (bearbeitet) Vll. betrachtet Du mal diese Quellen bzgl. der (klaren) Definition der Wirtschaftssektoren: https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftssektor https://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Sektoren-Hypothese Deutlicher geht es kaum. Das in einem Drei-Sektoren-Modell kein Vierter existiert, ist systemimmanent. Warum aber dann eine Tätigkeit aus dem quartären Sektor im Vier-Sektoren-Modell in einem Drei-Sektoren-Modell nicht dem nächst niedrigerem, sondern einem noch weiter darunter liegendem Sektor zugeordnet werden soll, ist nicht nachvollziehbar bedenkt man die Entwicklung und die Zusammenhänge der Sektoren. Bearbeitet 16. September 2020 von WYSIFISI Zitieren
Rienne Geschrieben 16. September 2020 Geschrieben 16. September 2020 vor 27 Minuten schrieb WYSIFISI: Vll. betrachtet Du mal diese Quellen bzgl. der (klaren) Definition der Wirtschaftssektoren: https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftssektor https://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Sektoren-Hypothese Deutlicher geht es kaum. Und mit welcher Begründung fällt dann deiner Meinung nach das Erstellen von Software in den tertiären Sektor? Nur weil die Verarbeitung/Verbreitung von Informationen neuerdings zum quartären Sektor fallen, ist nicht automatisch darauf zu schließen, dass diese Bereiche automatisch dem nächstniedrigen Sektor zuzuordnen sind. Der Handel mit nicht materiellen Leistungen ist ja auch nicht ein direkter "Nachfolger" des industriellen Gewerbes, sondern autonom von den anderen beiden Sektoren. Software zählt (rechtlich) zu den materiellen Produkten und ist keine Dienstleistung, wie ein Frisörbesuch oder eine Rechtsberatun, hat also auch nichts im tertiären Sektor zu suchen. Zitieren
Gast Geschrieben 16. September 2020 Geschrieben 16. September 2020 Eine (chronologisch) aufeinanderfolgende Entstehung/Entwicklung der Wirtschaftssektoren willst Du doch nicht ernsthaft abstreiten? Willst Du wirklich behaupten, dass der Handel nicht zum tertiären Sektor gehört? Wo ist denn bei der Softwareentwicklung eine Verarbeitung von Rohstoffen aus dem primären Sektor, einmal abgesehen von zuviel Kaffeegenuss der Programmierer? Zitieren
Rienne Geschrieben 16. September 2020 Geschrieben 16. September 2020 vor 1 Minute schrieb WYSIFISI: Willst Du wirklich behaupten, dass der Handel nicht zum tertiären Sektor gehört? Der Handel stellt nichts her, oder? Sondern ist eine Dienstleistung. Der tertiäre Sektor heißt nicht umsonst "Dienstleistungssektor". Auch da kannst du gerne die Definionen nachlesen. Was hat die Softwareentwicklung mit dem Handel zu tun (außer, dass der Handel das Produkt der Softwareentwicklung verkauft, wie er es mit anderen Produkten des sekundären Sektors auch tut)? vor 3 Minuten schrieb WYSIFISI: Wo ist denn bei der Softwareentwicklung eine Verarbeitung von Rohstoffen aus dem primären Sektor, einmal abgesehen von zuviel Kaffeegenuss der Programmierer? Nur weil es damals, als die Einteilung in diese Sektoren definiert wurde, noch nicht verbreitet war, auch aus "Wissen" Produkte zu entwickeln, heißt es ja nicht, dass dieses Produkt deswegen nicht auch in den Sektor fällt. Wie eben schon erwähnt: Energiegewerbe, die ihr Produkt aus Wind oder Wasser erzeugen, zählen ja auch in den sekundären Sektor und nicht in den tertiären, ohne dass dafür etwas aus dem primären Sektor weiterverarbeitet wird, oder? Ein Word z.B. ist nunmal keine Dienstleistung sondern eine produzierte Ware -> sekundärer Sektor. Bei Erwerb gelten die selben Rechte, Gewährleistungspflichten, etc wie zum Beispiel bei einem Auto. Das ist bei Dienstleistungen wie beispielsweise einem Frisörbesuch (teritärer Sektor) anders. Zitieren
