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Erfahrung mit kleinen Freelancer Jobs auf Fiverr & Co?


Gast casual_dev

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Es würde mich mal interessieren, ob hier Leute Erfahrung mit Freelancer Jobs auf Fiverr haben. Ein Kumpel von mir hat mir empfohlen, mal Fiverr auszuprobieren und dort kleine Jobs im Webbereich auszuführen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich dem gewachsen bin. Ich bin self-taught und habe bisher erst 1 Jahr als Entwickler in einer Firma gearbeitet. Deshalb bin ich da sehr unsicher, ob ich dort etwas reißen könnte. Es wäre aber natürlich schon cool, wenn man dort ein bisschen was dazuverdienen könnte und Erfahrung sammelt, auch wenn das Geld natürlich nicht viel sein würde.

Vielleicht gibt es hier ja ein paar Leute, die dort schon Entwickler Jobs angenommen und ausgeführt haben und können etwas von ihrer Erfahrung berichten. :)

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Guck dir einfach mal die Seite an: WordPress, WordPress, Wix, Squarespace...

Durchschnittspreise ist um die 100€...

Die Leute dort werkeln vermutlich so viel mit WP rum, dass sie es in ner Stunde geschafft haben.

Als Kunde hat man keinen Support, und hat keinen Plan woher das Bildmaterial kommt / wenn man keins zur Verfügung stellt.

 

vor 11 Minuten schrieb casual_dev:

Ich bin self-taught und habe bisher erst 1 Jahr als Entwickler in einer Firma gearbeitet

Du hast die Erlaubnis deines AG?

 

Edit: Ich würde Fiveer auch nicht als "echte" Freelancing Seite betrachten. Sowas ist eher UpWork, Freelancer oder Guru.

Bearbeitet von KeeperOfCoffee
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Da kann ich doch etwas von meinen Erfahrungen berichten:

Während meiner Ausbildung (2. Lehrjahr), habe ich es ein wenig Satt gehabt, so auf der kleinen Münze zu leben. Also habe ich mit meinem Arbeitgeber gesprochen und ein Gewerbe angemeldet.

Tipp: Die meisten Steuerberater bieten eine Gründerberatung (fast) kostenlos an.

Meine ersten Aufträge habe ich auf Freelancer geangelt. Viele Aufgaben, welche dort gestellt wurden, waren in 1-2 Stunden zu erledigen. eine Website auf SSH umstellen hier, eine JS-Funktion da, Datenmigration etc.

Ich war am Anfang auch nervös, der potential Kunde wird selten die exakte Anforderung aufschreiben. Da werden Ausschreibungen gemacht alla „Ich brauch hier n Knopf und dann sollen daten kommen“

Das Problem: Jetzt musst du bieten und überzeugen, ohne die Rahmenbedingungen zu kennen.

Wenn du halbwegs fit bist, kann man sich eigentlich in jede Umgebung schnell einlesen.

Tipp: Bleib bei deinen Preisen. Du musst an Freelancer gebühren bezahlen und auch noch gut 1/3 Steuern. Und Vater Staat mag es gar nicht, um seine Steuern gebracht zu werden.

 

In meinen „Bits“ habe ich immer geschrieben, dass die Zahlung nur bei 100%er Fertigstellung erfolgen muss und das ich auch nachträglich für meine Arbeit Support leiste. Damit habe ich oft den Zuschlag bekommen und wenn die ersten positiven Reviews auf deinem Profil liegen, wird’s allgemein einfacher, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.

Tipp: Gestalte dein Profil ansprechend. Du trittst als Unternehmer auf, verhalte dich im Schriftverkehr und in deiner Außenerscheinung auch so.

So liefen die ersten 2 Monate von Aufgabe zur Aufgabe. Ab dann wurde ich oft weiter empfohlen und nach ca. 3 Monaten war ich an dem Punkt, an dem ich keine Zeit mehr hatte, mich um die Akquise von neuen Projekten zu kümmern. Ich war ja auch noch in der Ausbildung.

