Zum Inhalt springen

Thematik beim Vorstellungsgespräch mit auf den Tisch bringen?


Light and Shadow

Empfohlene Beiträge

Hi,

zu erst: Nö, ich bin nicht neu aber dem Beispiel von Throwaway12345 gefolgt weil ich mich auch mit einem Problem herum schlage bei dem ich aktuell nicht weiter weiß, aber das nicht unter meinem eigentlichen Nicknamen posten wollte, deshalb neuer Account (den ich später auch gerne wieder löschen werde).

Folgendes Problem: 

Bei mir geht jetzt aufs Ende meiner Ausbildung zu und damit auch ins Bewerbungsverfahren, soweit so gut. Nun ist es aber so das ich als Kind Anzeichen von Tourette hatte und mich ein Übrigbleibsel davon immer noch begleitet.

Im Grunde ist das auch nichts schlimmes. Das ganze äußert sich so das ich (laut Family und Freunden) leise vor mich hin "quietsche". Liest sich im ersten Moment für Außenstehende wahrscheinlich lustig, ist es aber nicht. Das Schlimme ist das ich selbst davon nichts mitbekomme, weder unbewusst und auch nicht in dem Moment wenn mich direkt jemand darauf aufmerksam macht und ganz lange Zeit über war mir überhaupt nicht klar das ich überhaupt "quietsche" weil ich der festen Überzeugung war dass ich den Mist nur als Kind damals hatte und sich das im Erwachsenenalter irgendwann raus gewachsen hat. Pustekuchen. 

Durch reinen Zufall habe ich mal irgendwann erfahren das ich in meiner Vergangenheit wohl auch schon den einen oder anderen Arbeitskollegen von mir in den Wahnsinn getrieben habe, ohne es zu wissen, durch dieses Quietschen eben. Ich weiß selbst nicht in welchen Situationen das auftritt, ob es da irgendwelche Auslöser gibt, ich kann das selbst nicht beeinflussen und ich bekomme es selbst nicht mit wenn es passiert. Ich hab mich sogar selbst mal einen halben Tag lang zu Hause aufgenommen nachdem ich erfahren hatte das ich das wieder habe, deshalb weiß ich mittlerweile zumindest wie sich das anhört. Seit dem verstehe ich auch wenn andere Menschen tierisch genervt davon sind. 

Mein Problem ist das es jetzt auf das Ende meiner Ausbildung (FiSi) zu geht und somit Stellensuche mit Vorstellungsgesprächen bald im Vordergrund steht. Und ich nicht wirklich weiß wie ich mit dieser Situation am besten umgehe. Soll ich bei einem potentiellen AG direkt die Karten auf den Tisch packen und den sozusagen mit der Nase drauf stoßen das ich "anders" bin oder diese Thematik erst mal komplett verschweigen?  Ich bin da total verunsichert und weiß nicht welches da der bessere Weg ist, beides fühlt sich für mich nicht gut an. 

LG Light and Shadow

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • Im einen VG kommt es gut an und man nimmt dich dennoch an bzw. gerade WEIL du mit offenen Karten spielst.
  • Im nächsten Bewerbungsprozess beendet man das Beschäftigungsverhältnis in der Probezeit ohne Nennung eines Grundes
    • wegen des Tics
    • wegen sonst irgend was
  • Im anderen VG ist es der KO-Punkt
    • und die Kollegen hätte es nicht gestört sondern nur den Personaler
    • und du wärst nicht über die Probezeit gekommen
  • ...

Was wurde aufgrund der Tourette-Diagnose gemacht und wieso hat man dir dabei nicht mitgeteilt, dass du ein Überbleibsel hast? :o :(

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 18 Minuten schrieb allesweg:

Was wurde aufgrund der Tourette-Diagnose gemacht und wieso hat man dir dabei nicht mitgeteilt, dass du ein Überbleibsel hast? :o :(

Das ist auch so ein Problem. Eine tatsächliche Diagnose wurde nie gestellt da die "paar" Ticks nie wirklich so auffällig waren um da überhaupt etwas zu tun. Dass das überhaupt in Richtung Tourette ging habe ich erst im Erwachsenenalter heraus gefunden nachdem ich bereits ein paar Therapien hinter mir hatte. In der Aufarbeitung von Kindheitstraumata kam das ganze dann zum Vorschein und im weiteren Verlauf habe ich eben einiges heraus gefunden, unter anderem auch das was ich oben schon geschrieben hatte. 

