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Geschrieben

Hallo Ihr lieben,

 

ich mache derzeit eine FiSi Ausbildung und an manchen Tagen habe ich das Gefühl alles ist easy und an manchen Tagen bin ich völlig überfordert.

Kennst Ihr das?

Wie seid Ihr gut geworden im IT Bereich bzw. wie habt Ihr Euch das Wissen angeeignet?

 

Geschrieben

Auch wenn es etwas Offtopic ist:

Auch im Bezug auf deine anderen Threads, du scheinst ein Problem mit deiner Ausbildung zu haben. 

Du bist im ersten Ausbildung, möchtest aus deinem Betrieb weg, oder zumindest verkürzen. Jetzt noch so ein Thema.

Was du beschreibst ist ganz normal, denn du bist Azubi. Alle wissen das, von dir erwartet keiner, dass du alles kannst, sonst würdest du keine Ausbildung machen. Bei dem was du hier im Forum geschrieben hast, habe ich das Gefühl deine Erwartung und die Realität kommen nicht so gut miteinander aus. Ich kann es nachvollziehen bei mir war am Anfang auch einiges an Frust da. Die ersten zwei Jahre habe ich eigentlich nur Support gemacht und richtig strukturiert war die Ausbildung auch nicht. Ich hatte am Ende von administrativen Sachen kaum Ahnung. Die Rahmenbedingen bei der Ausbildung sind recht klar abgesteckt. Wie man zum Ziel kommt ist den Betrieben selbst überlassen. Es gibt Betriebe, wo du die ganze Zeit an die Hand genommen wirst, wo sich keiner um dich kümmert, wo du gefördert und gefordert wirst, wo du nur eine billige Arbeitskraft bist, und so weiter und so fort.

Sind alle diese Sachen ok? Nein.

Als Beispiel, wenn du nur Drucker warten sollst und sonst keine Aufgaben hast, solltest du dagegen vorgehen, denn es geht schließlich um dich.

Wenn zum Beispiel im ersten Jahr der Ausbildung, deine Aufgabe ist eine größere Anzahl von PCs auszutauschen (~100), klingt es erstmal nach einer blöden Aufgabe. Es ist aber vertretbar. Es ist nicht mit 100 mal ein Image auf einen PC ziehen getan. Gibt es eventuell noch Sondersoftware? Wie sieht es mit den Lizenzen aus? Gibt es noch externe Hardware? Haben die Benutzer ihre Daten gesichert? Funktioniert nachher noch alles, so wie vorher? Dann ist da noch der soziale Aspekt, die Interaktion mit anderen Menschen kannst du in der Theorie nicht lernen. Du musst dich dann auf den Kollegen einstellen und versuchen das beste daraus zumachen. Es hilft dir später weiter, egal in welcher Position, ob Consultant oder Inhouseler, du hast ein Gefühl wie du mit deinem Gegenüber reden kannst.

Bei der Ausbildung geht auch darum als Person zu wachsen. Es gibt nicht immer jemand den du bei Problemen fragen kannst. Um zu deinem Ausgangsproblem zurück zukommen. Gehe es doch mal so durch: Was überfordert dich? Warum überfordert es dich? Fehlen dir Informationen? Wenn ja,  wie bekommst diese Informationen?

     

Geschrieben

Je nachdem, was später dein Aufgabenbereich werden soll und in welcher Unternehmensgröße du dann unterwegs bist, wird dir das immer wieder begegnen. Die zuvor genannten Faktoren spielen dann dafür eine Rolle, in welcher Häufigkeit und Intensität dir das passieren wird. Das Berufsfeld ist einfach zu vielfältig, um "alles" zu können. Macht aber für mich auch ein Stück weit den Reiz aus. Man muss aber auch der Typ dafür sein. Es gibt auch Leute, die haben seit 20 Jahren etwa den gleichen Arbeitsalltag und Aufgabenbereich und sind damit glücklich. Für mich ein grauenhafter Gedanke. 

Geschrieben

In aller Kürze und rein individuell:

- Theorie / lernen / vorbereiten
- (Versuch der) Anwendung
- Bestenfalls: Irgendwas vergessen / nicht vollständig durchgeführt
- Schlimmstenfalls: Voll auf die Fresse fliegen (von "funktioniert nicht, und ich weiß nicht, warum" bis hin zu "huch kaputt")
- Leute fragen und nerven (wichtig!)
- mehr / besser verstehen
- neu machen
- irgendwann klappt's :)
- von vorne

Für mich war (und ist) es völlig normal, dass es gute und schlechte Tage gibt. Ich versuche, die schlechten zumindest als lehrreich mitzunehmen ("den Fehler mache ich sicherlich kein zweites Mal"), und die guten zu genießen.

Tatsächlich verschiebt sich natürlich auch die Empfindung dessen, was man selbst als Routine empfindet:
Was ich teilweise heute im Schlaf beherrsche und in 10 Minuten durchziehen kann, dafür habe ich vor.. was weiß ich, 2 Jahren, noch 4h gebraucht. Und schön war es danach trotzdem nicht ;)
Aber es war damals halt einfach noch neu für mich, und ich hatte keine Ahnung von den ganzen "Nebenkriegsschauplätzen", die damit einhergehen. Das kommt mit der Zeit und Erfahrung.

Nichtsdestotrotz begegnen mir immer wieder völlig neue Dinge, und ich muss immer wieder mal quasi bei Null anfangen (naja, zumindest teilweise). Ich habe hier zwei Faktoren für mich herausgefiltert, die mir sehr wichtig erscheinen:
- Keine Angst vor Fehlern
- Keine Angst vor Fragen
Das ist im Zweifelsfall sicher auch abhängig von der jew. Unternehmenskultur und den entspr. Leuten vor Ort, aber so sollte es idealerweise sein.


Sei und bleib neugierig, lernwillig und engagiert, dann sollte sehr Vieles machbar sein. Und wenn du dein Schiff auch mal durch einen Sturm steuern musst: Irgendwo dahinter scheint auch wieder die Sonne.

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