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Wenig Vorkenntnisse für AEVO


varafisi

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Ich grüße euch,

im Zuge der Vorbereitung eines noch-Azubis auf seine Prüfungsteile, wurde der aktuelle AG hellhörig und bot mir an, den Ausbilderschein gemäß AEVO zu absolvieren. Ich akzeptierte.

Daraufhin informierte ich mich reichlich hinsichtlich Literaturen etc. und kaufte mir "Kompaktwissen AEVO" und ebenso das "Übungsaufgaben mit Lösungen" vom westermann Verlag. Die AEVO IHK App habe ich ebenfalls erworben und umfasst angeblich 800 Fragen (angeblich, weil: nicht nachgezählt :D )

Nach und nach fällt mir auf, dass die Inhalte im Bezug auf die Vermittlung von Informationen, den Methoden und den vielen anderen Themen komplett neu vorkommen und ich mit denen nur unterbewusst im Berufsalltag zu tun habe. 

Aktuell pauke ich das Informationsbuch mit den 4 Handlungsfeldern durch und markiere mir das wichtigste an, um mir eine kleine theoretische Grundlage anzueignen. Danach wollte ich mich an das Buch der Prüfungsfragen machen, zudem peu a peu die IHK Vergleichsfragen der App durchpauken. Vorbereitungskurs soll Anfang Juni 2 Wochen gehen in Vollzeit und 3 Tage nach dem letzten Tag des Vorbereitungskurses soll die schriftliche Prüfung sein. So der Plan.

Nach und nach werde ich unsicherer, weil ich das Maß und die zielorientierte Arbeitsweise nicht kenne bzw. gar nicht beurteilen kann => Deshalb "jetzt erst einmal alles durchpauken."  ?

Könnt ihr mir gemäß den 4 Handlungsfeldern:

1. Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen

2. Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken

3. Ausbildung durchführen

4. Ausbildung abschließen

Eventuell 1 oder 2 Hauptfelder nennen, die ich mir besonders anschauen soll? Ich denke mal, dass ich die Texte des Ausbildungsrahmenplans und der eigentlichen AEVO beherrschen sollte?

Ferner habe ich noch die Frage, in welcher Art und Weise ich die praktische Prüfung vollziehen kann. Ich kann mir aus dem FISI Beruf irgendwie keine Situation ausdenken, die ich den Prüfern vorführen kann. Ich würde die 4-Stufen-Methode wählen, Konzept 5-10 Seiten weiß ich nun auch nur was wären gängige Themen für uns IT'ler? Stammdaten einpflegen, AD User anlegen?

Verglichen mit einer Fachlageristenausbildung, wo ich dem Azubi eine Einweisung in das Handling mit einem Cutter-Messer gebe, habe ich in der IT sowas eher nicht... oder?

So richtig weiß ich nicht, wie ich mich strukturiert auf die einzelnen Prüfungssituationen vorbereiten kann. Ich hoffe auf eure Tipps und eure Erfahrungen.

Viele Grüße

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vor 50 Minuten schrieb varafisi:

Eventuell 1 oder 2 Hauptfelder nennen, die ich mir besonders anschauen soll?

Rechtliche Aspekte! Jugendschutz, ist unabdingbar. Im Fachgespräch gibt es mindestens eine Frage dazu.

Mach den Zwei-Wochen-Kurs! Ich hatte auch so einen Crashkurs: EIne Woche (Montag bis Samstag) und noch ein Samstag.
Anschließend war zwei WOchen später Prüfung.

Ich habe mich vorher gar nicht vorbereitet, bin nur in den Kurs und hab dann Übungsfragen gelernt 2-3 Tage lang.
Hab das Konzept in der Kurszeit geschrieben und dort schon den Fokus auf Prüfungswissen gelegt. Das geht ganz gut.

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Die 4-Stufen-Methode ist sicher nicht immer sinnvoll (vor allem im AE Umfeld). Dieses "Ich mach es dir vor und du machst es dann nach und kannst es" ist hoffnungslos veraltete Didaktik der 1990er. Im Handwerk kann es aber durchaus noch Sinn machen, je nach Gefahrenkontext. 