Es lief damals von Grund auf so einiges komplett schief, aber das komplette Gesamtbild lassen aus therapeutischer Sicht den Schluss zu das ein nicht diagnostiziertes Tourette mit im Spiel war und das jetzt noch im Erwachsenenalter diagnostizieren zu lassen ist mehr als schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. 

Und sollte doch kein Tourette mit im Spiel sein dann hätte ich die Ticks aufgrund von Kindheitstraumata, das muss man aber auch erst jemanden mal erklären. Bevor das dann in die Schiene läuft mit Psyche etc ist es weitaus besser direkt auf Tourette zu gehen, das kennt jeder, das ist krankheitsbedingt (wie alles auch was mit der Psyche zu tun hat) aber hier muss ich nicht mehr weiter über irgendwelche Hintergründe etc erklären sondern es ist dann ganz klar was genau gemeint ist und fertig.

 

 

Bearbeitet von Light and Shadow
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 58 Minuten schrieb Light and Shadow:

Mein Problem ist das es jetzt auf das Ende meiner Ausbildung (FiSi) zu geht und somit Stellensuche mit Vorstellungsgesprächen bald im Vordergrund steht. Und ich nicht wirklich weiß wie ich mit dieser Situation am besten umgehe. Soll ich bei einem potentiellen AG direkt die Karten auf den Tisch packen und den sozusagen mit der Nase drauf stoßen das ich "anders" bin oder diese Thematik erst mal komplett verschweigen?  Ich bin da total verunsichert und weiß nicht welches da der bessere Weg ist, beides fühlt sich für mich nicht gut an. 

Oft verstärkt sich so ein Tic ja in Stresssituationen, dazu würde ein Vorstellungsgespräch eigentlich auch gehören, daher würde sich die Frage "ob" fast garnicht stellen weil es während des Gesprächs vermutlich eh auf die eine oder andere Art raus kommt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb SR2021:

Oft verstärkt sich so ein Tic ja in Stresssituationen, dazu würde ein Vorstellungsgespräch eigentlich auch gehören, daher würde sich die Frage "ob" fast garnicht stellen weil es während des Gesprächs vermutlich eh auf die eine oder andere Art raus kommt.

Das trifft auf offensichtliche Tics definitiv zu, das war bei mir auch früher mit körperlichen Tics der Fall das die in Stresssituationen verstärkt auftraten.

Bei diesem Quietschen ist es jedoch etwas anders, denn wenn ich im Gespräch bin und mich unterhalte ist das Quietschen nicht vorhanden. Es ist da wenn ich nicht am reden bin und dann auch nicht immer. Es kann auch sein das es über mehrere Tage am Stück nicht da ist, dann aber non-stop durch, wobei ich das selbst auch jetzt nur vermuten kann.

Ich weiß aber durch meine Selbst-Aufnahmen das es keine Stresssituationen braucht, ich kann auch Abends auf dem Sofa liegen und mir Harry Potter angucken und dabei 2 Stunden am Stück durchquietschen und ich bekomme davon nichts mit.

Und das ist für mich ziemlich schlimm. Manchmal wünschte ich mir, ich hätte einen normalen Tic der direkt von der Außenwelt klar als Tourette erkannt wird. In meinem Fall ist es so das mich in der Vergangenheit Arbeitskollegen schon gemieden haben weil die einfach nicht wußten was da los war und die oben angesprochenen Kündigungen ohne Grund, die kenne ich zu Hauf. Und das allerbeste ist (Ironiemodus an) das ich selbst von meinem Übrigbleibsel erst seit 2 Jahren weiß nachdem das ganze Thema bei einem längeren Klinikaufenthalt war.

