Studium und Beruf nach Ausbildung?

[Gast chris576]

Hey liebe Gemeinde

Nächsten Sommer werde ich meinen Abschluss als Fachinformatiker in der Anwendungsentwicklung bekommen. Ich hatte mir überlegt, dass wenn ich übernommen werde, dass ich auf 20 Stunden pro Woche gehe und nebenher studiere. Entweder über eine Fernuni, oder an der Hochshule. Ich würde mich gern in Richtung IT Sicherheit spezialisieren, daher halte ich das für klug. Hat jemand von euch was ähnliches gemacht? Welche Erfahrungen habt ihr? Manche raten mir davon ab, ich denke mir aber, dass ich es mit dem Fachinformatiker keinen zu schweren Einstieg haben sollte. Immerhin lerne ich nicht alles neu, vieles ist schon bekannt und vieles kommt noch dazu - Wie Mathematik.

 

Liebe Grüße,

dirty_feeder

[Visar]

Wenn du ohnehin studieren wolltest, wieso hast du dann erst eine Ausbildung gemacht - oder hat sich das erst mit den Jahren ergeben? Weshalb sollte die Firma dich übernehmen, wenn du weitere drei Jahre nur eingeschränkt zur Verfügung stehen willst, wo es so viele Alternativen gibt, die gerne Vollzeit arbeiten würden? Was spräche dagegen erstmal Berufserfahrung i.e.S. zu sammeln und dann zu studieren, wieso muss die Spezialisierung direkt zu Beginn stattfinden? 

Fragen über Fragen. 🤔

[Gast chris576]

vor 2 Stunden schrieb Visar:

Wenn du ohnehin studieren wolltest, wieso hast du dann erst eine Ausbildung gemacht - oder hat sich das erst mit den Jahren ergeben?

Für den fachpraktischen Teil der Fachhochschulreife. Außerdem hat sich meine Begeisterung für die Informatik erst über die Ausbildung gefestigt. Vorher war es nur etwas vages, da ich in Informatik in der Schule immer gute Noten hatte.

 

vor 2 Stunden schrieb Visar:

Weshalb sollte die Firma dich übernehmen, wenn du weitere drei Jahre nur eingeschränkt zur Verfügung stehen willst, wo es so viele Alternativen gibt, die gerne Vollzeit arbeiten würden? 

Weil meine Firma das schon öfters so gemacht hat. Außerdem hat mir meine Personalerin gesagt, dass wenn ich übernommen werden sollte, wir auch auf diesem Weg eine Lösung finden. Gibt mindestens 5 Mitarbeiter von denen ich weis, dass sie hier die Ausbildung gemacht haben, übernommen wurden und auch während des Studiums in der Firma gearbeitet haben.

 

vor 2 Stunden schrieb Visar:

Was spräche dagegen erstmal Berufserfahrung i.e.S. zu sammeln und dann zu studieren

Weil ich jetzt im Lernmodus bin. Ich kann damit Leben, wenig Geld zur Verüfgung zu haben und damit zu wirtschaften. In drei Jahren werde ich keinen Nutzen mehr darin sehen. Ich denke man neigt mit der Zeit dazu bequem zu werden.

 

vor 2 Stunden schrieb Visar:

wieso muss die Spezialisierung direkt zu Beginn stattfinden? 

Warum nicht? Ich weis, worauf ich Lust habe. Warum nicht den Weg sofort gehen und schauen wie es funktioniert? Warum immer warten? Worauf soll ich denn warten? Fragen über Fragen.

[allesweg]

vor 36 Minuten schrieb dirty_feeder:

Warum nicht? Ich weis, worauf ich Lust habe. Warum nicht den Weg sofort gehen und schauen wie es funktioniert? Warum immer warten? Worauf soll ich denn warten?

Dann mach es jetzt und frage nicht im Internet nach den Meinungen Anderer.

 

vor 23 Stunden schrieb dirty_feeder:

Ich würde mich gern in Richtung IT Sicherheit spezialisieren, daher halte ich das für klug.

Empfehlung hierzu: befasse dich schon vor Studienbeginn im Rahmen deiner Ausbildung ausgiebig mit IT-Sicherheit und den zugehörigen Teilaspekten.

