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Geschrieben

Hallo Leute, 

bin derzeit Azubi als FIAE im letzten Jahr. Mein Ausbildungsbetrieb verbietet mir derzeit Home-Office. Jedoch ist dies nur bei mir der Fall. Wir haben auch andere Azubis, welche Home-Office machen dürfen. Die Frage ist hierbei, ist das gesetzlich derzeit so in Ordnung? Die Corona Zahlen steigen, ich bin selbst vorerkrankt und habe vorerkrankte Eltern. 

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb Flachlegi:

Mein Ausbildungsbetrieb verbietet mir derzeit Home-Office. Jedoch ist dies nur bei mir der Fall. Wir haben auch andere Azubis, welche Home-Office machen dürfen.

Dann weißt du ja schon mal, dass du nach der Ausbildung dort nicht mehr arbeiten willst/wirst.

Bist du morgen wieder ganz normal im Büro?
Dann packe deine Sachen (Monitor, PC/Notebook ggf. Schreibtisch und Schreibtischstuhl ein) und sage deinem Chef, dass du jetzt Home-Office machst.
Natürlich soll er dann noch unterschreiben, was du alles mitgenommen hast. Eine ordentliche Protokollierung ist Pflicht.

Wenn du nicht ganz so ein harter Hund bist, gehe morgen ins Büro und bespreche mit deinem Chef, ab wann du genau Home-Office machen kannst bzw. welches Material er dir dazu zur Verfügung stellen wird.

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb Chief Wiggum:

Gibt es denn eine Begründung? Sind die anderen Azubis in der gleichen Abteilung? Schon mal das Gespräch mit dem Vorgesetzten gesucht?

(Auch bei uns gibt es leider Abteilungen, in denen der Vorgesetzte gegen Homeoffice ist obwohl es bei denen problemlos möglich wäre.)

Es gibt nicht wirklich eine Begründung. Mein Chef aka Ausbilder hat mir schon viele Sachen nicht genehmigt, wobei er gesetzlich verpflichtet ist. Auch mein Prüfungsunterlagen samt Vorbereitungskurs habe ich aus eigener Tasche gezahlt. Das Gespräch habe ich einiger Zeit vorher schon gesucht, leider war die Antwort dort, dass ich als Pate für neue Mitarbeiter agieren soll (?). Als Azubi sehr merkwürdig. Die Azubis befinden sich in der selben Abteilung. 

vor 9 Minuten schrieb Wissenshungriger:

Dann weißt du ja schon mal, dass du nach der Ausbildung dort nicht mehr arbeiten willst/wirst.

Bist du morgen wieder ganz normal im Büro?
Dann packe deine Sachen (Monitor, PC/Notebook ggf. Schreibtisch und Schreibtischstuhl ein) und sage deinem Chef, dass du jetzt Home-Office machst.
Natürlich soll er dann noch unterschreiben, was du alles mitgenommen hast. Eine ordentliche Protokollierung ist Pflicht.

Wenn du nicht ganz so ein harter Hund bist, gehe morgen ins Büro und bespreche mit deinem Chef, ab wann du genau Home-Office machen kannst bzw. welches Material er dir dazu zur Verfügung stellen wird.

Ungern würde ich sowas im Büro machen. Bin also eher ein ruhiger Kerl. Ich bin nebenbei auch ein Student (vollzeit). Für Vorlesungen und Übungen findet auch keine Freistellung statt. 

Geschrieben




Ungern würde ich sowas im Büro machen. Bin also eher ein ruhiger Kerl. Ich bin nebenbei auch ein Student (vollzeit). Für Vorlesungen und Übungen findet auch keine Freistellung statt. 


Warum auch?
Ist Dein Privatvergnügen...

Ist das Studium von Anfang an mit Deinem Ausbildungsbetrieb abgesprochen gewesen? Vielleicht liegt hier der Unterschied zu den anderen Azubis, dass Dein Ausbilder sich bei Dir nicht sicher ist, dass Du die Homeoffice Zeit nicht für Dein Studium nutzt...
Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb Flachlegi:

Es gibt nicht wirklich eine Begründung. Mein Chef aka Ausbilder hat mir schon viele Sachen nicht genehmigt, wobei er gesetzlich verpflichtet ist.

Dann solltest du die nächsthöhere Managementebene befragen.

vor 18 Minuten schrieb Flachlegi:

Auch mein Prüfungsunterlagen samt Vorbereitungskurs habe ich aus eigener Tasche gezahlt.