Menschen die mich so nicht kennen sprechen mich nicht drauf an wenn sie was mit kriegen... und Familie und enge Freunde sagen ebenfalls nichts weil sie seit Jahren daran gewöhnt bzw. sich einfach damit abgefunden haben, was ich nicht gut finde. Ich suche auch noch nach Wegen um das vielleicht in den Griff zu bekommen, aber jetzt erstmal den richtigen Umgang damit.

 

Bearbeitet von Light and Shadow
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb Light and Shadow:

Ich suche auch noch nach Wegen um das vielleicht in den Griff zu bekommen, aber jetzt erstmal den richtigen Umgang damit.

Was würde sich denn für dich als richtiger Umgang anfühlen? Dass man dich anspricht, bzw. dir zwinkernd eine Dose WD40 auf den Tisch stellt wenn du "quietscht", oder wäre es dir peinlich wenn man dich darauf anspricht?

Kannst du es denn bewusst "abstellen" wenn man dich darauf hinweist, oder muss man warten bis das von alleine aus geht?

Je nachdem (bei ansprechen und abschaltbar) würde ich es im Gespräch, oder zumindest in den ersten Tagen wenn du neu irgendwo bist einfach ansprechen. Ggf. noch nett verpacken, also dass du, wenn du konzentriert arbeitest eben unbewusst Töne von dir gibst. Wenn es jemanden stört soll er dir kurz einen Wink geben. Dass es nicht unbedingt am konzentriert arbeiten liegt muss ja keiner wissen ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 39 Minuten schrieb Maniska:

Was würde sich denn für dich als richtiger Umgang anfühlen? Dass man dich anspricht, bzw. dir zwinkernd eine Dose WD40 auf den Tisch stellt wenn du "quietscht", oder wäre es dir peinlich wenn man dich darauf anspricht?

Kannst du es denn bewusst "abstellen" wenn man dich darauf hinweist, oder muss man warten bis das von alleine aus geht?

Mit dem richtigen Umgang meine ich eigentlich eher wie ich selbst damit umgehe, also die Entscheidung direkt offen damit umzugehen und das im Vorstellungsgespräch eben mit angeben (nicht in der Bewerbung) oder eher nicht.

Ich kann das leider bewusst nicht abstellen, ich kann es überhaupt nicht beeinflussen, das ist ja mein Hauptproblem. Deshalb lässt sich auch über Auslöser und Länge bzw. wie oft es passiert überhaupt nichts sagen. Und das macht eine ärztliche Diagnose oder Beseitigung der Ursache auch enorm schwierig.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb Light and Shadow:

Mit dem richtigen Umgang meine ich eigentlich eher wie ich selbst damit umgehe, also die Entscheidung direkt offen damit umzugehen und das im Vorstellungsgespräch eben mit angeben (nicht in der Bewerbung) oder eher nicht.

Naja, aber du musst doch auch für dich wissen wie du möchtest das andere damit umgehen. Es bringt ja nichts zu wissen "ok, der quietscht ab und zu, aber was fang ich mit der Info an".

Ähnlich bei einem Stotterer, die einen finden es total nervig und peinlich wenn andere ihre Wörter beenden, andere sind froh, dass sie das Stolperwort dann überspringen können. Hier ist Kommunikation wichtig, willst du den Hinweis, oder nicht? Willst du dich einmal - direkt am Anfang - erklären, oder erst wenn es passiert, bzw wenn dich nach Wochen vielleicht mal einer drauf anspricht? Oder es spricht dich halt keiner drauf an, du bist der Wunderling und ggf. dann "nicht kompatibel".

vor 1 Minute schrieb Light and Shadow:

Ich kann das leider bewusst nicht abstellen, ich kann es überhaupt nicht beeinflussen, das ist ja mein Hauptproblem. Deshalb lässt sich auch über Auslöser und Länge bzw. wie oft es passiert überhaupt nichts sagen. Und das macht eine ärztliche Diagnose oder Beseitigung der Ursache auch enorm schwierig.