[0x00]

Ich habe diesen Sommer meine Ausbildung abgeschlossen und spiele auch schon seit 1,5 Jahren mit den Gedanken ein Studium zu beginnen. Ich habe mich allerdings aus den folgenden Gründen dagegen entschieden dies jetzt zu beginnen, sondern erst in 2 bis 3 Jahren:

1. Du kannst jetzt mit 40h/Woche Rücklagen bilden, die dir das Studium erleichten
2. Du bist nicht nur der, der die Ausbildung als Sprungbrett genutzt hat, sondern warst eine Zeit lang ein vollwertiger Mitarbeiter. So hast du eine stärkere Position, wenn es darum geht in Teilzeit zu wechseln (Bereits angelernt, Wert bewiesen, etc.)
3. Ich will erst einmal Berufserfahrung sammeln.
4. Es gibt dieses Stipendium für das ich qualifiziert wäre und in Anspruch nehmen könnte, wenn ich den Bewerbungsprozess schaffe: https://www.sbb-stipendien.de/aufstiegsstipendium

Der Schlüssel, wenn du erst in ein paar Jahren studieren willst ist sich nicht an das Geld zu gewöhnen. Sonst wird das Studium sehr hart. Wenn du, wie du schon sagst, die Gefahr bei dir siehst, dass du dich an das Geld gewöhnst würde ich sofort studieren. Eine Alternative ist das Geld direkt am Monatsanfang per Dauerauftrag wegzupacken und mit "Azubigehalt" weiter zu leben.

Ich würde aber die Fachinformatiker Ausbildung nicht als große Vorbildung ansehen, die dir das Studium stark vereinfachen wirst. Klar, du hast gewisse Vorteile gegenüber den Leuten, die direkt von der Schule kommen, aber das würde ich nicht überschätzen. Das Studium ist noch einmal was komplett anderes!

[pr0gg3r]

Am 8.12.2020 um 12:50 schrieb dirty_feeder:

Hat jemand von euch was ähnliches gemacht?

Yes.

Am 8.12.2020 um 12:50 schrieb dirty_feeder:

Ich hatte mir überlegt, dass wenn ich übernommen werde, dass ich auf 20 Stunden pro Woche gehe und nebenher studiere.

Mach es anders. Sehe das Studium als Haupttätigkeit und arbeite als Werkstudent. Das hat den Vorteil, dass du in den Semesterferien mehr arbeiten kannst und in der Prüfungszeit dich mehr auf die Prüfungen konzentrieren kannst.

Am 8.12.2020 um 12:50 schrieb dirty_feeder:

Manche raten mir davon ab, ich denke mir aber, dass ich es mit dem Fachinformatiker keinen zu schweren Einstieg haben sollte.

Da bin ich anderer Meinung. Ich rate nicht ab, aber deine Ausbildung ist nach einem (maximal zwei) Grundlagensemester abgedeckt. Die Schwierigkeit wird am Anfang auch nicht IT an sich sein, sondern die Mathematik. Vor allem im Bezug auf IT-Sicherheit ist Mathematik nicht zu unterschätzen.

Am 8.12.2020 um 12:50 schrieb dirty_feeder:

Immerhin lerne ich nicht alles

Nicht alles neu, aber die Tiefe ist auch eine andere.

Viel wichtiger: geh in dich und frage dich, ob du wirklich fleißig genug für ein Studium bist. Die meisten die ich kenne, die ein Studium abgebrochen haben, haben das nicht abgebrochen weil es intellektuell nicht geschafft haben, sondern weil sie sich nicht auf den  Hosenboden gesetzt haben. Die Herangehensweise "wird ja nicht schwer, weil ich eine Ausbildung habe" finde ich nicht angebracht und deutet darauf hin, dass du es unterschätzt. Denn man muss sich hinsetzen, Ausbildung hin oder her. Nachher kann es sogar sein, dass du schlechter bist als andere ohne Ausbildung, weil man denkt dass man schon alles kann.

vor 1 Stunde schrieb dirty_feeder:

Warum nicht? Ich weis, worauf ich Lust habe.

Vor allem im IT-Security-Bereich sind hier gerade viel im Forum unterwegs, die sich für diesen Bereich interessieren. Erst einmal ist daran nichts falsches dran, aber es herrscht eine etwas zu romantische Vorstellung von IT-Security. Zwischen wie im Film cool krasse Sachen hacken und zig DIN-A4-Seiten nach ISO-XYZ zu schreiben, ist dann doch ein gewaltiger Unterschied