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Der Staat als Arbeitgeber. Eine Alternative?


Empfohlene BeitrÀge

Geschrieben

Hallo Community,

zurzeit Arbeite ich in der IT-Dienstleistung und bin semi zufrieden. Wobei, ich kenne nur die IT-Dienstleistung 😄

  • Projekte sind gut
  • Gehalt ist sehr gut (Gutes Grundgehalt + viele Boni)
  • Fast 100& Homeoffice (Remotearbeit)
  • Kollegen sind gut
  • Chef ist flatterhaft. Geht so

Jetzt wurde ich durch einen Freund gefragt, ob ich nicht in deren Behörde (staatlich) arbeiten will. Sie suchen noch Entwickler fĂŒr Ihre neue Cloud-Software.

Ich wĂŒrde schon mal gerne etwas anderes als IT-Dienstleistung ausprobieren. An den Staat als Arbeitgeber habe ich auch schon öfters gedacht. Zudem gibt es Zuhause immer mehr Diskussionen darĂŒber warum ich so viel Arbeite und immer 24h erreichbar bin. Ich wĂŒrde meiner Freundin damit auch entgegen kommen, wenn die Tage mehr Struktur hĂ€tten und das Telefon nicht jeden Tag klingelt.

Meine Sorgen sind jetzt, dass ich mich nicht an folgende Dinge gewöhnen könnte:

  • Wieder im Betrieb arbeiten
  • Nicht zu arbeiten wann ich will (fast ausschließlich in der Nacht)
  • Durchzuarbeiten und dann mal 1 Woche frei machen (Bsp.)
  • Weniger arbeiten (Ich mag es gebraucht zu werden und ich arbeite gerne)
  • Unterforderung?
  • Sicherlich eine viel geringere Bezahlung (Ist der Staat)
  • Nur ein Projekt (zumindest fĂŒr eine lange Zeit)

Ich weiß, das hört sich nach Luxusproblemen an. Doch ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll. Ich habe Angst, dass ich es versuche und dann das alles nichts fĂŒr mich ist. Wiederum auch die Sorge davor, dass meine Freundin aufhört zu meckern, da Sie nicht mehr da ist. Zudem auch, dass ich sehr starke Einschnitte im Gehalt machen muss. Man hat sich einen Lebensstandard aufgebaut und abstriche zu machen, ist oft hart 😅

Hat jemand einen Tipp, Rat oder eine Ă€hnliche Erfahrung gemacht? Oder bietet der Staat etwas besonderes, was ich nicht weiß und dann ist mein Interesse geweckt?

P.s.
Ich weiß, ich kann auch die Möglichkeit von einer Software-Firma mit Inhouse-Software in Betracht ziehen. Doch hier geht es mir um die Arbeit bei einer Behörde (Staat).

Geschrieben

Du solltest dir erst mal klar darĂŒber werden, was du selbst ĂŒberhaupt willst.

Struktur <-> durcharbeiten, um die Überstunden abzubummeln
Das kann man schlecht vereinen.

Wenn du das weißt, und der neue Job eine Alternative fĂŒr dich wĂ€re, kannst du dir ja einfach weitere Infos von deinem potentiellen Arbeitgeber holen.

Dann wirst du auch wissen, wie viel Gehalt du bekommst, ob es dir reicht oder du vielleicht sogar mehr bekommst, ob du Home-Office machen kannst, etc.
Wenn du dann die Infos hast, kannst du ja abwĂ€gen, ob es sich fĂŒr dich lohnt.

 

Geschrieben

Wie alt bist du? Was verdienst du derzeit? In welcher Region lebst du? Gibt es eine konkrete Stelle auf die du dich bewerben kannst, wenn ja, welche Eingruppierung hat die? Hast du ein abgeschlossenes Studium nachzuweisen? Ist es wirklich der Staat, dann wohl das ITZBund? oder eine Stelle beim Land/Stadt?

