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Kündigung aussprechen - wie am besten verhalten / vorgehen?


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Geschrieben

Hallo zusammen, 

ich stehe aktuell vor der schwersten Entscheidung, die ich treffen muss. Ich werde meinem AG mitteilen, dass ich kündige. Habe zwar aktuell noch keinen neuen AG gefunden, bin dauerhaft dabei mich nach neuen Stellen umzuschauen, aber ich muss tatsächlich das Unternehmen verlassen. Es hat für mich absolut keinen Sinn mehr dort zu arbeiten. Es ist nicht nur die aktuelle Lage, sondern das Arbeitsklima und die Beziehung zwischen mir und meinem Chef ist mittlerweile stark beschädigt. Das geht mir mittlerweile an die Gesundheit / Psyche. U.a. erlebe ich verbales Mobbing, mir werden die kleinsten Kleinigkeiten angelastet, sodass es mir sehr stark an die Nieren geht. Tatsächlich schon soweit, dass ich "Angst" habe überhaupt irgendwas richtig zu machen. 

Ich werde einfach seiner großen Erwartungshaltung nicht gerecht und muss mir meine Defizite nach Feierabend selbst erlernen. 

Angeblich bin ich zu oft krank, muss mich für meine chronische Krankheit rechtfertigen und vieles mehr. Gespräche wurden bereits mehrfach geführt, es bessert sich gar nichts. 

Aktuell bin ich deswegen auch krank geschrieben, bin mit einem Hausarzt und Facharzt im Austausch und habe die Info bekommen, dass wenn sie mir auf Grund der aktuellen Lage bezogen auf das ganze Mobbing etc ein Gutachten ausstellen, werde ich vom Amt für die drei Monate nicht gesperrt. 

Daher meine Frage an euch; Wie spreche ich die Kündigung am besten Fall aus und verhalte mich richtig? Ich will für mich im guten gehen. 

Vielen Dank!

Geschrieben

Lass dich weiterhin krankschreiben, bis du einen neuen AG gefunden.

  1. es sieht in deinem Lebenslauf besser aus
  2. es wirft weniger Fragen auf
  3. warum solltest du weniger Geld in Kauf nehmen, wenn dein AG dich krank macht?

Je nach dem, was du machen möchstest kann ich dir evtl. weiterhelfen.. Wir möchten wachsen und suchen nach neuen MA.
Allerdings sollte dir bewusst sein, dass jeder AG Ansprüche an dich und deine Leistungen stellt. Das wird sich auch mit einem Jobwechsel nicht ändern.. Aber die Art und Weise, wie das passiert ist vermutlich eine ganz andere..

Geschrieben

Melde dich bei deiner zuständigen BfA, möglichst mit ärztlichem Schreiben. Und falls dein Gesundheitszustand es zulässt bewirb dich. Die gesendeten Bewerbungen bringst du auch gleich mit.

Und dann kündigen.

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb PVoss:

Wenn die Situation wirklich schon auf die Gesundheit schlägt, ist es höchste Zeit die Reißleine zu ziehen.

Wenn es so arg ist, schreibt einen jeder Arzt weiterhin krank.

Ob und wie man wegen Mobbing und Krankheit weiterhin ALG1 bekommt steht imo nicht ganz fest.
Kann klappen, kann nicht klappen, kann sich hinziehen usw.

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb mylurid:
  • es sieht in deinem Lebenslauf besser aus
  • es wirft weniger Fragen auf

das sehe ich aus der Praxis heraus anders .... ein spiessiger AG kann das auch als Makel interpretieren und genau dann muß der Bewerber ein bisschen die Hose runterlassen und sagen, wieso eine so lange AU vorlag

Geschrieben

Wenn du die Rücklagen dafür hast, dann ruhig kündigen. Ansonsten bitte bedenken, dass du bei einer Kündigung deinerseits voraussichtlich 12 Wochen kein Geld vom Amt erhältst. Kann auch zu einer sehr bösen Überraschung werden, vor allem, wenn man ohnehin schon angeschlagen ist. Melden solltest du dich dort aber trotzdem, denn selbst wenn du kein Geld von denen bekommst, ist darüber dann deine Sozialversicherung sichergestellt. Das musst du sonst über eine freiwillige Krankenversicherung regeln und das ist gar nicht mal so günstig... 

Geschrieben

Hallo zusammen,

erst Mal vielen Dank für eure Antworten. 

