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Aus internen IT zum Systemhaus


Xyfi

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Moin, 

habe jetzt meine Ausbildung zum FISI endlich erfolgreich beendet. Ich denke ich habe mich direkt gut umgeschaut und beginne nächstes Jahr Frühjahr eine Weiterbildung in einem anderen Unternehmen. Vorher soll ich aber ein halbes Jahr  im First-Level-Support das Unternehmen kennen lernen. Das neue Unternehmen ist ein Systemhaus und ich komme aus der internen IT aus dem Gesundheitswesen. Habe diesen Schritt bewusst gewählt, um noch zu lernen und anderes zu sehen.

Ich bin etwas aufgeregt, da ich nur ungefähr weiß, was mich erwartet bei einem IT-Dienstleister. 

Vielleicht könnt ihr mir sagen, wie ich mich auf die neue Firma "vorbereiten" kann, wie ihr bisher mit Unternehmenswechsel umgegangen seid, habt ihr Tipps für mich, wie ich mich besser schnell zurecht finde? Glaube als "Berufseinsteiger" hat man echt angst, der neuen Aufgabe nicht gerecht zu werden. 

Vielleicht hat jemand ja einen ähnlichen Wechsel aus einer internen IT in ein Systemhaus hinter sich, freue mich über eure Erfahrungen :) 

Bearbeitet von Xyfi
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Also … in der internen IT weisst Du was Du morgen machst. Auf der Anbieterseite bestimmt der Kunde kurzfristig über Dein Tun. Das ist nicht jedermanns Sache.

Weiterhin musst Du effizienter Arbeiten, Dein Gehalt bewusst verdienen und ein bestimmtes Mass abrechenbarer Leistung erbringen

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Gast Interrupt

Hallo,

vor 59 Minuten schrieb charmanta:

in der internen IT weisst Du was Du morgen machst. Auf der Anbieterseite bestimmt der Kunde kurzfristig über Dein Tun. Das ist nicht jedermanns Sache.

Naja, das kommt auf die Stelle drauf an. Wenn du beispielsweise im Service Desk hockst, dann stimme ich dir zu. Da geht es vor allem um die Ticketbearbeitung, d.h. das Lösen von kurzfristig auftretenden Problemen beim Kunden. Aber es gibt auch bei einem IT-Dienstleister Fachabteilungen, die sich um die Planung und Umsetzung von größeren Projekten kümmern.

vor 59 Minuten schrieb charmanta:

Weiterhin musst Du effizienter Arbeiten, Dein Gehalt bewusst verdienen und ein bestimmtes Mass abrechenbarer Leistung erbringen

Naja, so Sachen wie effizientes Arbeiten erwartet ja wohl jeder Arbeitgeber. 😉

Wie dann die konkreten Workflows und Strukturen sind, bestimmt jeder AG für sich selbst. Es gibt beispielsweise Unternehmen die Streng nach ITIL gehen und manche andere eben nicht. Sowas erfährt man normalerweise im Vorstellungsgespräch oder spätestens bei der Einarbeitung.

vor 4 Stunden schrieb Xyfi:

Glaube als "Berufseinsteiger" hat man echt angst, der neuen Aufgabe nicht gerecht zu werden. 

Angst musst du bei einem Wechsel nicht haben. Normalerweise erhält man bei einem guten Arbeitgeber eine ausführliche Einarbeitung. Häufig, besonders bei Berufseinsteiger, wird auch einem ein Mentor zur Seite gestellt.

MfG

Bearbeitet von Interrupt
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vor 59 Minuten schrieb charmanta:

Also … in der internen IT weisst Du was Du morgen machst.

Kollege aus der internen IT meldet sich mal zu Wort: klar überlegt man, was man in den nächsten Tagen zu erledigen hat... könnte man auch alles erledigen, wenn es diese lästigen User nicht immer gäbe und alle Systeme immer perfekt laufen würden. Es gibt Tage, an denen ich die geplante To-Do-Liste mitleidig anlächle und mich nur um das kümmere, was gerade über Mail, Monitoring und Telefon reinkommt.

 

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vor 1 Stunde schrieb Chief Wiggum:

Es gibt Tage, an denen ich die geplante To-Do-Liste mitleidig anlächle und mich nur um das kümmere, was gerade über Mail, Monitoring und Telefon reinkommt.

Mit Linux wäre das nicht passiert :D

vor 1 Stunde schrieb Chief Wiggum:

Kollege aus der internen IT meldet sich mal zu Wort: klar überlegt man, was man in den nächsten Tagen zu erledigen hat... könnte man auch alles erledigen, wenn es diese lästigen User nicht immer gäbe und alle Systeme immer perfekt laufen würden.