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb bitweiser:
  • Wieder im Betrieb arbeiten
  • Nicht zu arbeiten wann ich will (fast ausschließlich in der Nacht)
  • Durchzuarbeiten und dann mal 1 Woche frei machen (Bsp.)
  • Weniger arbeiten (Ich mag es gebraucht zu werden und ich arbeite gerne)
  • Unterforderung?
  • Sicherlich eine viel geringere Bezahlung (Ist der Staat)
  • Nur ein Projekt (zumindest fĂŒr eine lange Zeit)

Ich arbeite beim Staat:

  1. Ich bin seit MÀrz im Homeoffice und die Regelung gilt weiterhin bis 14.01.2020. Abgesehen von Corona habe ich zwei feste Homeoffice Tage, mehr sind möglich.
  2. Mach ich trotzdem
  3. Ist nicht wirklich gesund und man gewöhnt sich doch recht schnell an gewöhnliche Arbeitszeiten
  4. Du kannst hier genauso viel arbeiten wie sonst wo. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Das berĂŒhmte Beamtenmikado gilt nicht fĂŒr die meisten IT-Abteilungen im öD.
  5. HĂ€ngt ganz von deinem gewĂŒnschten Aufgabengebiet ab. Nur weil es öD ist, heißt es nicht, dass es weniger anspruchsvoll sei
  6. Das muss auch nicht mehr gegeben sei. Kannst Dich gerne mal im Gehaltsthread informieren
  7. Ich habe aktuell 3 Projekte parallel, manche haben 1, hatte auch schon 6.

Deine Thesen sind somit fast alle widerlegt. NatĂŒrlich kommt es auf den AG an. Wenn Du in einem kleinen Einwohnermeldeamt den IT-Mensch fĂŒr alles machst (PC aufstellen, Software installieren, Support leisten) ist das natĂŒrlich nicht so anspruchsvoll wie wenn Du bei einem grĂ¶ĂŸeren IT-Arbeitgeber bewirbst wie zum Beispiel das IT-DLZ in Bayern.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb eneR:

Wie alt bist du? Was verdienst du derzeit? In welcher Region lebst du? Gibt es eine konkrete Stelle auf die du dich bewerben kannst, wenn ja, welche Eingruppierung hat die? Hast du ein abgeschlossenes Studium nachzuweisen? Ist es wirklich der Staat, dann wohl das ITZBund? oder eine Stelle beim Land/Stadt?

Mitte 30. Jetzt ist das Grundgehalt ca. 70'000 €. Mit Boni und allem kam ich letztes fast auf 95'000 €. Lebe in der NĂ€he von Hannover. Aber da ich fĂŒr einen IT-Dienstleister arbeite, arbeite ich Europaweit (Remote). Ich bin so etwas wie ein Geier in der IT. Das heißt, ich komme meist zu Projekten, die schon Ihre Laufzeit sehr weit ĂŒberschritten haben oder kurz vor dem Scheitern sind. Diese versuche ich dann zu rettet (meist noch mit 2-3 anderen), damit diese endlich zum Abschluss kommen (und das auch, soweit es geht zufriedenstellend). Deswegen die viele Arbeit. Da es eigentlich keine Zeit mehr gibt, muss ich dann soviel und vor allem schnell arbeiten. Das nervt meine Freundin natĂŒrlich 😅

Die Stelle soll zwischen E10 - E13 sein. Ein Studium habe ich nicht. Nur eine Ausbildung zum FIAE mit ca. 13 Jahren Berufserfahrung. Ebenfalls strebe ich keine FĂŒhrungsposition an. Ich will nur coden 😅

 

@awesomenik

Danke fĂŒr Deinen Input. Ich habe einen Thread aufgemacht, damit ich viele Informationen sammeln und dann besser abwĂ€gen kann. NatĂŒrlich will ich meinen Freund dazu noch einiges fragen. Nur leider sehe ich Ihn erst nĂ€chste Woche wieder. Ich wurde erstmal nur so nebenbei gefragt 🙂

 

@thereisnospace

Danke fĂŒr Deine Antwort.