Die Prüfungsunterlagen sind ja diskutabel, dass die als Lehrmittel vom Betrieb übernommen werden, beim Vorbereitungskurs sehe ich das differenzierter. Hatten andere Azubis einen Vorbereitungskurs auf Firmenkosten bekommen?

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Wissenshungriger:

Dann packe deine Sachen (Monitor, PC/Notebook ggf. Schreibtisch und Schreibtischstuhl ein) und sage deinem Chef, dass du jetzt Home-Office machst.

Auf welcher Grundlage?

Azubis und Homeoffice ist jetzt erstmal so kein Selbstläufer. An sich dürfen Azubis nicht/nur in Ausnahmefällen ins HO, und auch nur dann wenn dort die Ausbildung nicht beeinträchtigt wird Quelle. Wenn also der Ausbilder der Meinung ist der Azubi hat keine Aufgaben die HO tauglich sind, dann ist das erst mal so und der Azubi muss in den Betrieb.

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Flachlegi:

Wir haben auch andere Azubis, welche Home-Office machen dürfen.

Selber Ausbildungsberuf? Auch berufsbegleitend Studierende? Auch kurz vor der Prüfung? Mit ähnlichen Noten? Ist der durchführende Ausbilder auch im Büro?

Geschrieben

Ich glaub hier wurde erstmal alles gesagt und gefragt.

Der Situation entsprechend, würde ich dich auch nicht ins HO schicken. Bei uns bleiben btw die Azubis auch vor Ort, so ist die Betreuung gewährleistet und basta.

Immerhin ist HO keine Pflicht für jedermann, sondern nur soweit um das betriebliche Klima auf ein erforderliches Minimum zu reduzieren.

Geschrieben
vor 33 Minuten schrieb Benbolon:

um das betriebliche Klima auf ein erforderliches Minimum zu reduzieren.

Ich denke du meinst die Anwesenheit.

Wobei wir auch den ein oder anderen Kollegen haben der es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht hat, das Betriebsklima auf ein Minimum zu reduzieren...

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Benbolon:

Immerhin ist HO keine Pflicht für jedermann, sondern nur soweit um das betriebliche Klima auf ein erforderliches Minimum zu reduzieren.

Das stimmt so nicht. Home Office ist Pflicht sofern es nicht absolut unmöglich ist. Aus meiner Sicht ist es grob fahrlässig in der aktuellen Situation FI Azubis unnötig in den Betrieb zu schicken. 

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Chief Wiggum:

Die Prüfungsunterlagen sind ja diskutabel, dass die als Lehrmittel vom Betrieb übernommen werden, beim Vorbereitungskurs sehe ich das differenzierter. Hatten andere Azubis einen Vorbereitungskurs auf Firmenkosten bekommen?

"Prüfungsunterlagen" ist ein weites Feld. Wenn es um die Beschaffung alter Prüfungen geht bin ich voll bei dir. Je nachdem was der Azubi denn dann noch gerne zusätzlich hätte... Schwierig.

Wenn ich das Gefühl hätte, ein Azubi der nebenher Vollzeit studiert (was sich mE schon ausschließt), müsste seine Prios nur etwas mehr auf die Ausbildung legen, wäre ich auch eher abgeneigt da extra (wenn die anderen Azubis den nicht bekommen) in einen Vorbereitungskurs zu investieren.

vor 2 Minuten schrieb DeveloperX:

Home Office ist Pflicht sofern es nicht absolut unmöglich ist.

Das Stimmt so nicht, HomeOffice ist Pflicht, solange nicht dringende betriebliche Gründe dagegen sprechen. Solch ein "dringender betrieblicher Grund" kann sein, dass der Mitarbeiter derjenige ist der die Post macht, jemand aus HR als Ansprechpartner für die Kollegen im Haus da sein soll... Oder eben auch dass der Ausbilder seiner Aufsichtspflicht nicht nachkommen kann wenn der Azubi im Zuhause sitzt.

Wenn ich die Befürchtung hätte, dass mein Azubi im HO eher was fürs Studium macht, würde der auch jeden Tag im Büro antanzen.

Geschrieben

Das ist alles bewusst schwammig formuliert im Gesetz. Da werden sich noch viele Gerichte streiten was genau "betriebsbedingt" ist. Am Ende macht es denke ich kein Sinn da Theater zu machen, sondern würde ins Büro gehen und alle Massnahmen einhalten (Maske auf, etc.) - fertig.