Gast Geschrieben 16. September 2020 Geschrieben 16. September 2020 (bearbeitet) Der Handel handelt im Drei-Sektoren-Modell mit den aus den Rohstoffen des primären Sektors im sekundären Sektor zu Produkten verarbeiteten Waren. Du kannst es drehen und wenden wie Du willst, die damalige Definition für den sekundären Sektor ist nunmal die Weiterverarbeitung von Rohstoffen aus dem primären Sektor und nicht die Erzeugung von Produkten, auch wenn diese natürlich damit verbunden ist. Warum ist Wind und Wasser kein Rohstoff, der im sekundären Sektor zur Stromerzeugung dient also zu Strom verarbeitet wird? Siehe Begriff "Urprodukte" des primären Sektors. Also erzeugt der Frisör kein Produkt? Was ist denn dann eine Frisur? Warum sollten bei Dienstleistungen keine Rechte beim Erwerb und Gewährleistungspflichten gelten? Unter Umständen könnte ja die Erweiterung des Drei-Sektoren-Modells etwas mit der Veränderung der Dienstleistungen zu tun haben? Kannst Du Dir vorstellen, dass die Hypothese vom Drei-Sektoren-Modell erst im Laufe der wirtschaftlichen Entwicklung entstanden ist, genauso wie das Vier-Sektoren-Modell durch Anpassung an die realen Gegebenheiten? Im übrigen hat man auch schon früher aus Wissen Produkte erstellt. Ohne Wissen wäre wohl eine Verarbeitung im sekundären Sektor nicht so erfolgreich gewesen. Bearbeitet 16. September 2020 von WYSIFISI Zitieren
Rienne Geschrieben 16. September 2020 Geschrieben 16. September 2020 vor 18 Minuten schrieb WYSIFISI: Der Handel handelt im Drei-Sektoren-Modell mit den aus den Rohstoffen des primären Sektors im sekundären Sektor zu Produkten verarbeiteten Waren. Richtig! Er handelt mit den Produkten aus dem primären und sekundären Sektor - wozu auch Software gehört. vor 21 Minuten schrieb WYSIFISI: Warum sollten bei Dienstleistungen keine Rechte beim Erwerb und Gewährleistungspflichten gelten? Ich habe nicht gesagt, dass keine gelten. Aber es gelten andere. Ich sage nur Dienstvertrag und Werksvertrag - das sind zwei seperate Abschnitte im BGB. Erstellung von Software zählt dabei übrigens nicht zu den Dienstverträgen. vor 23 Minuten schrieb WYSIFISI: Warum ist Wind und Wasser kein Rohstoff, der im sekundären Sektor zu Stromerzeugung dient? Siehe Begriff "Urprodukte" des primären Sektors. Es sind keine aus dem Primärsektor erzeugte Rohstoffe. Hinzu kommt, dass sie bei der Energiegewinnung auch nicht weiterverarbeitet werden, sondern lediglich genutzt werden. Sowohl Wasser als auch Wind werden, analog zu dem Wissen eines Softwareentwicklers, bei der Produkterstellung nicht verbraucht. vor 26 Minuten schrieb WYSIFISI: Also erzeugt der Frisör kein Produkt? Was ist denn dann eine Frisur? Nein, der Frisör leistet einen Dienst. Eine Frisur ist ja vor und nach dem Besuch den Frisörs vorhanden. Nur eben in anderer Form. Gerne kann ich