CodeTierchenII Geschrieben 19. Juni 2022 Geschrieben 19. Juni 2022 (bearbeitet) Moin moin! Ich bin vor kurzem zarte 24 Jahre jung geworden. Meine Laufbahn war etwas holprig und ich habe einige Fehler gemacht. Ich versuche es so kurz wie möglich zu erklären: (Grade der Anfang war schon etwas holprig, weil ich Migrantenkind bin und niemals jemanden hatte, der mir helfen konnte. Ich wusste nicht wohin oder "was wichtig ist") - Mit 16 frisch nach der Schule selbstständig als Webvideoproduzent (YouTube) [1 Jahr] - Mit 17 dann eine schulische Ausbildung als Gestaltungstechnischer Assistent (GTA) angefangen. Im dritten Lehrjahr aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen. Ich wollte allerdings auch nicht mehr weiter in den Bereich Medien. Private Probleme, Psychische Probleme und ein paar Schicksalsschläge haben dann den Rest getan. Alles erdenklich schlechte kam zusammen. (Nebenher auch gewerblich Webseiten mit WordPress gebaut für eigene Kunden). - Mit 21 1/2 dann eine Ausbildung angefangen als Einzelhandelskaufmann. Ich verspürte zeitlich Druck, nachdem ich in dieses tiefe Loch gefallen bin. Habe mir also die erstbeste Ausbildung geschnappt und Gas gegeben. Hielt nur etwa 9 Monate an. Dann kam die Corona Zeit. Seminare, Lehrgänge und weiteres sind ausgefallen. Man hat im Prinzip oftmals nicht mal mehr richtig gearbeitet (Möbel-Branche). Habe dann nach diesen 9 Monaten abgebrochen. Mit ~ 23 muss man aber auch von etwas Leben. Habe dann jetzt in der Industrie (Keramik-Branche) angefangen. Verdiene dort als ungelernte Kraft auch verdammt gut und bin sehr froh. (2000 Netto). Ich hänge/hing tatsächlich nicht nur zeitlich hinterher, sondern auch finanziell. Finanzielle Hilfe gab es nie für mich vom Elternhaus/Großeltern. War halt nie möglich. Ich bin grade drauf und dran den Führerschein zu machen und vieles mehr. Alles was andere in dem Alter schon längst haben (Führerschein, Auto, Berufsabschluss...) versuche ich unter Zeitdruck nach zu holen. Das Gehalt ermöglicht es mir auch. Nun komme ich aber zum Problem: Ich möchte selbstverständlich noch einen Beruf erlernen und finanziell später gut aufgestellt sein. Etwas tun, dass mir Spaß macht. Tatsächlich hatte ich nie den Beruf/Bereich, wo ich sagen konnte "Das ist mein Lebenstraum, das will ich mal werden". Ich denke das kommt mit 24+ auch nicht mehr, aber ich habe zwei Wege für mich im Kopf, die ich noch gehen wollen würde/könnte. Jetzt, wo ich aber finanziell bald alles in trockenen Tüchern habe, möchte ich eine Ausbildung anfangen, die ich auch ohne finanziellen Druck machen kann. Auch das Thema "zu alt" versuche ich zu ignorieren. Trotzdem ist dieser zeitliche Druck immer da. Dieses Jahr kann ich keine Ausbildung anfangen (wäre ja jetzt vermutlich auch zu spät), weil ich einfach auf das Geld angewiesen bin. So blöd das klingt. Bis August 2023 ist aber dann alles in trockenen Tüchern. Dann besitze ich den Führerschein, ein Auto usw. Es gibt für mich realistisch zwei Wege/Möglichkeiten: 1. Ich bleibe in der Branche, mache dort eine Ausbildung und arbeite mich hoch zum technischen Betriebswirt. 