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Schlimm, wenn man nicht studiert?


MrDestruktiv

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Hey 🙂!

Mein Name ist Dennis und ich bin neu im Forum. Ich werde mein Abitur voraussichtlich dieses Jahr ablegen. Leider plagt mich meine Mathenote etwas. Ich bin im Mathe GK und werde höchstwahrscheinlich nur 07 NP (entsprĂ€che einer 3-) erreichen. Vorzeichen- und Rechenfehler, Zeitmangel, Aufgaben nicht zu Ende gedacht (Vektor statt Punkt angegeben) sind  die ĂŒblichen VerdĂ€chtigen, die meine Leistung runterziehen. VerstĂ€ndnisprobleme habe ich kaum. Ich stehe jetzt vor der Entscheidung, ob ich Informatik studieren, oder lieber eine Ausbildung zum FIAE absolvieren soll. Da mich die Programmierung sehr interessiert, tendiere ich eher zu letzterer Möglichkeit. Ich habe allerdings Sorge, dass ich mein Abi "verschwenden" könnte. Andererseits soll Hochschulmathe viel abstrakter sein, sprich meine Erfolgschancen wĂ€ren ohnehin nicht die Besten. Ich muss nicht den Akademikerwahn unterstĂŒtzen, aber ein gesicherter Arbeitsplatz und ein gewisses Gehalt (~3k brutto) ist mir eben doch wichtig. Ich habe vor, mir Wirtschaftsinformatik ein Semester lang anzusehen. Viel Erfolg verspreche ich mir jedoch nicht. Der Versuch soll nur dem Denken alĂ  "hĂ€tte ich doch mal..." entgegenwirken. Sind meine AnsprĂŒche mit einer Ausbildung, etwas Berufserfahrung und Weiterbildungen von der IHK zu erreichen oder ist ein Studium unabdingbar? Ist / gilt man als dumm, wenn man nicht studiert?

Vielen Dank fĂŒr eure Antworten
~ GrĂŒĂŸe

Bearbeitet von MrDestruktiv
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vor 28 Minuten schrieb MrDestruktiv:

Weiterbildungen von der IHK

Vergiss die, die bringen dir in der Praxis keinen besonderen Mehrwert.

vor 29 Minuten schrieb MrDestruktiv:

Ist / gilt man als dumm, wenn man nicht studiert?

In irgendwelchen elitĂ€ren Kreisen ist das sicher so, aber eigentlich interessiert sich nach ein paar Jahren ohnehin niemand mehr fĂŒr irgendeine Form von IHK- oder Bachelorzeugnis. Dann zĂ€hlt die Berufserfahrung, was du kannst, was du gemacht hast und so weiter.

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Du solltest versuchen dein Leben nicht danach auszurichten was andere denken. Es ist schwer in deinem Alter schon zu wissen was man will, daher sagt sich das leicht. Aber du solltest derart wichtige Lebensentscheidungen nicht treffen nur weil du glaubst Jemand könnte dich fĂŒr dumm halten wenn du nicht studierst.

Meine Mathe GK Note im Abi war auch mies, sogar noch schlechter als deine 3-. Am VerstÀndnis hat es nie gelegen. Ich war einfach stinkfaul. Vor dem Abitur ist mir alles zugeflogen und das hat sich dann in den Abschlussklausuren gerÀcht, da ich nie gelernt hatte zu lernen. 

