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Stellenanzeigen genauer unter die Lupe nehmen


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Tagchen allerseits 🙂

Mich würden 2 Dinge interessieren. Wie genau nehmt ihr Stellenanzeigen und die Firmen vor den Gesprächen und Bewerbungen unter die Lupe? Und habt ihr Tipps woher man noch weitere Infos beziehen kann außer die, die ich noch aufführe?

Bei einigen Stellenanzeigen kann man zwischen den Zeilen ja schon herauslesen womit man es dort "wirklich" zu tun hat. Sobald mir etwas dubios erscheint wird zu weiteren Mitteln gegriffen weil man ja schon wissen möchte mit wem man spricht und was sich dahinter verbirgt. Personaler durchleuchten ihre Bewerber teils ja auch gerne vor einem oder nach einem ersten Gespräch.

Ein paar Punkte, die man recherchieren kann / sollte wenn etwas seltsam erscheint:
- Arbeitgeber auf Bewertungsportalen wie Kununu prüfen.
- Firmendaten auf Seiten wie z.B. Northdata prüfen.
- Die firmeneigene Webseite und ggf. Partnerwebseiten bei Konzernen oder Gruppen näher untersuchen. Technischer Stand, Vollständigkeit, Korrektheit.
- News und Presseberichte im Netz. Gibt es Unstimmigkeiten oder wirkt ein Unternehmen nach Außen hin "glattgebügelt"?

Habt ihr noch weitere Tipps zum Thema? Euer Feedback würde mich auch sehr interessieren. Sprecht ihr Firmen in Gesprächen auch auf Unstimmigkeiten an, die euch aufgefallen sind?
 

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vor 2 Minuten schrieb Björn_Jaborek:

- Arbeitgeber auf Bewertungsportalen wie Kununu prüfen.

Warum bewertet jemand auf solchen Portalen? Zum Frust über den Ex-AG ablassen, als Retourkutsche für einen gescheiterten Bewerbungsprozess, "bestochen" auf welche Art auch immer. Dann nehmen wir die Bewertungen von vor über 2 Jahren raus. Oh, nix übrig. Gehen wir auf 5 Jahre? Wie viel Aussagekraft hat das? Je nach Flukuation...

vor 5 Minuten schrieb Björn_Jaborek:

- Firmendaten auf Seiten wie z.B. Northdata prüfen.

Was interessiert mich, wie die oberste Chefetage aufgebaut ist und wie viele Prokuristen es gibt? Oder die Bilanzsumme? Mich interessiert, wie viel ich am Jahresende als steuerpflichtiges Jahresbrutto habe. Zukunftssicherheit kann ich aus der Bilanzkurve nicht ableiten - bzw. nur dann, wenn es offensichtlichst ist.

vor 7 Minuten schrieb Björn_Jaborek:

- Die firmeneigene Webseite und ggf. Partnerwebseiten bei Konzernen oder Gruppen näher untersuchen. Technischer Stand, Vollständigkeit, Korrektheit.

Wogegen prüfe ich die Korrektheit? Bin ich Experte für Internetrecht? Okay, offensichtliche Schnitzer wie "diese Karte wird mit einem Trial-Key eingeblendet", rote Xe statt Bilder und dauernde Meldung von CrossSite-Scripting zeigen, dass die Stellenausschreibung für einen Web-Developer dringend ist.

vor 10 Minuten schrieb Björn_Jaborek:

- News und Presseberichte im Netz. Gibt es Unstimmigkeiten oder wirkt ein Unternehmen nach Außen hin "glattgebügelt"?

Es soll Firmen geben, die kaum in der Presse auftauchen. Was ist mit diesen?

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Klingt schon nach einer ausführlichen Recherche, damit machst du wohl mehr Aufwand davon als die meisten. Kenne ich aber von mir selber auch, man möchte vorbereitet sein. Weißt du wer der Gesprächspartner ist? Oder welche Personen dabei sein werden ("Es wird neben meiner Person als Personaler zusätzlich der Abteilungsleiter IT und der GF anwesend sein"), dann checke ich Xing ob ich dort interessante Informationen rausbekommen kann.

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vor 7 Minuten schrieb treffnix:

Klingt schon nach einer ausführlichen Recherche, damit machst du wohl mehr Aufwand davon als die meisten. Kenne ich aber von mir selber auch, man möchte vorbereitet sein. Weißt du wer der Gesprächspartner ist? Oder welche Personen dabei sein werden ("Es wird neben meiner Person als Personaler zusätzlich der Abteilungsleiter IT und der GF anwesend sein"), dann checke ich Xing ob ich dort interessante Informationen rausbekommen kann.

Korrekt. Xing und/oder LinkedIn hatte ich vergessen. Die prüfe ich teils auch.

Ich will einfach wissen mit wem ich es dort zu tun habe. Dadurch ist man noch nicht erleuchtet aber hat ggf. einen Impuls und kann sich dann noch ein besseres Bild machen.