2. Ich gehe in die IT, arbeite hart und baue mir so eine Zukunft auf. Beides hat Vorteile und Nachteile. Es hängt eigentlich auch eher davon ab, ob ich eine Stelle finden würde als FI AE. So leicht ist das nämlich nicht, wie ich feststellen durfte. In der letzten Ausbildung hatte ich einen Notenschnitt von 1,5 und die Arbeitszeugnisse sind auch exzellent. Ich spreche fließend Englisch und habe auch mit Mathematik keine Probleme. Meine Facharbeit (Webseite mit HTML & CSS) war eine 1- Meine Fragen: 1. Ist es schwer mit 25 noch FI für AE zu werden? 2. Mit welcher Sprache sollte/könnte ich anfangen? Was kommt bei potenziellen Arbeitgebern gut an? 3. Wie könnte meine berufliche Laufbahn noch aussehen? Wie könnte ich mich weiterbilden, wenn ich mit 28 dann erst mit der Ausbildung durch bin (falls ich nicht verkürzen darf - wovon ich mal ausgehe). 4. Worauf sollte ich achten, wenn ich mich bewerbe? Wie unterscheide ich gute von schlechten Angeboten? Bearbeitet 19. Juni 2022 von CodeTierchenII monolith reagierte darauf 1 Zitieren
be98 Geschrieben 19. Juni 2022 Geschrieben 19. Juni 2022 1 . Das Alter sollte kein Problem darstellen. 2. Ganz unterschiedlich. Mach das was dir Spaß macht. 3. Da gibt es viele Möglichkeiten, aber alles zu seiner Zeit. 4. Meine Erfahrung sagt mir dass mindestens ein Tag Probearbeiten viele böse Überraschungen ersparen kann. Zitieren
CodeTierchenII Geschrieben 19. Juni 2022 Autor Geschrieben 19. Juni 2022 (bearbeitet) vor 8 Minuten schrieb be98: 1 . Das Alter sollte kein Problem darstellen. 2. Ganz unterschiedlich. Mach das was dir Spaß macht. 3. Da gibt es viele Möglichkeiten, aber alles zu seiner Zeit. 4. Meine Erfahrung sagt mir dass mindestens ein Tag Probearbeiten viele böse Überraschungen ersparen kann. Das mit dem Probearbeiten ist tatsächlich auch eine Idee gewesen. So könnte ich nicht nur mal in den Arbeitsalltag schauen (auch wenn ich glaube, dass er mir liegen würde), sondern ich könnte auch gleich mit dem Unternehmen connecten. Vielleicht hätte man so dann auch eine bessere Chance? Muss nur schauen, wie ich das neben der Arbeit managen kann. Müsste ja vermutlich Urlaub dafür nehmen, wenn das überhaupt geht neben einer Vollzeitstelle. Der Arbeitgeber sollte natürlich nichts mitbekommen. Die weisen mich für Ihren Betrieb ein. In der Hoffnung, dass ich bleibe versteht sich. Bearbeitet 19. Juni 2022 von CodeTierchenII Zitieren
Brapchu Geschrieben 19. Juni 2022 Geschrieben 19. Juni 2022 Ich hab meine Ausbildung zum AE mit 33 abgeschlossen. tōmuri und monolith reagierten darauf 2 Zitieren
be98 Geschrieben 19. Juni 2022 Geschrieben 19. Juni 2022 Ich war 36 tōmuri und monolith reagierten darauf 2 Zitieren
CodeTierchenII Geschrieben 19. Juni 2022 Autor Geschrieben 19. Juni 2022 vor 5 Minuten schrieb Brapchu: Ich hab meine Ausbildung zum AE mit 33 abgeschlossen. Wie ist es danach gelaufen Karrieretechnisch? Zitieren
eKrumel Geschrieben 19. Juni 2022 Geschrieben 19. Juni 2022 Hey " Kollege " Ich mit meinen zarten 26 Jahren und auch holpriger Laufbahn fange nach nem abgebrochenen Studium und einer Erstausbildung auch endlich als Fachinformatiker an ( aber Systemintegration ) und habe auch nicht mehr mit gerechnet das es klappt. Klar kein FIAE aber glaube das alles möglich ist und mit frühzeitigem bewerben ist auch viel drin ( Hasst ja jetzt noch nen Jahr luft ) - einfach versuchen und viele Bewerbungen schreiben. Erste Firmen suchen ja auch schon für 2023 daluqi reagierte darauf 1 Zitieren