Hier ein Link mit einigen Alternativen:

https://www.wirausbilder.de/ausbildungsmethoden/die-ausbildungsmethoden/

Die Begründung für die gewählte Methodik sollte stimmig sein. Einem Azubi aus dem 1LJ z. B. mit der Leittextmethode zu beglücken ist nicht optimal. 

Generell würde ich mich in der Sache nicht verrückt machen. Es geht schließlich um eine AEVO-Prüfung und nicht um das Staatsexamen in Didaktik. Den Prüfern ist das bewusst und entsprechend tief hängt die Messlatte . So lange der Output am Ende halbwegs passt und der Azubi noch lebt, ist alles in Ordnung. 

Wenn du es ganz genau nehmen möchtest, ziehst du Literatur 1-2 moderner Didaktiker heran und untermauerst dein Unterfangen mit entsprechenden Quellen. Außerdem musst du das Rad nicht neu erfinden, sondern solltest auf bestehende, erprobte Verfahren zurückgreifen. 

Abraten kann ich dir von allem, was eine körperliche Gefahr für den Azubi bedeutet. Das ist einer der ganz wenigen Gründe, durch die Prüfung zu rasseln (ich erinnere mich noch an den Elektrikermeister, der seinen Azubi aus dem 1LJ "mal machen lassen hat"). Die Prüfer mussten die Prüfung aufgrund massiver Sicherheitsverstöße abbrechen. 

Am besten gibt man dem Azubi auch keine Schere oder Messer in die Hand *lacht*.

 

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vor 28 Minuten schrieb Chief Wiggum:

Ganz ehrlich: gönn dir einen Kurs...

Ist schon gebucht bei meiner lokalen IHK. 2 Wochen Vollzeit, beinhaltet 6 Tage á 09:00-17:00. Sehe ich auch als super Hilfe an

vor 13 Minuten schrieb ickevondepinguin:

hab dann Übungsfragen gelernt

Danke für die Hinweise. Kannst du mir eine fachlich gute Quelle für die Übungsfragen nennen?

vor 12 Minuten schrieb skylake:

Generell würde ich mich in der Sache nicht verrückt machen. Es geht schließlich um eine AEVO-Prüfung und nicht um das Staatsexamen in Didaktik. Den Prüfern ist das bewusst und entsprechend tief hängt die Messlatte . So lange der Output am Ende halbwegs passt und der Azubi noch lebt, ist alles in Ordnung. 

Das nimmt mir ein wenig den emotionalen Druck aus der Sache, Klasse Worte, danke dir.

vor 14 Minuten schrieb skylake:

Abraten kann ich dir von allem, was eine körperliche Gefahr für den Azubi bedeutet. Das ist einer der ganz wenigen Gründe, durch die Prüfung zu rasseln (ich erinnere mich noch an den Elektrikermeister, der seinen Azubi aus dem 1LJ "mal machen lassen hat"). Die Prüfer mussten die Prüfung aufgrund massiver Sicherheitsverstöße abbrechen. 

Gut, dann würde ich mich in erster Linie mit den Methoden im Allgemeinen auseinandersetzen und im Nachhinein reflektieren, welche Situationen es in meinem Azubialltag gab/gibt, die mit einer geeigneten Methode zu lehren bzw. vorzutragen ist? Ich denke es hapert daran, dass ich mir die Methoden noch nicht angeschaut habe und meine Unsicherheit daher kommt. In erster Linie will ich mir so viel theoretisches Literaturwissen mit den Büchern aneignen, um durch den Vorbereitungskurs einen Feinschliff zu bekommen. 

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vor 8 Minuten schrieb varafisi:

 

Gut, dann würde ich mich in erster Linie mit den Methoden im Allgemeinen auseinandersetzen und im Nachhinein reflektieren, welche Situationen es in meinem Azubialltag gab/gibt, die mit einer geeigneten Methode zu lehren bzw. vorzutragen ist? ...

Schau dir einfach die verschiedenen Methoden aus dem Link an und du bist für die Prüfung gut bedient. 
In der Reflexion wirkt es natürlich immer gut, wenn man 2-3 Methoden kennt und argumentieren kann, warum man sich für A entschieden hat. 

