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Informatik auf Lehramt - wie seht ihr das?


Infinity246

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Hi zusammen,

ich habe mich mal informiert, wie ich Informatik auf Lehramt studieren könnte. Ich bin aber ein wenig verdutzt über die Aufnahmekriterien.

Ich wohne in NRW, ich habe eine Fachhochschulreife und habe im Juni letzten Jahres meine Ausbildung zum Fisi abgeschlossen. Da ich gerne dieses Jahr anfangen möchte Informatik/Wirtschaftsinformatik zu studieren, habe ich mich zu diversen Studiengängen umgeschaut. Da ist mir natürlich auch Informatik auf Lehramt aufgefallen. Damals haben ebenfalls meine Informatik-lehrer (im Fachabi hatte ich Schwerpunkt Info/Elektrotechnik als auch während der Berufsschule) dazu geraten Info auf Lehramt zu studieren, da wohl sehr viele Lehrkräfte gesucht werden.

Jetzt fand ich es ein wenig komisch: ich muss mit Fachabi (sprich 12 Jahre Schule) und 3 Jahre Ausbildung nochmals 3 Jahre im IT-Bereich berufstätig sein, damit ich Lehramt studieren kann. Mit Abi (also 13 Jahren Schule) kann man sofort Lehramt studieren. Ich möchte jetzt nicht darüber ranten wie beschissen ich das finde, aber kommt nur mir das komisch vor?

Ich weiß allerdings auch das es von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist, zum Beispiel könnte ich in Hamburg studieren, oder auch in Berlin. Mein Beispiel bezieht sich auf NRW.

Ich wollte noch Fragen, ob hier im Forum eventuell auch ein Lehrer (eventuell auch ehemalig) anzufinden ist, da ich schon oft gehört habe, dass man wohl auch als Quereinsteiger Lehreramt (mit spezifischem Fach) werden kann. Dies haben damals zumindest 2-3 Lehrer an meiner Schule erwähnt. Vielleicht kann ja jemand etwas darüber berichten, beziehungsweise mir helfen.

Da ich eigentlich immer Spaß am beibringen von Wissen hatte dachte ich mir, dass dies eventuell eine möglichkeit sei. Würde aber dennoch ganz gerne in NRW studieren, da hier enge Freunde und Familie sind. Ich würde wahrscheinlich dennoch natürlich umziehen, wenn ich es denn wirklich wollte. Ich war eben nur ein wenig über die Zulassungskriterien verdutzt.

Wie seht ihr das?

Wünsche euch einen angenehmen Abend!

 

 

Bearbeitet von Infinity246
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Guten Abend,

Zitat

Jetzt fand ich es ein wenig komisch: ich muss mit Fachabi (sprich 12 Jahre Schule) und 3 Jahre Ausbildung nochmals 3 Jahre im IT-Bereich berufstätig sein, damit ich Lehramt studieren kann. Mit Abi (also 13 Jahren Schule) kann man sofort Lehramt studieren. Ich möchte jetzt nicht darüber ranten wie beschissen ich das finde, aber kommt nur mir das komisch vor?

Lehramt Studiengänge bieten in der Regel nur Unis an und keine FHs. Und für ein Studium an einer Uni  braucht man in der Regel Abitur. Da reicht die Fachhochschulreife nicht. Über Sinn und Unsinn kann man natürlich streiten.

Wenn du nicht das Abi nachholen möchtest oder dir die Zulassung über die Berufserfahrung bekommen möchtest, dann gebe es noch alternativ die Zulassung über den Studierfähigkeitstest (Deltatest). Genauere Infos diesbezüglich findest du bei deiner Wunschuni.

Zitat

Ich wollte noch Fragen, ob hier im Forum eventuell auch ein Lehrer (eventuell auch ehemalig) anzufinden ist, da ich schon oft gehört habe, dass man wohl auch als Quereinsteiger Lehreramt (mit spezifischem Fach) werden kann.

Meine Schwester ist Lehrerin und hat Lehramt fürs Gymnasium in den Fächern Sport und Englisch studiert. Aber ich vermute mal, dass die Infos dir leider nicht wirklich weiterhelfen können, da sie in Baden-Württemberg lebt und dort tätig ist.

Aber schau mal dort. Eventuell hilft dir das weiter:

https://www.lehrer-werden.nrw/was-bringst-du-mit/seiteneinstieg

MfG 

 

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Na ja, dass man allgemeines Abi für ein Studium an der Uni braucht, war doch schon früher so. Ich weiß nicht, wie es heute ist. Als ich mein BWL Studium (Diplom im Jahr 1996) gestartet hatte, zählte ein bestandenes Vordiplom wie ein Abi und hätte theoretisch zu einem Wechsel zu einer Uni gereicht. Die Frage ist natürlich, ob dass jemand jemals probiert hat und ob es letztendlich sinnvoll gewesen wäre, einen solchen Weg zu beschreiten. Und ich weiß nicht, ob es fachbezogene Einschränkungen gegeben hätte.

