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Geschrieben

Guten Abend,

heute hatte ich ein Vorstellungsgespräch bei einem Unternehmen, welches großes Interesse an mir hat. Aktuell bin ich bei meinem AG nicht mehr ganz zufrieden, weil ich vom Lernfortschritt her nur semi vorankomme.

Ganz kurz zu den Randinfos:

Ich:

22 Jahre, 7 Monate Berufserfahrung, FISI 2020.

Alter Betrieb:

Handel, 250 MA, 2 IT'ler (meine Wenigkeit mit inbegriffen), Mädchen für alles, 36k, 30 Tage Urlaub, unbefristet, aber unglücklich.

Neuer Betrieb:

IT-Dienstleistung, 40 MA, Tendenz steigend, weit aus weniger Aufgaben, dafür mehr Lerninput, 39k voraussichtlich, Urlaub ungeklärt, befristet auf 1 Jahr, Firma wirkt super loyal und baut auf Teamfähigkeit auf, Aufgaben sind super, die ich bekommen würde.

Ich bin mir wirklich unsicher, ob man die Begründung "Wir möchten uns ja nur absichern, weil wir in der Vergangenheit schon einige Mitarbeiter hatten, bei denen es nach einigen Monaten herausgestellt hat, dass es nicht so passt" durchlassen sollte/könnte oder eben nicht. Vom Gefühl her wirkt es ehrlich, was sie meinten. Ich habe bei der Firma zwei ehem. Mitazubis, die dort noch tätig sind mit denen ich super auskomme. Der Ausbilder von den Beiden wollte mich bereits bei der Prüfung abwerben (darf man eigentlich gar nicht sagen 🤨).

Wie denkt ihr darüber? Ich bin aktuell eher ratlos, was das angeht. Es wird noch ein weiteres Gespräch geben, wo die restlichen Bedingungen geklärt werden

Geschrieben
vor 14 Minuten schrieb varafisi:

"Wir möchten uns ja nur absichern, weil wir in der Vergangenheit schon einige Mitarbeiter hatten, bei denen es nach einigen Monaten herausgestellt hat, dass es nicht so passt"

Meine Meinung: Für sowas gibt es die Probezeit. Innerhalb von sechs Monaten sollte es für beide Seiten möglich sein, eine Entscheidung zu treffen. 

Geschrieben

Ja ich finde auch das für sowas die Probezeit ausreichend ist. Das ist ja für beide Seiten was gutes für den AG und AN. Du lernst ja alles kennen und kannst so gucken ob es für dich passt. Das wichtige ist das es Dir gefällt und es dir Spaß machen muss.

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Listener:

Meine Meinung: Für sowas gibt es die Probezeit. Innerhalb von sechs Monaten sollte es für beide Seiten möglich sein, eine Entscheidung zu treffen. 

Kein unwichtiges Argument. Immerhin sind 6 Monate schon eine recht lange und ich denke ausreichende Zeit für einen endgültigen Eindruck. Du würdest den Job nicht annehmen, sofern sich kein unbefristeter heraushandeln lässt ? Mit Hausbau brauch ich nicht argumentieren..

Geschrieben

Ich würde es bei dem neuen AG versuchen. Ich denke der Vertrag wird mit Sicherheit verlängert. Aber an sowas zu denken wie ein Haus zu bauen ist in der heutigen Zeit mit einem hohen Risiko verbunden. #Corona #Kurz-Arbeit

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb varafisi:

Alter Betrieb:

Handel, 250 MA, 2 IT'ler (meine Wenigkeit mit inbegriffen), Mädchen für alles, 36k, 30 Tage Urlaub, unbefristet, aber unglücklich.

Wenn du im jetzigen Betrieb unglücklich bist, würde ich auf jeden Fall wechseln. Du bist ja noch recht jung und hast wohl noch nicht so große Verpflichtungen. Mit 40 kann ich verstehen, dass man die Sicherheitsvariante wählt, wenn auch das Schicksal anderer am eigenen Job (und damit Einkommen) hängen. Wenn sogar zwei Mitazubis dort sehr zufrieden sind, dann sieht alles gut aus. Zudem schätze ich, dass du generell auch zukünftig gute Jobchancen haben wirst. Falls der Vertrag tatsächlich nicht unbefristet nach dem jahr weiterlaufen sollte, dann wirst du sehr wahrscheinlich recht schnell etwas Neues finden.