Bearbeitet von bitweiser
Geschrieben
vor 58 Minuten schrieb bitweiser:

Da es eigentlich keine Zeit mehr gibt, muss ich dann soviel und vor allem schnell arbeiten. Das nervt meine Freundin natĂŒrlich

Offensichtlich die ersten Warnzeichen. Wenn dir was an der Beziehung liegt...

vor 9 Stunden schrieb bitweiser:

Zudem auch, dass ich sehr starke Einschnitte im Gehalt machen muss.

 

vor 59 Minuten schrieb bitweiser:

Die Stelle soll zwischen E10 - E13 sein. Ein Studium habe ich nicht. Nur eine Ausbildung zum FIAE mit ca. 13 Jahren Berufserfahrung. Ebenfalls strebe ich keine FĂŒhrungsposition an. Ich will nur coden

Schwierig. Du musst herausfinden nach welchem TV diese Behörde zahlt. Ein eigener Haustarif oder TVöD Bund/Land?

Wenn es der TVöD Bund/Land ist, wird eine vorhersage ganz schwierig weil es vor allem in der Eingruppierung zig Unterschiede gibt. Ausgehend von den 95k wirst du höchstwahrscheinlich auf ca. 30k bis 40k verzichten mĂŒssen.

Und dann gibt es je nach Behörde auch gerne den "Trend" das Coden an extern abzugeben. So findest sich dann der eine oder andere interne Anwendungsentwickler eher in der Rolle als Projektmanager wieder. 

Geschrieben

Was willst du?

  • Weiter fast 6stelliges Gehalt, 24/7 Rufbereitschaft als Krisenreaktionskraft mit stĂ€ndig wechselndem Arbeitsumfeld und freier Zeiteinteilung im HomeOffice
  • weniger Geld, geregelte Arbeitszeiten, stabiles (bis technologisch trĂ€ges) Umfeld und ggf. PrĂ€senzbĂŒro
Geschrieben

Ich möchte noch eine Dritte Option in den Raum werfen: mit dem Gehalt steckt sicher eine gewisse Expertise dahinter. Mit dieser Expertise wird sich doch ein guter Job finden lassen, mit einem Ă€hnlichen oder etwas weniger Gehalt, dafĂŒr aber geregelten Arbeitszeiten - im Kontrast zu einem deutlich geringeren Gehalt beim Amt (wobei ohne die Zahlen von dort zu kennen man dazu auch nichts genaueres vermuten kann).

@bitweiser

Was wir mehr Sorgen macht ist aber, dass du auf der einen Seite "den Stress brauchst", auf der anderen Seite aber wegen deiner Freundin etwas "zurĂŒcktreten" möchtest oder musst, damit hier weniger Belastung ist. FĂŒr mich hört sich das aber auch nach einer Doppelbelastung an, die auf Dauer nicht gesund sein wird. Ich weiß natĂŒrlich nicht wie es bei euch aussieht, aber wichtig ist, darĂŒber zu reden. Bringt ja auch nichts, wenn du einen ruhigeren geregelten Job hast, ihr dann aber bei der LebensqualitĂ€t abstriche machen musst, wodurch dann aber auch keine Zufriedenheit entsteht. Man kann ja auch gemeinsam in eine Richtung planen, zum Beispiel dass du dort noch ein paar Jahre arbeitest bis gewisse Verpflichtungen erledigt sind, dann aber einen Gang zurĂŒck stellst (dann hat an quasi gleich viel mit spĂ€ter weniger Stress).

Ansonsten kann man sich auch eine Entscheidungsmatrix machen und Freunde zu Rate ziehen, die einen besser kennen als wir hier im Forum (gerade bei sehr persönlichen Fragen/UmstÀnden finde ich das immer besser). 

Geschrieben (bearbeitet)
Am 4.12.2020 um 00:18 schrieb bitweiser:
  • Spannende Projekte
  • Gehalt ist sehr gut (Gutes Grundgehalt + viele Boni)
  • Fast 100& Homeoffice (Remotearbeit)

Alleine schon diese AufzÀhlung disqualifiziert den Staat, meiner Meinung nach, als Arbeitgeber.