Ich werde meine zwei Wochen zu 100% auslasten, um in dieser Zeit einen neuen Job zu finden. Eventuell, das werde ich erst beim Gespräch mit meinem Facharzt erfahren, mich noch länger krank schreiben lassen, damit ich in aller Ruhe einen neuen Job suchen kann. 

Ich versuche das Thema nicht alt zu dolle an mich heranzulassen geschweige denn darüber nachzudenken, was wäre wenn... macht mir nur noch unnötigen Stress. Im Prinzip denke ich und gerade in der IT sollte das kein Problem sein, wer arbeiten will, findet arbeit!

Mir ist einiges echt unklar bzw. und oder ich finde das Verhalten von meinem Chef ziemlich "arschig" (Sorry für die Ausdrucksweise)

aber, ich verstehe nicht, wenn mein Chef der Meinung ist, dass ich nicht mehr in sein Bild passe und unabhängig von meiner aktuellen Lage / Situation, warum bekomme ich nicht die Kündigung seitens des AGs? Ok, momentan liegt kein richtiger Kündigungsgrund vor. Selbst wenn ich 6 Wochen krank bin auch nicht. 

Vermutlich müsste er sich irgendeinen Grund einfallen lassen. Schlechte Arbeitsweise? Fachliches Wissen oder oder? Keine Ahnung. Die ganze Beziehung ist sehr angespannt. Ich will weg, mein Chef will das gleiche, bin schließlich nicht der erste der "rausgemobbt" wird. 

Ich möchte nur wirklich mit weißer Weste von dannen ziehen. Werde zu dem ganzen Thema auch noch mal mein Fachanwalt befragen. Bin damals mit ihm verblieben, wenn ich von heute auf morgen gekündigt werde, dass wir das weitere Vorgehen besprechen werden. 

Ich kann leider nicht mal mit ihm auf einer menschlichen Ebene reden, wo wir beide merken, dass es nicht mehr passt und ich den Wisch gerne von denen hätte... aber nun ja... 

Danke euch!

Geschrieben

Lass dich beraten, wie du da schnellstmöglichst raus kommst. Nicht nur medizisch. Rechtsverbindliche Beratung. Von der BfA und ggf. von einem Fachanwalt für Arbeitsrecht, falls du eine greifende Rechtschutzversicherung hast - oder dessen Kosten erschwinglich sind.

Geschrieben

Warum er Dir nicht kündigt? Damit Du kündigst (und er somit kein Risiko eingeht, dass Du gegen die Kündigung vorgehst: Klage, Abfindung etc.)

Vielleicht kann er das vor dem Chefchef (falls es einen gibt) dann auch besser verkaufen, als wenn er Dir kündigt.

Geschrieben
vor 32 Minuten schrieb charmanta:

das sehe ich aus der Praxis heraus anders .... ein spiessiger AG kann das auch als Makel interpretieren und genau dann muß der Bewerber ein bisschen die Hose runterlassen und sagen, wieso eine so lange AU vorlag

Ich verstehe nicht genau, woraus ersichtlich wird, dass der AN gerade AU ist. Im Lebenslauf ist dann entsprechend keine Fehlzeit zu sehen, sondern eine durchgehende Festanstellung bei ein und demselben AG..

Das und vorallem warum ich derzeit AU bin hat niemand zu interessieren und ist bei einem Einstellungsgespräch auch gar nicht zielführend. Da geht es um fachliche und soziale Themen..

Aber grundsätzlich weißt du nie, was genau der gegenüber über dich oder deine Situation denkt..

Geschrieben
vor 13 Minuten schrieb Kellerbräune:

 

aber, ich verstehe nicht, wenn mein Chef der Meinung ist, dass ich nicht mehr in sein Bild passe und unabhängig von meiner aktuellen Lage / Situation, warum bekomme ich nicht die Kündigung seitens des AGs? Ok, momentan liegt kein richtiger Kündigungsgrund vor. Selbst wenn ich 6 Wochen krank bin auch nicht. 

Vermutlich müsste er sich irgendeinen Grund einfallen lassen. Schlechte Arbeitsweise? Fachliches Wissen oder oder? Keine Ahnung. Die ganze Beziehung ist sehr angespannt. Ich will weg, mein Chef will das gleiche, bin schließlich nicht der erste der "rausgemobbt" wird. 