Tipp: Manage deine Zeit und übernimm dich nicht. Ich war monatelang mit 16 Stunden Tage beschäftigt. Das geht eine ganze Zeit lang gut, aber irgendwann ist auch ende. Spätestens wenn die Beziehung darunter leidet => HÖR AUF!

Den Stress insgesamt würde ich auch nicht unterschätzen. Kunden werden dich anrufen, haben eine Nachfrage hier, brauchen eine Info da oder stehen schon mit der nächsten Anforderung an deiner Tür. Wenn du jetzt auf der Arbeit regulär bist, und auf deinem Smartphone schon siehst, was zu Hause gleich noch alles ansteht, kann es schwierig werden.

Tipp: Stelle bei deinen Kunden klar, wann du tatsächlich erreichbar bist, und passe die Erwartungshaltung an.

Finanziell war es als Azubi super, ich wohnte mit meiner Partnerin zusammen, konnte mir auch mal Leisten wegzufliegen und das Auto ließ sich auch finanzieren.

Aber als ich ausgelernt war, habe ich mit allem dem abgeschlossen. Die Zeit war es mir nicht mehr wert oder eher gesagt, die Freizeit hat für mich mehr wert gehabt als das Geld.

 

 

Allein der Erfahrung wegen, würde ich sagen: Go for it.

Zusammenfassend noch ein paar Pros und Cons aus dieser Zeit:

Pros:

-          Geld kommt, richtig kalkuliert, gut rein

-          Es macht schon spaß „sein eigener Herr zu sein“

-          Die Erfahrung ist im Leben Gold wert, hilft auch den Chef besser zu verstehen

-          Steht gut im Lebenslauf

-          Man knüpft Kontakte, welche später sicherlich auch beruflich viel wert sind

Cons:

-          Die Zeit im Leben wird knapp. Auch ich wollte nur etwas dazu verdienen. Irgendwann ist es eskaliert

-          Kunden nerven auch dann, wenn du gerade keinen Kopf dafür hast

-          Mit Großer macht, kommt große Verantwortung: Rechtlich hast du als Unternehmer Verpflichtungen (auch als Freiberufler!)

-          Dein Arbeitgeber wird es nicht dulden, wenn er merkt, dass es Einfluss auf deine Ausbildung / Betriebliche Leistung hat

Abschließend noch ein paar Tipps:

-          Hole dir einen Steuerberater… Nichts ist schwieriger, als wenn man in DE selbst Geld verdienen möchte

-          Eröffne ein extra Konto für dein Vorhaben

-          Lege mindestens 1/3 immer zurück

-          Halte dich an deine geplanten Zeiten und versuche „Könntest du mal eben…“ zu widerstehen

-          Arbeite nicht umsonst. Viele Kunden fragen, ob du nochmal kurz und da was machen könntest. Deine Zeit kostet Geld.

-          Erwäge eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen.

-          Rühr die Werbetrommel: Ein Profil zu erstellen und hoffen das Geld reinkommt funktioniert nicht allein.

 

Ich bin ganz schön abgedriftet, aber vielleicht kannst du ja etwas aus meinem Text für dich ziehen.

Viel Erfolg :)

 

 

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Gast casual_dev

Okay, das war schon echt ziemlich hilfreich @Alaric

Da habe ich es mir wohl etwas zu einfach vorgestellt. Nicht das mit dem Gewerbe und so, das ist mir schon bekannt. Sondern das Freelancen an sich. Ich dachte halt, man könnte sich vielleicht ab und an die Woche mal einen Auftrag reinholen und an dem dann so 2-5 Stunden arbeiten und dann abgeben und damit hat sich das erledigt.

Aber es ist vermutlich auch eher etwas für Leute, die gerne mit anderen kommunizieren. Telefonieren oder so würde ich eher nicht wollen. Die Frage ist ja auch, ob man gut versteht, was der Kunde eigentlich von einem will - und - wenn man irgendwo feststeckt und es dafür gerade keine Lösung gibt - was dann machen? Gut, man bekommt dann halt kein Geld und eine schlechte Rezension. Aber das nagt natürlich schon an einem selbst. Für mich wäre es einfach schwierig, einzuschätzen ob ich einer Kundenaufgabe gewachsen wäre. Das ist vermutlich eher etwas für Leute, die ein enormes Selbstbewusstsein haben und wissen, was sie können.

