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Zeit zum Lernen während der Arbeitszeit


michelle21

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Hallo zusammen, 

von einigen Klassenkameraden aus der Berufsschule habe ich gehört, dass sie von ihrem Betrieb Zeit für Schulprojekte und sogar zum Lernen von IT-relevanten Themen bekommen.

Ich bin im 2. Ausbildungsjahr als FIAE bei einer kleinen Firma mit 20 Mitarbeitern und arbeite nur Jira-Vorgänge ab. Meine Arbeit muss ich über den gesamten Tagesverlauf mithilfe eines speziellen Programms protokollieren.

Mir werden so viele Aufgaben zugewiesen, dass ich die ganzen Fälligkeiten nicht einhalten kann und ich habe das Gefühl, dass ich nicht viel lerne, was ich außerhalb meines Betriebes gebrauchen kann.

Deshalb überlege ich, zu fragen, ob ich eine Stunde pro Tag zum Lernen bekomme. Mein Freund und ich besitzen eine gute Sammlung an Informatik-Fachbüchern, u. a. auch das IT-Handbuch für Fachinformatiker*innen. Ich würde auch gerne Java lernen. Meine Lernergebnisse könnte ich meinem Ausbilder zeigen.

Auf Arbeit beschäftige ich mich nur mit Datenbanken und JavaScript. Zuhause habe ich leider nicht viel Zeit, da ich täglich mehrere Stunden zur Arbeit pendeln und mich für die Schule vorbereiten muss.

Was haltet ihr davon? Ist es zumutbar, dass mir mein Chef diese Zeit schenkt, obwohl ich als Arbeitskraft gebraucht werde?

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Der betriebliche Teil der Ausbildung passt sich immer zu einem gewissen Teil dem Ausbildungsbetrieb an. Sprich, wenn der PC Anwendungen in Java schreibt, wirst du mit C++ nicht wirklich etwas zu tun haben.

Das Problem, was du beschreibst ist etwas anderes. 

vor 23 Minuten schrieb michelle21:

arbeite nur Jira-Vorgänge ab

vor 23 Minuten schrieb michelle21:

Auf Arbeit beschäftige ich mich nur mit Datenbanken und JavaScript.

 Was genau machst du denn? Das hört sich sehr nach ein Support Fall nach dem anderen an. 

vor 26 Minuten schrieb michelle21:

, dass ich die ganzen Fälligkeiten nicht einhalten kann und ich habe das Gefühl, dass ich nicht viel lerne, was ich außerhalb meines Betriebes gebrauchen kann.

Wenn man hier weiter geht hört es sich sehr nach "Sie ist eine günstige Arbeitskraft" an und das ist ein Problem. Das erste Ausbildungsjahr ist vorbei. Hast du gemerkt, dass die Aufgaben komplexer werden? 

vor 30 Minuten schrieb michelle21:

Ist es zumutbar, dass mir mein Chef diese Zeit schenkt, obwohl ich als Arbeitskraft gebraucht werde?

Das ist kein Einbahnstraße. Der Betrieb hat sich dir gegenüber auch verpflichtet sich an den Rahmenlehrplan für die FIAE Ausbildung zuhalten. Schau da doch mal rein. Was du auch machen kannst ist mal mit deinem Ausbilder/Chef reden, frei nach dem Motto "So ein Jahr ist rum, wie wars und was kommt in den nächsten zwei Jahren?".

So kriegst du Feedback, zeigst Interesse, bekommst Infos über Sachen die dich erwarten und kannst auch den ein oder anderen Wunsch unterbringen.  

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vor 43 Minuten schrieb michelle21:

Was haltet ihr davon? Ist es zumutbar, dass mir mein Chef diese Zeit schenkt, obwohl ich als Arbeitskraft gebraucht werde?

Du bist Azubi und keine vollwertige Arbeitskraft, auch wenn das so mancher Chef nicht verstehen möchte. Trotzdem muss er dir keine Lernzeit einräumen, wie man das aus der Schule kennt.

