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Ausbildung zum Fachinformatiker mit 50?


Julius68

Empfohlene Beiträge

vor 12 Stunden schrieb Julius68:

Dort habe ich mich u. a. um die Betreuung des Netzwerks gekümmert. Es gab so viel zu tun, dass ich mit einem Teil meiner Arbeitsstunden extra für diese Tätigkeit abgestellt war.

Was verstehst du unter "Betreuung des Netzwerks"? Kaputte Kabel getauscht? Switche konfiguriert, Netzsegmente getrennt, ...? Die Geräte der Angestellten in der FritzBox berechtigt? Hast du auch etwas an Servern gemacht?

Wie viele Arbeitsstunden über welchen Zeitraum?

Wieso kannst du dir deshalb einen Job als Softwareentwickler vorstellen?

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Über einen Zeitraum von knapp 1, 5 Jahren habe das Netzwerk der Einrichtung administriert. Zu meinen Aufgaben gehörte es auch, verschiedene Konfigurationen im Netzwerk vorzunehmen oder auch mal ein Kabel auszutauschen.

Immerhin 4 Stunden pro Woche wurden dafür veranschlagt. Das ist nicht besonders viel, aber bei mir ist der Wunsch entstanden, mein Wissen in verschiedenen Bereichen auszubauen und zu vertiefen.

Eines meiner Hobbys ist es, kleine Projekte in JavaScript zu programieren. Daher das Interesse an der Softwareentwicklung.

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vor 15 Stunden schrieb Julius68:

Mir persönlich fehlt die Beschäftigung mit der Technik...

Du hast ja nun schon relativ viel Feedback bekommen und das du noch eine Ausbildung und danach einen Job bekommst in dem Bereich der dir VIELLEICHT Freude bereitet wäre schon ein 6er im Lotto. 

Ich würde daher den Weg über die Freizeit gehen. D.h. du gehst auf Udemy & Co. und machst dort diverse Kurse. Baust daheim mal ein "richtiges" Netzwerk auf - gebrauchte Komponenten bekommst günstig. Dann vielleicht mal eine Herstellerzertifizierung (aka CCNA oder so). Und wenn dir das alle wirklich liegt (Spass + Können), dann würde ich den nächsten Schritt in die nebenberufliche Selbstständigkeit gehen und mit Akquise anfangen und schauen wie das läuft. Und je nachdem wie das läuft kannst ja dann entscheiden es Vollzeit zu machen bzw. wenn dann 2-3 Jahre Erfahrung hast, kommst vielleicht eher irgendwo unter als Angestellter.

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Und das Ganze im Hobbybereich zu belassen wäre keine Option für dich? Man kann sich ja z.B. auch zuhause eine IT-Infrastruktur aufbauen und kleinere spaßige Projekte umsetzen. Für Inspirationen gibt es auf Youtube und Twitch sicher einige Kanäle, die man sich anschauen kann.

Wie schon viele geschrieben haben, ist eine beruflichen Neuorientierung im fortgeschrittenen Alter nicht gerade einfach und relativ riskant. Von den finanziellen Einbrüchen ganz zu schweigen!

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Moin moin,
am Montag beginnt meine Umschulung und ich kann dir nur sagen, dass man nicht mal eben eine Umschulung finanziert bekommt, wenn man Lust auf etwas neues hat, da diese sehr sehr teuer ist.
Bei mir inklusive allem über 100.000 Euro.

Die Kriterien für eine Umschulung:
1. schwer vermittelbare sehr lange Arbeitslosigkeit
2. Frührente
Und wenn das beides nur durch eine Umschulung verhindert werden kann, dann bekommt man in der Regel auch eine finanziert.

Natürlich muss auch noch bewiesen werden, dass man dazu in der Lage bist.

LG Tim

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  • 2 Monate später...
Am 18.1.2022 um 20:10 schrieb Julius68:

Hallo, alle zusammen,

mein Name ist Julius. Ich werde in diesem Jahr 50 und arbeite als Erzieher.

Seit einiger Zeit spiele ich mit dem Gedanken, eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration zu beginnen. Um eine Entscheidung zu treffen, wollte ich zunächst ein Praktikum zu machen, um einen Einblick in den Berufsalltag zu bekommen. Also habe ich mich bei verschiedenen Firmen in meinem Umfeld beworben. Leider habe ich nur Absagen erhalten. Als Gründe für die Absagen wurden folgende genannt:

- Wir nehmen nur Schüler/innen.

- In dem Zeitraum, in dem Sie ein Praktikum machen möchten, haben wir leider niemanden, der Sie betreuen kann.

- Wenn Sie bei uns ein Praktikum machen wollen, dann müssen wir Sie bezahlen und dafür fehlen uns die (finanziellen) Mittel.

Nun denke ich mir, wenn es für Ältere schon schwierig ist, einen Betrieb zu finden, in dem man ein Praktikum machen kann - wie sieht es dann erst mit einem Ausbildungsplatz aus?