Northdata kann interessant sein wenn man sieht ob die Firma oft umbenannt und umstrukturiert wurde und ob die Leitung oft wechselt. Wenn sich da zu viel tut dann kann das auch ein schlechtes Omen sein.

EDIT:
Wenn es etwas größere Unternehmen sind, die irgendwelche Ketten betreiben und einen gewissem Bekanntheitsgrad haben dann checke ich sogar deren Hashtags auf Twitter. Schauen was Kunden etc. dazu schreiben.

Bearbeitet von Björn_Jaborek
Nachtrag
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vor 3 Minuten schrieb treffnix:

Weißt du wer der Gesprächspartner ist? Oder welche Personen dabei sein werden ("Es wird neben meiner Person als Personaler zusätzlich der Abteilungsleiter IT und der GF anwesend sein"), dann checke ich Xing ob ich dort interessante Informationen rausbekommen kann.

^this.

Wie lange ist HR/zukünftiger Chef/zukünftiger Kollege dabei? Wo waren die vorher? Welche Stationen/Rollen haben die durch?

 

Gerade eben schrieb Björn_Jaborek:

ob die Firma oft umbenannt und umstrukturiert wurde und ob die Leitung oft wechselt. Wenn sich da zu viel tut dann kann das auch ein schlechtes Omen sein.

Kann. Je nach Unternehmensgröße. Ja, bei einem meiner Stationen der letzten Jahre hätte ich da das ein oder andere Alarmglöckchen finden können. Aber damals wollte ich nicht dort hin sondern woanders weg. Aber bei >50% meiner AG interessierte es mich wenig, was auf GF-Ebene los war. Da waren so viele Hierarchie-Ebenen dazwischen, dass für meine Stelle relevante Änderungen nur rein intern (und den ggf. betroffenen Geschäftspartnern) bekannt waren.

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ich lese grundlegend kununu quer, lege die aussagen nicht auf die goldwaage. tendenziell schenke ich den negativen bewertungen aber mehr glauben.

ansonsten lese ich genau was die anforderungen sind. bei meiner vorherigen (noch) stelle war die eierlegende wollmilchsau gefragt. wird sie heute immer noch. das abgespeist mit einem mageren gehalt frustet ordentlich. in der chatbox sind meine stories bekannt.

ansonsten muss für mich der arbeitgeber etwas produzieren/anbieten mit dem ich mich selber identifizieren kann. wenn mir der kernbereich fremd ist und ich nichts damit anfangen kann, weil kein bezug dazu, dann machts mir auch kein spaß.

ganz wichtig: artikel und berichte über firmen können bei tageszeitungen auch als anzeige gekauft werden, sind dann im design der jewiligen zeitung mit einem kleinen "anzeige" verweis. dann obliegt die "journalistische" aufarbeitung dem anzeigensteller. klar, dass dann das unternehmen im besten licht abgebildet wird. hat mein ausbildungsunternehmen gerne gemacht.

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vor 25 Minuten schrieb Björn_Jaborek:

Wenn es etwas größere Unternehmen sind, die irgendwelche Ketten betreiben und einen gewissem Bekanntheitsgrad haben dann checke ich sogar deren Hashtags auf Twitter. Schauen was Kunden etc. dazu schreiben.

Kann man machen. Nur was bringt es mir in Bezug auf mein potentiell zukünftiges Arbeitsumfeld als Inhouse-ITler  von $Firma, wenn ich weiss, dass $Werbekampagne zu $Produktserie gerade einen Shitstorm auslöst? Wenn ich der Website-Verantwortliche werden will und die Kunden sich über deren Unbedienbarkeit auslassen, hieße es bei Arbeitsantritt Ärmel hoch krempeln und aufräumen - okay, dann wäre es verständlich. Wenn ich der Inhouse-Admin mit Betrieb der internen Serverfarm werden will, frag ich ob die Website extern gehostet wird...

 

Es kommt au das Unternehmen, die angestrebte Rolle und die vorliegenen Informationen an.

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Ich schau bei Kununu, und orientiere mich bei der Meinungsbildung eher an den "mittleren" Bewertungen. Rein vom Wohlfühlfaktor muss es stimmen. Klar, wenn ein Unternehmen die MAs in der Produktion nicht gut behandelt, kann mir das in der IT erst mal egal sein solange es dort anders ist, aber will ich da arbeiten?

Genauso würde ich nur im absoluten Notfall bei jemanden wie Heckler&Koch, nem AKW-Betreiber oder anderweitig fragwürdigen AGs arbeiten wollen. Und das auch nur so lange wie unbedingt nötig...

Ansonsten versuche ich private Quellen die mir interne Einblicke verschaffen können aufzutun und dort nach Meinungen zu fragen, gerade auch wenn mir kununu nicht gefällt oder zu gut ausschaut. Alternativ dann eben das Gespräch mit dem Team nutzen um unbequeme Fragen zu stellen.

Anonym abgegebene Bewertungen, egal ob amazon oder kununu immer kritisch betrachten, sowohl die ganz Guten als auch die ganz Schlechten.

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