Aber ja, hier auch intern.

Ich habe zwar meine To-Do Liste, die nicht nur Tasks für den aktuellen Tag enthält sondern eher meine Arbeits- und Projektplanung der nächsten Woche(n), aber es gibt Tage, da wird das Ding einfach nur länger und länger ohne dass ich auch nur ansatzweise etwas weg bekomme.

Seien es akute Probleme, Krankheitsvertretung für Kollegen, "ganz dringende" Anfragen von Usern die im Organigramm über mir stehen oder - meine Lieblingstasks - "wir werfen den Ball zum ungünstigsten Zeitpunkt zur IT, dann sind DIE schuld wenn es im Projekt nicht weiter geht" die kommen immer sofort mit Prio 1 dran. Vor allem wenn sie der User mit selbiger als Ticket reinwirft. Dann gibt es auch am Freitag noch die ewig lange Auswertung die man erst am selben Tag  um 12 Uhr rein geschickt hat.

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vor 8 Stunden schrieb Xyfi:

Das neue Unternehmen ist ein Systemhaus und ich komme aus der internen IT aus dem Gesundheitswesen.

Musste schmunzeln. Ich habe genau das Gegenteil davon gemacht.

vor 8 Stunden schrieb Xyfi:

..., wie ihr bisher mit Unternehmenswechsel umgegangen seid, habt ihr Tipps für mich, wie ich mich besser schnell zurecht finde? Glaube als "Berufseinsteiger" hat man echt angst, der neuen Aufgabe nicht gerecht zu werden

Lass es auf dich zu kommen, es ist beim ersten mal immer aufregend. Es wird sich schnell Gewohnheit einstellen.

Die Wissen auch das Berufseinsteiger bist. Du wirst wahrscheinlich etwas an die Hand genommen und in die Prozesse eingearbeitet. Zeig einfach ein gewisses Maß an Selbstständigkeit und Frage wenn du etwas nicht weißt. Dann sollte es keine Probleme geben.

 

Bearbeitet von cortez
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Moin, 

danke für eure ausführlichen Antworten. Denke es hat mich ein wenig beruhigt, bin total gespannt auf die neue Aufgabe und ob ich ggf. dann doch bald wieder zurück in die interne möchte. Aber ich lass es jetzt einfach auf mich zu kommen und scheue mich nicht, fragen zu stellen. Denke das Lernen geht klar weiter nach der Prüfung! :)

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Ich denk ein MSP ist vor allem für den Start ein sehr guter Ort zum lernen.

Ich bin auch aus der internen IT zu einem Diensterleister gewechselt und habe dort innerhalb kürzester Zeit verschiedenste Projekte bei den unterschiedlichsten Kunden gemacht. Für meine Entwicklung war das super.

Aber mit den Jahren ist üblicherweise die Interne IT das attraktivere Ziel. Meist mit besserer WLB, weniger Druck und besserer Bezahlung.

 

Ich würde aber von Sweatshops fern bleiben. Es gibt ein paar Dienstleister die nicht ohne Grund dafür bekannt sind dass man dort 60 Stunden die Woche arbeitet.

Bearbeitet von alex123321
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vor 17 Stunden schrieb charmanta:

Weiterhin musst Du effizienter Arbeiten, Dein Gehalt bewusst verdienen und ein bestimmtes Mass abrechenbarer Leistung erbringen

ich habe das Gefühl mich hier ungeschickt ausgedrückt zu haben. Ich meine damit, dass im Bereich eines KMU die Leistung eines jeden MA spürbarer in das Monatsergebnis einfließt. Wir haben bei uns die Vorgabe, dass von 8 Stunden 4-5 jeden Tag abrechenbar sein sollten ( im Schnitt ) damit die Gehälter auch wirklich gedeckt sind.

Ein solches Denken kenne ich aus der Abnehmerseite eher nicht ;) Geht also nicht darum dass man auf der Abnehmerseite ineffizient sein kann ...

Im Systemhaus wird halt durch die IT Geld verdient. Beim Kunden ist die IT oftmals eher störendes teures Spielzeug und Geld wird durch zb Produktion verdient

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vor 19 Stunden schrieb charmanta:

Beim Kunden ist die IT oftmals eher störendes teures Spielzeug und Geld wird durch zb Produktion verdient

... weshalb die interne IT auch dort möglichst wenig Geld verbraten darf. Weil sinngemäß "ginge ja mit externer IT billiger also rechtfertigt euch sonst sourcen wir euch aus!"