Hallo Julius68,

ich bin mit 48 Jahren in die Umschulung zum Fachinformatiker Fa. Anwendungsentwicklung gegangen. Ich hatte keine Probleme einen Bildungsträger zu finden, ähnlich einfach verlief die  Suche nach einem Fachpraktikum. Jetzt stehe ich kurz vor der Abschlussprüfung und die werde ich ziemlich sicher bestehen. Da ist es eher die Frage mit welcher Note dies geschieht. Eine Festanstellung als Software-Entwickler habe ich zudem auch schon in der Tasche. Mittlerweile bin ich 50 Jahre alt und habe keine Probleme mich in der IT-Welt zu beweisen. Ich arbeite sehr selbstständig, zielorientiert und kommuniziere jedes Problem zeitnah im Team.

Mein Praktikum und auch die Festanstellung habe ich in erster Linie meinen privaten Projekten zu verdanken. Die habe ich auf Github veröffentlicht und jedem potentiellen Arbeitgeber gezeigt. Ich dachte mir, erzählen kann man viel, aber wenn ich zeige was ich kann oder auch nicht kann, zählt das mehr als jedes Geschreibsel in der Bewerbung.

Das Alter war also kein Hindernis einen neuen Beruf zu erlernen und sofort danach eine Festeinstellung zu finden. Ich habe allerdings fast jeden Tag privat Zeit in die ganze IT-Thematik investiert, eben für meine Privatprojekte und um Wissenslücken auszugleichen. Das waren dann eher 10-12 Stunden Tage als "nur" 8 Stunden Unterricht und Praktikum. So 3 Wochen hatte ich mal ein richtiges Tief. In der Zeit habe wirklich nur meine 8 Stunden heruntergerissen und habe privat komplett mit dem Thema abgeschaltet, aber danach wurde wieder Vollgas gegeben.

Ich hoffe meine kleine Geschichte macht die etwas Mut.

TLDR;
Mit 48 Umschulung zum FIAE angefangen und danach Festanstellung mit 41k Gehalt und mein Alter war nie ein Problem.

 

P.S.: Ach ja, eine mehrjährige Pause in meinem Lebenslauf hat auch keinen wirklich interessiert.

 

 

Bearbeitet von NanoByte
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Am 18.1.2022 um 20:10 schrieb Julius68:

Hallo, alle zusammen,

mein Name ist Julius. Ich werde in diesem Jahr 50 und arbeite als Erzieher.

Nun denke ich mir, wenn es für Ältere schon schwierig ist, einen Betrieb zu finden, in dem man ein Praktikum machen kann - wie sieht es dann erst mit einem Ausbildungsplatz aus?

Wird in Deinem Fall vermutlich nur über Vitamin B funktionieren, da dass Amt ja keine Umschulung finanziert. Gäbe noch die Möglichkeit im Selbststudium sich die Fachkenntnisse nebenberuflich anzueignen, im Anschluß versuchen einen Platz für das Projekt zu finden und sich über die Externenprüfung anzumelden und im Anschluß zu bewerben oder eine Selbständigkeit anzustreben. Ich denke, dass wäre der steinige Weg zu diesem Ziel.

Generation 50+ ist leider ein ungelöstes Problem. Bliebe noch der Weg, sein Glück im Ausland zu versuchen.

Ich würde an Deiner Stelle auch versuchen, das Haupteinkommen im gelernten Beruf zu erhalten und alles andere eher im Hobbybrereich anzusiedeln und in der Zeit die Fachkenntnisse stetig zu erweitern.

Die Chance zu Quereinstieg gibt es aus heutiger Sicht nicht mehr. Das war vor 20 Jahren, die Situation hat sich aber geändert, seit es die neuen Berufe und damit verbunden genügend Kandidaten gibt.

Alternativ könntest Du noch probieren, ein Informatikstudium zu starten. Ich denke, mit dem, was meine Vorposter schrieben, sind damit alle Möglichkeiten ausgeschöpft.

Und nein - Zertifikate alleine reichen nicht. Das ist eine typische Unsitte aus dem Maßnahmenkatalog der ARGEN, um Fälle von ihrem Schreibtisch zu bekommen und die Leute in Beschäftigungsmaßnahmen verschwinden zu lassen.

Du könntest versuchen, über ehrenamtliche Projekte (z.B. Vereinen) etwas praktische Erfahrung mit den Themen zu sammeln. Vielleicht knüpfen sich dadurch auch Kontakte.

Bearbeitet von tkreutz2
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vor 50 Minuten schrieb NanoByte:

TLDR;
Mit 48 Umschulung zum FIAE angefangen und danach Festanstellung mit 41k Gehalt und mein Alter war nie ein Problem.

Er bekommt aber keine Umschulung, da er einen ausgebildeten Beruf besitzt, in dem es Stellen- und damit Bedarf gibt. (Steht weiter oben bereits im Thread). Ich empfehle generell, den gesamten Thread wenigstens zu überfliegen, nicht nur den letzten Beitrag.