P.S.: Unser Azubi muss auch überwiegend ins Büro, weil er mit HO noch nicht umgehen kann.

Geschrieben

Ich weise an dieser Stelle auch mal drauf hin, dass es einen Unterschied zwischen Mobiler Arbeit und Home Office gibt.
Der Unterschied besteht vor allem in der Pflicht des AG, alle Arbeitsmittel (Bürotisch,...) bereitzustellen

Geschrieben
vor 39 Minuten schrieb Maniska:

Das Stimmt so nicht, HomeOffice ist Pflicht, solange nicht dringende betriebliche Gründe dagegen sprechen. Solch ein "dringender betrieblicher Grund" kann sein, dass der Mitarbeiter derjenige ist der die Post macht, jemand aus HR als Ansprechpartner für die Kollegen im Haus da sein soll... Oder eben auch dass der Ausbilder seiner Aufsichtspflicht nicht nachkommen kann wenn der Azubi im Zuhause sitzt.

Wenn ich die Befürchtung hätte, dass mein Azubi im HO eher was fürs Studium macht, würde der auch jeden Tag im Büro antanzen.

Ich muss hier @DeveloperX zustimmen. Die Aufsichtspflicht für Azubis würde ich nicht als betrieblichen Grund gelten lassen. Wir sprechen ja hier nicht von 6-jährigen, sondern in der Regel von 15-18-Jährigen, wo es in meinen Augen keinen dringenden Grund gibt, dass diese beaufsichtigt werden müssen. 

Auch den Grund, dass man beim Azubi, welcher nebenbei studiert, nicht weiß, ob er im Homeoffice seine Arbeit macht oder die Zeit fürs Studium verwendet, kann man letztlich bei jedem Arbeitnehmer bringen. Ob nun zu Hause jemand eher Zeit für seine Wäsche aufwendet, für eine Joggingsession, etc. kann ein Arbeitgeber auch nicht wissen und wenn einige Erfahrungsberichte aus dem Internet stimmen sollten (auf wiwi-treff.de gibt es krasse Geschichten), ist es auch keine solch große Seltenheit.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass für Azubis hier strengere Regeln gelten sollen als für festangestellte Arbeitnehmer. 

Die Home Office Pflicht ist wieder eingeführt worden wg. einer sich stark ausweitenden Pandemie, welcher wohl die nächsten Wochen hunderte von Toten täglich zum Opfer fallen werden. Auch Azubis können sich anstecken bzw. das Virus weitergeben, daher sollte die Anwesenheit wirklich nur erfolgen, wenn ansonsten stark negative Konsequenzen zu befürchten wären. Ineffizientere Erledigung der Arbeit gehört nicht dazu, ebenso wenig ineffizienteres Onboarding durch Tools wie Teams, etc. Da mussten schon viele andere Azubis durch.

Letztlich würde ich die Entscheidung daran bemessen, ob jemand im Homeoffice stark negativ auffällt oder nicht und keine Unterscheidung zwischen Azubis, Festangestellten und sonstigen Mitarbeitern machen.


 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 21 Minuten schrieb Dragonstar:

Die Home Office Pflicht ist wieder eingeführt worden wg. einer sich stark ausweitenden Pandemie, welcher wohl die nächsten Wochen hunderte von Toten täglich zum Opfer fallen werden. Auch Azubis können sich anstecken bzw. das Virus weitergeben, daher sollte die Anwesenheit wirklich nur erfolgen, wenn ansonsten stark negative Konsequenzen zu befürchten wären.

Und Schulunterricht findet weiterhin in Präsenz statt... 🙄 Aber BTT:

vor 12 Stunden schrieb Flachlegi:

bin derzeit Azubi als FIAE im letzten Jahr

vor 12 Stunden schrieb Flachlegi:

Ich bin nebenbei auch ein Student (vollzeit).

Was ich jetzt nicht ganz verstehe: Du schreibst, du bist FIAE-Azubi und, dass du nebenbei(!) in Vollzeit studierst? Wie ist das möglich? Bist du denn wirklich 5 Tage die Woche (also 40 Stunden) im Betrieb und wirst ausgebildet? Oder hast du z.B. nur eine Ausbildung in Teilzeit, sodass du sowieso nur 2/3 Tage die Woche ins Büro musst? Denn dann kann ich schon verstehen, dass dein Betrieb dann sagt, dass du die sowieso schon geringere Zeit auch im Büro verbringst, während andere Azubis, die wesentlich mehr Zeit im Betrieb verbringen (und man diese ggf. auch besser einschätzen kann) im HO arbeiten dürfen.