Es gibt ganz, ganz wenig Behörden, die Wert auf die Telearbeit legen. Es wird oft nicht ohne Grund wehement auf PrĂ€senz bestanden. 2 Tage die Woche grenzen schon an ein Wunder. FĂŒr spannende Projekte werden externe Berater angeheuert und das Gehalt ist gedeckelt.

Die Auswirkungen, die alleine flexible Arbeitszeiten und die Remotearbeit auf die Arbeitszufriedenheit und somit das eigene Wohlbefinden haben, werden in Deutschland unglaublich unterschÀtzt. Zusammen mit den Einsparungen, die in Form von Benefits an den MA weitergegeben werden können. Wenn das Modell ohne wenn und aber vom Unternehmen gelebt wird (dazu gehört leider auch das konsequente Aussieben der MA, die mit dieser Freiheit nicht umgehen können), ist das Potential immens. Ganz zu schweigen von der damit einhergehenden Mitarbeiterbindung.

Ich bin gespannt, wann sich diese Erkenntnis auch in DE durchsetzt.

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben
Am 4.12.2020 um 08:52 schrieb bitweiser:

Mitte 30. Jetzt ist das Grundgehalt ca. 70'000 €. Mit Boni und allem kam ich letztes fast auf 95'000 €. Lebe in der NĂ€he von Hannover. Aber da ich fĂŒr einen IT-Dienstleister arbeite, arbeite ich Europaweit (Remote). Ich bin so etwas wie ein Geier in der IT. Das heißt, ich komme meist zu Projekten, die schon Ihre Laufzeit sehr weit ĂŒberschritten haben oder kurz vor dem Scheitern sind. Diese versuche ich dann zu rettet (meist noch mit 2-3 anderen), damit diese endlich zum Abschluss kommen (und das auch, soweit es geht zufriedenstellend). Deswegen die viele Arbeit. Da es eigentlich keine Zeit mehr gibt, muss ich dann soviel und vor allem schnell arbeiten. Das nervt meine Freundin natĂŒrlich 😅

Die Stelle soll zwischen E10 - E13 sein. Ein Studium habe ich nicht. Nur eine Ausbildung zum FIAE mit ca. 13 Jahren Berufserfahrung. Ebenfalls strebe ich keine FĂŒhrungsposition an. Ich will nur coden 😅

Ausgehend davon wĂŒrde ich im ÖD unter EG13 nicht einsteigen. Bedenke, dass der ÖD eine IT-FachkrĂ€ftezulage bis zu 1000€ im Monat zahlen darf!

Im besten Fall: Du steigst mit TVÖD 13 Stufe 3 ein (Soweit ich weiß ist 3 die höchste Erfahrungsstufe mit der man als "Neuling" in den ÖD einsteigen kann.

Das sind 59950€ Brutto p.a.

Dir wird zusĂ€tzlich eine FachkrĂ€ftezulage mit den vollen 1000€ gewĂ€hrt.

71950€ p.a. wĂ€re dann Dein Maximalgehalt. 

DafĂŒr dann wahrscheinlich:

- 38-39 Stunden Woche

- Gleitzeit wird auch abgefeiert

- Gehalt wird jedes Jahr um 1-3% erhöht

- Nach einigen Jahren steigst Du innerhalb EG13 auf Erfahrungsstufe 4,5,6. Momentan betrÀgt der Spread zwischen 3 und 6 ca. 25%. Anstatt 59950 -> 74330, immerhin 86K mit Zulage.

 

FĂŒr das alles muss der ÖD sich aber schon sehr weit aus dem Fenster lehnen. Möglich, aber ohne Studium unwahrscheinlich.

FĂŒr ein gutes Gehalt (80K+) mit nicht zu viel Arbeit wĂŒrde ich große Industrieunternehmen mit z.b. IG Metall Vertrag empfehlen.

Geschrieben
vor 41 Minuten schrieb Showtime86:

FĂŒr ein gutes Gehalt (80K+) mit nicht zu viel Arbeit wĂŒrde ich große Industrieunternehmen mit z.b. IG Metall Vertrag empfehlen.

