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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo zusammen,

Ich beende meine Ausbildung voraussichtlich im Januar/Februar 2023 (Prüfung um ein halbes Jahr vorgezogen) und mein Chef möchte nun mit mir über eine Übernahme sprechen.
Allem Anschein nach, würde man mich gerne übernehmen und ich würde gerne mit einer realistischen Gehaltsvorstellung in das Gespräch gehen.


Alter: 21
Wohnort: Baden-Württemberg (Raum Offenburg, nahe Straßburg, Karlsruhe etc.)
letzter Ausbildungsabschluss (als was und wann): Abitur an allgemeinbildendem Gymnasium, 2 Semester Informatik Studium an Uni
Berufserfahrung: 0 Jahre
Vorbildung: siehe letzter Ausbildungsabschluss
Schulische Leistung: Bisher ausschließlich 1,0 und eine 1,5 in der AP1
Arbeitsort: siehe Wohnort
Grösse der Firma: auf alle Standorte ca. 50
Tarif: Nein
Branche der Firma: Automobil
Arbeitsstunden pro Woche: 40 (sehr selten Überstunden, fast nie quasi)
Gesamtjahresbrutto: aktuell in der Ausbildung 12000€
Anzahl der Monatsgehälter: 12
Anzahl der Urlaubstage: 30
Sonder- / Sozialleistungen: keine
Tätigkeiten (Aufgaben/Aufgabenbereich): Mädchen für alles. Support für Mitarbeiter/Kollegen, Betreuung von sämtlicher Technik, Hardware, Servern, Telefonanlage, Projekte, ERP-Software und was eben so dazu gehört. Für spezielle Aufgaben werden Dienstleister hinzugezogen aber sonst machen wir eben alles Inhouse).
Das IT-Team besteht aus meinem Ausbilder und mir und ich habe seit Tag 1 sehr viel Verantwortung bekommen.

Da wir kein Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld oder sonstige Boni bekommen und Überstunden für den Fall, dass man sie mal macht, nicht anerkannt werden, möchte ich ein entsprechendes Gehalt aushandeln.
Von Kollegen habe ich mitbekommen, dass die Bezahlung generell nicht so gut sei.

Ich dachte daran, mit 46.000€ Jahresbrutto in die Verhandlung zu starten, falls ich zu erst gefragt werde.

Über Anregungen/Vorschläge, wie bei so einem Gespräch generell vorzugehen ist, wäre ich natürlich sehr dankbar, sowie über eure Gehaltseinschätzungen. Bewerbungen habe ich noch keine verschickt, kann also noch keine Gegenangebote auf den Tisch legen.

Vielen Dank im Voraus.

Bearbeitet von samuelz00
Rechtschreibfehler
Geschrieben
vor 20 Minuten schrieb samuelz00:

Von Kollegen habe ich mitbekommen, dass die Bezahlung generell nicht so gut sei.

[...]

Bewerbungen habe ich noch keine verschickt, kann also noch keine Gegenangebote auf den Tisch legen.

Warum? Unter den Vorzeichen für mich unverständlich.

 

 

Wenn du unbedingt eine Zahl nennen musst und dir kein Angebot gemacht wird, dann 46k. Aber ich bin immer noch der Ansicht, dass die Übernahme angeboten werden sollte und nicht der Azubi betteln muss...

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb allesweg:

Warum? Unter den Vorzeichen für mich unverständlich.

Damit hätte ich in den nächsten Wochen angefangen, da die Ausbildung ja noch bis zu 8 Monate dauern könnte (wenn das Fachgespräch erst gegen Ende Februar statt finden sollte) und ich mich nicht zu früh bewerben wollte.

 

vor 7 Minuten schrieb allesweg:

Aber ich bin immer noch der Ansicht, dass die Übernahme angeboten werden sollte und nicht der Azubi betteln muss

Danke für den Hinweis. Genau dabei war ich mir ja zum Beispiel nicht sicher, was 'normal' wäre. Für den Fall kann ich dann einfach mal anhören, was sie mir anbieten. 

Geschrieben

Ich relativiere meine Aussage: fang an und such dir potentielle Arbeitgeber & bewirb dich so, dass du den ganzen Bewerbungsstress außerhalb deiner Prüfungszeit haben wirst.