 

 Tiwil hat es geschrieben - er kann dich faktisch nicht kündigen. Das gibt das deutsche Arbeitsrecht nicht her. Daher "spielt" man das als AG halt schmutzig bis der AN kündigt. Und so musst das auch sehen - als Spiel. Entweder du spielst mit (was ich nicht empfehle, ausser du bist mental sehr stark) oder eben nicht und kündigst selbst.

Geschrieben

Stimmt. Mein Denkfehler, als Angestellter steht nix von Fehlzeiten drin. Aber wenn er nach der Kündigung und vor Antreten eines neuen Jobs eine Krankschreibung im Lebenslauf hätte, dann würde das auffallen

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb bigvic:

Das gibt das deutsche Arbeitsrecht nicht her.

Das gibt auch keine Abmahnung für (unbelegbare) Verstöße gegen mündliche Absprachen her. Und was hat es den AG gejuckt? Siehe Thread vom Mai...

Geschrieben

Wie lange ist denn deine Kündigungsfrist?

Solange du keine Abmahnung bekommst, will dich der AG nicht loswerden 😉 

Sei mal 2 Wochen krank und schau dann wieder vorbei und checke wie die Stimmung ist.
Falls sie schlecht ist, kannst du ja mal ein offenes Gespräch führen und schauen, ob sie dir ein Angebot machen wollen.
Wenn nicht, bist du halt wieder 2 Wochen krank.

Geschrieben
vor 23 Minuten schrieb allesweg:

Melde dich bei deiner zuständigen BfA, möglichst mit ärztlichem Schreiben. Und falls dein Gesundheitszustand es zulässt bewirb dich. Die gesendeten Bewerbungen bringst du auch gleich mit.

Und dann kündigen.

Wie @allesweg schon sagte:

Kontakt zum Arbeitsamt aufnehmen, Arbeitssuchend melden und im Idealfall (wenn du direkt einen Sachbearbeiter hast) auch diesem die Situation schildern. Afaik haben die beim Amt auch eigene Rechtsberater, die zumindest eine Tendenz geben können ob in dem Fall eine Sperre drohen würde oder nicht.

Mit der Vorgeschichte ggf doch auch mal überlegen ob man Strafanzeige wegen übler Nachrede, Rufschädigung - oder wie das im Juristendeutsch auch immer genannt werden mag - erstattet.

Ich würde mir an deiner Stelle einen guten Anwalt für Arbeitsrecht holen, dem die komplette Geschichte erzählen und ihn von der Leine lassen. Mal gucken was passiert, solange hinter Anwalt und Arzt "verstecken". Gut, ich hab auch ne Rechtsschutzversicherung.

In der Zwischenzeit den Stellenmarkt sondieren und neuen Job suchen.

Geschrieben
vor 21 Minuten schrieb charmanta:

Aber wenn er nach der Kündigung und vor Antreten eines neuen Jobs eine Krankschreibung im Lebenslauf hätte, dann würde das auffallen

Wie kommt denn eine Krankschreibung in den Lebenslauf?

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Wissenshungriger:

Wie lange ist denn deine Kündigungsfrist?

Solange du keine Abmahnung bekommst, will dich der AG nicht loswerden 😉 

Sei mal 2 Wochen krank und schau dann wieder vorbei und checke wie die Stimmung ist.
Falls sie schlecht ist, kannst du ja mal ein offenes Gespräch führen und schauen, ob sie dir ein Angebot machen wollen.
Wenn nicht, bist du halt wieder 2 Wochen krank.

Den Zahn muss ich dir ziehen. Mein AG will mich loswerden. Ist aus dem Thread nicht ersichtlich, aber wenn du mal meine anderen Threads liest, wirst du merken, dass mein AG mich loswerden will 🙂

Ich habe schon eine Abmahnung bekommen zwecks Fehlverhalten, wobei ich da auch nur mit ein paar Punkten konform gehe.

Ich war selbst schon länger krank, weil mir sexuelle Belästigung vorgeworfen wurde, die am Ende als "Du bist nur einer Person falsch auf den Fuß getreten" heruntergespielt wurde ;-). 

Es gab schon zich Gespräche mit meinem Chef, dem BR, Chef Chef, HR etc. Das war für meinen Chef nur von kurzer Dauer. Paar Wochen war alles gut und dann ging es wieder mit alten Kamillen los. 

Ergo: Ich muss da raus. 

PS: Offene Gespräche sind nicht mehr möglich und tragbar. Ich würde mich nur im Kreisel drehen.