Ich würde nur sicherstellen, dass du im befristeten Vertrag eine Kündigungsmöglichkeit hast. Ein Jahr binden würde ich mich ungern.

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb varafisi:

Du würdest den Job nicht annehmen, sofern sich kein unbefristeter heraushandeln lässt ? Mit Hausbau brauch ich nicht argumentieren..

Unter der Voraussetzung, dass ich woanders einen unbefristeten Job finden würde (oder habe), würde ich den befristeten Job nicht annehmen. Und schon gar nicht bei der Argumentation des AG. 

Geschrieben

Wie viele Monate brauchen die, bis die merken, dass es nicht so passt? Sprich wie lange soll der befristete Vertrag laufen? Würde die Option auf Kündigung angeboten? Weil sonst kann nach der Probezeit KEINER den Vertrag vorzeitig aufheben und ihr seit bis zu dessen Ablauf aneinander gebunden!

Was sagen deine ehemaligen Mitazubis, wie viele solcher Einstellungen und Weggänge in deren Zeit dort vorkamen?

Was hat nicht so gepasst? Zwischenmenschlich, Arbeitsleistung?

 

Und wichtigste Frage: welche Alternativen hast du?

Geschrieben

Bist du im jetzigen Job "nur" unzufrieden weil du nicht so schnell voran kommst, oder gibt es noch andere Gründe warum du dort weg willst?

Was spricht dagegen, einen befristeten Vertrag abzulehnen und erst einmal weiter zu suchen, bis du etwas findest das für dich passt?

Ich meine, wenn 6 Monate nicht ausreichen um einen MA einzuschätzen, dann reichen 12 auch nicht, und 18 auch nicht und...

Geschrieben

Ich würde es abhängig vom Leidensdruck bei Deinem aktuellen Arbeitgeber machen.

Eine Befristung ist zwar nicht schön, aber grundsätzlich kein Weltuntergang. Vor allem nicht in jungen Jahren und in Zeiten, während derer der IT-Markt grundsätzlich gut für Arbeitnehmer aufgestellt ist. Wirklich etwas zu verlieren hast Du auch mit der Jahresvertragsvariante nicht. Sollte es nicht klappen, suchst Du Dir danach eben etwas Neues.

Ist die Unzufriedenheit nur oberflächlich, würde ich den Job nicht wechseln. Ist die Unzufriedenheit dauerhaft, würde ich wahlweise wechseln oder weitersuchen.

Geschrieben

Moin,

wie schon zuvor geschrieben ist es aus meiner Sicht eine Frage von Leidensdruck und Angebot an attraktiven Arbeitsplätzen.

Bist du nur etwas unzufrieden oder gehst du mit starken "Bauchschmerzen" zur aktuellen Arbeit? Bei zweiterem würde ich das Risiko eingehen einen befristeten Vertrag zu wählen. Letztlich gilt die Befristung ja für beide Seiten und du kannst nach, sagen wir 9 Monaten, ins Gespräch gehen ob der Vertrag verlängert wird. Sonst schreibst du Bewerbungen.

Wichtig ist natürlich auch noch die Frage wie in deiner Region der Arbeitsmarkt aussieht. Wie viele interessante Unternehmen gibt es? Wie mobil bist du? etc. Die Chance jetzt oder in einem Jahr einen AG zu finden, der dich direkt unbefristet einstellt würde ich einbeziehen.

Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb varafisi:

Alter Betrieb:

Handel, 250 MA, 2 IT'ler (meine Wenigkeit mit inbegriffen), Mädchen für alles, 36k, 30 Tage Urlaub, unbefristet, aber unglücklich.