Es gibt natürlich auch "Schulen", an denen Lehrbeauftragte tätig sind, an deren Ausbildung dann weniger formale Kriterien geknüpft sind. Ich denke dabei an einige Dozenten, die ich während meiner Umschulung im Jahr 2017 kennengelernt hatte. Das sind dann natürlich andere Schulformen, wäre aber vielleicht eine Alternative, um Spaß an Informatik + Dozententätigkeit zu verknüpfen. Auch in der Industrie- und Wirtschaft gibt es einen Weiterbildungsmarkt mit "freien Dozenten". Nur, Lehramt ist dann halt eben nicht.

Bearbeitet von tkreutz2
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Wäre sowas eine Option? Ist halt nicht Informatik sondern Elektrotechnik. Aber das ist ja recht nah beisammen:

https://www.fh-bielefeld.de/multimedia/Fachbereiche/Ingenieurwissenschaften+und+Mathematik/Dokumente/Edu_Tech/Faltblatt_IuM_Edu_Tech_2017_04_24-p-112682.pdf

mehr info

https://www.edu-tech-net-owl.de/edu-tech

Ps 

im master könnte man dann

Elektrotechnik+Informationstechnik

als Fachrichtung nehmen 

Bearbeitet von Graustein
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Vielleicht würde es in der Schweiz gehen, quasi als Quereinsteiger dort zu arbeiten. Aber die "normalen" Anforderungen dürften auch entsprechend hoch sein. Da dort aber ein akuter Lehrermangel herrscht, geht vielleicht etwas über die Anerkennung alternativer Abschlüsse. Dazu müsste man sich entsprechend informieren - vorausgesetzt ein Wohnortwechsel käme in Frage.

https://www.auslandslust.de/arbeiten/jobs/lehrer-schweiz-arbeiten/

Gehe mal in das Forum debianforum.de - dort habe ich einen User kennengelernt, der für eine Schweizer Klasse Informatik unterrichtet, er nennt sich paedubucher, fragte dort nach Ideen für einen Programmierkurs. Vielleicht kann er Dir näheres dazu sagen.

 

Bearbeitet von tkreutz2
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vor 32 Minuten schrieb Whiz-zarD:

Nein, Elektrotechnik ist nicht nah bei der Informatik. Auf diese Aussage bin ich damals auch reingefallen.

Gut, das kommt sicher auf die Hochschule an.

Informatik bzw. Computer Science ist ja aus ET hervorgegangen. In Deutschland eher aus Mathe.

am Ende bringt aber weder ein ET noch ein Informatik Studium relativ viel um Fachinformstiker zu unterrichten. 

Praktische Module hat man kaum, dagegen viel Theorie auf hohem Niveau und halt in Deutschland viel Mathe.

Als Lehrer für Informatik bzw als Lehrer für FI muss man daher dich halt viel selber beibringen. Oder es aus der Praxis mitbringen.

meine 5 cent

wenn ich auch mal von Bayern sprechen darf:

hier muss man zwingend Elektrotechnik studieren. Das zweite Fach kann dann Informatik sein. Dann hat man halt seine paar Module aber davon ist wieder viel Theorie (grade an der Uni). 
soweit ich weiß muss man aber nicht Informatik als zweites Fach belegen um fachinformatiker zu unterrichten. 
 

meiner Meinung nach wäre es viel sinnvoller wenn es Pflicht wäre als Berufsschullehrer Praxiserfahrung mitzubringen. Also Ausbildung plus 2-3 Jahre aber dann findet man ja noch weniger. Aber FH Prof wird man ja auch nicht ohne entsprechende Berufserfahrung. Nur Lehrer kann man werden ohne Ahnung 😉

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vor einer Stunde schrieb Whiz-zarD:

Nein, Elektrotechnik ist nicht nah bei der Informatik. Auf diese Aussage bin ich damals auch reingefallen.

Unser Berufsschullehrer hatte Elektrotechnik studiert und die FISIs in ihrem Hauptfach unterrichtet. Also nicht nah beieinander, schließt aber nicht aus, dass er damit ggf. an Schulen für entsprechende IT-Fächer angenommen wird.

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Als Berufsschullehrer gebe ich auch mal meine Erfahrungen dazu :).

Quereinstieg ist prinzipiell nur dann möglich, wenn es im betreffenden Zweig einen Mangel gibt. Da Bildung Ländersache ist unterscheiden sich die Aufnahmekriterien von Bundesland zu Bundesland enorm. Je nach Bundesland kann es sein, dass du schlechter eingruppiert wirst (und zwar ein Leben lang). Manchmal verwenden Bundesländer auch Begriffe unterschiedlich (Quereinstieg, Direkteinstieg, Seiteneinstieg usw.). Da muss man etwas aufpassen. Quereinsteiger haben in meinem Bundesland gewaltige Nachteile, da diese das Referendariat nachholen müssen mit wesentlich schlechteren Bedingungen (hohes Unterrichtspensum + Seminarstress). Die Durchfallquote ist dann entsprechend.

Wenn du Lehrer werden möchtest ist der einfachste Weg tatsächlich Lehramt zu studieren und dann klassisch sein Referendariat zu absolvieren. 