Sollte das jedoch nicht der Fall sein und dein Ausbildungsverlauf ist ansonsten mit denen der anderen Azubis identisch, solltest du auch darauf pochen, die selben Rechte zu bekommen. (Es sei denn es liegen berechtigte Begründungen vor, die dagegen sprechen.)

Bearbeitet von Rienne
Geschrieben

Ich glaub das Thema ist hier viel zu schwammig und Komplex.

Davon mal abgesehen gilt bis einschließlich Mittwoch, dem 24.11.2021 noch die alte Verordnung soweit ich es gelesen hatte.

Faktisch gesehen macht er/sie Vollzeit Ausbildung und Vollzeit Studium was irgendwie merkwürdig klingt.

Im großen und ganzen soll man doch dankbar sein für seine/n Ausbildung/Arbeitsplatz und von Glück sprechen wenn man diese noch ausüben kann/darf weil der Betrieb zu dieser "schwierigen Zeit" noch lebt.

 

Die Handhabe wird von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich sein, so wie die Meinung eines jeden. In meinem Fall sag ich mir, solang ich nicht im vollen Büro Schulter an Schulter sitze, ist es mir wumpe ob ich im Office oder Zuhause bin.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Rienne:

Und Schulunterricht findet weiterhin in Präsenz statt... 🙄 Aber BTT:

Was auch wirklich nicht gut ist, aber hier kann ich die Toleranz noch ein wenig mehr verstehen, gerade dann, wenn es sich um junge Schüler handelt. Für Kinder war Corona wirklich der Horror und bei der Schulpräsenz geht es hier tatsächlich auch um das Problem der Beaufsichtigung. Sprich aus Sicht der Psyche der Kinder und den Beaufsichtigungsproblematiken für Eltern ist dieser Punkt schwieriger zu beurteilen als bei Home Office für Azubis Ja oder Nein, da Azubis keine Beaufsichtigung in dem Sinne benötigen, dass Ihnen nichts Schlimmes zustößt. Auch vom psychischen Aspekt ist Azubis mehr zuzumuten als Kindern und auch mich als 41-jährige Person beeinträchtigt Home Office mittlerweile enorm und wechsele deswegen auch meine Arbeitsstelle zu einem Arbeitgeber mit 0% remote, aber dennoch ist es in meinen Augen pandemiebedingt geboten hier eigene Interessen zurückzustellen. Somit ist für mich der Unterschied zwischen Schülern (insbesondere dann je jünger diese sind) und Azubis, dass es bei Azubis wirklich nur darum geht, ob eine Arbeitskraft zu xyz% effektiv für den Betrieb seine Leistung erbringt und dieser Punkt ist in seiner Gesamtheit in meinen Augen momentan sekundärer Natur.

Geschrieben
vor 39 Minuten schrieb Dragonstar:

Ich muss hier @DeveloperX zustimmen. Die Aufsichtspflicht für Azubis würde ich nicht als betrieblichen Grund gelten lassen. Wir sprechen ja hier nicht von 6-jährigen, sondern in der Regel von 15-18-Jährigen, wo es in meinen Augen keinen dringenden Grund gibt, dass diese beaufsichtigt werden müssen.

Da muss ich ganz dringend widersprechen:

Gerade im Alter von 15-18 sind Jugendliche im Regelfall extrem "doof", rebellisch, aufmüpfig... Such dir was aus.

Das waren wir alle, dementsprechend... Gerade in dieser Zeit und vor allem beim Berufseinstieg ist es wichtig zu lernen dass es im Arbeitsleben gewisse Regeln gibt, die in der Schule oder bei den Eltern vielleicht nicht ganz so durchgesetzt wurden (Pünktlichkeit, Anwesenheit, Aufmerksamkeit...). Ich hab genug Mitazubis in der BS gesehen die statt dem Unterricht zu folgen lieber gezockt haben, oder im Betrieb mehr am Handy hingen als dem Ausbilder zugehört haben. Das waren dann auch seltsamerweise die Kandidaten die in den Klausuren und Prüfungen unterdurchschnittlich abgeliefert haben.