Neuer Betrieb:

IT-Dienstleistung, 40 MA, Tendenz steigend, weit aus weniger Aufgaben, dafür mehr Lerninput, 39k voraussichtlich, Urlaub ungeklärt, befristet auf 1 Jahr, Firma wirkt super loyal und baut auf Teamfähigkeit auf, Aufgaben sind super, die ich bekommen würde.

Ich habe zwar schon meinen Senf abgegeben, aber ich sehe den Arbeitgeber trotz Befristung als sehr gute neue Alternative. Die Mitazubis sprechen positiv vom Unternehmen (schon mal sehr viel mehr wert als irgendwelche Kununu Rezensionen), das Aufgabengebiet gefällt dem TE sehr (Top-Argument) und sogar 3k mehr Gehalt sind drin (dies ist in meinen Augen aber der unwichtigste Punkt).

Die Befristung sehe ich weit unkritischer als manch anderer hier auf Grund des Alters des TE. Mit 23 Jahren und dann zumindest 1 1/2 Jahren Berufserfahrung (7 Monate jetziges Unternehmen + mind. 1 Jahr beim neuen) wird er höchstwahrscheinlich locker bei einem anderen Arbeitgeber unterkommen, falls es mit dem neuen Unternehmen nichts mit einem unbefristeten Vertrag werden sollte. Es sei denn er würde stark ländlich leben und auch dort bleiben wollen.

Sprich, ich halte die Befristung für einen 22-jährigen für unproblematisch. Ab 30 kann man hier vielleicht ins Grübeln kommen und ab 40 stellt es wohl ein ernsthaftes Lebensrisiko dar.

Also, nochmals meine Meinung: Den neuen befristeten Job annehmen 🙂

Geschrieben

Ich würde mir die Befristung bezahlen lassen. Wenn der AG befristet haben will, okay. Damit steigt aber das Gehalt auf 45k für das jahr, da du ja auch dein Risiko abdecken musst und ggf. neu suchen am Ende der Laufzeit. Wenn der AG da nicht entgegenkommt, dann wäre mir persönlich das zu einseitig. Das wäre meine Verhandlungsposition.

Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb varafisi:

Der Ausbilder von den Beiden wollte mich bereits bei der Prüfung abwerben (darf man eigentlich gar nicht sagen 🤨).

Also wenn die dich wirklich so dringend haben woll(t)en, dann sollte man auch über den Passus der Befristung reden können. "Is Standard, machen wir immer so" zieht nicht wenn ich jemanden wirklich haben will.

6 Monate Probezeit sollten reichen und wenn man dann feststellt es gibt große Probleme kann man immer noch regulär kündigen (ja, das wird schwerer, aber es ist nicht unmöglich).

Geschrieben (bearbeitet)
vor 15 Stunden schrieb Dragonstar:

Ich würde nur sicherstellen, dass du im befristeten Vertrag eine Kündigungsmöglichkeit hast. Ein Jahr binden würde ich mich ungern.

Guter Hinweis.

vor 8 Stunden schrieb Maniska:

Bist du im jetzigen Job "nur" unzufrieden weil du nicht so schnell voran kommst, oder gibt es noch andere Gründe warum du dort weg willst?

Du hast mal vor einiger Zeit meinen Fred bzgl. der Psyche kommentiert, das ist mit unter ein Hauptgrund. Um es kurz zu halten: Ich habe das Gefühl, dass ich mich auf niemanden verlassen kann und ich mit 22 Jahren ein Soloplayer bin und das sehe ich nicht ein.

vor 8 Stunden schrieb allesweg:

Wie viele Monate brauchen die, bis die merken, dass es nicht so passt? Sprich wie lange soll der befristete Vertrag laufen? Würde die Option auf Kündigung angeboten? Weil sonst kann nach der Probezeit KEINER den Vertrag vorzeitig aufheben und ihr seit bis zu dessen Ablauf aneinander gebunden!

Was sagen deine ehemaligen Mitazubis, wie viele solcher Einstellungen und Weggänge in deren Zeit dort vorkamen?

Was hat nicht so gepasst? Zwischenmenschlich, Arbeitsleistung?

 

Und wichtigste Frage: welche Alternativen hast du?