Nach dem Abitur habe ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker fĂŒr Systemintegration gemacht. Zum einen wollte ich endlich raus in die Arbeitswelt und zum anderen habe ich mir ein Studium einfach nicht zugetraut. WĂ€hrend der Ausbildung habe ich gemerkt, dass mir das vermittelte Wissen in der Berufsschule nicht reicht. Ich wollte tiefer einsteigen in die Materie. Also habe ich nach der Ausbildung ein Studium der Informatik dran gehangen und meinen Bachelor of Science in Computer Science gemacht. Ich war mir nicht sicher ob ich die Mathemodule packen wĂŒrde, aber ich wollte es unbedingt versuchen. Letztendlich fehlten mir vor allem Grundlagen, die ich aus Faulheit nie gelernt habe. Der Stoff im Studium ist viel abstrakter als alles was man in der Schule macht. Was mir deshalb zugute kam war, dass logisches und abstraktes Denken immer meine StĂ€rken gewesen sind. Dadurch konnte ich den Stoff verstehen und mir die LĂŒcken nach und nach aneignen. 

Ich will damit nicht sagen, dass du ein Studium auf jeden Fall schaffst. Das war ein hartes StĂŒck Arbeit fĂŒr mich. Aber eine schlechte Mathenote im Abitur muss noch lange nicht bedeuten, dass du ein Informatikstudium auf gar keinen Fall schaffst. Vielleicht besorgst du dir mal einige Unterlagen aus dem Grundstudium und schaust mal ob das etwas fĂŒr dich sein könnte.

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vor 42 Minuten schrieb MrDestruktiv:

Vorzeichen- und Rechenfehler, Zeitmangel, Aufgaben nicht zu Ende gedacht (Vektor statt Punkt angegeben) sind  die ĂŒblichen VerdĂ€chtigen, die meine Leistung runterziehen. VerstĂ€ndnisprobleme habe ich kaum.

Dir fehlen zwei Dinge:

  • Konzentration, damit du die Leichtsinnsfehler nicht machst
  • Übung, damit du mit der Zeit hin kommst
vor 42 Minuten schrieb MrDestruktiv:

Andererseits soll Hochschulmathe viel abstrakter sein, sprich meine Erfolgschancen wÀren ohnehin nicht die Besten

An der Intelligenz wird es nicht scheitern. Meine Mathe-Noten waren schlechter als deine und ich habs im Studium auch irgendwie geschafft, aber man muss sich halt hinsetzen und ĂŒben. Die Erfolgschancen erhöhst dadurch (und nur dadurch). Wenn du das nicht machen möchtest, dann solltest du nicht studieren. Ganz einfach. Meine Kommilitonen die zu oft durch eine PrĂŒfung durchgefallen sind oder wegen Mathe nicht bestanden haben, waren zum Großteil halt auch einfach zu faul (oder der Studiengang war nicht der Richtige, so dass keine Motivation besteht

vor 47 Minuten schrieb MrDestruktiv:

Viel Erfolg verspreche ich mir jedoch nicht.

Also wenn du so schon reingehst... Dann wirst du deine Erwartungen an dich selbst auch irgendwie erfĂŒllen, nicht bestehen und sagen können: "so, jetzt hab ich genĂŒgend GrĂŒnde fĂŒr eine Ausbildung". FĂŒr mich ist das der falsche Weg. Motivier dich lieber und hab bock drauf und studier was dir Spaß macht. Dann klappt es auch. Oder halt auch nicht. Ist auch nicht schlimm, wenn man nicht studiert... 

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vor einer Stunde schrieb MrDestruktiv:

gilt man als dumm, wenn man nicht studiert?

Oha ... dann dĂŒrfen MEINE Angestellten in MEINER Firma nicht wissen dass ich DUMM bin :D

Nö- Du hast bessere Karten fĂŒr bestimmte Dinge ... aber weder ne Garantie auf mehr Kohle noch auf mehr GlĂŒck im Leben ;)

Jobs fĂŒr Batschla sind auf eher planerischer Ebene, FiSi & Co wissen wo der Stecker warm wird ;) Beides wird gebraucht und geschĂ€tzt. Und beide können jeweils die weniger ausgeprĂ€gten Kompetenzen lernen.

vor einer Stunde schrieb MrDestruktiv:

ein gesicherter Arbeitsplatz und ein gewisses Gehalt (~3k brutto) ist mir eben doch wichtig.