Bearbeitet von tkreutz2
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Wieso sollte er keine Umschulung bekommen, ich haben auch einen Beruf gehabt der gefragt ist? Das war kein Hindernisgrund. Und wenn ich den Eingangspost richtig verstanden habe, dann zielte die Frage mehr auf das Alter ab und da kann ich mit jetzt 50 Jahren sagen, dass mein Alter nie ein Problem war, werder bei der Umschulung, noch im Praktikum oder dann bei der Festeinstellung.

Bearbeitet von NanoByte
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  • 3 Wochen später...

Hi,

auch wenn das Thema schon älter ist und der TE vermutlich auch gar nicht mehr mitliest, aber wie wäre es denn, wenn du eine Art Computer AG gründest, mit der du die Kinder für Computer und Technik begeisterst? Ich weiss nicht, wie dein Alltag aussieht und wieviel Gestaltungsspielraum du überhaupt hast, die Inhalte mitzubestimmen, aber das wäre doch eine ganz gute Kombination (sofern möglich). 

Bearbeitet von carstenj
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Hallo an alle,

mit Interesse habe ich die Beiträge gelesen, die seit meinem letzten Beitrag eingegangen sind.

Mittlerweile gibt es Neues zu vermelden:

Ich werde in den Sommerferien ein Praktikum als Fachinformatiker machen und wenn das Praktikum gut läuft, habe ich die Möglichkeit, eine Ausbildung in diesem Betrieb zu machen.

Ich freue mich sehr darauf und bin gespannt, was mich erwartet...

Seid herzlich gegrüßt.

Julius

@carstenjVielen Dank für die Idee. Ich schon einmal eine "Technik-AG" angeboten. Es ging um die Umsetzung von Projekten der Kinder / Jugendlichen mit Lego Technik. Das ist sicherlich ausbaufähig.

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Am 24.3.2022 um 13:57 schrieb NanoByte:

Wieso sollte er keine Umschulung bekommen, ich haben auch einen Beruf gehabt der gefragt ist? 

Hat er selbst geschrieben nach einer Beratung mit seiner Arge. (s. Seite 1).

Leider kein Mehrfachzitat möglich.

 

Bearbeitet von tkreutz2
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vor einer Stunde schrieb Julius68:

Mittlerweile gibt es Neues zu vermelden:

Ich werde in den Sommerferien ein Praktikum als Fachinformatiker machen und wenn das Praktikum gut läuft, habe ich die Möglichkeit, eine Ausbildung in diesem Betrieb zu machen.

Das ist doch eine gute Nachricht. Übrigens werden Technik-Camps regelmäßig zu Ferienzeiten angeboten.

Ein guter Einstieg zum Selbststudium ist übrigens Lego Mindstorms, sofern einem das Kit nicht zu teuer ist, denn mittlerweile gibt es hier Sammlerpreise. Aber mit Glück bekommt man es noch.

Die reguläre Ausbildung ist auf jeden Fall einer Umschulung vorzuziehen.

Bearbeitet von tkreutz2
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Ich habe meine Umschulung mit 39 gestartet und mit 41 abgeschlossen und hatte auch bis zu diesem Zeitpunkt keine 5 Jahre sozialversicherungspflichtig gearbeitet. Ich hatte jedoch Glück, dass ich sowohl einen gute Bildungsstätte (ok, mit Bildungsgutschein wirst du an jeder mit Kusshand aufgenommen, da ist man ja ein wandelnder Euroschein) als auch einen guten Praktikumsbetrieb gefunden hatte, wo ich auch nach bestandener Prüfung übernommen wurde. Seitdem bekomme ich auf Bewerbungen ca. 80% Bewerbungsgesprächsangebote (jedoch Bewerbungen im Consultant/Supportbereich mit Gehaltsvorstellungen von 40-45K in moderat wirtschaftlich erfolgreicher Region in Westdeutschand, bei über 45k Gehaltsvorstellung würde die Responserate vermutlich sinken). 

Wahrscheinlich sieht es aber für Arbeitgeber mit 50, ohne große Vorkenntnisse, nochmals anders aus. Du schreibst, dass du eigene Projekte in Javascript realisiert hast + deine Netzwerkadminerfahrungen. Ohne diese im Detail einschätzen zu können, würde ich diese in deiner Bewerbung prominent platzieren, da dies dem Arbeitgeber den größten Hinweis darauf gibt, ob es sich für diesen lohnt Ressourcen zu investieren.

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Am 19.1.2022 um 10:28 schrieb SR2021:

Auch wenn sich bei mir noch niemand ü50 für eine Ausbildung beworben hat, so muss ich ganz ehrlich sagen das ein Azubi in dem Alter für mich keine Option wäre.

1. Wir bilden in erster Linie für den Eigenbedarf aus, langfristig. Ist bei dir nicht gegeben, nach der Ausbildung hast du noch 10-12 Arbeitsjahre vor dir, wenn keine altersbedingten Gebrechen dazwischenkommen.
 

Verstehe ich das richtig, dass ein Zeithorizont von 10-12 Jahren als nicht langfristig angesehen wird? Von wie vielen Jahren durchschnittlicher Betriebszugehörigkeit geht ihr bei euren Azubis aus?

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