Das werde ich auf jeden Fall abklären mit der Kündigungsklausel während der Befristung, sofern diese aussichtslos ist.

Da hat jeder Azubi einen befristeten bekommen, sogar der beste Azubi aus meiner damaligen Klasse, über den ich den Kommunikationsweg aktiviert habe. Die Ausnahme war ein Ausgelernter Umschüler, der ein Haus kaufen wollte, der bekam wegen der Bank einen unbefristeten.

Alternativen habe ich momentan keine, die mir so real und positiv erscheinen, wie bei dieser einen Firma. Deshalb liegt da momentan das Hauptaugenmerk. Ich habe ein virtuelles Vorstellungsgespräch mit Abteilungsleiter und der HR in einer separaten Firma für 42k. Ich habe mehrere Quellen mal angehört und habe bislang keine positiven Aspekte gehört, was die 2. Firma ins Rampenlicht stellt... Naja ich kann das Gespräch ja trotzdem mitnehmen, hab' ja nichts zu verlieren ;)

vor 2 Stunden schrieb Dragonstar:

Die Befristung sehe ich weit unkritischer als manch anderer hier auf Grund des Alters des TE. Mit 23 Jahren und dann zumindest 1 1/2 Jahren Berufserfahrung (7 Monate jetziges Unternehmen + mind. 1 Jahr beim neuen) wird er höchstwahrscheinlich locker bei einem anderen Arbeitgeber unterkommen, falls es mit dem neuen Unternehmen nichts mit einem unbefristeten Vertrag werden sollte. Es sei denn er würde stark ländlich leben und auch dort bleiben wollen.

Ich sehe das Ganze eher als negativen Punkt. Soll ich mit Kötte in de' Hose nach Hause fahren, wenn es mal Phasen gibt - wie es in jedem Beruf eben ist - die nicht so gut laufen? "Oh gott jetzt wird der Vertrag nicht verlängert" usw usw? ich hab recht wenig Lust, dass mir diese Gedanken durch die Birne fliegen. Auf der anderen Seite zahle ich momentan mein Leben komplett selbst , Wohnung, Versicherungen Schulden von 5000€ (anderes Thema). Da weiß ich nicht so ganz, wie ich es anstellen soll und wie gut die Sachlage zu verhandeln ist. Ich habe das Gefühl, dass es was werden könnte aber für den Ersteindruck reichen die Kommentare auf jeden Fall aus. So habe ich viele Sichtweisen die Für und Gegen die Stelle sprechen - schlichtweg positiv , Dangee.

vor 2 Stunden schrieb bigvic:

Ich würde mir die Befristung bezahlen lassen. Wenn der AG befristet haben will, okay. Damit steigt aber das Gehalt auf 45k für das jahr, da du ja auch dein Risiko abdecken musst und ggf. neu suchen am Ende der Laufzeit. Wenn der AG da nicht entgegenkommt, dann wäre mir persönlich das zu einseitig. Das wäre meine Verhandlungsposition.

Auch ein guter Punkt, den ich mit auf die Agenda der endgültigen Verhandlung nehme. So hätte ich zumindest rein vom Kopf her deutlich mehr Sicherheit als meine 250 Brutto mehr, die ich bekommen würde, wo da denke ich eh noch eine große Schraube zu drehen sein wird. Da ist meine Toleranz aber deutlich bei 0, um es so auszudrücken.

 

vor 1 Stunde schrieb Maniska:

Also wenn die dich wirklich so dringend haben woll(t)en, dann sollte man auch über den Passus der Befristung reden können. "Is Standard, machen wir immer so" zieht nicht wenn ich jemanden wirklich haben will.

6 Monate Probezeit sollten reichen und wenn man dann feststellt es gibt große Probleme kann man immer noch regulär kündigen (ja, das wird schwerer, aber es ist nicht unmöglich).

Danke, ebenso meine Meinung. Ich hoffe demnächst mit allen Beteiligten sprechen zu können, was die restlichen Rahmenbedingungen angehen.

