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Interesse an Beamtenlaufbahn im öD - Erfahrungen


DoctorB

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Hallo zusammen,

ich habe im Sommer 2020 meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration abgeschlossen und habe im Anschluss direkt einen Festvertrag bei meinem Arbeitgeber (Kommunalverwaltung) erhalten. Ich wurde in die E8 eingruppiert und befinde mich dort aktuell entsprechend in der Stufe 2. Sobald unsere neue Stelle freigegeben wird und ich als Anwendungsbetreuer arbeite, erhalte ich die 9b (ebenfalls Stufe 2). Natürlich freue ich mich auf meine neuen Tätigkeiten und mir macht das Arbeiten im öD auch sehr viel Spaß, weshalb ich dies ganz gerne auf eine neue Ebene bringen möchte. Ich spiele aktuell mit der Idee mit der Beamtenlaufbahn anzufangen. Nun zu dem eigentlichen Thema:

Sicherlich hat jemand von euch Erfahrungen damit oder arbeitet sogar eventuell im öD als Beamter und kann mir sagen, wie genau die Laufbahn funktioniert. Des Weiteren habe ich gelesen, dass ich, da ich ausschließlich einen Realschulabschluss habe, maximal in den mittleren Dienst treten kann. Dort habe ich mir die entsprechenden Besoldungsgruppen angeschaut (zumindest dort, wo ich es gelesen habe hieß es, dass es maximal die A7 wird) und wollte einmal nachfragen, ob es dennoch die Möglichkeit gibt in die Besoldungsgruppen des höheren Dienstes zu gelangen, durch zum Beispiel entsprechende Berufserfahrung.

Zusätzlich dazu würde ich gerne wissen, ob es grundlegend in jeder Verwaltung (egal auf welcher Ebene) möglich ist, die Beamtenlaufbahn zu starten oder ob das gezielt vom Arbeitgeber gewünscht sein muss?

Ich bin für jede Hilfe/Aufklärung dankbar

Vielen Dank bereits im Voraus!

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Sprich mit der Personalabteilung.

Es gibt im ö.D. auch noch sowas wie den Verwaltungsfachwirt, zum Teil schon den Verwaltungsfachwirt IT ... diese sind denke ich mit dem Studium der Verwaltungsinformatik verbunden. Dadurch hast du Zugang zur einer höheren Eingruppierung die dem gehobenen Dienst gleichgestellt ist.

Bin in dem Thema aber schon länger raus, also UND es kommt auch auf dein Bundesland an.

Du musst für den Verwaltungsfachwirt entsprechende Zugangsprüfungen machen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Verwaltungsfachwirt

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vor 46 Minuten schrieb DoctorB:

wollte einmal nachfragen, ob es dennoch die Möglichkeit gibt in die Besoldungsgruppen des höheren Dienstes zu gelangen, durch zum Beispiel entsprechende Berufserfahrung.

Meines Wissens reicht Berufserfahrung nicht aus.
Was geht:
Studium natürlich
Wie Keeper schriebt der VfW
Je nach Behörde gibt es ggf. andere interne Weiterbildungen, so habe ich mal gelesen, dass man in München intern auf eine IT Weiterbildung kann, wo man dann nach Abschluss auch in den gD kommen kann (Vermutlich dann gleichwertig zum Fachwirt).

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Verbeamtung in der IT auf Kommunalebene ist schwierig und meines Erachtens auch nicht wirklich attraktiv. Wenn überhaupt nur auf Bundesebene und dann mindestens gehobener Dienst.

Mach erstmal ein paar Jahre im öD voll oder besser noch ein paar Jahre in der Privatwirtschaft.
Ggf. nebenbei ein Studium, Inhalte für eine mögliche Verbeamtung sind nahezu egal. Der Personalmangel (mit Fokus IT) wird zukünftig noch übel im öD .. mit anderen Worten, zurück kannst du immer noch.

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Okay, vielen Dank für die netten Anregungen, Erfahrungswerte und Lacher ;)

@eneRwelche Vorteile siehst du, wenn ich in die Privatwirtschaft wechsele?