skylake Geschrieben 19. Juni 2022 Geschrieben 19. Juni 2022 (bearbeitet) Das Alter ist im IT Bereich weniger ein Problem. Gibt so einige, die älter sind. Mach dich allerdings darauf gefasst, dass der zukünftige AG fragen bezüglich der ganzen abgebrochenen Ausbildungen stellen wird. Da Geld bei dir ein Thema ist solltest du auch bedenken, dass in der Ausbildung extrem unterschiedlich vergütet wird. Von 450 - 1xxx€ ist bei uns alles vertreten. Größere Player zahlen besser, haben aber normalerweise auch Auswahl. Kalkuliere also in deiner Planung besser keine Ausbildungsvergütung in den oberen Regionen. Stelle dir also die Frage, ob du mit z.B 600-700 netto dich 3 Jahre über Wasser halten kannst. Mit einem Auto, ohne externe Unterstützung wird das sehr hart. Bearbeitet 19. Juni 2022 von skylake Zitieren
be98 Geschrieben 19. Juni 2022 Geschrieben 19. Juni 2022 Wohngeld beantragen nicht vergessen. Aber 700-800 netto würde ich auch als realistisch ansehen. Seh zu dass du dir 3-5 Tsd als Rücklage aufbaust, um nicht in Probleme zu geraten . Auto würde ich erstmal weglassen wenn es irgendwie geht Zitieren
CodeTierchenII Geschrieben 19. Juni 2022 Autor Geschrieben 19. Juni 2022 (bearbeitet) Das mit dem Geld ist kein Problem. Ich bin SEHR sparsam und habe bis zur Ausbildung ein sehr großes Polster angespart (fünfstellig). Zudem wohne ich während der Ausbildung noch daheim. Wir haben ein großes Haus, ich mach meinen Kram selbst, zahle hier auch was und verstehe mich mit meinen Eltern. Nicht üblich oder in Deutschland "normal"... aber ich habe auch keine Lust während der Ausbildung von Brot und Wasser zu leben. Bahn fahren möchte ich auch möglichst drauf verzichten. Das ist dann aber auch die letzte Ausbildung die ich "bequem" machen kann aus finanzieller Sicht. Danach würde ich eventuell ausziehen. Viel eher frage ich mich: Was sollte ich überhaupt lernen, um die potentiellen Ausbildungsbetriebe zu überzeugen? Wovon sollte ich eine Ahnung haben? Ich kann mir vorstellen, dass Sie mir im Vorstellungsgespräch dann schon auch Fragen stellen zu gewissen Dingen oder Sprachen. Oder? Bearbeitet 19. Juni 2022 von CodeTierchenII Zitieren
skylake Geschrieben 19. Juni 2022 Geschrieben 19. Juni 2022 @CodeTierchenII Bei der Frage gehen die Meinungen hier im Forum auseinander. Gibt solche und solche Arbeitgeber. Die einen sind einfach nur froh, wenn sich mal jemand bewirbt und haben dementsprechend keine Voraussetzungen. Die großen Player mit Auswahl stellen meiner Erfahrung nach Personen ein, die schon irgendwas in diesem Bereich ausprobiert haben. Generell spielt das Thema "wir gut kann ich nicht vermarkten" die größte Rolle bei sowas. Daher würde ich mir vorher Gedanken darüber machen was man antwortet, wenn der AG im Lebenslauf rumbohrt. Zitieren