Am 11.6.2022 um 19:32 schrieb charmanta:

in der internen IT weisst Du was Du morgen machst.

Nicht wenn du im Operations oder 1st-lvl bist. Dann reagiert man auch dort nur auf die plötzlich eingetretenen Ergeignisse.

 

 

Es kommt extrem auf die konkrete Rolle im konkreten Unternehmen an.

 

 

vor 19 Stunden schrieb charmanta:

Ich meine damit, dass im Bereich eines KMU die Leistung eines jeden MA spürbarer in das Monatsergebnis einfließt.

Da kommen wir der Sache sehr nahe: Je kleiner das Team, desto schlechter kann ein Faulpelz Verstecken spielen. Unabhänig von der Firmengröße.

Im Dreierteam eines Großkonzerns ist eine Schnarchnase 33%. Im 5er Team eines KMU schon nur noch 20%...

Bearbeitet von allesweg
doppelter Block
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Am 11.6.2022 um 19:32 schrieb charmanta:

Auf der Anbieterseite bestimmt der Kunde kurzfristig über Dein Tun.

Kommt drauf an welche Vertragsform gewählt wurde AÜG setzt auch eine Erlaubnis voraus oder Werksvertrag. Bei Werksvertrag hat der Auftraggeber (Kunde) erst mal garnichts zu bestimmen. Das Weisungsrecht bleibt beim Systemhaus.Ich sage nur illegale Arbeitnehmerüberlassung.

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Am 11.6.2022 um 16:24 schrieb Xyfi:

Vielleicht könnt ihr mir sagen, wie ich mich auf die neue Firma "vorbereiten" kann, wie ihr bisher mit Unternehmenswechsel umgegangen seid, habt ihr Tipps für mich, wie ich mich besser schnell zurecht finde? Glaube als "Berufseinsteiger" hat man echt angst, der neuen Aufgabe nicht gerecht zu werden.

Vorbereiten kannst du dich gar nicht. Es bringt nichts, sich irgendwie darauf vorzubereiten, du musst es auf dich zukommen lassen.

Ich habe in der internen IT gelernt, landete nach insgesamt 42 Monaten dann mit einem Burnout im Bett und habe zusätzlich alopecia areta (an dieser Stelle darf gegoogelt werden), warum? zu hohe intrinsische Motivation etwas zu tun. Das kann dir überall passieren. Es kommt bei jeder Stelle auf die Aufgabenbereiche an und auf den Druck der dahinter steckt. Prinzipiell kannst du dich beim IT Dienstleister auf diverse Dinge einstellen:

  • Es gibt Unternehmensrichtlinien bzgl. Einrichtungen von Clients/Servern/ähnlichen Dienstleistungen, setzen von FW-Regeln usw.? Erfahrungsgemäß bauen die meisten ihr eigenes Süppchen, was Kollegen die nachher kommen nicht gut verstehen könnten - es muss nicht so sein.
  • Es gibt Kundennetzwerke, die du administrieren musst, die DU nicht eingerichtet/aufgebaut hast, => Fördert aber die Fehlersuche und das logische Denken => Ist nicht jedermanns Sache, das zu wollen
  • Du wirst wahrscheinlich von vielen IT'lern umgeben sein, die vieles anders und in ihren Augen besser machen
  • Du hast einen kleinen Druck dich mit Aufträgen, evtl. Kundengespräche, Ausführung von Dienstleistungen, Kundencharakteren auseinanderzusetzen.

Kurz gesagt, ist ein IT-Dienstleister je nach Branche, Software/Hardware die sie vertreiben und/oder einsetzen ein super Ding in Sachen Entwicklung. Du nimmst viel Know-how mit, lernst verschiedene Ansätze kennen etwas zu lösen/zu bauen/zu planen ggf. und kannst aus diesen Erkenntnissen irgendwann deine eigene Admin-Linie fahren. Es ist eben ein komplett anderes Gefühl bei einem IT-Dienstleister zu sein, weil die Anerkennung nicht von den direkten Kollegen aus dem Vertrieb/Kalkulation/GF whatever kommt sondern wenn du Glück hast vom Kunden selbst oder wenn dir ein Lob vom Kunden an dich über deinen Chef weitergereicht wurde. Nimm diese Erfahrung mit und sei ein Schwamm, alles aufsaugen was geht und machen machen machen. 

Viel erfolg

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