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Geschrieben

Hallo,

kurz vorab ein paar Infos zu meiner Situation. Ich bin 37 Jahre alt, habe eine abgeschlossene Ausbildung zum Industriemechaniker und habe seit der Ausbildung die letzen 11 Jahre in dem gleichen Betrieb im Bereich der Messtechnik gearbeitet, jedoch nie in meinem Ausbildungsberuf.

Jetzt kann es sein dass durch Umstrukturierungen usw. meine Stelle bald nicht mehr vorhanden sein wird, deshalb jetzt die  Überlegung wie es weitergehen soll. 

Da meine Tätigkeit eher speziell war in den letzten Jahren wird es schwer eine gleichwertige Stelle wieder zu bekommen, in meinem ursprünglichen Ausbildungsberuf habe ich nie gearbeitet und kann mir dies auch nicht vorstellen, das war mir schon nach Abschluss der Ausbildung klar.

Durch meinen damals sehr guten Abschluss und etwas Glück kam ich dann jedoch an meine jetzige Stelle und bin geblieben. Ansonsten hätte ich mich damals schon umorientiert.

Jetzt bin ich auf Grund der neuen Situation gezwungen mir zu überlegen wie es weitergehen soll und bin zum Schluss gekommen dass eine neue  Ausbildung die beste Lösung wäre um langfristig glücklich zu werden, anderweitig sehe ich keine wirkliche Perspektive für mich.

Wie bin ich auf Fachinformatiker gekommen?
Ich bin Technik begeistert, arbeite gerne mit Computern, in meiner jetzigen Tätigkeit hatte ich fast ausschließlich mit der Programmerstellung für 3D Messmaschinen zu tun außerdem diverse Arbeiten in SAP. 
Auch in der Ausbildung habe ich CNC Programmieren gelernt, was mir beides sehr liegt und Spaß macht bzw gemacht hat.
Klar sind keine Programmiersprachen an sich, aber dennoch programmieren.
Ich weiß also was es heißt sich einem Projekt zu widmen, Lösungen zu finden und auch selbstständig daran zu arbeiten. 
Prinzipiell sehe ich Potential im Fachinformatiker und auch in der Branche allgemein. 
Ausbildung sehe ich in meinem Fall bzw. allgemein als sinnvoller an als eine Umschulung. Man liest nicht nur gutes über Umschulungen, wenn man es mal harmlos ausdrücken will.

Jetzt bin ich unschlüssig in welche Richtung es gehen soll, rein vom Bauchgefühl her hätte ich gesagt eher Richtung Anwendungsentwicklung, da mir wie geschrieben das Programmieren an sich viel Spaß macht. 
Ein Bekannter der selbst in der IT Branche unterwegs ist meinte jetzt dass er mir raten würde Richtung Systemintegration zu gehen, da die Anwendungsentwicklung in Deutschland eher am Aussterben ist und viel ins Ausland verlagert wird.

Wie seht ihr das?

Allgemein noch, wie seht ihr allgemein meine Chancen auf eine Ausbildungsstelle in meinem Alter. Hört sich komisch an, aber fühlen tu ich mich eher wie 27. 😀

 

  

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Das ist genau die Situation, bei der man über eine Umschulung / Neuorientierung nachdenken sollte. Sofern diese genehmigt würde, würde man ja erst im Anschluss der bestandenen Prüfung mit dem Thema "Arbeitsplatzsuche" konfrontiert (Zeitgewinn). Ich denke, niemand kann heute in die Glaskugel blicken und weiß, welche weitreichenden Folgen noch durch die Pandemie ihre Spuren in der Wirtschaft hinterlassen wird.

Es gibt auch die Möglichkeit eines Wechsels z.B. von FiSi nach AE oder umgekehrt, sofern man nach Beginn der Maßnahme feststellt, dass man lieber eine andere Richtung einschlagen möchte. Aber Vorsicht - es gibt auch Entscheidungen, die Einzelfallentscheidungen von Leistungsträger- und Sachbearbeiter sein können.