hellerKopf Geschrieben 4. Juli 2022 Geschrieben 4. Juli 2022 (bearbeitet) Hallo, die Frage was soll ich im Voraus lernen, kann dir hier schon viele verschiedene Antworten einbringen. Die Supersprache, die man unbedingt können muss, gibts nicht. Du mußt selber entscheiden, woran du das ausrichtest. - Kriterium 1: eine einfache Sprache zum Anfang, wenn du erstmal grundsätzlich AE werden willst. Viele Ausbilder raten da zu JAVA. - Kriterium 2: Eine komplexe, OOP fähige Sprache, bei der man auch noch gut bezahlt wird, weil es nicht so viele Wettbewerber gibt. Das könnte C++ sein. - Kriterium 3: Ein Sprache, die in vielen Softwarehäusern verwendet wird. Dann bist du bei Microsoft Partnern schnell auf C#. Unternehmen, die für die Apple-Welt arbeiten, haben wieder was eigenes. Sieht man mal genau hin, haben die vorgenannten Sprachen zu 85% genau dieselben Konstrukte im Sprachumfang. Und die IHK Prüfung für Anwendungsentwicker ist fast komplett sprachneutral. Bearbeitet 4. Juli 2022 von hellerKopf Zitieren
Gast Thorenhard Geschrieben 19. Juli 2022 Geschrieben 19. Juli 2022 1. Hab mit 29 angefangen, und vorher auch nen gut gebrochenen Lebenslauf gehabt. 4. Schau, dass sie überhaupt schonmal in dem Bereich ausgebildet haben. Möglich auch, nach dem Ausbildungsplan der jeweiligen Firma zu fragen, wie der so ausschaut. Und: Mach dir nicht so viel Druck. Gerade, wenns eh schon psychische Probleme gab. Der Vergleich mit Altersgenossen kann zwar ab und an ein Motivator sein, aber du bist du, und das gilt es zu akzeptieren. Du hängst nicht zeitlich hinterher. Du hast nur andere Erfahrungen gesammelt. Klar, wichtig, sich um seine Zukunft und den eigenen Werdegang zu kümmern, sollte aber nicht so weit gehen, dass man sich schon selbst aus der Sicht eines Turbokapitalisten betrachtet ("schon so alt, und noch nichts geschafft"). Nach vorne schauen und Vergangenheit akzeptieren, kannste eh nicht mehr ändern. Geld: kommt halt immer drauf an, wo du wohnst, obs reicht. Und wie hier schon geschrieben auch auf den Arbeitgeber. Wenns von Arbeitgeberseite nicht ausreicht, gibts auch noch so Sachen wie Berufsausbildungsbeihilfe. Ich hab zum Beispiel mein Azubi-Gehalt durch Alg 2 aufgestockt - da mal bei den relevanten Stellen anfragen, wenn es so weit ist. Zitieren
KirkZero Geschrieben 25. Juli 2022 Geschrieben 25. Juli 2022 Ich fange jetzt mit 42 noch eine Umschulung zum Fachinformatiker in Anwendungsentwicklung an und glaube nicht, dass ich dafür zu alt bin. Ich habe mich vor ein paar Jahren in C# eingearbeitet, weil ich hobbymäßig mit Unity kleine Spiele Programmiere. So lange ist das nicht her, und ich fand den Einstieg gut machbar. Seit knapp einem Jahr bin ich nun an der Unrealengine am experimentieren und lernte dort die Grundlagen für C++ und es macht mir viel Spaß. Daher freue ich mich gerade umso mehr, dass mir eine Umschulung al Anwendungsentwickler bewilligt wurde und bin sehr zuversichtlich, dass ich das packe. Und du bist garantiert noch etwas fitter im Kopf und denke nicht, das du da jetzt zu alt für bist. Zukunftsperspektiven sind auch gut und man hat immer irgendwo Arbeit systemdisorder reagierte darauf 1 Zitieren
Knoblibri Geschrieben 28. Juli 2022 Geschrieben 28. Juli 2022 Zur Sprache im vorauslernen wurde ich mit meinem Python aus der Uni müde belächelt, mein "Ausbilder" macht sich regelrecht lustig darüber. PHP, JS und SQL sind bei meinen Kollegen an der Tagesordnung. Wobei JS recht verpönt ist. All das coole neue Zeug (wie Frameworks) lernt auch keiner meiner Klassenkameraden. Zitieren
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