tTt Geschrieben 19. April 2022 Geschrieben 19. April 2022 (bearbeitet) @bigvic Ein Admin, der VS-NfD- IT-Infrastruktur entwirft, administriert bzw. weiterentwickelt, Zugriffe und Kennungen von den Fachverfahren mit sensiblen Daten einrichtet, sperrt usw. sollte dann ungeprüft dort arbeiten dürfen? Es gibt so vieles, was Behörden falsch machen, aber auf die abgeschlossene SÜ zu warten ist für mich die absolut richtige Entscheidung. Selbstverständlich sollte die SÜ so schnell wie möglich erfolgen. Leider dauert das oftmals viel zu lang. Die Informationsbeschaffung dauert schlichtweg zu lang, Informationen liegen aber auch nur dezentral vor. Sicherheitsüberprüfungen dauern schon mal 6-48 Monate… Liegt ein Migrationshintergrund vor, sind dann schon internationale Ermittlungen notwendig. (Ehe-)Partner/innen werden in die Sicherheitsüberprüfung mit einbezogen. Natürlich springen etliche Bewerbende bei diesen längeren Zeiten ab, weil Ihnen zumeist ein besseres Angebot vorlag. Das ist den einstellenden BOS durchaus bewusst, deshalb fischen diese Behörden auch eher bevorzugt im behördlichen Umfeld oder bei Unternehmen, die in ihrem Umfeld ebenfalls Mitarbeitende prüfen müssen (z.B. Luftfahrt). @Graustein Die LHM setzt 5 Monate für ein Bewerbungsverfahren an. Schneller kriegen die das einfach nicht hin. @Amorphium Das ITZBund verbeamtet durchweg auf allen Dienstposten, wer es mag. Jede Stelle kann in Einvernehmen mit dem BMF in eine Beamtenstelle umgewandelt werden. Die Bearbeitung des Antrags dauert aber rund 2 Jahre… In Ausnahmefällen kann es auch schneller gehen. Verbeamtung in der IT: Viele Behörden bekommen für die IT schlichtweg keine Beamtenstellen, deshalb sind dort dann ausschließlich Angestellte. In BOS wird hingegen aufgrund von Spezialwissen, zur Sicherheit und Bewerbermangels/Personalbindung auch häufig verbeamtet, es sind aber dann meistens Polizeidienstposten mit IT-Zusatzqualifikation (z.B. BPOL, BKA). Meistens lehnen das sogar die Bewerber ab, weil dann andere Pferdefüße drin sind (z.B. Schichtdienst) Da ist für Behördenverhältnisse definitiv Bewegung drin, weil gerade Ermittlungsbehörden im forensischen Bereich extreme Personalprobleme haben. IT wird bisher weitestgehend als keine hoheitliche Aufgabe angesehen, wobei viele Behörden diese Haltung immer stärker anfangen zu überdenken, um dem „Fachkräftemangel“ besser entgegenzuwirken. Aber das trifft bei Juristen nicht unbedingt auf viel Gegenliebe… Zumeist wird mit Begründung „keinen Präzedenzfall schaffen“ bewusst abgeblockt. Bearbeitet 19. April 2022 von tTt Zitieren
Bitschnipser Geschrieben 19. April 2022 Geschrieben 19. April 2022 vor 26 Minuten schrieb tTt: VS-NfD ist die niedrigste Geheimstufe und ungefähr gleichzusetzen mit der DSGVO (Daten dürfen nur von berechtigten Personen eingesehen werden). So ziemlich jeder Bierdeckel in öffentlichen Einrichtungen ist VS-NfD. Aufträge unserer Firma zu einer Behörde sind auch VS-NfD. Als würde es irgendwen interessieren wo sie für wieviel Geld welche Transportbehälter kaufen... Zitieren