Bearbeitet von varafisi
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb bigvic:

Ich würde mir die Befristung bezahlen lassen.

vor 22 Minuten schrieb varafisi:

Soll ich mit Kötte in de' Hose nach Hause fahren, wenn es mal Phasen gibt - wie es in jedem Beruf eben ist - die nicht so gut laufen? "Oh gott jetzt wird der Vertrag nicht verlängert" usw usw?

Je nach Leidensdruck sollten es nicht nur Dreimarkfuffzich pro Monat mehr sein, wenn man von Unbefristet in ein befristetes Arbeitsverhältnis wechselt.

In welchen Situationen könnte sich ein AG den Anschlussvertrag denn so alles verkneifen? Längere Krankheit, Nachwuchs und drohende Elternzeit, Auftragsdelle, ...

Wenn alle Neueinstellungen einen befristeten Vertrag bekommen würden, hätte es KEINE Ausnahme geben dürfen - auch nicht die für den Häuslekäufer.

Ja, mein Vertrag wurde "auf die Dauer von 6 Monaten zur Probe abgeschlossen", mit Kündungungsfrist "von einem Monat zum Monatsende" - aber die ganzen restlichen Aspekte haben dafür gesprochen! Die unbefristete Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses habe ich dann nach ~3 Monaten mündlich und 4,5 Monaten schriftlich zugesagt bekommen...

Von Konstrukten mit maximaler Ausschöpfung der aus dem "Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge" möglichen Zeiträume rate ich explizit ab!

Geschrieben
Am 2.2.2021 um 22:37 schrieb varafisi:

Alter Betrieb:

Handel, 250 MA, 2 IT'ler (meine Wenigkeit mit inbegriffen), Mädchen für alles, 36k, 30 Tage Urlaub, unbefristet, aber unglücklich.

Neuer Betrieb:

IT-Dienstleistung, 40 MA, Tendenz steigend, weit aus weniger Aufgaben, dafür mehr Lerninput, 39k voraussichtlich, Urlaub ungeklärt, befristet auf 1 Jahr, Firma wirkt super loyal und baut auf Teamfähigkeit auf, Aufgaben sind super, die ich bekommen würde.

Ich bin mir wirklich unsicher, ob man die Begründung "Wir möchten uns ja nur absichern, weil wir in der Vergangenheit schon einige Mitarbeiter hatten, bei denen es nach einigen Monaten herausgestellt hat, dass es nicht so passt" durchlassen sollte/könnte oder eben nicht. Vom Gefühl her wirkt es ehrlich, was sie meinten. Ich habe bei der Firma zwei ehem. Mitazubis, die dort noch tätig sind mit denen ich super auskomme. Der Ausbilder von den Beiden wollte mich bereits bei der Prüfung abwerben (darf man eigentlich gar nicht sagen 🤨).

Wie denkt ihr darüber? Ich bin aktuell eher ratlos, was das angeht. Es wird noch ein weiteres Gespräch geben, wo die restlichen Bedingungen geklärt werden

Ich persönlich würde nicht unter diesen Umständen aus einem unbefristeten Arbeitsvertrag in ein befristet Arbeitsverhältnis wechseln.

Bei einem solchen Wechsel trägst nur DU ein Risiko und das lohnt sich für 3k€+ Brutto im Jahr nicht! Unter 50k€ würde ich an deiner Stelle ein solches Risiko nicht eingehen.

Klar, es geht dir nicht rein um die Kohle sondern du fühlst dich unwohl. Aber dennoch würde ich hier nicht schnellstmöglich das nächste Angebot annehmen sondern mir was vermeintlich "sicheres" suchen.

Die Begründung vom AG halte ich für sehr schwach! Ganz ehrlich, ich merke nach 4-8 Wochen ob die Aufgaben und die Kollegen etc. mir gefallen und das gleiche merkt auch ein guter Arbeitgeber, ob die Person die Richtige ist und für die Aufgaben und das Team geeignet ist.

Glaub mir eines, ehrlich meint es mit dir keiner wenn argumentiert wird "Wir möchten uns ja nur absichern, weil wir in der Vergangenheit schon einige Mitarbeiter hatten, bei denen es nach einigen Monaten herausgestellt hat, dass es nicht so passt"

Das ist meiner Meinung nach nur Augenwischerei.