Abgesehen davon: Das BBiG schreibt schon vor, dass Azubis zu beaufsichtigen sind. Es muss zwar nicht ständig einer auf dem Schoß sitzen, aber etwas mehr Aufsicht als beim normalen AN muss schon sein. Und vor allem "für Fragen zur Verfügung stehen".

vor 39 Minuten schrieb Dragonstar:

Auch den Grund, dass man beim Azubi, welcher nebenbei studiert, nicht weiß, ob er im Homeoffice seine Arbeit macht oder die Zeit fürs Studium verwendet, kann man letztlich bei jedem Arbeitnehmer bringen.

Nur mit dem Unterschied dass ein normaler AN "nur" die Aufgabe hat seinen erlernten Job zu erledigen, und dass man diesen im Zweifelsfall abmahnen und entlassen kann.

Ein Azubi ist nicht da zum arbeiten sondern zum lernen. Ausbildungsrelvante Inhalte lernen, nicht fürs Studium, wenn er Leerlauf hat.

vor 39 Minuten schrieb Dragonstar:

Ob nun zu Hause jemand eher Zeit für seine Wäsche aufwendet, für eine Joggingsession, etc. kann ein Arbeitgeber auch nicht wissen und wenn einige Erfahrungsberichte aus dem Internet stimmen sollten (auf wiwi-treff.de gibt es krasse Geschichten), ist es auch keine solch große Seltenheit.

Wenn man für die Zeit nicht ausstempelt ist das ein Arbeitszeitbetrug, der ggf auch eine Kündigung rechtfertigt. Wenn ein (auch geistig) erwachsener AN dieses Risiko in Kauf nimmt ist das eine Sache, er weiß es aber. Oder sollte es zumindest wissen. Ein jugendlicher Azubi weiß das nicht, bzw weiß nicht wie "schlimm" das wirklich ist.

vor 39 Minuten schrieb Dragonstar:

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass für Azubis hier strengere Regeln gelten sollen als für festangestellte Arbeitnehmer. 

Ähm, ja? Und warum? Weil ein Azubi eben ein Azubi ist und kein normaler Arbeitnehmer.

Wenn ich als Ausbilder dafür verantwortlich bin, dass der Azubi ausgebildet wird, ich aber keine Möglichkeit habe den Lernfortschritt angemessen zu kontrollieren, dann darf ich den Azubi in den Betrieb beordert. Da durch die HO Pflicht das Büro entsprechend leer sein dürfte wird es schwer fallen ein erhöhtes Risiko alleine aus der Anwesenheit der/des Azubis und des Ausbilders (der muss natürlich dann auch da sein) zu konstruieren.

Geschrieben (bearbeitet)

In Anbetracht meiner Erfahrung in der BS sowohl als auch den Azubis im Betrieb, macht es durchaus Sinn eine Beaufsichtigung zu haben. Azubis verhalten sich nicht wie normale Arbeitnehmer, ihnen also eine gewisse Zurechnungsfähigkeit zuzuschreiben ist verständlich, allerdings sollte man es nicht übertreiben, wie permanentes Home Office oder mobiles Arbeiten zu genehmigen. 
Nur wenige Azubis, gerade in den ersten Lehrjahren, schaffen es sich über einen längeren Zeitraum selbstständig (sinnvolle) Arbeit zu beschaffen. 

Wie Maniska schreibt ist der Ausbilder für die Lehre verantwortlich, kommt dieser seinen Job nicht nach, hat weder der Azubi, der nicht ausgebildet wurde, noch die Firma, die evtl. mit diesem Azubi nun zusammen arbeiten muss großen Spaß. 

Im Zweifel jammert der Azubi vor der Prüfung, dass die Ausbildung nicht gut war oder nach der Prüfung, dass die Firma ihn darauf nicht vorbereitet habe, weil er ja 4 Tage die Woche im HO alleine gelassen wurde. Corona hinterlässt hier wohl auch einen immer größer werdenden Stempel. 

Ich bin mir nicht sicher was die aktuelle Verordnungen sagen, allerdings existiert keine Pflicht an sich, insofern der Ausbilder den Lernfortschritt im HO also nicht überprüfen kann, sollte der Azubi in den Betrieb kommen. Für mich eine nachvollziehbare Entscheidung, denn das Büro sollte ohnehin nicht voll besetzt sein. 
 

vor 15 Stunden schrieb Wissenshungriger:

Dann packe deine Sachen (Monitor, PC/Notebook ggf. Schreibtisch und Schreibtischstuhl ein) und sage deinem Chef, dass du jetzt Home-Office machst.