Möchte man dann auf absehbare Zeit eine Planstelle bekommen sollte mindestens 1 Mangelfach dabei sein und die Zielschulform sollte nicht Gymnasium sein (Gym ist überall überlaufen und mit hunderten möchte man nicht auf eine einzige Stelle konkurrieren).

Bei Grundschule, Hauptschule und Berufsschule hat man eine Einstellungsgarantie, sofern man nicht bei 3 auf den nächsten Baum geflüchtet ist und nicht gerade Sport + Sozialkunde als Fach hat :).

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Am 9.1.2022 um 16:11 schrieb skylake:

Als Berufsschullehrer gebe ich auch mal meine Erfahrungen dazu :).

Quereinstieg ist prinzipiell nur dann möglich, wenn es im betreffenden Zweig einen Mangel gibt. Da Bildung Ländersache ist unterscheiden sich die Aufnahmekriterien von Bundesland zu Bundesland enorm. Je nach Bundesland kann es sein, dass du schlechter eingruppiert wirst (und zwar ein Leben lang). Manchmal verwenden Bundesländer auch Begriffe unterschiedlich (Quereinstieg, Direkteinstieg, Seiteneinstieg usw.). Da muss man etwas aufpassen. Quereinsteiger haben in meinem Bundesland gewaltige Nachteile, da diese das Referendariat nachholen müssen mit wesentlich schlechteren Bedingungen (hohes Unterrichtspensum + Seminarstress). Die Durchfallquote ist dann entsprechend.

Wenn du Lehrer werden möchtest ist der einfachste Weg tatsächlich Lehramt zu studieren und dann klassisch sein Referendariat zu absolvieren. 

Möchte man dann auf absehbare Zeit eine Planstelle bekommen sollte mindestens 1 Mangelfach dabei sein und die Zielschulform sollte nicht Gymnasium sein (Gym ist überall überlaufen und mit hunderten möchte man nicht auf eine einzige Stelle konkurrieren).

Bei Grundschule, Hauptschule und Berufsschule hat man eine Einstellungsgarantie, sofern man nicht bei 3 auf den nächsten Baum geflüchtet ist und nicht gerade Sport + Sozialkunde als Fach hat :).

Moin skylake, ich bin kurz vorm Ref (Berufsschule) mit den Fächern Ernährungswissenschaften/Hauswirtschaft sowie Englisch und würde, da ich auch für IT brenne, gerne noch die Ausbildung zum Fachinformatiker dranhängen. Ich arbeite auch schon seit einem Jahr im 1st-level support (teilweise 2nd) und könnte  bald die nötige Berufserfahrung vorweisen für die IHK-Prüfung. Weißt du, ob man "fachfremd" IT unterrichten darf, wenn man nicht das zugehörige Studium absolviert hat? Und außerdem wie die IHK-Prüfung ohne Ausbildung abläuft. Kann man die wirklich einfach so ablegen?

VG

r4nd

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vor 19 Stunden schrieb r4nd:

Moin skylake, ich bin kurz vorm Ref (Berufsschule) mit den Fächern Ernährungswissenschaften/Hauswirtschaft sowie Englisch und würde, da ich auch für IT brenne, gerne noch die Ausbildung zum Fachinformatiker dranhängen. Ich arbeite auch schon seit einem Jahr im 1st-level support (teilweise 2nd) und könnte  bald die nötige Berufserfahrung vorweisen für die IHK-Prüfung. Weißt du, ob man "fachfremd" IT unterrichten darf, wenn man nicht das zugehörige Studium absolviert hat? Und außerdem wie die IHK-Prüfung ohne Ausbildung abläuft. Kann man die wirklich einfach so ablegen?

VG

r4nd

Entscheidungen bezüglich. fachfremden Unterricht sind länderspezifisch geregelt. In meinem Bundesland darf/muss man alles fachfremd unterrichten bis auf Leistungskurse der Oberstufe (hier ist die Fakultas voraussetzung), sowie Religion und Sport. 

Je nach Schulleiter wirst du fachfremd durchaus IT unterrichten können. Fachinformatiker selbst wird man dich nicht unterrichten lassen, da die Jungs und Mädels teilweise schon einiges auf dem Kasten haben und ziemlich schnell merken, wenn du nicht fit genug bist (wobei mit Mangel so einiges geht … ). 

Wenn du unbedingt Oberstufe-LK unterrichten möchtest, müsstest du die entspr. Fakultas nachholen. Das geht teilweise (je nach Bundesland) in vollkommen aberwitzigen Crashkursen von denen ich persönlich nichts halte. Dort geht man paar Monate hin, winkt brav und darf am Ende dann jede Klasse unterrichten. 

Wegen der IHK-Prüfung: Externe können sich zur Prüfung anmelden. Hier einfach mal die zuständige IHK anrufen und die genauen Voraussetzungen klären. So richtige „externe“ (also nicht die Umschüler) gibts wohl sehr selten und sind ziemliche exoten bei uns. Daher kenne ich den genauen Ablauf hier nicht, sorry.

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