Und das mit der Initiative bzgl. der Übernahme ist meine höchstpersönliche Präferenz, aber offensichtlich selten gelebte Praxis.

Geschrieben
vor 13 Minuten schrieb allesweg:

fang an und such dir potentielle Arbeitgeber & bewirb dich so, dass du den ganzen Bewerbungsstress außerhalb deiner Prüfungszeit haben wirst.

Danke auch für den hilfreichen Tipp. Im November schreibe ich meine Abschlussprüfung und selbstverständlich wäre es gut/wichtig, dass ich bis dahin bereits ein oder mehrere Angebote habe.

 

vor 14 Minuten schrieb allesweg:

Und das mit der Initiative bzgl. der Übernahme ist meine höchstpersönliche Präferenz, aber offensichtlich selten gelebte Praxis.

Da lasse ich mich dann einfach mal überraschen, wie das hier gehandhabt wird. 

Geschrieben (bearbeitet)

Meiner Meinung nach kommt das Übernahmeangebot viel zu früh. Ich beende meine Ausbildung auch im Januar 2023 (vorgezogen), so dass ich Theoretisch Februar 2023 frühstens anfangen könnte bei anderen Betrieben. Viele Betriebe wollen erst ab September/Oktober Bewerbungen sehen, daher musst du einfach mal schauen und evtl. sagen dass du noch Bedenkzeit benötigst. Vielleicht unterbreitet dir ja eine andere Firma ein besseres Angebot.

 

EDIT: Bei mir ist das auch etwas knifflig momentan. Mein Ausbilder/CEO/Chef geht davon aus, dass ich in der Firma bleibe und sagt jedem neuen Azubi (3 neue dieses Jahr), dass ich hier übernommen werde, ohne mich da überhaupt gefragt zu werden, ob ich überhaupt übernommen werden will. Dilemma: Soll ich das ganze einfach mal mit "ja genau" hintermauern, bis ich ne neue Stelle hab? Werde ganz offensichtlich da nicht weiter machen. :D

Bearbeitet von RealPride
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb samuelz00:

Ich beende meine Ausbildung voraussichtlich im Januar/Februar 2023 (Prüfung um ein halbes Jahr vorgezogen) und mein Chef möchte nun mit mir über eine Übernahme sprechen.

Cleverer Chef. Würde ich auch so machen. Man weiss ja nach 2 Jahren, ob ein Azubi Potenzial hat und ob man den übernehmen will. Wozu also warten - win-win.  

Zitat

Ich dachte daran, mit 46.000€ Jahresbrutto in die Verhandlung zu starten, falls ich zu erst gefragt werde.

Dann mach das. Wäre ein sehr gutes Einstiegsgehalt, aber nicht unverschämt.

Zitat

Über Anregungen/Vorschläge, wie bei so einem Gespräch generell vorzugehen ist, wäre ich natürlich sehr dankbar, sowie über eure Gehaltseinschätzungen. Bewerbungen habe ich noch keine verschickt, kann also noch keine Gegenangebote auf den Tisch legen.

 

Beim Gespräch wäre ich offen und sagen du hast dich noch nirgendwo anders beworben und würdest gerne im Betrieb bleiben, weil es dir gefällt (zeigt Loyalität & Wertschätzung und schafft damit eine positive Verhandlungsatmosphäre). Du hast dich nun schlau gemacht und ein angemessenes Gehalt für dich wäre 46k, so dass du zufrieden wärst (Verhandlungsanker gesetzt, daher würde ich an deiner Stelle lieber eine Summe sagen, anstatt abzuwarten).  Du musst in dieser Phase auch keine Gegenangebote haben. Falls dir das Gegenangebot nicht passt, dann sag einfach, dass du dir das überlegen musst, weil es nicht deinen Erwartungen entspricht. Und dann kannst dich ja noch woanders bewerben. Hast ja genug Zeit.

Geschrieben
vor 13 Minuten schrieb RealPride:

Meiner Meinung nach kommt das Übernahmeangebot viel zu früh.

Ein Angebot KANN nicht zu früh kommen. Es gibt sogar Tarifverträge mit Übernahmepflicht, sprich das Angebot eines Ausbildungsvertrages ist dann quasi schon das Übernahmeangebot.

