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Geschrieben

Hallöchen,

ich komme mal mit der anderen Seite zu euch. Ich hab 2016 meine Ausbildung als AE abgeschlossen, und bin jetzt in einer Position in der mir ein FISI-Azubi zugeteilt wurde zur Unterstützung. Ich bin Mädchen für alles, da ich eine One-Man-Show in meinem Projekt bin. Von daher mache ich Programmierung, DevOps, Linux-Serveradministration, Linux-Clientadministration usw. 

Da der Azubi meine Vermutung, das er eher als billige Arbeitskraft und nicht als Azubi bisher behandelt worden ist, bestätigt hatte, möchte ich mich ihm jetzt annehmen und ihn ausbilden. Das Manko, ich hab selbst nur sehr wenig aufgepasst in der BS und muss zugeben das ich nicht wirklich viel über die FISI Ausbildung weiß. Ich weiß noch ziemlich viel über meine Ausbildung, aber das ist halt eine andere Fachrichtung. 

Könnt ihr mir sagen, worauf ich Wert legen sollte um ihm eine möglichst gute Ausbildung mitzugeben?

Geschrieben (bearbeitet)

Du solltest ihm eher nahelegen, das Gespräch mit dem Ausbilder oder der IHK zu suchen. Oder im schlimmsten Fall - den Betrieb zu wechseln.

Bearbeitet von Polar
Geschrieben

ich würde mir den Ausbildungsrahmenplan vom Unternehmen nehmen und schauen was ich dem Azubi mitgeben kann

Welche Themen hat er schon beigebracht bekommen?

Welche Themen kannst du wirklich beibringen?

Und brauchst du noch Voraussetzungen für deine Themen.

 

Es gibt so viel zu tun bei der Ausbildung, lass dich am besten zum Ausbilder ausbilder, das hat mir ne Menge gebracht

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb HongBao:

möchte ich mich ihm jetzt annehmen und ihn ausbilden

Ein Ausbilder bildet einen Auszubildenden aus und nicht einfach der, der gerade da ist.

Zitat

Wenn Sie ausbilden möchten, dann muss Ihr Betrieb dafür geeignet sein. Die Person, die für die Durchführung der Ausbildung verantwortlich ist, benötigt neben der persönlichen auch die fachliche Eignung. Das können Sie selbst sein oder geeignete Ausbilderinnen oder Ausbilder. Die Eignung des Betriebs wird von der zuständigen Stelle (Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer, Landwirtschaftskammer, Kammern der freien Berufe) festgestellt.

Quelle: Ihre Pflichten als Ausbildungsbetrieb - Wer beurteilt, ob ein Betrieb ausbilden darf, via arbeitsagentur.de

Daher die Frage: Wer ist bei euch der qualifizierte Ausbilder? Gibt es da jemanden?

Falls ja, verweise den Azubi bitte an denjenigen, denn er ist dafür da.

Falls nein, bitte in den oberen Etagen nachfragen, weshalb der Betrieb dann einen Azubi anheuert und im Zweifelsfall den Schritt zur zuständigen Stelle wagen.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Visar:

Ein Ausbilder bildet einen Auszubildenden aus und nicht einfach der, der gerade da ist.

 

Es gibt auch Ausbildungsbeauftragte.

Geschrieben

Wenn sich jemand, offenbar von sich aus, dazu entschließt einen Azubi unter die eigenen Fittiche zu nehmen, obwohl er eigentlich einfach nur angestellt ist.. klingt das für mich aber nicht nach einem Ausbildungsbeauftragten. Mehr nach: "Irgendjemand muss sich doch mal mit der armen Sau beschäftigen, die uns hier als Azubi hingesetzt wurde und seither nichts lernt."

Der Wink mit dem Zaunpfahl zum Ausbildungsbeauftragten sollte aber in jedem Fall vom Ausbilder kommen.

Zitat

§ 28 Abs. 3 BBiG

Unter der Verantwortung des Ausbilders oder der Ausbilderin kann bei der Berufsausbildung mitwirken, wer selbst nicht Ausbilder oder Ausbilderin ist, aber abweichend von den besonderen Voraussetzungen des § 30 die für die Vermittlung von Ausbildungsinhalten erforderlichen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und persönlich geeignet ist.