IG Metall ist natĂŒrlich ne interessante Sache aber die zugehörigen Firmen zu finden, außer den 1-2 die man kennt in der Region ist gar nicht mal so einfach oder gibt es da irgendwo eine Liste bzw. Jobbörsen, die nach sowas filtern lassen?

Geschrieben
vor 56 Minuten schrieb Showtime86:

Bedenke, dass der ÖD eine IT-FachkrĂ€ftezulage bis zu 1000€ im Monat zahlen darf!

Genau, darf, wird aber in den aller seltensten FĂ€llen.

vor 58 Minuten schrieb Showtime86:

Im besten Fall: Du steigst mit TVÖD 13 Stufe 3 ein

Ohne Studium nahezu unmöglich. Und fĂŒr Stufe 3 mĂŒsste man dann schon einige Jahre relevante Berufserfahrung nachweisen.

vor 59 Minuten schrieb Showtime86:

Nach einigen Jahren steigst Du innerhalb EG13 auf Erfahrungsstufe 4,5,6

Einige Jahre ist gut.. von Stufe 3 auf Stufe 6 dauert das 15 Jahre. Und wenn man nicht in der E13 anfÀngt sondern z.B. aufgrund fehlender Qualifizierung niedriger (und nebenberuflich studiert um da höher zu kommen) gerne auch mal viel lÀnger als 15 Jahre.

vor einer Stunde schrieb Showtime86:

FĂŒr das alles muss der ÖD sich aber schon sehr weit aus dem Fenster lehnen. Möglich, aber ohne Studium unwahrscheinlich.

Wohl war.

Geschrieben
vor 28 Minuten schrieb Velicity:

IG Metall ist natĂŒrlich ne interessante Sache aber die zugehörigen Firmen zu finden, außer den 1-2 die man kennt in der Region ist gar nicht mal so einfach oder gibt es da irgendwo eine Liste bzw. Jobbörsen, die nach sowas filtern lassen?

Nope, nicht mal die IG Metall selbst rĂŒckt da Infos raus. UnverstĂ€ndlicherweise aber auch auf Nachfrage kam nichts. Total bescheuert, aber ist halt so.

vor 7 Minuten schrieb eneR:

Genau, darf, wird aber in den aller seltensten FĂ€llen.

"Kann" und "bis zu" eben...

ZusĂ€tzlich ist die Zulage bei Neueinstellungen auf max. 5 Jahre befristet danach lĂ€uft sie ab/aus. Danach muss sie neu beantragt werden, wieder fĂŒr max. 5 Jahre. Also min alle 5 Jahre mit dem Vorgesetzten zoffen, dass der die Zulage wieder und in der selben Höhe fĂŒr dich beantragt und auch bekommt...

vor 7 Minuten schrieb eneR:

Ohne Studium nahezu unmöglich. Und fĂŒr Stufe 3 mĂŒsste man dann schon einige Jahre relevante Berufserfahrung nachweisen.

Stufe 3 bedeutet 6 Jahre einschlÀgige BE, mir wurde auch bei einer Stelle Stufe 4 beim Einstieg in Aussicht gestellt.

 

Geschrieben

Die grĂ¶ĂŸten kann man hier finden, aber die meisten davon dĂŒrften ja bekannt sein:
https://www.gesamtmetall.de/branche/portrait/grosste-me-unternehmen

Kleine Hidden Champions die nach IGM ME Industrie zahlen zu finden ist nicht so leicht.

Zum öD, E13 ohne Studium, glaube ich erst wenn ich es sehe.
E10-11 ist ja heute möglich(er) als frĂŒher. Wobei auch da viele öD "Firmen" auf Studium bestehen.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Maniska:

Stufe 3 bedeutet 6 Jahre einschlÀgige BE, mir wurde auch bei einer Stelle Stufe 4 beim Einstieg in Aussicht gestellt.

Stufe drei erreicht man nach drei Jahren, Stufe vier wÀren sechs Jahre. Das mit "in Aussicht" ist immer so eine Sache...

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb eneR:

Stufe drei erreicht man nach drei Jahren, Stufe vier wÀren sechs Jahre.