Den gesicherten Arbeitsplatz findest Du heutzutage nur noch als Insolvenzverwalter oder in der Politik ;)

Dieses Gehalt findest Du auch ohne Studium in der IT

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vor 58 Minuten schrieb MrDestruktiv:

Ist / gilt man als dumm, wenn man nicht studiert?

Ich habe heute 30 Min. (vergeblich) versucht, einem Dr. rer. nat. Mathematik zu erklÀren, dass ein Client mit falsch eingetragenen Netzwerkeinstellungen nicht in ein anderes Netz kommunizieren kann. BinÀr sollte der können :D

Um einen der erfolgreichsten (fiktiven) Charaktere der Filmgeschichte zu zitieren: "Dumm ist der, der Dummes tut."

vor einer Stunde schrieb MrDestruktiv:

Ich habe allerdings Sorge, dass ich mein Abi "verschwenden" könnte. Andererseits soll Hochschulmathe viel abstrakter sein, sprich meine Erfolgschancen wÀren ohnehin nicht die Besten.

Den Gedanken mit Abi nicht verschwenden wollen hatte ich auch. Was soll ich sagen, 4 Semester studiert, kein Abschluss, und dann die Ausbildung zum FiSi gemacht.

vor einer Stunde schrieb MrDestruktiv:

ein gesicherter Arbeitsplatz und ein gewisses Gehalt (~3k brutto) ist mir eben doch wichtig. Ich habe vor, mir Wirtschaftsinformatik ein Semester lang anzusehen. Viel Erfolg verspreche ich mir jedoch nicht. Der Versuch soll nur dem Denken alà "hÀtte ich doch mal..." entgegenwirken.

Also 3k brutto im Monat sind 36k im Jahr, das ist auch mit Ausbildung locker drin. Wenn wirklich keine andere Motivation fĂŒr das Studium da außer zu sehen dass es dir nicht liegt, dann lass es, bzw versuche noch fĂŒr dieses Jahr einen guten Ausbildungsplatz oder einen Platz fĂŒr ein BA Studium zu ergattern. Letzteres bietet nach auch den Bachelor. Die Chancen auf gute PlĂ€tze fĂŒr dieses Jahr sind nich mehr allzu hoch, daher kannst du dich dann auch zum WS in Info einschreiben.

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Hey, 

Ich hatte genau die selben Gedanken, habe daher studiert und sofort nach 1 Semester gemerkt, dass ich lieber das machen sollte, was ICH möchte und noch das, was man von mir erwartet, nur weil man Abitur hat, heißt es nicht, dass man unbedingt studieren muss. Solange man eine ordentliche Lehre macht, sehe ich da kein Problem. Klar, ein Abiturient wĂ€re fĂŒr Ausbildungen zb Maler etc wahrscheinlich ĂŒberqualifiziert. Aber der Fachinformatiker ist aufjedenfall anspruchsvoller, nicht umsonst sind (ich glaube) dir HĂ€lfte der Absolventen Abiturienten. In meiner Berufsschulklasse machen die Abiturienten sogar ca 1/3 aus. Und noch 2-3 Leute, die bereits ein fachfremdes Studium haben und nun die Ausbildung machen. 

