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Geschrieben (bearbeitet)

Moin,

seit 2 Jahren bin ich in einem grossen Unternehmen alleiniger Entwickler für eine Anwendung, habe aber vor einiger Zeit geäussert, dass ich mehr Entwickler brauche, da immer mehr Benutzer auf die neue Anwendung umsteigen und immer mehr Aufgaben auf mich alleine zu kommen. Nun wurde mir mitgeteilt, dass ein neuer Entwickler gesucht wird, ich bei dem Bewerbungsprozess dabei sein soll und mir dieser dann fachlich unterstellt wird.

Nun bin ich selber erst 26 und habe mir ein wenig über das gewünschte Profil Gedanken gemacht und dort werden sich dann natürlich auch Leute bewerben, die weit mehr Berufs- und Lebenserfahrung haben als ich und frage mich, ob diese mich dann überhaupt ernst nehmen würden? Klar, ich kenne das Produkt in und auswendig, aber es geht mir da eher um die Programmierung an sich, irgendwie wäre es ja schon komisch wenn man jemandem unterstellt ist, der dann weniger Erfahrung hat als man selbst, oder nicht?

Habt ihr da schon mal Erfahrungen mit gemacht, wie geht man mit sowas am besten um falls sowas passiert?

Vielen Dank und schöne Feiertage

Bearbeitet von synzonic
Geschrieben

Ja gibt's aber in jeder Branche. Stell dir mal vor du wärst Bauleiter und dir wären 50 Personen unterstellt und allesamt älter und erfahrener. Also mit einer Person wird das wohl grade noch gehen. 

Geschrieben

Du hast Angst, dass ein Technologie-Experte kommt, dessen Technologie-Wissen deines übersteigt?

Professionell wäre, wenn er dein Anwendungs- und Firmen-Wissen nutzen würde und sein technisches Wissen argumentativ einbrächte. Also "Die Art der Umsetzung ist gut und erfüllt ihren Zweck. Wenn man bei Gelegenheit hier&da noch $Neuerung einpflegt / auf $übersichtlichere Implementierung umstellt, hat es den Vorteil dass.... Kann ich dir erklären, Erklären vorab x Stunden, gemeinsames programmieren ~y Stunden. Spart uns in Zukuft abc."

Geschrieben

Man nimmt dich ernst, wenn du es wert bist ernstgenommen zu werden.

Sollte dein Mitarbeiter (sogar wenn nur in Teilbereichen) fundierteres Wissen haben als du, dann nutze es. Frag ihn nach seinen Lösungen, hör auf seine Kritik und findet gemeinsam die beste Lösung.

Es ist keine Schande als Chef weniger zu wissen als seine Mitarbeiter, allerdings sollte man sich dann auch stets die Meinung des Experten anhören und meistens auch befolgen (es sei denn es sprechen gute Gründe dagegen). Ein guter Chef muss nicht zwangsläufig ein guter Techniker sein.

Was dein Alter angeht... Es gibt sicher Menschen, welche sich daran stören werden. Die Frage ist: Willst du mit diesen Menschen arbeiten? Wenn du durch dein Handeln beweist, dass du trotz deines Alters den Respekt verdienst, dann werden die Leute mit denen du zusammenarbeiten willst dich auch als Chef akzeptieren und schätzen.

Geschrieben

Und was in meinen Augen auch immer wieder unbeachtet bleibt, aber dabei sehr wichtig ist:

Lass dich nicht "einfach so" in einer Vorgesetztenrolle positionieren, ohne vorher entsprechend darauf vorbereitet worden zu sein. Soll heißen: lass dich coachen / absolviere Trainings.

Viel zu oft habe ich es schon miterlebt, dass nicht-leitende Mitarbeiter "von heute auf morgen" zu leitenden MA ernannt wurden und diese dann in ihrer neuen Rolle vollkommen überfordert waren weil man sie nicht vorbereitet hat. Du wirst plötzlich mit ganz anderen Erwartungen und Anforderungen konfrontiert, die vorher nicht Teil deines Tagesgeschäfts waren.