Mein ich ja... 1 Jahr Stufe 1 + 2 Jahre Stufe 2...

vor 4 Minuten schrieb eneR:

Das mit "in Aussicht" ist immer so eine Sache...

Es hieß im GesprĂ€ch "wegen der BE gibt/gĂ€be es die EG10 in Stufe4".

Allerdings muss man sagen, dass der ÖD gerne eine EG tiefer einstuft als in der Stellenausschreibung angegeben sobald "Studium oder Ă€hnliche Qualifikation" verlangt sind und man nur "Ă€hnliche Qualifikation" bieten kann. Fand ich nicht sehr prickelnd als ich das herausfinden durfte.

Geschrieben

Wie ist es denn allgemein bei Behörden, hat man da auch Verhandlungsspielraum (zum Beispiel steht in der Stellenausschreibung EG10, aber man möchte EG11 oder sie bieten Stufe 1 an und man möchte eine höhere Stufe) oder können die einem gar nicht entgegen kommen?

Ggf. könnte sich der TE dann einfach mal bewerben und sehn, wie weit sie entgegen kommen. Der Unterschied zu seinem aktuellen Gehalt ist ja dann doch eine Hausnummer (vor allem ohne eine Verbeamtung) 

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb pr0gg3r:

Wie ist es denn allgemein bei Behörden, hat man da auch Verhandlungsspielraum [...] oder können die einem gar nicht entgegen kommen?

Gute Frage ich denke mal, da in der Ausschreibung das Gehalt schon recht genau angegeben ist ĂŒber die EG, ist da nicht mehr viel zu machen. Vielleicht noch ĂŒber die IT-Zulage oder eine höhere Einguppierung, aber sonst...

Geschrieben

Danke an alle fĂŒr Ihre Antworten.

Um es Kurz zu machen. Die Stelle wĂ€re E12 Stufe 3 und unbefristet. Es gĂ€be zwar noch Weihnachtsgeld, aber das ist zum Vergleich zu meiner jetzigen Situation sehr viel weniger Geld. Auch wĂ€re meine TĂ€tigkeit am Projekt fĂŒr mich persönlich zu langweilig. Ein Dashboard bauen und Daten vom Backend abfangen und wiedergeben.

Ich habe mich auch etwas anderweitig umgeschaut und konnte auch einige Betriebe finden, wo ich in der ersten Bewerbungsinstanz schon mit Ihnen grĂŒn werden konnte, ĂŒber das Gehalt und weitere Konditionen. Vielleicht klappt ja alles bis vor Weihnachten. WĂ€re ein schönes Weihnachtsgeschenk 😄

Geschrieben

Ich kann dir mal meine Erfahrung aus dem ÖD teilen. Wichtig ist zunĂ€chst die Unterscheidung in was fĂŒr einer Behörde du bist. Bund oder Land. Die haben unterschiedliche TarifvertrĂ€ge. Das Land Hessen hat auch nochmal andere Konditionen. Generell ist der Bund immer ein bisschen besser dran. Bei den LĂ€ndern soll es ab 2021 aber eine neu Strukturierung der EGO fĂŒr ITler geben. Bei uns gibts dazu allerdings keine Infos. 
Wie ĂŒberall hĂ€ngt es stark von den FĂŒhrungskrĂ€ften und der Verwaltung ab, wie du Eingruppiert wirst. Es ist durchaus möglich als Fachinformatiker ĂŒber den Sonstigen Angestellten in eine E11, E12 oder E13 zu gelangen. Es mĂŒssen nur alle wollen. Auch vorweg GewĂ€hrungen der Stufen sind durchaus möglich. Das alles am besten vorher klĂ€ren. Und lass es dir schriftlich geben. Auch im ÖD versprechen dir viele BlĂŒhende Landschaften und bieten dir am Ende im besten Falle ein altes Moor... Generell gilt, was du zum Einstieg nicht hast, wirst du zeitnah und in einem mittleren Zeitraum nicht ohne viel Stress bekommen. So viel dazu.