Ich hatte damals schon mit einer meiner Berufsschullehrer gesprochen, die hatten mir angeboten, mich zum staatlich geprüften Techniker (ich glaube für Elektrotechnik?) weiterzubilden. Da war ich mir allerdings sehr sehr unsicher, ob ich das wirklich 4 Jahre berufsbegleitend durchziehen will, da ich da für mich persönlich weniger Sinn gesehen habe bzgl. Weiterbildung ab dem Punkt. Ich bin aktuell etwas überfordert, mit dem Gedanken eines Studiums hatte ich auch schon gespielt, mir wurde auch anfangs angeboten (da ich mir nicht sicher war, ob ich den Festvertrag nehme oder weiter Schule mache, um entsprechend zu studieren) doch ein duales Studium zum Verwaltungsinformatiker anzufangen. Wenn ich dort @Grausteinrichtig verstanden habe, wäre der Verwaltungsinformatiker der IT-Part zum Verwaltungsfachwirt???

Da hatte mir mein Fachbereichsleiter aber auch gesagt, dass ich das jederzeit noch in Anspruch nehmen kann, da daraus eine nicht vorhandene Stelle geschaffen werden würde (wie auch immer sowas funktioniert)...

Ihr seht, ich bin sehr unentschlossen und überrumpelt von all den Möglichkeiten :D 

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vor 8 Stunden schrieb DoctorB:

welche Vorteile siehst du, wenn ich in die Privatwirtschaft wechsele?

Primär mehr Gehalt und Erfahrungen (im Schnitt). Vielleicht findest du auch eine Firma die dir taugt und das öD-Thema hat sich dann eh erledigt. LErnen wirst du in der freien Wirtschaft ziemlich sicher mehr.

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vor 43 Minuten schrieb Bitschnipser:

LErnen wirst du in der freien Wirtschaft ziemlich sicher mehr.

Das kann man mMn so pauschal nicht sagen. Es gibt auch durchaus im öD Bereiche und Stellen, wo man viel lernen kann und muss.

Aber es gibt in der freien Wirtschaft auf jeden Fall mehr Auswahl und Chancen. Viele Behörden sind leider immer noch sehr strikt in ihren Vorschriften und Prozessen und man muss (teils sehr veraltete) Anforderungen erfüllen, um an bestimmte Stellen mit entsprechendem Gehalt zu kommen. Die Privatwirtschaft bietet da wesentlich mehr Entfaltungspotential und du wirst weniger oft an irgendwelche gläserne Decken stoßen, die dir einen weiteren Aufstieg aufgrund von z.B. fehlenden Abschlüssen verhindern.

Man muss sich halt selber klar werden, was man möchte. Wenn man zum Beispiel gerne einen Arbeitgeber für eine lange Zeit haben möchte und Sicherheit beim Einkommen und den Aufgaben haben will, für den ist der öD bzw. das Beamtentum durchaus attraktiv. Wenn man jedoch eine selbstbestimmte Karriere anstrebt und keine Probleme damit hat, den Arbeitgeber zu wechseln, weiß, wie man sich verkaufen kann und keine Herausforderungen scheut, der ist in der freien Wirtschaft besser aufgehoben.

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@Riennevielen lieben Dank für den Beitrag! Am liebsten hätte ich natürlich beides gerne :DIch sehe das auch bei einem sehr guten Freund, mit dem ich den Abschluss zusammen gemacht, dass er in der privaten Wirtschaft mehr Möglichkeiten hat. Aktuell sind wir da gehalts- und erfahrungstechnisch noch ziemlich gleich auf. Aber ich denke auf langfristige Sicht wird das auch weiter auseinander fächern. Vorausgesetzt ich bleibe im öD. 

Ich denke, dass ich erstmal noch ein paar Jahre im öD bleibe und schaue, wie sich das alles für mich weiterentwickelt. In meiner Freizeit lerne ich schließlich auch immer mehr dazu (Java, Python, SQL und Co.). Vielleicht ergibt sich daraus in ein paar Jahren auch ganz andere Möglichkeiten. Aktuell bin ich an ziemlich allem interessiert, kann dann aber kein tiefes Wissen aufbauen, weil ich mich mit zu vielem beschäftigen will und möchte. Irgendwie hab ich mich in dem Pool der ganzen Möglichkeiten verloren.