Das ist keine Bürde, die sich jemand selbst auferlegen darf, kann oder sollte.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden schrieb Visar:

Ein Ausbilder bildet einen Auszubildenden aus und nicht einfach der, der gerade da ist.

Daher die Frage: Wer ist bei euch der qualifizierte Ausbilder? Gibt es da jemanden?

Falls ja, verweise den Azubi bitte an denjenigen, denn er ist dafür da.

Sehr häufig hat irgendeine Person in der Personalabteilung einen AEVO-Schein und der Betrieb ordnet den Azubis irgendwelchen Mitarbeitern zu, die zwar Fachwissen besitzen, aber nicht alle Themen der Ausbildung abdecken können, oder wissen wie man am besten Wissen vermittelt bzw. Menschen erreicht. Da kann man jetzt sagen was man will, aber das ist leider immer noch die weit verbreitete Situation und auch legal.

Bearbeitet von pyraqt
Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb pyraqt:

Sehr häufig hat irgendeine Person in der Personalabteilung einen AEVO-Schein und der Betrieb ordnet den Azubis irgendwelchen Mitarbeitern zu, die zwar Fachwissen besitzen, aber nicht alle Themen der Ausbildung abdecken können, oder wissen wie man am besten Wissen vermittelt bzw. Menschen erreicht. Da kann man jetzt sagen was man will, aber das ist leider immer noch die weit verbreitete Situation und auch legal.

Nein, eben nicht. Der Ausbilder muss auch fachlich geeignet sein. Der Hausmeister, der einen Ausbilderschein hat, darf somit keine Fachinformatiker ausbilden.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 10 Stunden schrieb charmanta:

Bist Du selbst der ausgewiesene Ausbilder des Betriebs oder möchtest das werden ?

Nein, ich habe lediglich ein Interesse an einer guten Ausbildung, weil ich selbst keine gute hatte. Ich hatte mir vorgenommen den Ausbilderschein zu machen, hatte aber noch nicht die Möglichkeit dazu.

vor 6 Stunden schrieb Rasimur:

Welche Themen hat er schon beigebracht bekommen?

Das habe ich ihm heute als Hausaufgabe gegeben, weil er selbst nicht Mal wusste was er laut Plan ausgebildet bekommen sollte

vor 6 Stunden schrieb Rasimur:

Welche Themen kannst du wirklich beibringen?

Deswegen Frage ich auch euch. Mein Background bringt einiges an DevOps und Projektmanagement neben der Programmierung mit. Dadurch dass ich ein Standalone System auf Raspberries administrieren, kommt auch einiges an Linux mit. Als interner Datenschutzbeauftragter und ehemaliger AA Mitarbeiter bringe ich auch einiges an weiteren Wissen mit. Bei Netzwerken zieh ich aber sofort die Arschkarte, und mach da auch keinen Hehl draus. 

vor 2 Stunden schrieb Whiz-zarD:

Nein, eben nicht. Der Ausbilder muss auch fachlich geeignet sein. Der Hausmeister, der einen Ausbilderschein hat, darf somit keine Fachinformatiker ausbilden.

Fachlich geeignet würde ich mich schon sehen, zumindest für Teile der Ausbildung.

vor 6 Stunden schrieb Visar:

Daher die Frage: Wer ist bei euch der qualifizierte Ausbilder? Gibt es da jemanden?

Fachliche und qualifizierte Ausbilder sind unsere beiden Geschäftsführer. Haben aber m.E. nicht annähernd die Zeit jemanden gut auszubilden. Es mag insgesamt vielleicht reichen, aber eine gute Ausbildung ist anders. Wir hätten noch einen qualifizierten Kollegen, aber den interessiert es nicht.

vor 5 Stunden schrieb Visar:

 "Irgendjemand muss sich doch mal mit der armen Sau beschäftigen, die uns hier als Azubi hingesetzt wurde und seither nichts lernt."