Du kannst ja gegenargumentieren, du willst dich auch nur absichern da du privat Leute kennst die einen super Job gemacht haben und dennoch nicht verlängert wurde aus diversen Gründen (finanziell schlechte Lage vom Unternehmen, temporärer Lückenbüßer etc.)

Mein Rat, verhandle einen unbefristeten Vertrag oder such dir eine andere Stelle wo dir das geboten wird.

Geschrieben
Am 2.2.2021 um 22:37 schrieb varafisi:

Ich bin mir wirklich unsicher, ob man die Begründung "Wir möchten uns ja nur absichern, weil wir in der Vergangenheit schon einige Mitarbeiter hatten, bei denen es nach einigen Monaten herausgestellt hat, dass es nicht so passt" durchlassen sollte

Nein, wenn es nicht passt, könnten sie dich auch in der Probezeit kündigen. 6 Monate sollten ja reichen zum Kennenlernen.

Mit einer Befristung hindern sie eher dich daran vorzeitig zu kündigen, würde bei mir die Alarmglocken angehen lassen.

Geschrieben
vor 38 Minuten schrieb lessbess:

Mit einer Befristung hindern sie eher dich daran vorzeitig zu kündigen, würde bei mir die Alarmglocken angehen lassen.

Muss nicht sein, man kann sich die Kündigungsfrist auch in einen befristeten Vertrag reinschreiben lassen. Was ich, sofern ich einen überhaupt annehmen würde, auch unbedingt machen würde.

Geschrieben
Am 2.2.2021 um 22:37 schrieb varafisi:

Ich bin mir wirklich unsicher, ob man die Begründung "Wir möchten uns ja nur absichern, weil wir in der Vergangenheit schon einige Mitarbeiter hatten, bei denen es nach einigen Monaten herausgestellt hat, dass es nicht so passt" durchlassen sollte/könnte oder eben nicht.

Auf die Begründung hätte ich gesagt "dafür gibt es die Probezeit". Letztendlich ist ein Befristeter Vertrag für dich sogar schlechter zum einen Können sie den Vertrag einfach nicht verlängern und zum anderen darfst du bei so einem Vertrag meist nicht regulär kündigen ohne entsprechende Klausel im Vertrag, heißt du bist 1 Jahr an sie gebunden auch wenn es dir nicht gefällt, bei der Probezeit kannst du wenigstens die Flucht ergreifen wenn nötig.

Ich würde da klar sagen entweder reguläre Probezeit und unbefristet oder ablehnen. Auf sowas würde ich mich wirklich nicht einlassen vor allem nicht mit so einer fadenscheinigen Begründung.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben
Am 3.2.2021 um 13:47 schrieb Maniska:

Also wenn die dich wirklich so dringend haben woll(t)en, dann sollte man auch über den Passus der Befristung reden können. "Is Standard, machen wir immer so" zieht nicht wenn ich jemanden wirklich haben will.

6 Monate Probezeit sollten reichen und wenn man dann feststellt es gibt große Probleme kann man immer noch regulär kündigen (ja, das wird schwerer, aber es ist nicht unmöglich).

So pauschal würde ich das nicht sagen.
Unterschätze nicht, wie eingefahren Betriebe sein können und wie schwer es sein kann, inidividuelle Sonderlocken in Verträge einzubauen.

Allgemein, wenn der TE ein gutes Gefühl hat und die "Begründung" (irgendwas müssen die beim Gespräch sagen, die Befristung anzusprechen oder auf so etwas zu antworten schmeckt denen bestimmt auch nicht, dem Bewerber gegenüber...) ehrlich klang, wenn also vom Bauchgefühl her alles stimmt, würde ich es versuchen, definitiv statt in meiner aktuellen Firma unglücklich zu buckeln. 