stattdessen auch eine Massage oder Rechtsberatung als Beispiel nehmen. vor 27 Minuten schrieb WYSIFISI: Im übrigen hat man auch schon früher aus Wissen Produkte erstellt. Ohne Wissen wäre wohl eine Verarbeitung im sekundären Sektor nicht so erfolgreich gewesen. Dann anders: Dass mit Wissen alleine ein Produkt produziert werden kann. Man kann auch sehr kleinkariert sein. vor 29 Minuten schrieb WYSIFISI: Kannst Du Dir vorstellen, dass die Hypothese vom Drei-Sektoren-Modell erst im Laufe der wirtschaftlichen Entwicklung entstanden ist, genauso wie das Vier-Sektoren-Modell durch Anpassung an die realen Gegebenheiten? Was aber nicht ausschließt, dass man auch neue Produkte/Dienstleistungen in diese Sektoren einordnen kann. Nur weil es Fleischersatz aus Bohnen damals noch nicht gab, ist die Herstellung davon ja trotzdem im Sekundärsektor anzusiedeln, richtig? Um noch mal zum Ausgang der Diskussion zurück zu kommen: Erstellung von Software zählt ja wohl eher zum industriellen Sektor zählen (es heißt ja nicht umsonst auch Softwareindustrie) als zum Dienstleistungssektor, sofern man nur die Auswahl aus diesen drei "Ursprungssektoren" hat. Zitieren
Gast Geschrieben 16. September 2020 Geschrieben 16. September 2020 vor 8 Minuten schrieb Rienne: Richtig! Er handelt mit den Produkten aus dem primären und sekundären Sektor - wozu auch Software gehört. Ich habe nicht gesagt, dass keine gelten. Aber es gelten andere. Ich sage nur Dienstvertrag und Werksvertrag - das sind zwei seperate Abschnitte im BGB. Erstellung von Software zählt dabei übrigens nicht zu den Dienstverträgen. Es sind keine aus dem Primärsektor erzeugte Rohstoffe. Hinzu kommt, dass sie bei der Energiegewinnung auch nicht weiterverarbeitet werden, sondern lediglich genutzt werden. Sowohl Wasser als auch Wind werden, analog zu dem Wissen eines Softwareentwicklers, bei der Produkterstellung nicht verbraucht. Nein, der Frisör leistet einen Dienst. Eine Frisur ist ja vor und nach dem Besuch den Frisörs vorhanden. Nur eben in anderer Form. Gerne kann ich stattdessen auch eine Massage oder Rechtsberatung als Beispiel nehmen. Dann anders: Dass mit Wissen alleine ein Produkt produziert werden kann. Man kann auch sehr kleinkariert sein. Was aber nicht ausschließt, dass man auch neue Produkte/Dienstleistungen in diese Sektoren einordnen kann. Nur weil es Fleischersatz aus Bohnen damals noch nicht gab, ist die Herstellung davon ja trotzdem im Sekundärsektor anzusiedeln, richtig? Um noch mal zum Ausgang der Diskussion zurück zu kommen: Erstellung von Software zählt ja wohl eher zum industriellen Sektor zählen (es heißt ja nicht umsonst auch Softwareindustrie) als zum Dienstleistungssektor, sofern man nur die Auswahl aus diesen drei "Ursprungssektoren" hat. Abschließend von mir noch meine letzten Bemerkungen, auch wenn ich der Überzeugung bin, dass Du sie nicht annimmt, betrachtet man Deine Zirkelschluss (https://de.wikipedia.org/wiki/Zirkelschluss) in Deiner Argumentation. Das die Erstellung zum sekundären Sektor gehört behauptest Du und nimmt es gleichzeitig als bewiesen an. Es obliegt den Vertragsparteien gem. der Vertragsfreiheit (https://de.wikipedia.org/wiki/Vertragsfreiheit) für sich zu entscheiden, ob sie Dienstleistungs- oder Werkverträge abschließen