fosco Geschrieben 10. Januar 2022 Geschrieben 10. Januar 2022 Guten Abend zusammen, ich spiele aktuell mit dem Gedanken ein Fernstudium IT Security "nachzuholen", kann aber nicht einschätzen, ob mich das beruflich wirklich weiter bringt. Kurz zum Hintergrund - ich habe mittlerweile 8 Jahre Berufserfahrung als Systemadministrator und knapp drei Jahre als IT Sicherheitsbeauftragter. Letztes Jahr habe ich mein OSCP Zertifikat erfolgreich bestanden und möchte mittelfristig raus aus der Systemadministration hin zur reinen IT Sicherheit. Gerne als SOC Analyst evtl auch mehr, wenn es sich ergibt. Generell Tendenz in Richtung Blue Team. Dafür wird ein Arbeitgeberwechsel notwendig sein. So, jetzt habe ich in letzter Zeit diverse Stellenausschreibungen beobachtet und sehe dort häufig dass ein abgeschlossenes Studium Voraussetzung ist. Daher ist meine Überlegung dieses Studium nachzuholen. Das wären neben meinem Job aber mindestens drei Jahre. Wenn ich mir die Inhalte anschaue, werde ich dabei voraussichtlich nicht sonderlich viel lernen. Was bringt mir das Studium tatsächlich? Öffnet es mir am Ende die Wege ins Management? Zur Abteilungsleitung? Zu Behörden wie BSI? Bringt es mir finanziell spürbar was? Und wie gut stehen meine Chancen mit dem OSCP Zertifikat einen Fuß in die Türe zu bekommen? Ich weiß, alles sehr spezielle Fragen, aber vllt hat jmd von euch Erfahrungswerte die er teilen kann. Vorab vielen Dank und bleibt gesund Zitieren
allesweg Geschrieben 10. Januar 2022 Geschrieben 10. Januar 2022 vor 11 Minuten schrieb fosco: diverse Stellenausschreibungen beobachtet und sehe dort häufig dass ein abgeschlossenes Studium Voraussetzung ist. Und hast du einfach mal angerufen und nachgefragt, ob du auch ohne Studium aber mit deiner entsprechenden Berufserfahrung starten könntest? Und dann evtl. beim neuen AG das für ihn so wichtige Studium nebenbei nachzuholen? vor 12 Minuten schrieb fosco: Was bringt mir das Studium tatsächlich? Ganz einfache Antwort: das hängt vom jeweiligen Arbeitgeber ab. Von "Nichts!" bis "Ohne kommst du nicht rein - aber mit stehen dir ALLE Wege offen!" Jinju und 0x00 reagierten darauf 1 1 Zitieren
Jinju Geschrieben 10. Januar 2022 Geschrieben 10. Januar 2022 Ich würde hier auch ganz klar den Ansatz verfolgen nachzufragen. Du kannst auch schon Bewerbungen schreiben und dich im Nachhinein erkunden ob es an der fehlenden Bildung gelegen hat. Sie es mal so: Die Stellenausschreibungen von hier und heute wird es nach 2 bis 3 Jahren zu 90% nicht mehr geben. Von daher ist es eine Win-Win Situation für dich. Entweder zu weißt von X Stellenausschreibungen das sie ein Studium voraussetzen und strebst das im Nachhinein an oder du bekommst den Job mit deiner Berufserfahrung. Zitieren
Wissenshungriger Geschrieben 11. Januar 2022 Geschrieben 11. Januar 2022 (bearbeitet) Erstmal Glückwunsch zum OSCP! Ich kann vor allem für den Bereich der offensiven Sicherheit sprechen. Dort kommt es rein auf den Skill und nicht auf die Ausbildung/Studium an. Grundsätzlich sehe ich mit deinem aktuellen Profil auch gute Chancen im defensiven Bereich einzusteigen. Vor allem die Kombination aus der langjährigen Erfahrung als Sysadmin und deinen Kenntnissen im offensiven Bereich sprechen für dich. Allerdings kann ich hier null beurteilen, wie die Konkurrenz qualitativ und quantitativ aufgestellt ist. Um dein Profil noch interessanter zu machen, bau dir einen Honeypot und analysiere mal mit Splunk was alles passiert ist. Ggf. noch die eine oder andere Zertifizierung im defensiven Bereich draufpacken. Dann sollte es auf jeden Fall mit einem Einstieg als Level I und unter Umständen sogar als Level II Analyst klappen. Ich kann auch kein abgeschlossenes Studium vorweisen, hoffe aber, dass ich demnächst auch mein Hobby zum Beruf machen kann 😉 EDIT: Weil du explizit wegen OSCP gefragt hast. Das ist quasi Industrie Standard und nahezu ein garantierter HR-Bypass. Das ist so, wie wenn du eine Reverse Shell auf einem System spawnen würdest 😉 Woher kommst du eigentlich, wenn ich fragen darf? Bearbeitet 11. Januar 2022 von Wissenshungriger Zitieren
charmanta Geschrieben 11. Januar 2022 Geschrieben 11. Januar 2022 Mit Splunk wirst Du einen Angriff höchstens von Deppen erkennen können … Ansonsten schliesse ich mich allesweg sn Zitieren
