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Empfohlene BeitrÀge

Geschrieben

Hallo liebe Forenmitglieder und anonyme Leser,

Nach meinem ITA startete ich die Ausbildung zum FISI (seit 2020 mit der neuen Ausbildungsverordnung) in einem MittelstĂ€ndigen IT Systemhaus. Ich selbst bin im Rechenzentrum tĂ€tig. Mir macht die betriebliche TĂ€tigkeit nur mĂ€ĂŸig und die schule sehr viel Spaß.

Ich merke, wie ich mich die Anwendungsentwicklung beruflich mehr reizt und ich mich dort in Zukunft auch sehe. Programmiertechnisch beherrschte ich bereits vor Ausbildungsbeginn in Java grundlegende und fortgeschrittene Konzepte (polymorphie, vererbung, datenstrukturen, rest api's...), weßhalb es mir auch nicht wirklich schwer fĂ€llt mich in andere Programmiersprachen einzuarbeiten wie z.B. aktuell PHP und Javascript, da sich die Syntax zwar Ă€ndert aber die Konzepte stets die gleichen bleiben. 

Wieso habe ich mich dann fĂŒr den FISI entschieden? 

Ich war davon ĂŒberzeugt, FĂ€higkeiten in Sachen Administration + Entwicklung kombinieren zu können um der "allwissende" Fachinformatiker zu werden, der von beiden Welten eine Ahnung hat. Die TĂ€tigkeiten eines DevOps passten gedanklich zu dem, was ich tatsĂ€chlich machen wollte. Ich sah den DevOps als perfekten Allrounder.

Nun muss ich feststellen, dass jegliches Skripten oder Coden im Rechenzentrum selbst nicht wirklich gerne gesehen wird (und indirekt untersagt wird), da es niemanden gibt, der es kann oder es in irgendeiner Art einschĂ€tzen und beurteilen könnte. Ich bemerkte mit der Zeit auch, dass alle unsere Systeme so eingestellt waren, dass eine Administration alleine mit der Maus möglich ist, ohne eine einzige Zeile Code schreiben zu mĂŒssen. Wenn sich irgendwo Fehler in den Systemen ergeben kauft man sich ganz bequem UnterstĂŒtzung von draußen ein.

Zudem ist mein tÀgliches Brot zu 70% first level support und 30% Verwaltungsaufgaben.

Nach einem Jahr Ausbildung empfinde ich nicht wirklich technisch tiefgrĂŒndiges Wissen erlangt zu haben, bis auf die Basics (was an sich nicht verkehrt ist).

Ich habe ein gutes VerhĂ€ltnis mit den MitschĂŒlern aus meiner Berufsschulklasse und vergleiche unsere TĂ€tigkeiten immer wieder. Ich muss feststellen, dass einige relativ viel Skripten und Coden und typische DevOps TĂ€tigkeiten bewĂ€ltigen mĂŒssen, was meiner Meinung nach ein FISI auch lernen und können sollte.

Ich habe mit meinem technischen Ausbilder (nicht der eingetragene IHK Ausbilder) gesprochen, ob es denn nicht möglich sei in anderen Bereichen des Unternehmens eingesetzt zu werden und Einblicke zu bekommen, da wir als ein IT-Systemhaus sehr viele interessante Bereiche besitzen, worauf ich nur ein "so ein Konzept haben wir nicht" als Antwort bekam. Wenn ich mir die aktuellen TÀtigkeiten der 3 Azubis aus dem dritten Lehrjahr anschaue, merke ich, dass sich mein tÀgliches Arbeiten nicht Àndern wird.

Ich habe vor, in den kommenden Tagen, mit meinem IHK-Ausbilder diese Situation  zu besprechen. Insgeheim erhoffe ich mir, permanent in einen anderen Bereich eingesetzt zu werden oder doch eventuell einen neuen Vertrag als FIAE zu bekommen (was ich jedoch nicht glaube, da bei uns nur Integratoren ausgebildet werden).

Wie schÀtzt ihr meine Situation ein? Ist das einfach nur Heulen auf hohem Niveau? Dramatisiere ich das alles zu sehr, nur nach einem Jahr Ausbildung? Gab/Gibt es jemanden der in einer Àhnlichen Situation war wie ich und was habt ihr getan?

Was wĂŒrdet ihr mir vorschlagen zu tun? 

 

Geschrieben

Hm - hier scheinen ein paar Sachen aus dem Einklang geraten zu sein. Zum einen die Vorstellung ĂŒber den Beruf (praktischer Teil) und zum anderen sagen wir mal "Die Vision". Vielleicht wĂ€re es ratsam diese beiden Bereich erst einmal in Einklang zu bringen. Im praktischen Bereich kann man dies erreichen, in dem man in unterschiedlichen Unternehmen in unterschiedliche Bereich mal rein schnuppert. Wenn das Dein derzeitiges Unternehmen nicht anbietet, kann dies auch bedeuten, sich von diesem Unternehmen zu verabschieden (was man sicher immer sehr gut ĂŒberlegen sollte).

Auch in anderen Betrieben kann es sein, dass die Vorstellung von dem Beruf und die praktische Seite zwei unterschiedliche paar Schuhe sind. Und Schuhe muss man bekanntermaßen selbst anziehen und darin laufen. Niemand kann Dir sagen, in welchen Schuhen Du gut laufen kannst - dass musst Du selbst rausfinden.