Auf alle Fälle lieben Dank für die ganzen Erfahrungswerte! Thema kann m.E. geschlossen werden

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Also wenn du tatsächlich im öffentlichen Dienst eine höhere Laufbahn erreichen willst, kommst du sehr wahrscheinlich nicht um ein Studium herum, üblich ist für den gehobenen Dienst (A9g-A13g/E10-12) ein Bachelorstudium, für den höheren Dienst (A13h-A16/E13-15) ein Masterstudium Pflicht.
Ab B1/AT muss dann neben dem Doktortitel auch noch das Parteibuch passen oder man ist Jurist. 
Bei den Kommunen und Ländern gibt es mittlerweile auch Fallgruppen, die die EG10+ auch ohne Studium ermöglichen. 

Du kannst somit auch ohne Studium bis EG13 kommen, allerdings ist und bleibt das eher die Ausnahme. 
 

Du musst dann gute Leistungen zeigen, bereit sein für einen/mehrere Wechsel der Stellen/Tätigkeiten und gewissermaßen auch auf einen wohlwollenden Vorgesetzten treffen. Unter Umständen wird dir auch erstmal 3-6 Jahre lang eine Entgeltgruppe niedriger bezahlt, als die Stelle bewertet ist (eher bei Bundesbehörden üblich, weil es dort keine entsprechenden Fallgruppen ohne Studium als Anforderung gibt).

Je weniger Bewerber es gibt, desto wahrscheinlicher ist ein möglicher Aufstieg ohne Studium.
Allerdings bleibst du in der Hierarchie eine Art Fremdkörper. 

Finger weg vom staatlich geprüften Techniker, denn der gilt im öffentlichen noch immer nicht als gleichwertig zu einem Bachelorstudium, obwohl im DQR schon. Da ist Vorsicht geboten.

Es gibt für Tarifbeschäftigte der Verwaltung den s.g. Angestelltenlehrgang 2, der dann eine Bewerbung in den gehobenen Dienst im Verwaltungsbereich ermöglicht. Das ist ungefähr vergleichbar zum Fachwirt. 
In der IT gibt es diese Möglichkeit eher nicht. Dort schaffen sich die Behörden eher ihre eigenen Fortbildungen an ihren staatlichen Akademien. 
Die Landeshauptstadt München hat  ihre s.g. IT-Qualifizierung (IT-Q), um in eine höhere Eingruppierung EG9+ zu kommen. 

Bearbeitet von tTt
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Am 22.1.2022 um 13:57 schrieb tTt:

Also wenn du tatsächlich im öffentlichen Dienst eine höhere Laufbahn erreichen willst, kommst du sehr wahrscheinlich nicht um ein Studium herum, üblich ist für den gehobenen Dienst (A9g-A13g/E10-12) ein Bachelorstudium, für den höheren Dienst (A13h-A16/E13-15) ein Masterstudium Pflicht.
Ab B1/AT muss dann neben dem Doktortitel auch noch das Parteibuch passen oder man ist Jurist. 
Bei den Kommunen und Ländern gibt es mittlerweile auch Fallgruppen, die die EG10+ auch ohne Studium ermöglichen. 

Du kannst somit auch ohne Studium bis EG13 kommen, allerdings ist und bleibt das eher die Ausnahme. 
 

Du musst dann gute Leistungen zeigen, bereit sein für einen/mehrere Wechsel der Stellen/Tätigkeiten und gewissermaßen auch auf einen wohlwollenden Vorgesetzten treffen. Unter Umständen wird dir auch erstmal 3-6 Jahre lang eine Entgeltgruppe niedriger bezahlt, als die Stelle bewertet ist (eher bei Bundesbehörden üblich, weil es dort keine entsprechenden Fallgruppen ohne Studium als Anforderung gibt).

Je weniger Bewerber es gibt, desto wahrscheinlicher ist ein möglicher Aufstieg ohne Studium.
Allerdings bleibst du in der Hierarchie eine Art Fremdkörper. 

Finger weg vom staatlich geprüften Techniker, denn der gilt im öffentlichen noch immer nicht als gleichwertig zu einem Bachelorstudium, obwohl im DQR schon. Da ist Vorsicht geboten.

Es gibt für Tarifbeschäftigte der Verwaltung den s.g. Angestelltenlehrgang 2, der dann eine Bewerbung in den gehobenen Dienst im Verwaltungsbereich ermöglicht. Das ist ungefähr vergleichbar zum Fachwirt. 
In der IT gibt es diese Möglichkeit eher nicht. Dort schaffen sich die Behörden eher ihre eigenen Fortbildungen an ihren staatlichen Akademien. 
Die Landeshauptstadt München hat  ihre s.g. IT-Qualifizierung (IT-Q), um in eine höhere Eingruppierung EG9+ zu kommen. 