wollen. Eine Zuordnung wie Du sie bei der Softwareerstellung vornimmst, ist nirgendwo im BGB vorgegeben, lediglich die Bedeutung der unterschiedliche Vertragsarten. Das ist alleine Sache der Verhandlung zwischen den Beteiligten. Alternativ: Zeige mir bitte eine Gesetzesnorm, die verbietet, die Erstellung von Software als Dienstleistungsvertrag auszugestalten. Ob das nun praktisch ist, ist dabei nicht von Belang. Wenn Wind und Wasser nicht zum primären Sektor zuzurechnen ist, sei so gut und lass den Passus im Wikipedia unter Primärsektior beim zweiten Satz die "Nutzung von Wasserkraft" streichen. Die Nutzung ist übrigens nichts anderes als die Umwandlung/Verarbeitung von Wind und Wass(kinetische/potentielle Energie) in elektrische Energie. Das die Rohstoffe aus dem primären Sektor bei der Verarbeitung verbraucht werden müssen, ist nirgendwo aufgeführt, um als Verarbeitung dem sekundären Sektor zugeordnet werden zu können. Was soll nur der Rohstoff Eisenerz dazu sagen. Oder Edelmetalle die gewonnen und dann z.B. zu Schmuck verarbeitet werden ohne verbraucht zu sein. Wäre schrecklich wenn das so wäre. Du musst keine Beispiele für den tertiären Sektor anführen. Deine Ausschlussbedingung für ein erzeugtes Produkt beim Frisör ist also, dass schon eine Frisur vorhanden war. Interessant. Mal abgesehen davon, dass das eine gewagte Aussage ist für z.B. jemanden, der noch nie beim Frisör war. Hinzu kommt dann auch noch, wie der Kunde dann wohl seine Rechte wahrnehmen will. Vorher eine Frisur, nachher eine Frisur. Um da reklamieren zu können, müsste ja im wahrsten Sinne des Wortes haarklein jeder Handgriff, eben die Deinstleistung, beschrieben sein, statt das spätere Ergebnis, was man haben möchte. Das mit dem Fleischersatz ist ein gutes Beispiel. Die Bohnen sind der Rohstoff aus dem primären Sektor und die Weiterverarbeitung zu Fleischersatzprodukten findet im sekundären Sektor statt. Da passt dass "alte" Modell perfekt auf neue Produkte. Die Einordnung hat funktioniert. Andererseits die Bohnen als Rohstoff gibts schon bestimmt länger als die Idee da Tofu draus zu machen. So gesehen ist das Beispiel doch nicht so gut. Neuer zu sein als das Drei-Sektoren-Modell macht Neuheit aber nicht automatisch zu einer Vergleichsgröße. Was auch immer dass mit Softwareentwicklung zu tun haben mag. Der fehlt einfach die wichtigste Eigenschaft, um zum sekundären Sektor zu gehören, nämlich die Verarbeitung von Rohstoffen (aus dem Primärsektor). Wenn Du die da unbedingt mit dem Hinweis, gabs ja damals noch nicht, dazuzählen möchtest, definierst Du Deine eigenen Sektoren und somit ein eigenes Drei-Sektoren-Modell. Andere haben das auch gemacht, allerdings haben sie die ersten drei Sektoren so belassen und einen vierten hinzugefügt.(Aus Wissen /Information etwas erzeugen). Dein letzter Schluss entbehrt jeder Grundlage und ist als Beweis der Zugehörigkeit von Softwareentwicklung zum sekundären Sektor absolut ungeeignet. Es gibt auch den Begriff der Dienstleistungsindustrie und die Dienstleistung wirst Du bestimmt nicht dem sekundären Sektor zuordnen wollen. Schlussendlich bleibt es dabei. Die Antwort der IHK ist falsch. Zitieren