Ok, ich hatte dich so verstanden dass nicht mitbekommst dass es anfängt, bzw dass es da ist. Was passiert denn wenn man dich dann anspricht und ein (kurzes) Gespräch beginnt? Quietscht du im Hintergrund/in den Gesprächspausen weiter oder geht das damit dann weg?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Stunden schrieb Maniska:

Naja, aber du musst doch auch für dich wissen wie du möchtest das andere damit umgehen. Es bringt ja nichts zu wissen "ok, der quietscht ab und zu, aber was fang ich mit der Info an".

Ähnlich bei einem Stotterer, die einen finden es total nervig und peinlich wenn andere ihre Wörter beenden, andere sind froh, dass sie das Stolperwort dann überspringen können. Hier ist Kommunikation wichtig, willst du den Hinweis, oder nicht? Willst du dich einmal - direkt am Anfang - erklären, oder erst wenn es passiert, bzw wenn dich nach Wochen vielleicht mal einer drauf anspricht? Oder es spricht dich halt keiner drauf an, du bist der Wunderling und ggf. dann "nicht kompatibel".

Ok, ich hatte dich so verstanden dass nicht mitbekommst dass es anfängt, bzw dass es da ist. Was passiert denn wenn man dich dann anspricht und ein (kurzes) Gespräch beginnt? Quietscht du im Hintergrund/in den Gesprächspausen weiter oder geht das damit dann weg?

Ich bin ehrlich, das ist eine ganz schwierige Frage.

Erst mal, mich in diesen Momenten darauf anzusprechen gibt mir die Info das ich grade am quietschen bin. Ich kann das aber bewusst nicht beeinflussen, also auch nicht abstellen. Genauso wenig weiß ich aber auch nicht ob es dann nicht doch aufhört. Deshalb hab ich das Gefühl das ein direktes ansprechen für mich selbst nicht gut ist weil ich es ja eben nicht beeinflussen kann, ich kann das nicht auf Knopfdruck abstellen.

Ich bekomme es einfach nicht mit und ich höre das Quetschen auch nicht. Ich kann mit jemandem zusammen in einem Raum sein und den damit wahnsinnig machen, dabei muss ich überhaupt nichts machen, ruhig da sitzen und atmen reicht komplett aus. Ich hör mich zwar atmen aber ich höre das Quietschen nicht.

Und nein, ich kann glaube ich überhaupt nicht beeinflussen wie andere damit umgehen, aber ich habe das Gefühl das eine offene Info darüber das ich eben quietsche, die Sache von Anfang an einfach klar stellt. Es ist eben vorhanden, Einfluss darauf null und das ich den Mist nicht Absicht mache.

Deshalb kam ja meine Überlegung das beim VG offen auf den Tisch zu bringen das ich eben dieses Problem habe. Dann bin ich lieber von Anfang an der andersartige Typ über den aber alle Bescheid wissen als nach 6 Monaten wieder ohne Angabe von Gründen draußen zu sein weil ich unbewusst die halbe Abteilung rasend gemacht habe.

Kann mir aber auch passieren das ich auf Personaler stoßen werde die für diese Offenheit auch kein Verständnis haben werden, aber das werde ich dann wohl mal austesten müssen.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb Light and Shadow:

Kann mir aber auch passieren das ich auf Personaler stoßen werde die für diese Offenheit auch kein Verständnis haben werden, aber das werde ich dann wohl mal austesten müssen.

Solche Personaler gab es schon immer und wird es auch immer geben. Aber wenn der Betrieb für sowas kein Verständnis hat würde ich dort sowieso nicht arbeiten wollen.

Ich würde behaupten dass die meisten Menschen kein Problem damit haben wenn du am Anfang des Gesprächs erwähnst dass dieses Quietschen auftritt. Man muss halt mit seinem gegenüber kommunizieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Fachinformatiker.de, 2024 by SE Internet Services

fidelogo_small.png

Schicke uns eine Nachricht!

Fachinformatiker.de ist die größte IT-Community
rund um Ausbildung, Job, Weiterbildung für IT-Fachkräfte.

Fachinformatiker.de App

Download on the App Store
Get it on Google Play

Kontakt

Hier werben?
Oder sende eine E-Mail an

Social media u. feeds

Jobboard für Fachinformatiker und IT-Fachkräfte

×
×
  • Neu erstellen...