Und sehen wir mal aus der Seite der Firma: Wenn ALLE (bis auf ein paar wenige MA erster Klasse, Vorstände, Prokuristen o.ä.) befristete Verträge haben, scheint es einfach common sense zu sein. Da sind Firmen unterschiedlich. Im Zweifel möchte die Firma einfach abgesichert sein und sich viel Spielraum lassen, was auch okay ist. Das würde ich mir aber, wie ein Vorposter (ich glaube @bigvic) schon gesagt hat, bezahlen lassen. 

ich würde das als Formalismus sehen und da keinen großen Terz drum machen. Wenn der Vertrag nicht verlängert wird, weiß man das i.d.R. auch 2-3 Monate vorher und kann sich noch was anderes suchen.

Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb Defneqon:

Im Zweifel möchte die Firma einfach abgesichert sein und sich viel Spielraum lassen, was auch okay ist.

Was der Gesetzgeber vor ein paar Jahren unternehmerfreundlicherweise zu "okay" umdefiniert hat.

vor 12 Stunden schrieb Defneqon:

Wenn ALLE (bis auf ein paar wenige MA erster Klasse

Und hier haben wir die Ausnahme(n), welche den potentiellen neuen Mitarbeiter abwertet und bei mir zusätzliche Hände für Mittelfinger wachsen lässt.

vor 12 Stunden schrieb Defneqon:

Wenn der Vertrag nicht verlängert wird, weiß man das i.d.R. auch 2-3 Monate vorher

Nicht unbedingt.

 

vor 12 Stunden schrieb Defneqon:

kann sich noch was anderes suchen

nicht kann - muss! Und warum sollte man aus der Sicherheit "kann mir in aller Seelenruhe etwas anderes suchen" umsatteln auf das Risiko "werde mir vielleicht etwas suchen müssen" machen?

Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb allesweg:

nicht kann - muss! Und warum sollte man aus der Sicherheit "kann mir in aller Seelenruhe etwas anderes suchen" umsatteln auf das Risiko "werde mir vielleicht etwas suchen müssen" machen?

Abgesehen davon, es gibt ja nicht nur diese 2 AGs und man muss sich nicht zwangsläufig entscheiden zwischen Pest (aktueller AG bei dem man unglücklich ist) und Cholera (neuer AG der nur befristen will). Man kann auch sagen "ihr könnt mich beide mal, ich such mir den lachenden Dritten".

Wer sagt denn, dass der AG nicht im Anschlußvertrag deutlich schlechtere Konditionen vorlegt, oder nochmal 1 Jahr befristen will? Als AN bist du dann in der deutlich schlechteren Position: Vertrag ablehnen = Neuen Job suchen und Sperre vom Amt weil selbstverschuldet arbeitslos, Vertrag annehmen = mehr Arbeit bei weniger Gehalt und den Stempel "mit dem kann man es machen".

Geschrieben

Ich denke auch, dass 6 Monate Probezeit ausreichen sollte um herauszufinden, ob der Mitarbeiter / der Arbeitgeber passt.

Oft wird doch die Befristung nur gemacht um 1 Jahr Probezeit zu haben und falls die Geschäfte nicht so laufen hat man den MA schnell los. Gleichzeitig haste im 2. Halbjahr auch noch von deiner Seite aus eine längere Kündigungsfrist, falls es mit der Verlängerung nichts wird.

Ich persönlich würde die Finger davon lassen, das ganze klingt auch irgendwie stark nach "ich vertraue keinem MA". Mein letzter AG war auch so einer, und ich bin so froh, dort nicht mehr zu sein, denn das Misstrauen hört nie auf.

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb HJST1979:

eine längere Kündigungsfrist

Wenn überhaupt.

Wenn der AG bei der Befristung schon einen auf "dAs MaCheN wIr AbEr ImMeR sO" macht, dann wird der wohl auch keine Kündigungsoption in den befristeten Vertrag einbauen wollen.

Wenn ich als AG kurz vor Ende der Probezeit immer noch ein mulmiges Gefühl habe, dann muss ich eben auch die Eier in der Hose haben zu sagen "sorry, passt nicht". Wenn in meinem Betrieb keiner in der Lage ist einen MA innerhalb von 6 Monaten einzuschatzen, dann ist meine Stammbelegschaft vielleicht nicht die Beste_

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