Ich würde zunächst prüfen, ob ich eine Umschulung genehmigt bekomme, bevor ich weitere Überlegungen in die ein oder andere Richtung anstellen würde.

Krisensicher sind nur Börsen, weil man da auch bei abstürzenden Kursen Gewinne erwirtschaften kann und direkt ein Ergebnis hat. Allerdings muss man sich mit dem Thema Risiken beschäftigen.

Letztendlich muss man sich auch bei Berufswahl- und Karriere mit dem Thema "Risiken" auseinander setzen, viele verdrängen dass nur und denken, es geht immer so weiter bis zum Rentenalter.

Bearbeitet von tkreutz2
Geschrieben

Ja gut, sicher ist nichts da hast du recht. Sehe ich gerade bei mir selbst, hätte ich mir bis vor 2 Wochen auch nicht vorstellen können dass es so kommt.

Also prinzipiell sind eure Meinungen eher in die Richtung, es ist egal, ich sollte das nehmen was ich präferiere?

Bin jetzt selbst noch unschlüssig, ich denke dass ich mich vielleicht sogar für beide Berufe auf Ausbildungsstellen bewerben werde. Kann auch überhaupt nicht einschätzen wie die Bewerbungen im Zusammenhang mit meinem Alter gesehen werden...

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 12 Minuten schrieb tkreutz2:

Das ist genau die Situation, bei der man über eine Umschulung / Neuorientierung nachdenken sollte. Sofern diese genehmigt würde, würde man ja erst im Anschluss der bestandenen Prüfung mit dem Thema "Arbeitsplatzsuche" konfrontiert (Zeitgewinn). Ich denke, niemand kann heute in die Glaskugel blicken und weiß, welche weitreichenden Folgen noch durch die Pandemie ihre Spuren in der Wirtschaft hinterlassen wird.

Ich würde zunächst prüfen, ob ich eine Umschulung genehmigt bekomme, bevor ich weitere Überlegungen in die ein oder andere Richtung anstellen würde.

Ja da fängt es schon an, noch bin ich ja nicht arbeitslos und es ist auch nicht sicher dass ich es werde, nur dass meine Stelle an diesem Standort wegfallen wird ist so gut wie sicher. Eventuell gibt es eine andere Stelle an einem anderen Standort,  aber auch das ist nicht sicher und ob mir diese in Verbindung mit der Entfernung auf Dauer zusagt steht nochmal auf einem anderen Blatt.

Deshalb möchte ich eigentlich jetzt schon aktiv werden und dem ganzen vorgreifen, bis es entgültig feststeht was bei mir im Unternehmen passiert, dass kann noch einige Monate dauern, aber dann auch schnell gehen. In einigen Monaten ist aber die Bewerbungsfrist für diverse Stellen evtl schon vorbei. Noch ein Jahr möchte ich dann aber keinesfalls verlieren.
Auf die andere Option Umschulung mit Bezahlung durchs Arbeitsamt, da möchte ich mich auch nicht drauf verlassen und zusätzlich auf das Wohlwollen des jeweiligen Sachbearbeiters hoffen müssen. Noch dazu sehe ich die Aussicht auf eine Festanstellung wesentlich größer bei einer dualen Ausbildung, in dem ausbildenden Unternehmen.

Eine Ausbildung würde für mich auch über die Ausbildungszeit große finanzielle Einschnitte bedeuten und wahrscheinlich würde ich danach auch nicht mehr auf mein aktuelles Gehaltsniveau kommen, aber Geld ist nicht alles. 
Es geht mir darum eine zukunftsfähige Basis zu haben und einen Job der mir Spaß macht und den ich auch noch die nächsten 30 Jahre ausüben kann und möchte.

Bearbeitet von J23
Zusatz
Geschrieben

Gönne dir etwas Zeit und informiere dich über die verschiedenen Fachinformatiker nach neuer Verordnung. Vor 2 Wochen war noch alles gut - wieso jetzt überstürzt einen neuen Beruf anfangen? 