allesweg Geschrieben 11. Januar 2022 Geschrieben 11. Januar 2022 Ich habe mal zum Spaß die Stellenanzeige der von mir besetzten Stelle heraus gesucht: sinngemäß "MINT-Studium, höhere Mathematik und mehrere bestimmte IT-Sprachen zwingend erforderlich!". Ich hatte niemals ein Studium begonnen, ich wende nur die Grundrechenarten an und eine der geforderten Sprachen kann ich noch nicht einmal lesen. Nettes Wunschkonzert, diese Stellenausschreibungen... charmanta, Bitschnipser, vMensch und 1 Weiterer reagierten darauf 1 2 1 Zitieren
mylurid Geschrieben 11. Januar 2022 Geschrieben 11. Januar 2022 vor 9 Stunden schrieb fosco: So, jetzt habe ich in letzter Zeit diverse Stellenausschreibungen beobachtet und sehe dort häufig dass ein abgeschlossenes Studium Voraussetzung ist. Wie schon gesagt - Wunschkonzert. Ich denke mit deinen Vorkentnissen sollte das gar kein Problem sein dort irgendwas zu finden. Wir suchen auch immer gute Leute.. also zier dich nicht und bewirb dich auf das, was dir gefällt. Mehr als ne Absage kann ja nicht kommen 🙂 Zitieren
charmanta Geschrieben 11. Januar 2022 Geschrieben 11. Januar 2022 nach 8 Jahren ist das Studium auch eher Banane ... Praxis zählt und Erfahrung Bitschnipser reagierte darauf 1 Zitieren
vMensch Geschrieben 11. Januar 2022 Geschrieben 11. Januar 2022 Mit dem OSCP sollten dir im Bereich offensive Security viele Türen offen stehen. Vielleicht 1-2 Jahre im offensiven Bereich einsteigen und danach ins Blue-Team wechseln, um beide Bereiche kennenzulernen? Zitieren
NotKnown Geschrieben 11. Januar 2022 Geschrieben 11. Januar 2022 (bearbeitet) Das Studium wird zum aussortieren genutzt. Da dir nicht bekannt ist, wie viel Bewerber es gibt, einfach bewerben. Gibt nicht's zu verlieren. So solltest du auch ein mögliches Studium für dich sehen. Es ist ein weiterer Haken, der dich in Bewerbungssituationen nach vorne bringt, Durchhaltevermögen signalisiert und ggf. dein Denkhorizont erweitert. Da hilft das übliche jammern bei solchen Themen, wie doof das doch alles ist, und Nicht-studierte sind genauso gut blablub auch nicht weiter. Das ist die Realität. Bearbeitet 11. Januar 2022 von NotKnown Zitieren
Gast Interrupt Geschrieben 11. Januar 2022 Geschrieben 11. Januar 2022 (bearbeitet) vor 18 Minuten schrieb NotKnown: Das Studium wird zum aussortieren genutzt [...]Es ist ein weiterer Haken, der dich in Bewerbungssituationen nach vorne bringt, mehr nicht. Also da muss ich schon mal klar widersprechen. Neben den Großteil an Stellenangebote, die auch ein Fachinformatiker ohne Bedenken annehmen kann, gibt es halt eben doch auch Stellenanzeigen die eher an Akademiker gerichtet sind. Man darf halt nicht vergessen dass ein Studium eine akademische Ausbildung ist. Auch trägt jeder selber die Verantwortung wie er das erlernte Wissen nutzen möchte. Wer beispielsweise nach erfolgreichem Studium eine Stelle als 1st Level Support annimmt, darf sich auch nicht beschweren, dass das gelernte Wissen nie zur Anwendung kommt. Klar, mit einem erfolgreich abgeschlossenen Studium hat man grundsätzlich mehr bzw. bessere Chancen, einfach weil es nun mal einen höherer Abschluss ist.Ich würde aber nur alleine wegen der besseren Aufstiegschancen kein Studium empfehlen. Denn mit einer Fachinformatiker Ausbildung kann man ebenfalls eine gute Karriere machen und viel Geld verdienen. (Natürlich gibt es immer wieder ein paar Ausnahmen z.B. Behörden). Man muss sich halt immer die Frage stellen was man letztendlich möchte. Die IT-Welt ist groß, ebenso der Bereich IT-Security. Bearbeitet 11. Januar 2022 von Interrupt Zitieren
NotKnown Geschrieben 11. Januar 2022 Geschrieben 11. Januar 2022 (bearbeitet) Es sehe deinen Beitrag nicht als Widerspruch, sondern als sinnvolle Ergänzung. Da aber vermehrt Personen mit/ohne Studium um die gleiche Position kämpfen, sind hier eben Vorteile zu sehen. Aber es ist aufgrund der, wie du selbst sagst, facettenreichen IT-Welt schwer hier seriöse Aussagen zu treffen. Ich könnte Aussagen dazu nur aufgrund von eigenen Erfahrungen formulieren. Daher ist die Motivation eines Studiums nur wegen besagter Konkurrenzsituation auch zu schwach. Da bedarf es intrinsischer Motivation und Begeisterung für die theoretisch ausgerichteten Curriculum-Themen, um den Weg einzuschlagen. Bearbeitet 11. Januar 2022 von NotKnown Zitieren
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