Fragen kostet natürlich nichts und daher würde ich das ebenfalls einfach mal versuchen. So wie du es allerdings beschreibst, gibt es bei euch wohl genügend zu tun und ob sich der Chef dann auf so etwas einlässt ist fraglich. 

Ist die Fallbearbeitung denn vielseitig oder arbeitest du immer nur die ein und selbe Art von Requests ab? Falls ja, würde ich den Ausbilder daran erinnern, sich an seinen entsprechenden Ausbildungsplan zu halten. Du bist keine 'besonders günstige' Arbeitskraft, sondern ein in Ausbildung befindliche Person.

Tendenziell habe ich die Erfahrung gemacht, dass umso größer das Unternehmen, umso eher bekommt man separate Lernzeit oder sogar Zeit, um für BBS Klassenarbeiten und co. zu lernen. 
Je kleiner das Unternehmen, umso eher wird man als günstige Arbeitskraft missbraucht und dementsprechend fällt dann die Lernzeit flach.

 

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Stichwort Rahmenlehrplan, hier noch einmal der Link.

https://www.kmk.org/themen/berufliche-schulen/duale-berufsausbildung/downloadbereich-rahmenlehrplaene.html?type=150&tx_fedownloads_pi1[download]=45009&tx_fedownloads_pi1[action]=forceDownload&tx_fedownloads_pi1[controller]=Downloads&cHash=5a9d0c89c3f5b1ae049ff2fb2ecd4b89

Am Besten den Lehrplan Deiner IHK besorgen.

Zu dem Rahmenlehrplan sollte es dann einen Ausbildungsplan geben, in dem steht, wann Du konkret mit welchem Thema in Berührung kommst.

Spreche Deinen Ausbilder mal darauf an, ob ihr Euch zusammensetzen könnte, um zu besprechen, wo Du aktuell stehst und wann Du konkret mit den anderen Themen in Berührung kommst.

Den Ausbildungsplan solltest Du zu Beginn der Ausbildung von Deinem Chef bekommen haben.

 

Bearbeitet von tkreutz2
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Vielen Dank für eure Antworten. Mein Ausbilder hat mir nie einen Ausbildungsplan gegeben. Ich werde ihn darauf ansprechen.

Nun dazu, was ich mache: Das Hauptprodukt meiner Firma ist eine umfangreiche Webanwendung für Mitgliederorganisationen. Das umfasst das Management von Mitgliedern, Veranstaltungen, Dokumenten, sowie Finanzbuchhaltung usw. 

Die Entwicklung davon geschieht mithilfe eines Programmierwerkzeugs namens "Omnis Studio". Was mich daran stört ist, dass man sich mit vordefinierten Komponenten das komplette Frontend "zusammenklickt", statt wirklich zu programmieren. Zusätzlich kann man fürs Backend SQL und JavaScript-Codefragmente anlegen. Der Code ist oft sehr ähnlich. Bevor ich die Ausbildung angefangen habe und noch mehr Zeit für eigene Projekte hatte, waren meine Programmierfähigkeiten um einiges besser. Was wir noch nutzen, ist Jaspersoft Studio, um Berichte zu designen. Das ist wohl das meistgehasste Programm unter meinen Kollegen. 

Darüber hinaus setzt meine Firma auch individuelle Software-Projekte um. Dafür programmiert man normal in VS Code mit Pug, Bootstrap, Sass, jQuery, Node.js etc. Ich hab sogar mal eine Schulung bekommen und durfte danach ganze fünf Zeilen CSS für ein Projekt schreiben. 

Im Gespräch mit meinem Ausbilder habe ich ihm klar gemacht, dass mir diese Parametrisierung mit Omnis überhaupt nicht zusagt und ich stattdessen lieber mehr oben beschriebenes machen würde. Meiner Teamleiterin, die für meine Aufgaben zuständig ist, habe ich das gleiche gesagt.

Trotzdem ist im Low-Code-Bereich mehr zu tun, also hat sich nichts geändert. Wir haben diesen Monat einen neuen Azubi bekommen und jetzt bin ich auch dafür verantwortlich, ihn zu betreuen und in allem einzuweisen. 

Bearbeitet von michelle21
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