Und nicht nur den Zielberuf sondern auch die verschiedenen Wege dahin inklusive Fördermittel berücksichtigen

Geschrieben (bearbeitet)

Zuerst würde ich schauen, was sich in Deinem Beruf finden lässt. Du bist schon lange im Job, verdienst vermutlich entsprechend gut und nun auch keine 20 oder 30 mehr. Da ist eine neue Ausbildung nicht mehr einfach zu finden und zudem mit spürbaren Einbußen verbunden. Meiner Meinung nach sollte das die Option B sein, nicht Option A.

Sollte Option B doch akut werden, solltest Du Dich auf keinen Fall von solchen Outsourcing-Fantasien entmutigen lassen. Das wird nun schon propagiert, solange ich in der Branche unterwegs bin (fast 20 Jahre) und die IT-Jobs in Deutschland sind seit dem eher mehr denn weniger geworden. Das ist kein Garant, dass es auch so bleibt, aber ein gutes Beispiel, dass auch beim Outsourcing nur mit Wasser gekocht wird. Nicht ohne Grund haben viele Betriebe wieder backgesourced, nachdem dass mit dem outsourcen doch nicht so dolle war, wie erhofft. Und gerade die kleinen bis mittleren Unternehmen sind im Regelfall eh deutlich heimatverbundener, sodass sich diese Frage dort nicht stellt.

Von daher würde ich bei Option B definitiv nach Interesse gehen. Magst Du lieber das Administrieren oder das Programmieren. Zudem gibt es seit diesem Jahr zwei neue Sparten des Fachinformatikers. Vielleicht ist davon eine interessant. Und dann haben wir noch gar nicht über das Studium oder den Quereinstieg gesprochen.

Bearbeitet von Errraddicator
Geschrieben (bearbeitet)
vor 22 Minuten schrieb J23:

Ja da fängt es schon an, noch bin ich ja nicht arbeitslos und es ist auch nicht sicher dass ich es werde, nur dass meine Stelle an diesem Standort wegfallen wird ist so gut wie sicher.

Eine Umschulung bekommt man erst genehmigt, nachdem der Fall eingetroffen ist und auch die Vermittlung wenig erfolgsvorsprechend ist. Im Vergleich zu einer Ausbildung ist eine Umschulung verkürzt und etwas anders strukturiert. Zudem gibt es eine finanzielle Unterstützung. Je nach familiärer Situation auch nicht unbedingt einfacher, aber zumindest theoretisch realisierbar (wir kennen ja nicht den persönlichen Kapitalbedarf / Verpflichtungen). Vom Alter her gibt es auch noch ältere Kandidaten, die über eine Umschulung wieder erfolgreich in das Berufsleben starten konnten.

Es gibt auch die Möglichkeit nach einer erfolgreichen Umschulung in die Selbständigkeit zu starten. (Stichwort ältere Arbeitnehmer ohne Jobangebote). Das ist dann aber noch mal ein ganz anderer Karrierepfad.

 

Bearbeitet von tkreutz2
Geschrieben (bearbeitet)

Genau, deshalb auch meine Vermutung dass ich keine Umschulung vom Arbeitsamt finanziert bekommen würde, eine andere Variante der Finanzierung einer Umschulung wäre mir nicht bekannt, bin weder krank oder anderes...

Finanziell wäre eine Ausbildung ein großer Einschnitt, aber nicht unmöglich das zu realisieren. Übernahmechancen sind denke ich auch wesentlich höher als bei einer Umschulung.

Wie geschrieben, ich werde nicht in meinem ausgebildeten Beruf arbeiten, in dem Beruf des Messtechnikers sind Stellen die auf mein Profil passen rar und/oder passen dann wiederum nicht zu meiner Vorbildung.

 

Bearbeitet von J23
Geschrieben

Ich kenne mich zwar in dem ganzen Maschinenbaubereich nicht aus - ich würde mir aber an deiner Stelle überlegen , ob du dich nicht in dem Bereich CNC spezialisieren möchtest und dort eine Weiterbildung machst. Vielleicht zahlt das auch die Arbeitsagentur. Der Arbeitskräftebedarf dürft auch da sein und du müsstest nicht von vorne anfangen

Geschrieben (bearbeitet)

Eine Weiterbildung wird vermutlich eher genehmigt, als eine komplette Umschulung. Diese Möglichkeit gibt es natürlich auch im IT-Bereich. Da sollte man sich allerdings überlegen, in welchem Bereich eine Weiterbildung sinnvoll ist.