Jaaa, wie oben bereits erwähnt, ich ging diesen Weg selbst und bei mir hat es niemanden interessiert, daher kommt sicherlich mein Anliegen. Selbst unsere IHK blieb untätig, obwohl wir damals 9 Azubis waren die ihren Tag selbst bestimmten, und dementsprechend auch nur mittelmäßig abgeschlossen haben. Da bei der IHK auch heute noch die gleichen 2 Personen zuständig sind wie bei mir damals, denke ich dass auch der Weg zur IHK nichts bringt.

Bearbeitet von HongBao
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Rasimur:

Ich finde es auf jeden Fall sehr gut, dass du das machen willst!!!

Danke! Ich weiß, dass viele hier das anders sehen, aber ich finde das auch sehr gut. Der Weg über Betriebswechsel und die IHK ist meist mit viel Aufwand und Zeit verbunden und oftmals kommt (meiner Erfahrung) nach auch nicht viel bei rum. Mal ganz abgesehen davon, dass viele Azubis gar nicht wechseln wollen. ("So schlimm ist es ja doch nicht").

Auf der anderen Seite gibt es viele wirklich gute Leute die mehr als geeignet sind, fachlich echt viel drauf haben und super erklären können obwohl sie keinen Ausbildungsschein besitzen (Grüße an meinen ehemaligen Ausbilder^^). Ich kenne echt viele Azubis die eine, entschuldigung, richtig beschissene Ausbildung genossen haben. Wenn man diese dann auf die Möglichkeit angesprochen kam wurden meist erstmal Ausflüchte gesucht. Und hier muss halt der Azubi auch mitmachen.

Insofern finde ich das auch echt super was du machst! Selbst wenn der Azubi sich entscheiden sollte über die IHK zu gehen (was ich keineswegs falsch, nur unwahrscheinlich finde) dauert das ja auch ein wenig. Solange wird er sich freuen, wenn er von dir was beigebracht bekommt. Ich kenne echt viele Leute die hätten sich über jemanden wie dich riesig gefreut.

Es ist natürlich ein wenig unglücklich, dass du mehr in der Programmierecke unterwegs bist und er eine Ausbildung zum FISI machst, aber ihr habt ja zumindest ein paar Berührungspunkte. Linux-Administration halte ich für nicht verkehrt und DevOps schadet sicher auch nicht. Ein paar Wochen Programmierung können auch FISIs nicht schaden :)
Bzgl. Netzwerke (was ja doch einen großen Teil der FISI Ausbildung ausmacht) kannst du dir das Wissen selber anlesen (die Frage ist ob du so motiviert bist?) oder versuchen einen Kollegen dazu zu bringen dem Azubi was zu zeigen. Alternativ nichts machen und das dem Azubi und der Berufsschule überlassen.
Selbst wenn du ihm zum Thema Netzwerke nichts beibringst, dann bin ich mir sicher das er immer noch besser da steht als vorher.

Insofern kann ich das gar nicht oft genug sagen, aber ich finde das echt top was du vorhast!!!

Geschrieben

Nur mal ne Info aus meiner Ausbildungszeit: Wir hatten jemanden in der Klasse der FISIs und der durfte auf Baustellen grundsätzlich Kabel verlegen und Wände danach verputzen und so weiter. Ausbildungsinhalte wurden ihm nicht wirklich vermittelt.

Er war auch ein schwieriger Charakter aber trotzdem wurde das als extreme Frechheit in der Klasse und vom Lehrer empfunden.

Dann wurde die IHK eingeschaltet und ich glaube das hat min. 1,5 Jahre gedauert bis das geklappt hat. Ein Wechsel hat er auch versucht aber nichts gefunden. Und ehrlich gesagt würde ich auch niemanden aufnehmen als Azubi der bereits 2 Jahre gebuckelt hat und dem nichts beigebracht wurde. 

Ich will jetzt auch nicht alles dem Arbeitgeber in die Schuhe schieben, weil auch die Azubis sind aus meiner Sicht teilweise für ihr Glück verantwortlich. Aber daran siehst du mal wie schwierig es ist zu wechseln oder wie langsam die IHK bei sowas reagiert. Denn die müssen das ja dem Unternehmen auch erstmal beweisen und das ist schwierig.

 

Ich denke die Ausbildung die es bei euch gibt ist schonmal viel mehr wert als das was bei uns damals geschehen ist und er kann froh sein, dass du auch noch da bist

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