 

Die Arbeitsbedingungen sind ansonsten ganz gut. Überstunden soll man zeitnah abbauen, wenn man welche macht. 30 Tage Urlaub und die JSZ. Die Altersvorsorge ist ganz okay und es gibt ganze 3€ VWL. :D Man will ja keine MillionĂ€re zĂŒchten.
Bei uns gibts durchaus spannende Projekte, wir versuchen immer auf aktuelle Technologien zu setzen und sind auch im agilen Wandel mit der gesamten Behörde. Es geht also durchaus etwas, wenn viele wollen. HomeOffice ist bei Bedarf verfĂŒgbar, allerdings muss man dafĂŒr zu Hause ein abschließbares BĂŒro haben. Das wird vorher auch tatsĂ€chlich vor Ort Kontrolliert. 

Geschrieben

@bitweiser
Der Unterschied zwischen EG12 und EG13 ist im öD relativ gering (EG12/6 zu EG13/6 sind beim Bund ca. 300€ Brutto pro Jahr Unterschied, da Jahressonderzahlung mit >=EG13 20% geringer ausfĂ€llt als mit EG12. Zudem ist EG13 i.d.R. mit Personalverantwortung verbunden. Bei meiner aktuellen Behörde haben mehrere Teamleiter auf die Höhergruppierung von EG12 auf EG13 verzichtet, weil ihnen mit EG13 keine Überstunden mehr angeordnet werden können (gibt hier tatsĂ€chlich eine Verordnung) und somit die ZeitzuschlĂ€ge bei Überstunden entfallen, was unterm Strich trotz höherem Brutto weniger netto bedeutet.
Genug zu tun gibt es allemal.Du kannst aber freiwillig entscheiden ob du Überstunden machen möchtest.

Am 12/4/2020 um 12:18 AM schrieb bitweiser:
  • Projekte sind gut
  • Gehalt ist sehr gut (Gutes Grundgehalt + viele Boni)
  • Fast 100& Homeoffice (Remotearbeit)
Am 12/6/2020 um 9:02 PM schrieb Kwaiken:

Alleine schon diese AufzÀhlung disqualifiziert den Staat, meiner Meinung nach, als Arbeitgeber.

Das kann ich ĂŒberhaupt nicht unterschreiben, gibt mMn. genug spannende Projekte im öD. Meistens verzapfen viele Externe Unsinn den wir dann doch selbst auslöffeln mĂŒssen.

@bitweiser

mit 13-15Jahren BE sollten Möglichkeiten vorhanden sein direkt mit EG12 eingestellt zu werden. Maximal 9 Jahre wĂ€ren fĂŒr die Kompensation des Studiums notwendig (ITZBund), wobei es auch andere Behörden gibt, die 3 Jahre als Kompensation fĂŒr das fehlende Studium nehmen. 
 

ÖD ist also nicht gleich öD! Selbst beim Bund gibt es große Unterschiede.
Der Bund ist tendenziell etwas großzĂŒgiger LĂ€nder oder Kommunen (subjektiv).


ZusÀtzlich zur IT-FachkrÀftezulage gibt es auch die VorweggewÀhrung von Stufenlaufzeiten. Möglich ist auch eine höhere Stufenzuordnung als 3 zur Einstellung - allerdings alles nur wenn die Behörde sich flexibel genug zeigt. Das ist alles Kann-Leistung der Behörde und darauf gibts keinen Rechtsanspruch.
Je nachdem wie sehr man ĂŒberzeugt hat und die generelle Bewerberlage ist, geht im öD einiges, wenn es die auch Behörde lebt. Man muss klar formulieren: unter xxxx€ fange ich nicht an. Nur dann hat man sowieso eine Chance.
Es gibt bisher aber nur sehr wenige Behörden, im Bund tendenziell eher im GeschÀftsbereich des BMI angesiedelt, die die Zulagenzahlungen aktiv zur Personalgewinnung & -bindung nutzen.


Mir sind mehrere FÀlle bekannt, in denen Bewerbern direkt Stufe 4-6 gewÀhrt wurden, allerdings ohne IT-FachkrÀftezulage, weil z.B. der Personalrat die Zulage strikt ablehnt oder durch die Höhere Stufe keine Zulage mehr notwendig war.