Rienne Geschrieben 16. September 2020 Geschrieben 16. September 2020 (bearbeitet) vor 3 Stunden schrieb WYSIFISI: Eine Zuordnung wie Du sie bei der Softwareerstellung vornimmst, ist nirgendwo im BGB vorgegeben, lediglich die Bedeutung der unterschiedliche Vertragsarten. Das ist alleine Sache der Verhandlung zwischen den Beteiligten. vor 3 Stunden schrieb WYSIFISI: Alternativ: Zeige mir bitte eine Gesetzesnorm, die verbietet, die Erstellung von Software als Dienstleistungsvertrag auszugestalten. Ob das nun praktisch ist, ist dabei nicht von Belang. Das gilt nur solange es keine Probleme gibt. Wenn ein Gericht zum Beispiel entscheiden muss, ob ein Hersteller/Dienstleister Schadensersatz zu leisten hat, sieht das ganz anders aus. Denn es ist egal, wie man es nennt, im Fall des Falles kommt es darauf an, was in dem entsprechenden Vertrag steht und was wie geleistet wurde. Ich habe erst kürzlich mit einem Juristen für IT-Recht, der auch als Dozent tätig ist, über genau dieses Thema gesprochen. Hier ein Beispiel. vor 3 Stunden schrieb WYSIFISI: Abschließend von mir noch meine letzten Bemerkungen, auch wenn ich der Überzeugung bin, dass Du sie nicht annimmt, betrachtet man Deine Zirkelschluss (https://de.wikipedia.org/wiki/Zirkelschluss) in Deiner Argumentation. Das ist kein Zirkelschluss, ich gehe über das Ausschlussverfahren: Ein Computerprogramm ist keine Dienstleistung (3. Sektor) und kein Rohstoff (1. Sektor). Bleibt also nur der sekundäre Sektor. Wenn man dann weiter schaut, gibt es zusätzliche Faktoren, die dafür sprechen. Per Definition ist der sekundäre Sektor der industrielle/(weiter-)verarbeitende Sektor und (Standard-)Software ist auch ein Industrieprodukt. vor 3 Stunden schrieb WYSIFISI: Wenn Wind und Wasser nicht zum primären Sektor zuzurechnen ist, sei so gut und lass den Passus im Wikipedia unter Primärsektior beim zweiten Satz die "Nutzung von Wasserkraft" streichen. Die Nutzung ist übrigens nichts anderes als die Umwandlung/Verarbeitung von Wind und Wass(kinetische/potentielle Energie) in elektrische Energie. Das die Rohstoffe aus dem primären Sektor bei der Verarbeitung verbraucht werden müssen, ist nirgendwo aufgeführt, um als Verarbeitung dem sekundären Sektor zugeordnet werden zu können. Was soll nur der Rohstoff Eisenerz dazu sagen. Oder Edelmetalle die gewonnen und dann z.B. zu Schmuck verarbeitet werden ohne verbraucht zu sein. Wäre schrecklich wenn das so wäre. Okay, vielleicht habe ich mich mit "verbraucht" falsch ausgedrückt, ich hätte verarbeitet schreiben sollen. Kannst ja gerne die Definition des Wortes "Verarbeitung" nachschauen (vielleicht mal nicht nur immer Wikipedia, sondern verschiedene Quellen, denn dort ist auch nicht alles immer 100% korrekt). Aber weder Wind noch Wasser werden bei der Energiegewinnung verarbeitet, sondern nur genutzt. Wasser wird vielleicht bei einer Brennstoffzelle umgewandelt, aber nicht bei einer Turbine in einem Staudamm. Analoges gilt für Wind. Wenn du schon so streng bist bei der Definition des Sekundärsektors, solltest du da auch konsequent bleiben. vor 3 Stunden schrieb WYSIFISI: Das mit dem Fleischersatz ist ein gutes Beispiel. Die Bohnen sind der Rohstoff aus dem primären Sektor und die Weiterverarbeitung zu Fleischersatzprodukten findet im sekundären Sektor statt. Da passt dass "alte" Modell perfekt auf neue Produkte. Die Einordnung hat