Nutzlos im Praktikum

[RufusCat]

Hi,

ich habe hier bereits vor 3 Monaten einen Beitrag über mein FoS Praktikum gepostet und viele nette Kommentare und Ratschläge bekommen, weswegen ich jetzt erneut nach eurer Hilfe frage ^^

Also gut: Ich besuche nun seit 3 Monaten eine Fachoberschule für den Schwerpunkt technische Informatik. Die 11. Klasse setzt ein einjähriges Betriebspraktikum, das jede Woche von Montag bis Mittwoch stattfindet, voraus. Da Programmieren eines meiner liebsten Hobbies ist (Oder war?) entschied ich mich dazu, ein Praktikum in der Anwendungsentwicklung zu machen.

Zu Anfang dieses Praktikums bekam ich nur Aufgaben von den Azubis, die ich erledigen sollte. Als diese dann schließlich keine Aufgaben mehr für mich hatten, entschloss ich mich dazu, mich an meinen Chef zu wenden (Ist ein sehr kleiner Betrieb). Dieser gab mir dann eine ganz eigene Aufgabe, was ja im ersten Moment nicht schlecht klingt.

Jedoch bin ich nunmal ein Praktikant, der vorher nur hobbymäßig programmiert hat und kein Azubi, oder gar ein Mitarbeiter, weswegen mich die Aufgabe sehr viel Zeit kostete. Mit jedem Mal, dem ich meinem Chef meine Fortschritte zeigen wollte, wurde er nur noch genervter von mir und wurde immer vorwurfsvoller. Aus einem Zeitfenster von 2 Wochen wurden dann aufgrund meiner langsamen Arbeitsleistung schnell mehrere Monate. Wenn ich ihn etwas fragte bekam ich nur einen ironischen Satz in der Richtung "Lass dir was einfallen" zurück. Mittlerweile beachtet er mich garnicht mehr.

Ein Satz der mir nicht mehr aus dem Kopf geht (Das hat er zu einem Azubi gesagt, aber das zeigt ja gut seine Haltung zu dem Ganzen): "Es gibt ja Leute die sagen 'Es gibt keine doofen Fragen.', aber das sind halt Idioten". Mitlerweile habe ich wirklich Angst meinem Chef mein Projekt zu zeigen, grade wo ich solange da daran sitze und wahrscheinlich trotzdem alles falsch gemacht habe. Und mit jedem mal Aufschieben wird diese Angst nur noch größer.

Auch weiß ich garnicht, ob ich den Beruf später überhaupt noch ausüben möchte. Das ganze wirkt auf mich (von dem was ich bisher gesehen habe) sehr unerfüllend und stressig. Programmieren als Hobby mag zwar Spaß machen, aber beruflich fühlt es sich einfach nur nach Stress an.

Tut mir leid, falls sich einige Rechtschreibfehler eingeschlichen haben, da ich sehr müde bin. Ich hau mich dann mal aufs Ohr

[bigvic]

Ich hab jetzt keine Frage gelesen, daher mal ein allgemeiner Kommentar. Unter anderem dafür sind Praktika da .. mal den "echten" Wind im Berufsleben zu spüren und nicht nur heile Schulwelt. Arbeitsleben ist anders und damit muss man umgehen lernen. Ich finde auch gut, dass du dein Berufswunsch nun hinterfragst. Vielleicht ist es ja tatsächlich der falsche Weg. Natürlich ist der Chef jetzt eher ein pädagogischer Tiefflieger nach deinen Erzählungen, aber jetzt auch kein Tyrann. Du bist ihm vermutlich schlicht egal und er hat andere Sorgen bzw Prioritäten als dich "auszubilden" als Praktikant. Daher mein Rat .. such dir Hilfe bei Leuten die dir gerne helfen. Alles andere wird dich nur noch mehr frustieren.

[JimTheLion]

Moin,

vor 8 Stunden schrieb bigvic:

Natürlich ist der Chef jetzt eher ein pädagogischer Tiefflieger nach deinen Erzählungen, aber jetzt auch kein Tyrann.

Ich finde das muss man klarer formulieren: Der Chef ist ein Arschloch.