Mir ist schon einmal eine Stelle angeboten worden in Verbindung mit einer Weiterbildung zum ESX-Virtualisierungsspezialisten.

Da diese Weiterbildung aber auch locker im Bereich 10K und mehr liegt, hat die zuständige Agentur für Arbeit die Kostenübernahme abgelehnt mit der Begründung, das Unternehmen solle entweder Mitarbeiter einstellen, welche diese Zertifizierung bereits mitbringen oder die erforderliche Weiterbildung selbst bezahlen, wozu das Unternehmen (Automobilzulieferer) nicht bereit war.

Bei Antritt zu dieser Stelle lagen die Kosten noch nicht auf dem Tisch. Die Agentur für Arbeit ging von wesentlich niedrigeren Kosten aus. Hinzu kommt, dass für die Region in der das Unternehmen ansässig war eine andere Agentur für Arbeit zuständig war. Während die eine Agentur die Weiterbildung genehmigt hätte, hatte die andere Agentur komplett abgelehnt.

Das Thema "Weiterbildung" auf Kosten der Agentur für Arbeit ist also auch immer eine Einzelfallentscheidung, die man nicht pauschal beurteilen kann. Es ist aber ein Punkt, den man eventuell bei einem Stellenwechsel in die Waagschale werfen kann. (Sofern man dann eine Stelle in Aussicht hätte, die im Prinzip passen würde, es aber vielleicht an einem Schein- oder Zertifikat hängt).

Also auch diesen Weg wird man vermutlich nur beschreiten können, wenn man definitiv eine Stelle in Aussicht hat zu der einem eine bestimmte Weiterbildung fehlt.

Man kann natürlich auf eigene Faust / Kosten auch Weiterbildungen machen. Meine Lebensgefährtin hat auf diesem Weg eine Weiterbildung zur Bilanzbuchhalterin (von einer normalen Buchhalterin) gemacht und dadurch eine neue Stelle gefunden. Die Kosten dazu hat sie aus eigener Tasche getragen. Dafür war sie nicht auf Good Will vom Amt angewiesen. Die Weiterbildung lief dann 1/2 Jahr über die Steuerfachschule.

Solange man noch im Berufsleben steht ist es also auch nicht völlig verkehrt, einen kleinen Etat vom Gehalt abzuzweigen, falls man mal in die Situation kommt und eine Weiterbildung auf eigener Kappe durchziehen möchte ohne auf andere angewiesen zu sein. Das ist ein Punkt, den auch viele vergessen, die in einem "vermeintlich" sicheren Job sitzen.

Bearbeitet von tkreutz2
Geschrieben

Danke für eure Einschätzungen. 
 

CNC Programmieren an sich, da wäre der nächste mögliche Schritt den Techniker zu machen.
Was dagegen spricht, ich kenne selbst zig Leute die ihren Techniker gemacht haben und immer noch auf der gleichen Stelle sitzen, ganz einfach weil es zu viele davon gibt. Ganz abgesehen davon, ich möchte nicht Maschinenbautechniker werden.

Am liebsten wäre mir eine Umschulung Richtung FI, das Problem ist nur die schlechte Anerkennung und nachfolgende Schwierigkeit auf dem Arbeitsmarkt. Kann gut gehen, aber was man so liest ist es schwierig.

Deshalb sehe ich wie geschrieben momentan keinen Weg an einer Ausbildung vorbei.

Geschrieben

Robotik ist auch ein Wachstumsmarkt. Allerdings hängen viele Betriebe mit entsprechenden Fertigungsanlagen (z.B. Autozulieferer) bedingt durch Corona in der Krise.

Vielleicht wäre es nicht verkehrt, mal einen Beratungstermin bei der Arge in Anspruch zu nehmen, bevor der aktuelle Job weg ist.

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