funktioniert. Andererseits die Bohnen als Rohstoff gibts schon bestimmt länger als die Idee da Tofu draus zu machen. So gesehen ist das Beispiel doch nicht so gut. vor 3 Stunden schrieb WYSIFISI: Was auch immer dass mit Softwareentwicklung zu tun haben mag. Der fehlt einfach die wichtigste Eigenschaft, um zum sekundären Sektor zu gehören, nämlich die Verarbeitung von Rohstoffen (aus dem Primärsektor). Naja, Wissen kann man dann ja auch als Rohstoff sehen, der bei der Softwareerstellung weiterverarbeitet wird. Und es ist nunmal keine Dienstleistung von Microsoft, wenn du dir ein Word 2016 bei Amazon bestellst. (Wobei das mit dem neuen Office365 und der Software as a Service noch mal eine ganz andere Geschichte ist. Aber die ist hier ja nicht Thema. Das wäre tatsächlich eine Dienstleistung.) Zitat Als Wirtschaftssektoren werden in der Wirtschaftswissenschaft Urproduktion, Industrie/Gewerbe und Dienstleistungen zusammengefasst. Das ist übrigens der erste Satz auf Wikipedia. Da steht als sekundärer Sektor "Industrie/Gewerbe". Weiter unten steht zwar "Charakteristisch für den Sektor ist die Weiterverarbeitung von Gütern aus dem Primärsektor, wodurch er materialintensiv ist. " aber charakteristisch heißt nicht "zwingend notwendig". Der darauffolgende Satz Zitat Durch den Produktionsprozess mittels Einsatz von Investitionsgütern ist er kapitalintensiv. ist da passender. Denn Standard-Softwareentwicklung ist genau das. Ein Produktionsprozess mittels Einsatz von Investitionsgütern (in dem Fall das Wissen und die Fähigkeit der Entwickler/Angestellten). Und am Ende hat man ein Produkt und eben keine immaterielle Leistung, die für den tertiären Sektor ausschlaggebend ist. Oder anders: Du wirst mir zustimmen, dass das Herstellen eines Autos oder einer Waschmaschine zum sekundären Sektor zählen, oder? Sowohl das Herstellen des Motors, der Türen, Sitze, etc pp. Dasselbe gilt auch für einen Computer, oder? Was ist dann mit der dort verarbeiteten Software? Die dann auf einmal nicht mehr? vor 3 Stunden schrieb WYSIFISI: Schlussendlich bleib ich dabei. Die Antwort der IHK ist falsch. Ich hab das mal korrigiert. Nur weil du der Meinung bist, ist das nicht allgemeingültig und lässt, wie du siehst Diskussionsspielraum, ob du es wahr haben willst oder nicht. Bearbeitet 16. September 2020 von Rienne Zitieren
allesweg Geschrieben 17. September 2020 Geschrieben 17. September 2020 🍿 thereisnospace reagierte darauf 1 Zitieren
Gast Geschrieben 17. September 2020 Geschrieben 17. September 2020 vor 7 Stunden schrieb Rienne: Ich hab das mal korrigiert. Nur weil du der Meinung bist, ist das nicht allgemeingültig und lässt, wie du siehst Diskussionsspielraum, ob du es wahr haben willst oder nicht. Wie schon geschrieben, gehe ich nicht mehr auf die von Dir vorgetragenen Inhalte weiter ein. Dennoch solltest Du Dir aber angewôhnen, von anderen gemachte Aussagen nicht zu korrigieren. Wenn Du der Meinung bist, dass deren Aussage nicht allgemeingültig ist, dann kannst Du das gerne so äußern, allerdings bist Du nicht in der Position und hast nicht die Kompetenz, die Dich dazu berechtigt, die Meinung anderer zu ändern. Ganz abgesehen davon, dass Du damit ein Zitat verfälscht wiedergibst. Zitieren
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