Du bist nur drei Tage pro Woche im Betrieb, was erwartet er denn für Leistungen? Falls es dort noch Entwickler, gibt die nicht zu den Azubis oder zur GF gehören solltest du denen mal deine Aufgabe beschreiben, die können wahrscheinlich deutlich besser einschätzen ob du eine fürs Praktikum geeignete Aufgabe bekommen hast und ob die erste Einschätzung von 2 Wochen Aufwand (aka 6 Tage) realistisch war.

Beim Chef ist wahrscheinlich Hopfen und Malz verloren. Wäre es noch möglich den Betrieb zu wechseln? Falls nicht, meide den (fachlichen) Kontakt so weit wie möglich, schreibe ihm regelmäßig Emails mit deinen Fortschritten im Projekt - alles weitere kann man sich sparen, du bekommst ja eh keine hilfreichen Antworten.

Bearbeitet 4. November 2020 von PVoss

[Bitschnipser]

Dabei darf man nicht vergessen, dass du die von den Azubis übertragenen Aufgaben ja alle schon abgearbeitet hast. Das bedeutet entweder, der Betrieb hat unterschätzt, wie viel du/ein Praktikant schaffen kann oder, dass du darin schonmal nicht ganz schlecht bist. Oder beides.

[tkreutz2]

In einer solchen Situation ist es völlig in Ordnung, einem solchen Chef auch einmal deutlich die Meinung zu sagen. Dabei dürfen ruhig auch mal die Fetzen fliegen. Denn Menschen, die unterirdisch mit anderen Menschen umgehen, haben in keinster Weise Respekt verdient. Du solltest Dich zur Wehr setzen und wenn Du danach diesen Betrieb verlassen musst, froh sein, dass Du nicht mehr hingehen musst. Wenn das Praktikum so läuft, wie Du es geschildert hast, macht es auch keinen Sinn das fortzusetzen.

Manche Chefs sind eben Egomanen und die brauchen auch eine ordentliche Portion Kontra. Auch dass muss man mal lernen irgendwann im Leben. Den Schwanz einzuziehen, ist dann falsch, der verbale Tritt in die Eier richtig. Manche Chefs wollen auch, dass man lernt, sich durchzusetzen, denn sie wollen keine Jasager oder Duckmäuser. Auch dass muss man mal lernen im Leben. Bleibe dabei aber höflich und bestimmt.

Bearbeitet 4. November 2020 von tkreutz2

[RufusCat]

Hi,

Danke an Alle für die lieben Antworten. Hat mir ein wenig Hoffnung gegeben

vor 15 Stunden schrieb PVoss:

Wäre es noch möglich den Betrieb zu wechseln?

Da bin ich mir nicht 100% sicher, aber meines Wissens: Ja, sofern ich einen neuen Platz und einen driftigen Grund habe.

vor 14 Stunden schrieb tkreutz2:

Den Schwanz einzuziehen, ist dann falsch, der verbale Tritt in die Eier richtig.

Da stimme ich vollkommen zu. Allerdings ist das leider nicht immer einfach (was ja auch normal ist). Erst Heute habe ich mich dabei erwischt, dass ich das Gespräch mit meinem Chef erneut vor mir her schiebe. Da kommen einem die verschiedensten Ideen (Nach dem Motto: "Och, den Bug fixe ich jetzt noch." oder "Das mach ich nochmal neu, das gefällt mir noch nicht.").

[tkreutz2]

vor 20 Stunden schrieb RufusCat:

Hi,

Da stimme ich vollkommen zu. Allerdings ist das leider nicht immer einfach (was ja auch normal ist.

Mir ging es auch eher darum, das Selbstbewusstsein ein wenig zu stärken. Kommunikation in schwierigen Situationen und mit schwierigen Personen kann man über ein Kommunikationstraining lernen. Natürlich muss man so etwas auch erst mal lernen. Nüchtern betrachtet, solltest Du aber einen Zeitpunkt für ein klärendes Gespräch suchen. Den Du nicht zu weit nach hinten schieben solltest.

[Gast fisi2021]

Mein persönlicher Tipp: Wechsel den Betrieb und lass dich nicht entumutigen von solchen A****. Es gibt soviele Idioten auf dieser Erde, die dir alles mies machen wollen.