Aber das ist mehr Ausnahme als die Regel und aktuell durch Corona ist die Bewerberlage nicht mehr ganz so desaströs, sprich aktuell ist es schwerer die Zulagen wieder zu bekommen (VerwaltungszwÀnge). Ohne Studium sowieso, aber nicht unmöglich.

Bei deinen GehĂ€ltern ist sich klar zu machen, was man möchte. 90-95k€ sind absolut gesehen sehr gut, aber wenn dann 60h+ dauerhaft fĂ€llig sind, kann der öffentliche Dienst mit 39h durchaus doch punkten. Es lĂ€uft halt ruhiger und strukturierter ab, wobei es auch genug Möglichkeiten gibt, sich auszutoben und Überstunden zu schieben.

Gezwungen wird man dazu aber eher selten (Anordnung von Mehrarbeit).
Dazu i.d.R. Gleitzeit. Homeoffice hĂ€ngt (subjektiv)tatsĂ€chlich eher von den Vorgesetzten ab, fĂŒr viele Vorgesetzte galt die Annahme: Homeoffice = Freizeit.
Andere Behörden leben das Homeoffice bereits mit bis zu 3 Tagen pro Woche ohne Probleme. 
Coronabedingt findet hier aber zum GlĂŒck auch ĂŒberwiegend ein Umdenken statt und Mobiles Arbeiten wird sich mittel- bis langfristig endgĂŒltig als Standard durchsetzen. 
 

Der öffentliche Dienst ist speziell und ich von mir nicht sicher, ob du frĂŒher oder spĂ€ter nicht doch die Schnauze vom öD voll hast, so wie du gerade arbeitest.
Denn er ist tendenziell eher starr und unflexibel. Es muss alles seine Ordnung haben, auch wenn es manchmal etwas realitĂ€tsfern erscheint. Ein privatwirtschaftliches mittelstĂ€ndisches Unternehmen ist da erheblich flexibler. Großkonzerne sind zumeist Ă€hnlich starr.

Ganz unabhĂ€ngig von der möglichen GehaltslĂŒcke, die eher nicht gefĂŒllt werden kann, musst du deine PrioritĂ€ten setzen und umsetzen. Wenn du grob gesagt 1/3 Gehalt verzichtest, aber auch 1/3 der Arbeitszeit ist das unterm Strich kein schlechter Deal. Und ich kenne genug Kollegen, die selbst in ihrem Urlaub fĂŒr die Behörde erreichbar bleiben.

Das gibts im öD auch.

 

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb tTt:

Das kann ich ĂŒberhaupt nicht unterschreiben, gibt mMn. genug spannende Projekte im öD. Meistens verzapfen viele Externe Unsinn den wir dann doch selbst auslöffeln mĂŒssen.

Okay, den Punkt gebe ich dir. Ist sicher subjektiv. Was ist mit 100% HO und den ~95.000 EUR? Kannst Du das auch nicht unterschreiben? 😉

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Kwaiken:

Was ist mit 100% HO und den ~95.000 EUR? Kannst Du das auch nicht unterschreiben? 😉

Zu Beginn der Corona Zeit war ich 100% im Homeoffice, mehr als 3 Tage Homeoffice wird aber dauerhafte schwer. Ich persönlich kann mir 100% Homeoffice aber mit meiner aktuellen Arbeit nicht vorstellen. Mir fehlt dann doch das soziale Miteinander mit Kollegen usw. 
Als Sachbearbeiter mit EG12/13 90k€+ als Gehalt bei 39h: No Way! Keine Chance. 70-75k€ sind aber auch nicht allzu schlecht als Fachinformatiker. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 7 Minuten schrieb TooMuchCoffeeMan:

Die gibt es doch aber auch erst nach 15 Jahren ÖD oder?

Also ich habe sie voraussichtlich nach 5 Jahren BE.

Edit: Oh es wird von einer bestimmten Erfahrungsstufe geredet. Ja, dafĂŒr braucht man 2+3+4+5 Jahre um auf die 6 zu kommen.

Bearbeitet von thereisnospace

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