Geschrieben
vor 29 Minuten schrieb RealPride:

Meiner Meinung nach kommt das Übernahmeangebot viel zu früh.

Ich finde es wie schon von anderen geschrieben, auch eher schlau von meinem Chef.

So kann er ggf. frühzeitig einen Ersatz für mich suchen oder mir ein Angebot unterbreiten, dass ich annehme, da ich ja keine anderen Angebote habe. So zu mindestens wäre der Gedankengang nachvollziehbar.

vor 18 Minuten schrieb bigvic:

Beim Gespräch wäre ich offen und sagen du hast dich noch nirgendwo anders beworben und würdest gerne im Betrieb bleiben, weil es dir gefällt (zeigt Loyalität & Wertschätzung und schafft damit eine positive Verhandlungsatmosphäre). Du hast dich nun schlau gemacht und ein angemessenes Gehalt für dich wäre 46k, so dass du zufrieden wärst (Verhandlungsanker gesetzt, daher würde ich an deiner Stelle lieber eine Summe sagen, anstatt abzuwarten).  Du musst in dieser Phase auch keine Gegenangebote haben. Falls dir das Gegenangebot nicht passt, dann sag einfach, dass du dir das überlegen musst, weil es nicht deinen Erwartungen entspricht. Und dann kannst dich ja noch woanders bewerben. Hast ja genug Zeit.

Dank dir :) Das werde ich versuchen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Stunden schrieb samuelz00:

schlau von meinem Chef.

So kann er ggf. frühzeitig einen Ersatz für mich suchen

Hmmm aber du wirst doch vermutlich bluffen und ihnen nicht sagen dass du das Unternehmen verlassen wirst? Also weiß er von nichts und mit frühzeitig planen ist nichts. Oder doch? 🤔

Bearbeitet von monolith
  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Kurze Zusammenfassung des Gesprächs:

Ich wurde gefragt, ob ich mir Gedanken gemacht habe, was ich für ein angemessenes Gehalt halte.
Ein Angebot seitens AG gab es nicht und somit musste ich vorlegen.

Ich habe ganz offen die 46.000 genannt und diese wurden ohne wenn und aber akzeptiert.
In den ersten 6 Monaten wäre es wohl üblich das Monatsgehalt noch um 500 Euro zu drücken (also bei allen anderen Mitarbeitern und Ex-Azubis ebenfalls) und ab da den vereinbarten Betrag zu bezahlen. Hier haben wir uns dann aber auf 400 Euro geeinigt.

Erste 6 Monate somit 40800 Jahresgehalt hochgerechnet (3400 Brutto/Monat) und anschließend die 46000 jährlich.

Ich kann mich nicht beklagen und fand den Prozess auch sehr angenehm, da nicht verhandelt oder diskutiert wurde.

Geschrieben
vor 15 Minuten schrieb samuelz00:

fand den Prozess auch sehr angenehm, da nicht verhandelt oder diskutiert wurde.

Wer nicht verhandelt war (meistens) zu niedrig ;)  wenn du aber so "konflikt"-scheu bist, dann ist es so wohl besser. Konflikt in Anführungszeichen, da eine Verhandlung auch ganz angenehm stattfinden kann.

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Bitschnipser:

Wer nicht verhandelt war (meistens) zu niedrig ;)  wenn du aber so "konflikt"-scheu bist, dann ist es so wohl besser. Konflikt in Anführungszeichen, da eine Verhandlung auch ganz angenehm stattfinden kann.

Im Nachhinein hätte ich natürlich noch höher ansetzen können aber ich bin ja davon ausgegangen, dass die 46k schon sehr hoch sind und man da dann noch auf 41-42k runterhandeln wird (man liest ja oft genug hier von Übernahmeangeboten zwischen 30k -36k). Grundsätzlich hätte ich nichts dagegen gehabt noch zu verhandeln und scheue mich auch nicht vor einer Verhandlung. Ich fand es einfach in sofern angenehm, dass mein Wunsch ohne Einwände akzeptiert wurde.

Geschrieben
vor 15 Minuten schrieb Bitschnipser:

Wer nicht verhandelt war (meistens) zu niedrig ;)  wenn du aber so "konflikt"-scheu bist, dann ist es so wohl besser. Konflikt in Anführungszeichen, da eine Verhandlung auch ganz angenehm stattfinden kann.