Eine ausführlichere Antwort hätte ich nicht erwarten können, vielen Dank!

Bei uns ist es tatsächlich der Regelfall, womit ich zur Ausnahme werde, dass es die EG10 oder sogar EG11/EG12 gibt. Bei uns hat niemand einen Bachelor. Dass die EG9+ für mich unwahrscheinlich werden kann, erwähnte ein Arbeitskollege mir gegenüber schon. Er sagte so schön: "Du bist der ehemalige Azubi. Ich will dir nicht die Hoffnung nehmen, aber mach dir bitte nicht zu viel".

Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, dass ich den staatlich geprüften Techniker nebenberuflich absolviere. Einfach, weil es der öffentliche Dienst mit den Arbeitszeiten ermöglicht und weil mir meine Lehrer dies nahegelegt hatten. Zumal ich mir auch immer wieder mal nicht sicher bin, ob der öD auf Dauer das Richtige ist, wäre eine Beamtenlaufbahn wahrscheinlich sowieso eher unpassend. Ein Studium andererseits stelle ich mir persönlich schwieriger vor. 

 

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vor 2 Stunden schrieb DoctorB:

Zumal ich mir auch immer wieder mal nicht sicher bin, ob der öD auf Dauer das Richtige ist, wäre eine Beamtenlaufbahn wahrscheinlich sowieso eher unpassend. Ein Studium andererseits stelle ich mir persönlich schwieriger vor. 

Dann schau doch einfach mal obs dir in der freien Wirtschaft besser taugt. So viel wie öD gerade IT sucht kommst du immer. Und dann ist vllt. auch E9+ drin.

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  • 2 Wochen später...

Moin, möchtest du Landesbeamter oder Bundesbeamter werden? Ich bin Bundesbeamtin und konnte aufgrund meiner Ausbildung (zur FiSi) im ÖD und anschließender Berufserfahrung direkt als Beamtin eingestellt werden. Meine Probezeit ist auch bald vorbei, werde wohl bei meiner Ernennung auch in A8 aufsteigen. A7 ist also nicht die Grenze. Ich könnte in der Zukunft theoretisch auch auf A9 aufsteigen, das gibt meine Stelle jedoch nicht her. Du musst dich entscheiden, ob du wirklich den Rest deines Lebens Beamter sein möchtest, das sollte man nicht so schnell wieder aufgeben. Meine Dienststelle bemüht sich auch sehr um Wissenserweiterung in Form von Lehrgängen und Zertifikaten, also bleibt man nicht zwingend an einer Stelle stehen.

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  • 2 Wochen später...

Ich hätte noch einen anderen Tipp, was meines Erachtens der beste ist, wenn du wirklich die Beamtenlaufbahn einschlagen willst.

  1. Lass dich als Fachinformatiker verbeamten (mittlerer Dienst)
  2. Bestehe darauf, dass du die Ausbildung zum gehobenen Dienst (Verwaltungsinformatiker) machen darfst
  3. Einstieg als Verwaltungsinformatiker ist (zumindest in Bayern) bei A10

Warum dieser Weg. Wenn du das so durchbekommst, erhältst du auch während der Ausbildung zum Verwaltungsinformatiker deine volles "mittlerer Dienst" Gehalt. Dies ist wesentlich besser als das Ausbildungsgehalt wenn du vom Angestellten in die Beamtenlaufbahn wechselst. Nach der Ausbildung musst du auch nicht bei der Kommune bleiben sondern kannst auch wo anders in den ÖD wechseln (als Beamter). Ein weiterer Vorteil ist, du musst auch nicht das (Fach)- Abitur nachholen, da es als Aufstieg gilt.

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Am 21.2.2022 um 12:08 schrieb HJST1979:

Ich hätte noch einen anderen Tipp, was meines Erachtens der beste ist, wenn du wirklich die Beamtenlaufbahn einschlagen willst.

  1. Lass dich als Fachinformatiker verbeamten (mittlerer Dienst)

Man kann sich nicht einfach verbeamten lassen. Das ist keine Entscheidung, die der Arbeitnehmer treffen kann. Entweder ist eine Beamtenstelle frei oder nicht. Im kommunalen Bereich habe ich noch nie etwas von einem Beamten im IT-Bereich gelesen oder gehört, nur im Bund.

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