Dann werde ich das wohl ad acta legen.

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vor einer Stunde schrieb Polar:

Fiverr ist, nicht nur wegen den Dumpingpreisen und Cheap-Charly-Kunden unwirtschaftlich, sondern auch bei 20(?)% Gebühren und Wechselkursen etc, alles, aber nicht lukrativ. 
Da würde ich eher am Wochenende an der Tankstelle die Nachtschicht machen.

ich glaube Aufträge auf Fiverr nimmt man nicht nur immer des Geldes wegen an. Da gehts auch viel um die Erfahrung, die du an der Tankstelle in gewisser Hinsicht bestimmt auch sammelst, aber wahrscheinlich nicht in dem gewünschten Gebiet^^

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vor 9 Minuten schrieb KeeperOfCoffee:

Wer bitte gibt jemanden einen Auftrag, der "Erfahrung auf einem gewünschten Gebiet" sammeln will

Gibts tatsächlich öfter als du denkst. Gerade wenn du z.B. in einer Programmiersprache noch keine Erfahrung hast aber generell programmieren kannst. Viele Leute haben halt einfach keine Wahl wen sie sich raussuchen weil z.B. kein Budget ;)

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vor 12 Minuten schrieb 0x00:

Gibts tatsächlich öfter als du denkst. Gerade wenn du z.B. in einer Programmiersprache noch keine Erfahrung hast aber generell programmieren kannst. Viele Leute haben halt einfach keine Wahl wen sie sich raussuchen weil z.B. kein Budget

Und deswegen macht Stundenlohn bei sowas wenig bis keinen Sinn :D Der Junior der alles nachsuchen muss braucht ja viel länger, als der Senior, der effektiv dafür "bestraft" wird, schneller zu arbeiten.

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Als Auftragnehmer in Deutschland macht das keinen Sinn... Vor allem wenn man bedenkt, dass man Stundenlöhne von 60€+ (eher 80€+) benötigt um davon leben zu können (zumindest als Freelancer), dort aber für deutlich weniger (wir reden hier von 90% günstiger!) entwickelt wird, kann man einfach nicht konkurieren. Evtl. mit Qualität, aber dann kann man auch andere Platformen nutzen.

Als Auftraggeber habe ich dort eine gute Erfahrung gemacht. Ich habe einen Teil eines Datenverwaltungs-Programmes entwickeln lassen (einfach aus zeitlichen Gründen. Dazu meine Erfahrung:

  1. Man muss den passenden finden. Das heißt, man schreibt einige an, unterhält sich mit ihnen und merkt dann, wem man vertrauen kann bzw. wer auch fachlich kompetent ist. Das bedeutet aber auch Zeitaufwand. Ich würde hier nicht den günstigsten nehmen.
  2. Man muss die Requirements möglichst gut bis sehr gut definieren. Die meisten Requirements wurden umgesetzt, aber eben nicht alle auf Anhieb. Das heißt: Man hat hier Mehraufwand, auch die Kommunikation und Überprüfung der Lieferungen bedeuten einen gewissen Mehraufwand/Zeitaufwand
  3. Code-Qualität: Die war eigentlich ganz gut, aber eben doch nicht an allen Stellen perfekt. So waren z. B. manche Tabellen singular, manche plural, ... Eher so Kleinigekeiten, aber habe es eben doch anpassen müssen (=> Zeitaufwand)
  4. Kommunikation war super, mein Auftragnehmer hat bei Fragen sich sofort an mich gewendet und nicht einfach nur gemacht.Auch über Zwischenziele hat er mich informiert. Aber das bedeutet eben auch, dass Zeit für Kommunikation aufwändet.

In Summe war ich zufrieden, aber es war eben nicht mit "mach mal" und "danke für die Lieferung" erledigt. Denke aber, so konnte das Projekt gut umgesetzt werden.

Es gibt im Internet aber auch viele, die schreiben, dass es dort viele Betrüger gibt und dass der Support nicht immer hilfreich ist.

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