Nebenbei: Normalerweise kann für die Prüfung auch alternativ eine Präsentation gehalten werden. Manche empfinden das als einfacher, als ein Azubi bzw. Fake-Azubi mitzuschleppen. 

 

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vor 1 Stunde schrieb varafisi:

Verglichen mit einer Fachlageristenausbildung, wo ich dem Azubi eine Einweisung in das Handling mit einem Cutter-Messer gebe,

Das Video kenn ich auch :D

vor 1 Stunde schrieb varafisi:

habe ich in der IT sowas eher nicht... oder?

Alles was Hardwaregebastel ist: Festplatte, RAM, CPU einbauen/tauschen (auch da gibt es eigentlich was mit Sicherheitsausrüstung, nutzt nur nie jemand ;) )

Einrichten von kleinen Netzwerkgeräten (UPS, Drucker...) um die schon gelernte Dinge bzgl. IP Adressen und Protokolle abzuprüfen...

 

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vor einer Stunde schrieb Maniska:

Das Video kenn ich auch :D

Alles was Hardwaregebastel ist: Festplatte, RAM, CPU einbauen/tauschen (auch da gibt es eigentlich was mit Sicherheitsausrüstung, nutzt nur nie jemand ;) )

Einrichten von kleinen Netzwerkgeräten (UPS, Drucker...) um die schon gelernte Dinge bzgl. IP Adressen und Protokolle abzuprüfen...

 

Genau, am besten in der Prüfung den Azubi ohne ESD-Band an den Innereien basteln lassen und dem Prüfer (falls vom Fach) bei der Schnappatmung zuschauen (auch wenn besagte Person sicher selbst keins nutzt). 

Das erinnert mich an den Azubi, der das defekte ESD-Band (Klemme abgebrochen, nur noch die metallische Spitze) IN die Steckdose stecken wollte .... Gründe warum ich diese Dinger keinem mehr in die Hand drücke, ohne das ich ein Adlerauge auf die "Kleinen" habe. Man kann sich teilweise nicht vorstellen, zu was für Aktionen Azubis fähig sind .... 

Edit: Oder die Kartoffelkanone, die alte USB-Sticks verschossen hat. Ergebnis: Platzwunde am Kopf und Auge. 
Zumindest musste ich den Azubis eingestehen, dass ein paar Minuten und etwas Werkzeug ausgereicht haben, um in Mc Gyver Manier solche Konstruktionen zu bauen.

Bearbeitet von skylake
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vor 1 Stunde schrieb skylake:

Schau dir einfach die verschiedenen Methoden aus dem Link an und du bist für die Prüfung gut bedient. 
In der Reflexion wirkt es natürlich immer gut, wenn man 2-3 Methoden kennt und argumentieren kann, warum man sich für A entschieden hat. 

Nebenbei: Normalerweise kann für die Prüfung auch alternativ eine Präsentation gehalten werden. Manche empfinden das als einfacher, als ein Azubi bzw. Fake-Azubi mitzuschleppen. 

Vielen Dank. Ist als Lesezeichen abgelegt.

zum "Nebenbei:" Teil: Bei der Präsentation sehe ich mich tatsächlich auch eher. Aus freien Stücken etwas erzählen, gut strukturiert ohne irgendeine gestellte Szene. Nur ob meine Fantasie wirklich dafür ausreicht, den Prüfern den Eindruck zu vermitteln, dass ich unter Berücksichtigung aller Sicherheitskriterien und didaktischen Kriterien, dem Azubi das Tauschen eines RAM-Riegels als einen Arbeitsaufwand aufdrücken kann und die dann sagen "Super, das reicht".... ich weiß ja nicht :D 

Ginge evtl. auch das Auftragen eines Arbeitsauftrages in Form von: "Clients IP-Adressen geben, ins Netzwerk integrieren" oder irgendwie so etwas ? Wo man dann erwähnt, das man diese Übung als Anlass zur Prüfung der Lerninhalte gemäß betrieblichem Ausbildungsplan und Lehrplan der Berufsschulen nutzt und so den Fortschritt des Lernprozesses abfragt? #ratlos.

