Abschlussprojekt Fachinformatiker Systemintegration

[Skillbreaker]

Hallo liebe Community,

bin jetzt bei den 1,5 Jahren meiner Ausbildung angekommen und hätte, da meine Zwischenprüfung nicht so gut gelaufen ist, eine Frage bezüglich des Abschlussprojektes. Seit meiner Ausbildung bin ich nur im Vor Ort Service tätig geblieben, auch wenn ich bei anderen Abteilungen des öfteren nachgefragt habe sind ich (und mein Azubikollege) immer weiter in unserer jetzigen Abteilung geblieben, was sich trotz allem Bemühen in kommender Zukunft wahrscheinlich nicht ändern wird. Daher meine Frage: Ich möchte ein gutes Abschlussprojekt machen, weiß aber nicht was man da machen kann wenn man die ganze Zeit im Onsite Support tätig war, hat da jemand von euch vielleicht eine Idee was man so machen könnte ? Und wenn nicht was man denn generell in einer Support Rolle da machen könnte.

Für eure Antworten danke ich schonmal im voraus:)

 

Bearbeitet 30. April 2022 von Skillbreaker

[MartinSt]

Was machst du denn vor Ort? Da gibt es ja zwischen Monitor anschließen und Fileserver von Windows nach Linux migrieren ganz viel Platz und damit ggf. auch Themen.

[Skillbreaker]

Vor Ort mache ich eher Routineaufgaben, sprich so Sachen wie neue Arbeitsplätze installieren, den Mitarbeitern mit ihren Headsets helfen, Back Up Storages wechseln, Systemsoftwareupdates installieren, Betriebssysteme neu installieren und Hardware an Mitarbeiter rausgeben und in unsere Inventardatenbank einfügen, ich weiß dass das nicht viel ist, ich habe wirklich auch alles mögliche versucht damit ich mehr lernen kann aber diesbezüglich habe ich immer mit der Wand geredet. Würde sehr gerne neue Dinge im Support lernen, Linux ist nicht so in meinem Interessensgebiet und ich versuche mir sehr viele Dinge wie beispielsweise Netzwerktechnik regelmäßig mit Online Kursen beizubringen. Meinen Kollegen geht es mit der Ahnungslosigkeit bezüglich des Projektes leider genauso. 

 

Gibt es etwas dass ich noch selber lernen könnte dass ich dann in der Firma als Projekt beantragen könnte? Weiß das muss genehmigt werden von ihr aber so wie es jetzt ist müssen sie das denke ich mal so hinnehmen.

[charmanta]

vor 28 Minuten schrieb Skillbreaker:

so wie es jetzt ist müssen sie das denke ich mal so hinnehmen

Nein. Dein Betrieb muss Dich qualifiziert ausbilden und ein der Prüfungsordnung entsprechendes Thema ermöglichen. Das klingt bisher nicht so

Es geht darum, ein komplexes Problem nachvollziehbar mit eigenen Entscheidungen zu lösen. Es geht also NICHT um eine Anleitung, wie man den Server XYZ mit User ABC in die tolle Domäne 123 integriert. Es geht darum, WIESO man das macht, WANN sich das rechnet und welche Alternativen ( es gibt IMMER welche ) WARUM ausgeschlossen wurden.
Und installieren darfst Du es auch ... nur ist Deine Entscheidungsleistung und deren Sachlichkeit die Grundlage der Beurteilung. Klicken kann jeder, es geht darum, daß Du auch ne Idee hast was Du da tust
Ganz grobe und ganz neue Übersetzung meines Lieblingstextes: "Komplex" im Sinne der Prüfungsordnung sind Ansätze, welche in einem Datacenter oder einem Rechenzentrum eingesetzt werden können und nicht mehr in einem kleinen zb Handwerksbetrieb Verwendung finden.
Damit scheiden Ansätze wie "Domaineneinrichung" oder "Ich suche ne Plattform für ein Windows Programm" fast automatisch aus.
Gerne genommen werden:
- Telefonanlagen ( weil Musterprojekt der IHK )
- Monitoring
- Heterogenes Backup
- Softwareverteilung
- Massenbetankung

Die Prüfungsordnung sagt in §22 dazu:
§ 20 Prüfungsbereich Planen und Umsetzen eines Projektes der Systemintegration
(1) Im Prüfungsbereich Planen und Umsetzen eines Projektes der Systemintegration besteht die Prüfung aus zwei Teilen.
(2) Im ersten Teil hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist,
1.auftragsbezogene Anforderungen zu analysieren,
2.Lösungsalternativen unter Berücksichtigung technischer, wirtschaftlicher und qualitativer Aspekte vorzuschlagen,
3.Systemänderungen und -erweiterungen durchzuführen und zu übergeben,
4.IT-Systeme einzuführen und zu pflegen,
5.Schwachstellen von IT-Systemen zu analysieren und Schutzmaßnahmen vorzuschlagen und umzusetzen sowie
6.Projekte der Systemintegration anforderungsgerecht zu dokumentieren.