Er ist doch mit einer Gehaltsvorstellung ins Gespräch gegangen - hättest Du dann nochmal erhöht, weil diese Vorstellung sofort akzeptiert wurde?

Zumal 46k doch ein wirklich gutes Einstiegsgehalt ist. Wie viele Azubis hauen denn >50k raus als Gehaltsvorstellung?

Geschrieben
vor 33 Minuten schrieb Leumast:

Im Nachhinein hätte ich natürlich noch höher ansetzen können aber ich bin ja davon ausgegangen, dass die 46k schon sehr hoch sind und man da dann noch auf 41-42k runterhandeln wird (man liest ja oft genug hier von Übernahmeangeboten zwischen 30k -36k).

Um mal realistisch zu bleiben: 46k sind schon in der Region wo nur eine niedrige einstellige Prozentzahl von frisch ausgelernten FI das als Einstiegsgehalt bekommt.

Von daher: Glückwunsch!

Geschrieben
vor 27 Minuten schrieb todschick:

Er ist doch mit einer Gehaltsvorstellung ins Gespräch gegangen - hättest Du dann nochmal erhöht, weil diese Vorstellung sofort akzeptiert wurde?

Das habe ich nicht gesagt. Wie käme das denn rüber?

"ich will 46k"
"ok machen wir"
"habs mir anders überlegt, ich will 50"
???

Profit? :D

Ist natürlich auch Taktik seitens der Firma (und m.E.n. reichlich beschissen) selber keine Zahl zu nennen.

Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb Bitschnipser:

Anderer Wortlaut: Wer nicht verhandeln musste, hat mit seiner initialen Gehaltsvorstellung zu niedrig angesetzt.

True. Ein guter Kompromiss schmerzt immer beide Seiten zugleich :)

Geschrieben

Danke euch allen für eure Glückwünsche!
Ich bin froh, selbstbewusst mit einer hohen aber nicht unverschämten Vorstellung ins Gespräch gegangen zu sein und kann das auch nur jedem anderen Azubi raten.

Um noch einmal ein bisschen Klarheit in die Situation zu bringen.
Ich arbeite in der internen IT. Mein Chef hat schon vor dem Gespräch gesagt, dass er 'keine Ahnung hat', was ein Informatiker verdienen sollte / wert ist.
Daher sollte ich Initiative zeigen und ihm sagen, was ich für ein angemessenes Gehalt halte.
Man hat mich quasi mein Gehalt selbst wählen lassen. Dass es aber gar keine Verhandlung gibt, sondern mein Wunsch einfach akzeptiert wurde, fand ich irritierend :)

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Leumast:

Ich arbeite in der internen IT. Mein Chef hat schon vor dem Gespräch gesagt, dass er 'keine Ahnung hat', was ein Informatiker verdienen sollte / wert ist.

Daher sollte ich Initiative zeigen und ihm sagen, was ich für ein angemessenes Gehalt halte.

"Also in der Zeitung liest man immer wieder von 6-stelligen Gehältern..."

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Leumast:

In den ersten 6 Monaten wäre es wohl üblich das Monatsgehalt noch um 500 Euro zu drücken (also bei allen anderen Mitarbeitern und Ex-Azubis ebenfalls) und ab da den vereinbarten Betrag zu bezahlen.

Warum erhöht man nach den 6 Monaten nicht um 500€?

 

vor 4 Stunden schrieb PVoss:

Tipp an die AGs: Selbst wenn das genannte Gehalt in den Rahmen passt, tut so als würde es schmerzen. Sonst ärgern sich die Mitarbeiter. 🤠

Mein Tipp: wenn das Gehalt unterhalb des Rahmens liegt, hebt es an. Ihr ärgert sonst den Kurzzeit-Mitarbeiter, welcher sich nach angemessener Bezahlung umschaut, sobald er von diesem Sachverhalt weiss...

Geschrieben
vor 53 Minuten schrieb allesweg:

Warum erhöht man nach den 6 Monaten nicht um 500€?

Weil es bei mir ja die ersten Monate nur um 400€ gesenkt wurde und nicht wie üblich um 500€ :) 

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