 

vor 13 Minuten schrieb allesweg:

Das gibt auch keine Abmahnung für (unbelegbare) Verstöße gegen mündliche Absprachen her. Und was hat es den AG gejuckt? Siehe Thread vom Mai...

Richtig. 

Im Grunde macht er seine psycho spielchen weiter.... 

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Maniska:

Mit der Vorgeschichte ggf doch auch mal überlegen ob man Strafanzeige wegen übler Nachrede, Rufschädigung - oder wie das im Juristendeutsch auch immer genannt werden mag - erstattet.

Habe ich auch überlegt, ob ich das im Nachgang machen werde... 

vor 4 Minuten schrieb Maniska:

Ich würde mir an deiner Stelle einen guten Anwalt für Arbeitsrecht holen, dem die komplette Geschichte erzählen und ihn von der Leine lassen. Mal gucken was passiert, solange hinter Anwalt und Arzt "verstecken". Gut, ich hab auch ne Rechtsschutzversicherung.

Ich war schon bei zwei Anwälten. Zwar nur zu dem ersten Thema, aber da meinten die, dass sie rechtlich erst was machen können, wenn ich irgendwas schriftlich habe, was ich nie habe. Ok, außer ein paar E-Mails.

Mal ne blöde Frage: 

Rein rechtlich muss ich meinem Chef gar nicht mitteilen, warum weshalb und wieso ich krank bin, richtig? Einfach die AU vorlegen und fertig, korrekt? 

In meinem AV steht nämlich, dass ich nur spätestens am dritten Tag das Attest vorlegen muss, was ich bisher immer tat. Er hat wiederum beschlossen, dass ich ihn nach dem Arztbesuch noch telefonisch informieren muss, damit er planen kann. Mein Attest hat er in CC als E-Mail erhalten. 

Wenn irgendwelche vertragliche Änderungen gewünscht sind, kann er die einfach so durchsetzen? 

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Kellerbräune:

dass sie rechtlich erst was machen können, wenn ich irgendwas schriftlich habe, was ich nie habe.

Du hast eine Abmahnung. Ist die nicht schriftlich?

vor 1 Minute schrieb Kellerbräune:

Rein rechtlich muss ich meinem Chef gar nicht mitteilen, warum weshalb und wieso ich krank bin, richtig? Einfach die AU vorlegen und fertig, korrekt? 

Ja. Deshalb gibt es bei der Papier-AU auch eine Ausfertigung für den Arbeitgeber, bei welcher die Diagnose fehlt.

vor 2 Minuten schrieb Kellerbräune:

Wenn irgendwelche vertragliche Änderungen gewünscht sind, kann er die einfach so durchsetzen? 

Stichwort einseitige Vertragsänderung.

Geschrieben

Wenn dich die Arbeit krank macht:

ab zum Hausarzt, der kann dich bis auf weiters ersteinmal für 7-10Tage aus dem Verkehr ziehen.

danach Überweisung zum Facharzt für Nervenheilkunde, der kann dein Leiden fachlich fundiert feststellen und ggf. Abhilfe schaffen. 
Stellt dieser eine Beeinträchtigung durch das Arbeitsverhältnis fest, ist der Weg offen für eine AN-Kündigung ohne Sperre.

Die Kündigung ist wie folgt zu formulieren:

Absender + Empfänger mit jeweiliger Anschrift  in den Briefkopf, dazu noch ein aktuelles Datum.

Im Betreff Kündigung und evtl. noch deine Personalnummer, damit die Buchhaltung etc dich schneller findet. 
In der Kündigung steht: „ hiermit kündige ich <Vorname + Name> mein laufendes Arbeitsverhältnis fristgerecht und ordentlich zum nächstmöglichen Zeitpunkt.

Ich bitte um schriftliche Kündigungsbestätigung und Nennung des letzten Arbeitstages. 

Für die Zeit der Anstellung bitte ich um Erstellung eines qualifizierenden Arbeitszeugnisses. 
 

mit freundlichen Grüßen 

<Unterschrift>“
 

Kündigung entweder per Einschreiben/Einwurf verschicken oder persönlicher Übergabe samt Empfangsbestätigung der Kündigung.

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb tTt:

Stellt dieser eine Beeinträchtigung durch das Arbeitsverhältnis fest, ist der Weg offen für eine AN-Kündigung ohne Sperre.

Jein. Wenn der BfA-Sachbearbeiter sich querstellt, beginnt dann der Spießrutenlauf an einer weiteren Front.

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