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vor 2 Stunden schrieb skylake:

Nebenbei: Normalerweise kann für die Prüfung auch alternativ eine Präsentation gehalten werden. Manche empfinden das als einfacher, als ein Azubi bzw. Fake-Azubi mitzuschleppen. 

ACHTUNG!!!

KEINE Präsentation die man dem Azubi halten würde, das war auch in der ersten Überlegung mein Denkfehler.

Du müsstest hier Präsentieren wie du deinem Azubi die Präsentation hältst . Oder - in meinem Fall - eine pptx wie du dem Azubi in der erweiterten 4-Stufen-Methode erklären würdest wie man eine Festplatte austauscht.

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vor 25 Minuten schrieb varafisi:

Vielen Dank. Ist als Lesezeichen abgelegt.

 

Ginge evtl. auch das Auftragen eines Arbeitsauftrages in Form von: "Clients IP-Adressen geben, ins Netzwerk integrieren" oder irgendwie so etwas ? Wo man dann erwähnt, das man diese Übung als Anlass zur Prüfung der Lerninhalte gemäß betrieblichem Ausbildungsplan und Lehrplan der Berufsschulen nutzt und so den Fortschritt des Lernprozesses abfragt? #ratlos.

 Bei der AEVO-Präsentation geht es eher darum, dem Ausschuss dein Ausbildungskonzept zu vermitteln und weniger um eine ganz konkrete Lernsituation, wie von dir beschrieben. Dadurch rückt die Präsentation auf eine abstraktere Ebene als die Spielerei mit dem Azubi. 

Es gibt Prüflinge (vor allem im Handwerk) die lieber ganz konkret mit einem Azubi den Prüfern etwas zeigen wollen als auf der konzeptionellen Ebene eine Präsentation zu halten. Beides hat seine Vor- und Nachteile. 

Wenn du dich für die Präsentation entscheidest, solltest du zwingend aktuelle Literatur heranziehen und dein Konzept damit verteidigen. Im Internet muss man leider höllisch aufpassen, was aktuell ist und was nicht. Ich geb dir einfadch mal ein Negativbeispiel:
https://aevo-online.com/praesentation-in-der-aevo-pruefung/

Auf der Seite (erster Hit bei Google) wird von Grob- und Feinlernzielen gesprochen. Das sind Termini, die als veraltet gelten (warum würde hier den Rahmen sprengen). Das ist von mir auch jetzt maulen auf hohem Niveau und niemand würde dich durchfallen lassen, wenn du mit Feinlernziel und Groblernziel um die Ecke biegst.

Literatur ab 2010+ sind i.d.R. neu genug, damit man damit arbeiten kann (wobei es natürlich auch zeitlose Klassiker gibt).

 

Bearbeitet von skylake
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vor 2 Minuten schrieb Maniska:

ACHTUNG!!!

KEINE Präsentation die man dem Azubi halten würde, das war auch in der ersten Überlegung mein Denkfehler.

Du müsstest hier Präsentieren wie du deinem Azubi die Präsentation hältst . Oder - in meinem Fall - eine pptx wie du dem Azubi in der erweiterten 4-Stufen-Methode erklären würdest wie man eine Festplatte austauscht.

Kommt immer auf den Ausschuss und dessen Interpretation an:

Hier ein paar Themen aus Quelle: https://ausbilderwelt.de/die-praesentation-in-der-aevo-pruefung/

"Mitwirkung an der Ausbildungsplanung (Tag, Woche, Monat)

Leitfaden für ein Kritikgespräch mit einem Azubis

Projektmitarbeit zur Erstellung eines Beurteilungssystems für Azubis

Vorbereitung eines Beurteilungsgesprächs mit dem Azubi

Erstellung der Einarbeitungsplanung für die Probezeit des Azubis

Leitfaden für ein Konfliktgespräch mit einem Azubis

… weitere 45 Themen, die präsentiert werden können"


In meiner damaligen AEVO-Präsentation ging es um ein Gesamtkonzept zur Ausbildung. Sollte also auch ein valides Thema sein, sofern sich nicht irgendwas dramatisch geändert hat.

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