Von so etwas würde ich tatsächlich abraten, das ist für die Beziehung weder sinnvoll noch von Nutzen. Wenn du Streit suchst, nur zu, etwas Sinnvolles wird bei dieser Attitüde aber nicht herumkommen. 

Bearbeitet von Asura
Geschrieben
Am 22.11.2021 um 10:22 schrieb Dragonstar:

[...]Somit ist für mich der Unterschied zwischen Schülern (insbesondere dann je jünger diese sind) und Azubis, dass es bei Azubis wirklich nur darum geht, ob eine Arbeitskraft zu xyz% effektiv für den Betrieb seine Leistung erbringt und dieser Punkt ist in seiner Gesamtheit in meinen Augen momentan sekundärer Natur.

Darum hat es in der Ausbildung eigentlich gar nicht zu gehen. Ein Azubi ist nicht als billige Arbeitskraft da, sondern, um etwas zu lernen. Klar kann man die Arbeitskraft auch nutzen, aber das ist nicht der primäre Aspekt.

Am 22.11.2021 um 10:29 schrieb Maniska:

[...]Abgesehen davon: Das BBiG schreibt schon vor, dass Azubis zu beaufsichtigen sind. Es muss zwar nicht ständig einer auf dem Schoß sitzen, aber etwas mehr Aufsicht als beim normalen AN muss schon sein. Und vor allem "für Fragen zur Verfügung stehen".[...]

Beaufsichtigung muss aber weder direkt und persönlich stattfinden, noch muss man den Azubi dafür z.B. im Videochat sehen. Ihm sollen Aufgaben gegeben werden, die er erledigt (alleine oder mit Hilfe) und da kann er auch mal ein paar Stunden am Tag dran sitzen (wenn die entsprechende Aufgabe das hergibt), ohne dass man ihn alle 5 Minuten nerven muss.

Am 22.11.2021 um 10:29 schrieb Maniska:

[...] Ein Azubi ist nicht da zum arbeiten sondern zum lernen. Ausbildungsrelvante Inhalte lernen, nicht fürs Studium, wenn er Leerlauf hat.[...]

Wenn er ein IT-Studium macht, kann das aber durchaus übergreifen sein, oder ihm in der Ausbildung auch zu Gute kommen.

Am 22.11.2021 um 10:29 schrieb Maniska:

[...] Wenn ich als Ausbilder dafür verantwortlich bin, dass der Azubi ausgebildet wird, ich aber keine Möglichkeit habe den Lernfortschritt angemessen zu kontrollieren, dann darf ich den Azubi in den Betrieb beordert. Da durch die HO Pflicht das Büro entsprechend leer sein dürfte wird es schwer fallen ein erhöhtes Risiko alleine aus der Anwesenheit der/des Azubis und des Ausbilders (der muss natürlich dann auch da sein) zu konstruieren.

Könnte man natürlich auch einfach mal ein paar Sachen abfragen (so dass er keine Zeit zum danach googlen hat) oder sich etwas von ihm erklären lassen. Das geht doch längst nicht nur persönlich vor Ort. Mag sein, dass du da eventuell persönlich schlechte Erfahrungen gesammelt hast, aber man kann es ehrlich auch übertreiben mit Home Office Ablehnung für Azubis.

 

@Ausstempeln während privater Dinge während Home Office Zeit:
Ich denke das hängt ganz davon ab, wie man es regelt. Macht man immer was zwischendurch kurz und hängt die Zeit dran, macht man nur was während den vorgeschriebenen Pausen, macht man durchgehend etwas anderes? Ich weiß von der Firma hier z.B., dass es dem AG durchaus klar ist, dass viele z.B. nebenher sich was zu essen machen, oder auch sonst nicht durchgehend nur beruflicher Arbeit hinterherlaufen, sondern dass die Ablenkung halt einfach höher ist (auch weil teils gar kein Büro / eigener Raum dafür verfügbar ist in der Wohnung).

Geschrieben
Am 22.11.2021 um 09:59 schrieb Rienne:

Was ich jetzt nicht ganz verstehe: Du schreibst, du bist FIAE-Azubi und, dass du nebenbei(!) in Vollzeit studierst? Wie ist das möglich?

Am 22.11.2021 um 10:14 schrieb Benbolon:

Faktisch gesehen macht er/sie Vollzeit Ausbildung und Vollzeit Studium was irgendwie merkwürdig klingt.

Es gibt ausbildungsintegrierte duale Studiengänge.

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