Sofern Du Dich aber fĂŒr eine konkrete Sache entschieden hast, kann man vielleicht Tipps geben. Aber die grobe Entscheidung fĂŒr die Richtung mĂŒsste schon gefallen sein.

Es nĂŒtzt leider nichts, wenn man eine Vorstellung hat, zu der man aber leider kein passende Jobangebot finden kann. Diesen Punkt sollte man dann auch auf eine Schiene bringen.

Geschrieben

Ganz wichtig: Berichtsheft schreiben und gegenzeichnen lassen.

Was steht denn im betrieblichen Ausbildungsplan? Welche Themen, Aufgaben usw. kommen denn wann? Und wurden die bisherigen Themen auch entsprechend vermittelt?

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb allesweg:

Was steht denn im betrieblichen Ausbildungsplan? Welche Themen, Aufgaben usw. kommen denn wann? Und wurden die bisherigen Themen auch entsprechend vermittelt?

Genau das, du solltest mit deinem Ausbildungsvertrag auch eine "sachliche und zeitliche Gliederung" der Ausbildung bekommen haben, deckt sich diese mit dem Ausbildungsrahmenplan ( btw. welchen FiSi Zweig machst du denn nach der neuen Ordnung?) der IHK und mit dem bisher vermitteltem Wissen? Das solltest du auf jeden Fall abklopfen bevor du bei der IHK auf der Matte stehst.

  • 1 Monat spĂ€ter...
Geschrieben

Ich entschuldige mich fĂŒr meine sehr verspĂ€tete Antwort an euch.

Eure Tipps haben mir weitergeholfen.

Ich habe mit meinen Vorgesetzten gesprochen. Wir haben uns meine Berichtshefte angeschaut und uns mit dem betrieblichen Ausbildungsplan nÀher befasst.

Es kam (zu meiner Überraschung) sehr positiv an, dass ich meine Wahrnehmung und Infragestellung der TĂ€tigkeiten bis jetzt angesprochen habe. Wir haben insgesamt ein sehr konstruktives GesprĂ€ch gefĂŒhrt und nun werde ich auch Bereich kennenlernen, die tatsĂ€chlich beide Seiten des Fachinformatikers kombinieren.

Meine Vorgesetzten haben es tatsÀchlich sehr wertgeschÀtzt, dass ich einfach mal alles angesprochen habe, was mir auf dem Herz liegt (ohne weinerlich zu wirken^^)

Geschrieben
Am 22.6.2021 um 22:54 schrieb Pistachio:

Nun muss ich feststellen, dass jegliches Skripten oder Coden im Rechenzentrum selbst nicht wirklich gerne gesehen wird (und indirekt untersagt wird), da es niemanden gibt, der es kann oder es in irgendeiner Art einschÀtzen und beurteilen könnte. 

Das ist Verein von Clowns. Moderne Rechenzentren der großen Cloudprovider werden rein durch Code gesteuert. Code ist sicherer, skaliert besser, erlaubt eine schnellere Disaster Recovery , ist dokumentiert, lĂ€sst sich testen, man kann eine API bereit stellen, man kann zusĂ€tzliche SicherheitsĂŒberprĂŒfungen einbauen und so weiter. Man merkt eben, dass in den großen Clouds hochbezahlte Profis arbeiten. In deinem Rechenzentrum arbeiten Klickibunti-Admins von Vorgestern.

Es gibt auch Terraform Provider fĂŒr VMWare oder andere Onprem Rechenzentrengeschichten. 

Naja immerhin klingt das GesprÀch doch positiv

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Flammkuchen:

Moderne Rechenzentren der großen Cloudprovider werden rein durch Code gesteuert

Die von grossen Konzernen auch mittlerweile. Die wenigen Admins beschrÀnken sich auf das Anleiten der Externen und das Entwickeln von Visionen.

Visionen gabs ja schon in Griechenland bei den Orakeln. Nur waren das da meine ich barbusige Schönheiten, die sich berauscht haben. Sowas ist mir im Konzern noch nicht ĂŒber den Weg gelaufen :D

Geschrieben (bearbeitet)
vor 47 Minuten schrieb charmanta:

Visionen gabs ja schon in Griechenland bei den Orakeln. Nur waren das da meine ich barbusige Schönheiten, die sich berauscht haben. Sowas ist mir im Konzern noch nicht ĂŒber den Weg gelaufen :D

Ich war schon in einem Unternehmen, in denen ein BarfĂŒssler rumgelaufen ist. Ob dieser jedoch auch berauscht war, entzog sich meinen Testmöglichkeiten. Und ĂŒber Schönheit gibt es sogar wissenschaftliche Abhandlungen. Was die Masse toll findet, ist meistens schön, Abweichungen von der Norm werden als unĂ€sthetisch empfunden. Ob die Masse MaßstĂ€be setzt, darĂŒber kann man wieder reichlich diskutieren.

@Pistachio

Also ich finde es gut, dass Du Dich mal aufrappeln konntest, ein GesprĂ€ch zu fĂŒhren. Miteinander zu reden, ist doch der Punkt, der aus Mutmaßungen  und GerĂŒchten, Fakten schafft.

Dann hoffen wir mal, dass sich alles doch noch zum Guten wendet und bleiben optimistisch.

Bearbeitet von tkreutz2

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