 

 

[Montaine]

Am 30.4.2022 um 13:48 schrieb Skillbreaker:

Seit meiner Ausbildung bin ich nur im Vor Ort Service tätig geblieben, auch wenn ich bei anderen Abteilungen des öfteren nachgefragt habe sind ich (und mein Azubikollege) immer weiter in unserer jetzigen Abteilung geblieben, was sich trotz allem Bemühen in kommender Zukunft wahrscheinlich nicht ändern wird.

 

Gegenfrage: Ihr habt doch in der Firma einen Ausbilder? Normalerweise wäre der dafür verantwortlich das zu regeln wann Ihr wie in die anderen Abteilungen könnt um Euch dieses und jenes anzueignen etc.. 

Ansonsten gibt es für Azubis auch einen Rahmenlehrplan von der IHK, den solltet Ihr am Anfang Eurer Ausbildung mit dem unterschriebenen Arbeitsvertrag erhalten haben. Den würde ich mir mal zusammen mit dem Ausbilder schnappen und mal nachfragen wann denn jetzt die Ausbildung dann fortgesetzt wird (mal ganz lapidar gesprochen). 

Im Klartext: Geht das Problem proaktiv an, sucht das Gespräch mit Ausbilder/Chef, nur so könnt Ihr an der Situation im Betrieb etwas ändern. Den Kopf kann man Euch dafür nicht abreißen, aber Charmanta hat wirklich Recht: Der Ausbildungsbetrieb steht in der Pflicht zu liefern, was genau regelt der Ausbildungsrahmenlehrplan. Geschieht das nicht heißt es tätig werden und das möglichst nicht erst ein halbes Jahr vor der Abschlussprüfung. Je früher desto besser. 

 

[Skillbreaker]

Ja das sehe ich auch so, leider hat unser Betrieb das wie ich vermute nicht so ganz begriffen. Unser Unternehmen hat zwar einen ITler welche den Ausbilderschein gemacht hat, allerdings werden diese nicht als Ausbilder eingesetzt. Sprich wir haben auf dem Papier zwar Im Unternehmen Ausbilder, in der Praxis haben wir jedoch keine. Den „Ausbilder“ habe ich höchstens zweimal in meiner Ausbildung gesehen und da sollte ich ihm nur helfen ein paar Bildschirme zu tragen. Das wars und ich weiß nicht was ich tun soll, ich habe mit dem Unternehmen mal ein Gespräch gehabt wo ich ausgesprochen habe was mir auf dem Herzen liegt, sie meinten dass das in vielen Unternehmen normal ist und dass die Fachinformatiker Ausbildung eher eine Art Grundausbildung ist, wichtig ist dass man sich mit diesen Grundlagen welche man in der Berufsschule beigebracht bekommt Dinge selbst beibringen kann. Da habe ich sie auf das Projekt aufmerksam gemacht und wie ich dieses bestehen soll mit meinem geringen Erfahrungswert. Ihre Antwort lautete, dass ich dann im letzten halben Jahr ca. ins Windows Team geschickt werde und es da dann zwei Projektleiter gibt, wo wir fragen können ob wir eins gestellt bekommen können und bearbeiten können, sie meinten wir können die dann immer befragen wenn was unklar ist. 

Um ganz ehrlich zu sein sehe ich für mich darin trotzdem keinen Mehrwert, ich habe praktisch noch nichts von dem was wir in der Berufsschule beigebracht bekommen haben sehen oder umsetzen dürfen, weshalb ich auch glaube dass mein Unternehmen mit ihrer sogenannten Strategie auch nicht weit kommen werden weil mir für ein ordentliches Projekt die Grundlagen fehlen. Bin etwas am verzweifeln da ich später sehr gerne in der IT arbeiten würde und das Gefühl habe dass mir das dadurch genommen werden könnte. Sind meine Gedanken gerechtfertigt oder wie seht ihr das ?