tTt Geschrieben 19. April 2022 Geschrieben 19. April 2022 (bearbeitet) @Bitschnipser VS ist VS und DSGVO ist DSGVO. Grundsätzlich sind Informationen immer dann eine VS, wenn die Veröffentlichung der Informationen einen Schaden für die Behörde, Staatsapparat oder Betroffene bedeutet. Diese sind entsprechend sichtbar zu kennzeichnen. Näheres regelt der/die zuständige Geheimschutzbeauftragte in der Behörde oder Verordnungen bzw. Gesetze (z.B. VSA für Bundesbehörden). Der überwiegende Teil der Informationen in Behörden sind keine Verschlusssachen, ich würde schätzen 60-70% sind nicht eingestuft. DSGVO regelt den Umgang von personenbezogenen Informationen, wem diese gehören, wie diese verarbeitet werden dürfen und welche Schutzmaßnahmen als Mindeststandard ergriffen werden müssen. Näheres regelt der/die Datenschutzbeauftragte. Bearbeitet 19. April 2022 von tTt Zitieren
bigvic Geschrieben 19. April 2022 Geschrieben 19. April 2022 vor 1 Stunde schrieb tTt: @bigvic Ein Admin, der VS-NfD- IT-Infrastruktur entwirft, administriert bzw. weiterentwickelt, Zugriffe und Kennungen von den Fachverfahren mit sensiblen Daten einrichtet, sperrt usw. sollte dann ungeprüft dort arbeiten dürfen? Es gibt so vieles, was Behörden falsch machen, aber auf die abgeschlossene SÜ zu warten ist für mich die absolut richtige Entscheidung. Ich sage nichts gegen die Sicherheitsprüfung, sondern die Dauer des Prozesses. Da sollten wir heutzutage von maximal Stunden reden, vielleicht Tagen und nicht Monaten. Was mich zu dem Punkt bringt, dass vielleicht unter anderem wegen solchen Prozessen/Hürden genau dort massgeblich solche Leute arbeiten die zu solcher Bürokratie passen und das nicht voran bringen möchten/können. Wie du ja selbst sagst rekrutieren Behörden bei Behörden und das nennt sich glaub "im eigenen eigenen Saft schmoren". Echt Schade. tTt und Bitschnipser reagierten darauf 1 1 Zitieren
allesweg Geschrieben 19. April 2022 Geschrieben 19. April 2022 Solange kein hochdotiertes, externes Beratungsunternehmen den Einstellungsprozess für Interne so verbessert, dass es gute Interne gibt, wird das so bleiben. Und da dies auch noch die Gefahr birgt, dass die guten Internen die Notwendigkeit der externen Berater in Frage stellen könnten, ... Bitschnipser, tTt und Special List reagierten darauf 1 1 1 Zitieren
Kwaiken Geschrieben 20. April 2022 Geschrieben 20. April 2022 vor 17 Stunden schrieb allesweg: ... den Einstellungsprozess für Interne so verbessert ... Meine persönliche Meinung nach 7 Jahren Behördenkunden in meiner Sturm- und Drangzeit: Änderungen sind oft mehrheitlich nicht gewünscht ("Hamwaimmasojemacht!"). Die, die Veränderungen anstreben oder einen etwas dynamischeren Arbeitsstil propagieren, resignieren irgendwann oder wechseln das Team, die Behörde oder in die PV. Ich denke das liegt oft daran, dass es in einer Arbeitskette immer Leute geben wird die über viele Jahre ihr Arbeitsnest so gestaltet haben, dass es für sie nun endlich gemütlich ist (ich jetzt auch nichts verwerfliches dran und kein Alleinstellungsmerkmal im ÖD) und jede Veränderung - so gut sie auch ist - sie aus ihrer Komfortzone zwingt. Im Endeffekt ist es ein Spannungsfeld zwischen der Komfortzone des Verändernden und der, der die angestrebte Veränderung mittragen muss. Einer von beiden muss sich in die Komfortzone des anderen ziehen lassen. Klappt nur meist nicht und dann muss einer eben die Konsequenzen für sich ziehen. Meistens ist es der, der als letztes dazugestoßen ist. allesweg reagierte darauf 1 Zitieren
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