(Fachliche) Führung will gelernt sein 👍 

Geschrieben

Für den Beginn würde ich mir folgende Frage stellen: was erwartest Du persönlich von Deinen Vorgesetzten? Was möchtest Du hören, wo erwartest Du Einarbeitung und wo Freiheiten?

wenn Du Dir das ehrlich beantwortest, hast Du bereits einige Stichpunkte zur Hand. Mit diesen solltest Du Dich beschäftigen. Damit solltest Du für die nächsten Wochen ausreichend beschäftigt sein.

Geschrieben

Danke für die Antworten erstmal. Vielleicht habe ich es mir auch schlimmer vorgestellt als es später sein wird, da habt ihr mir zumindest die Sorge erstmal etwas genommen.

vor 4 Stunden schrieb mlwhoami:

Lass dich nicht "einfach so" in einer Vorgesetztenrolle positionieren, ohne vorher entsprechend darauf vorbereitet worden zu sein. Soll heißen: lass dich coachen / absolviere Trainings.

Das ist klar. Mein Ziel war es natürlich auch irgendwann in dem Unternehmen in so eine Rolle zu kommen und hab damals die Weiterbildung zum OP gemacht und da schon theoretisches Wissen gesammelt, allerdings kam es jetzt doch irgendwie schneller als gedacht 🙄 Es stand auch erst ein Freelancer in Frage, aber mein Vorgesetzter hat da doch volles Vertrauen in mir

Eure Tips werde ich aufjedenfall berücksichtigen

Geschrieben

Ich glaube du machst dir unnötig sorgen.

Beispiel aus meiner Zeit beim Bund: Als Mannschafter habe ich aufgrund meiner Tätigkeit höhere Dienstgrade beaufsichtigt/geschult.

Anfangs hab ich mir auch gedacht "whaaat?", allerdings wächst du damit. Wir sind alle erwachsene Menschen und keiner weiß alles. Aber im Umkehrschluss muss es jemanden geben, der den Haufen koordiniert und man ist ist bestenfalls zusammen "Eine Einheit" und stärker als einzeln 😉 

 

Hier wurde auch das perfekte Beispiel dazu genannt.

vor 8 Stunden schrieb 0x00:

Es ist keine Schande als Chef weniger zu wissen als seine Mitarbeiter, allerdings sollte man sich dann auch stets die Meinung des Experten anhören und meistens auch befolgen (es sei denn es sprechen gute Gründe dagegen). Ein guter Chef muss nicht zwangsläufig ein guter Techniker sein.

 

Geschrieben
vor 20 Minuten schrieb Benbolon:

Als Mannschafter habe ich aufgrund meiner Tätigkeit höhere Dienstgrade beaufsichtigt/geschult.

Dazu sei gesagt, dass der Bund ein einziger Anwesenheitscontest ist, was DIenstgrade angeht; man aber mit Vorbildung höher einsteigen kann. heißt nicht, dass man mehr kann/besser ist.

Geschrieben
Am 20.12.2021 um 21:43 schrieb synzonic:

Nun bin ich selber erst 26 und habe mir ein wenig über das gewünschte Profil Gedanken gemacht und dort werden sich dann natürlich auch Leute bewerben, die weit mehr Berufs- und Lebenserfahrung haben als ich und frage mich, ob diese mich dann überhaupt ernst nehmen würden? Klar, ich kenne das Produkt in und auswendig, aber es geht mir da eher um die Programmierung an sich, irgendwie wäre es ja schon komisch wenn man jemandem unterstellt ist, der dann weniger Erfahrung hat als man selbst, oder nicht?

Je älter man als AN wird, desto höher steigt die Chance dass der nächste Vorgesetzte junger ist als man selbst. Das ist aber per se erst einmal nicht schlimm, es können trotzdem beide Seiten voneinander lernen wenn sie das wollen. Der eine hat die Erfahrung, der andere die "jüngeren" Ideen. In deinem Fall sogar noch das Wissen "warum wurden manche Dinge so umgesetzt wie sie es sind".

Solange beide Seiten offen bleiben sehe ich kein Problem welches (nur) auf die Konstellation "jüngerer, unerfahrener Vorgesetzter" zurückzuführen sind.

Wie schon gesagt würde ich aber, sobald Personalverantwortung dazu kommt, auf entsprechende Coachings bestehen.

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