Ich komme aus einer typischen Arbeiterfamilie mit Migrationshintergrund. Bin der erste, der das Abitur gemacht hat in meiner Familie und somit herrschte natĂŒrlich eine klare Erwartung aller Familienmitglieder. Der eine wollte, dass ich Ingenieur werde, der andere wiederum Arzt, und ganz andere erwarteten dass ich Lehrer werde. Ich sah dadurch keinen anderen Weg, als das Studium einzuschlagen. Aber das hat sich als Reinfall herausgestellt, ich habe nicht auf meine GefĂŒhle und BedĂŒrfnisse gehört sondern auf die Erwartungen meiner Familie. Und das war der Fehler, so wĂ€re das Studium sowieso von Anfang an gescheitert gewesen. Ich habe mich nach 2 Monaten nach Anfang des Studiums hingesetzt und habe mich um AusbildungsplĂ€tze beworben. Sehr stressige Zeit, viele Bewerbungen wurden nicht beachtet, ich war gerade erst vor 2 Monaten weit weggezogen fĂŒr das Studium und musste nun wieder in die Heimatstadt umziehen etc.. Ich war emotional am Ende. Aber rĂŒckblickend kann ich sagen, dass es sich gelohnt hat. Ich bin glĂŒcklicher als im Studium (auch wenn ich ĂŒber gewisse Aspekte meiner Ausbildung nicht zufrieden bin, das liegt aber an meinem Betrieb), und kann bald schon anfangen, mein eigenes richtiges Geld zu verdienen. 

Was ich sagen möchte: NEIN, eine Ausbildung zum Fachinformatiker ist keine Verschwendung deines Abitur. NEIN, man braucht nicht zwingend ein Studium, um gut zu verdienen (wobei "gut" subjektiv ist). JA, bei manchem Firmen (meist Konzerne) braucht man zwingend ein Studium fĂŒr leitende Positionen etc. Aber selbst das ist kein Muss, bei mir im Betrieb z.B. Gibt es einige ehemalige Azubis die sich hochgearbeitet haben und mittlerweile Manager/Team Leads etc sind. Und was du beachten solltest: sollte dir die Ausbildung am Ende trotzdem nicht reichen (was eigentlich nicht vorkommen sollte, falls du einfach nur Software entwickeln und programmieren möchtest), kannst du ein Berufsbegleitendes Informatikstudium machen. Viele Arbeitgeber unterstĂŒtzen die Angestellten dabei,  ĂŒbernehmen die Kosten dafĂŒr usw.

 

 

Ich wĂŒnsche dir viel GlĂŒck bei deiner Entscheidungsfindung :)

 

 

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vor 11 Stunden schrieb MrDestruktiv:

Ich habe allerdings Sorge, dass ich mein Abi "verschwenden" könnte.

Es gibt Firmen, welche bei ihren Azubis Abi fordern. Wenn du dort deine Ausbildung machen wĂŒrdest, wĂ€re das Abitur nicht formal verschwendet.

vor 11 Stunden schrieb MrDestruktiv:

Viel Erfolg verspreche ich mir jedoch nicht. Der Versuch soll nur dem Denken alà "hÀtte ich doch mal..." entgegenwirken.

Warum hast du damals nach der 10. Klasse weiter gemacht? "HÀttest du doch damals den Weg in die Ausbildung gewÀhlt, hÀttest du dir die zusÀtzlichen Schuljahre gespart."
Alternativ: "HĂ€tte ich mir den Floh mit der IT nicht in den Kopf gesetzt sondern mich weiter auf meine Supermodel-Karriere konzentriert."

vor 10 Stunden schrieb MrDestruktiv:

Eines von beiden wird schon das Richtige sein

Es gibt nicht nur diese beiden Möglichkeiten. Ich werfe einfach mal noch das duale Studium in den Raum.

 

Egal worauf du dich bewirbst: fange bald mit den Bewerbungen an. Es gibt Firmen, welche ihre Azubis (und/oder duale Studenten) im Winter bereits schriftlich zugesagt haben. Ja, und es gibt Leute, welche mit Bewerbung im Juli noch eine Ausbildung zum 1. August bekommen haben...

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vor 14 Stunden schrieb MrDestruktiv:

Vorzeichen- und Rechenfehler, Zeitmangel, Aufgaben nicht zu Ende gedacht (Vektor statt Punkt angegeben) sind  die ĂŒblichen VerdĂ€chtigen, die meine Leistung runterziehen.

Daran musst du arbeiten. Das bricht dir nicht nur in einem Studium das Genick sondern eventuell auch spÀter im Job.

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