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Geschrieben

Hallo,

ich möchte eine Aubildung als Fachinformatiker machen. Über die Richtung Systemintegration oder Anwendungsentwicklung bin ich mir noch unklar, ich tendiere aber eher zur Systemintegration.

Ich besitze lediglich einen durchschnittlichen bis schlechten  Hauptschulabschluss und war sehr lange arbeitslos. Mitlerweile arbeite ich wieder. Mir ist bewusst geworden das ich auf jedenfall eine Ausbildung machen will. Da mir Computer seit meiner Kindheit sehr liegen und ich quasi meine ganze Freizeit am Bildschirm verbringen kann, liegt eine Ausbildung im IT-Bereich sehr nahe. Ich kann nicht programieren aber ich kenne mich einigermaßen mit Systemen wie Windows und Linux aus. Ich will hier wirklich nicht zu hoch greifen, ich würde sagen ich kenne die Grundlagen und kann mit Hilfe von Google auch mal Programme unter Linux per Komandozeile installieren und bedienen -nur so als Beispiel. Falls irgendwelche Probleme am Rechner auftauchen, suche ich so lange bis ich sie gelöst habe. Das macht mir komischerweise Spaß auch wenn es stundenlang dauert. Einen Rechner auseinandernehmen und zusammenbauen ist auch kein Problem und mich faszinieren Netzwerke, Technik ganz generell.

Ich habe Spaß am lernen, auch wenn ich hier nicht der schnellste bin, ich mag es Dinge zu analysieren und ich hab ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Mathematik interessiert mich auch... zumindest mag ich es mit Zahlen umzugehen und Dinge im Altag zu berechnen.

Ich halte allerdings meine Motivation für den größten Vorteil. Ich bin wirklich bereit meine ganze Freizeit in eine Ausbildung zu stecken und mehr zu tun als andere, um erfolgreich zu sein. Nicht weil ich besser sein will, sondern weil ich meinen Lebenunterhalt mit etwas bestreiten will, was mir Spaß macht und was ich gut kann. Dazu muss ich etwas lernen und bin bereit das nötige zu investieren, mein bestes zu geben um langfristig gute Ergebnisse zu erziehlen.

Im August/September 2023 gehen die Ausbildungen los und bis dahin möchte ich mich um einen Ausbildungsplatz bemühen.

 

Denkt ihr mit diesen Vorraussetzungen hätte ich Chancen eine Ausbildungsstelle zu bekommen?

Geschrieben

Die aktuelle Lage ist für Bewerber gut. Ein fortgeschrittenes Alter ist in der IT auch kein Ausschlusskriterium. Schlechte Noten an sich auch nicht. 

Dir muss aber bewusst sein, dass es einige Bewerbungen dauern dürfte, bis man etwas angeboten bekommt (natürlich ist das wieder von der Region usw. abhängig). Auch sollten wir ehrlich sein und die Kriterien sprechen nicht für dich im vgl. zur Konkurrenz, die sich evtl. bewirbt. 

Das Durchschnittsalter im 1 LJ liegt je nach Klasse die ich so haben zwischen Anfang und Mitte 20. Du wärst also vllt. 15 Jahre älter und unattraktiver damit für den AG (umso älter, umso kränker usw.).
Der Durchschnitt in meinen Klassen besitzt mindestens die Fachhochschulreife, eher die Hochschulreife (Abitur). Ein schlechter Hauptschulabschluss kann hier ein Stolperstein werden. Ich habe in meinen Klassen gar nicht einen einzigen mit Hauptschulabschluss.
Lange Arbeitslosigkeit sehen auch einige Arbeitgeber weniger gerne.

Ist also wie gesagt nicht unmöglich, dir wird sich aber sicherlich nicht jeder AG um den Hals werfen.

Geschrieben (bearbeitet)

Moin

bin mir nich so sicher, ob das hier Teil 2 des Kasperletheaters von „Ausbildung macht keinen Spaß“ ist, aber wenn auch nur die Hälfte deiner Voraussetzungen (Motivation extrem hoch, Faszination Netzwerke, … ) stimmen dann sollte einer Umschulung nichts im Weg stehen.

Je nach dem was du arbeitest könnte ne geförderte Umschulung bei einem Bildungsträger in Betracht kommen. Da liegt das Alter dann zwischen 25 und 50.

Bearbeitet von DAUF-IT
Geschrieben
vor 19 Minuten schrieb DAUF-IT:

 dann sollte einer Umschulung nichts im Weg stehen.

Wer und warum sollte die Umschulung finanzieren?

Und woher habt ihr das Alter des Threaderstellers? Da könnte der Ersteller vielleicht Klarheit schaffen.

Probieren und auf einen Ausbildungsplatz hoffen wird sicherlich nicht verkehrt sein. Ich würde aber eine Alternative in der Hinterhand behalten. Der FI ist nicht der unpopulärste Ausbildungsberuf und die wirtschaftliche Lage wird sicherlich nochmal dafür sorgen, dass die Unternehmen sehr vorsichtig einstellen.

Bei großen Konzernen würde ich es garnicht probieren. Da kommen hunderte/tausende Bewerbungen pro Jahr. Eher bei kleineren lokalen Systemhäusern.

Das wichtigste dürfte sein, dass man glaubhaft rüberbringt, dass einen das Thema interessiert und man schnell und ehrgeizig lernen kann. Da ist Linux finde ich ein sehr gutes Beispiel, weil es einfach etwas ist wovon man als 0815 Anwender die Finger lässt, wenn es einen nicht interessiert.

Vielleicht schonmal eine Menge Videos zu verschiedenen Themen auf Youtube anschauen parallel? Dann hat man ein gewisses Wissen das über den normalen Azubi hinausgeht.

Geschrieben

Ich bin 40 und nicht 26. Das lernen oder arbeiten generell nicht immer Spaß macht sollte da klar sein. Ich übe einen Beruf in erster Linie ja auch nicht aus weil ich Spaß haben will sondern weil ich essen und meine Miete bezahlen möchte. Es macht mir auch nichts aus wenn ich mit jüngeren Leuten zusammen eine Ausbildung mache. Und was eine geförderte Umschulung angeht, werde ich kein Geld mehr vom Staat nehmen. Ich werde eine Ausbildung machen.

Geschrieben

Du willst mit Azubigehalt leben als 40 Jähriger? Wie willst du das machen?

Irgendeine Leistung vom Staat wirst du bekommen (müssen) sonst wird das nichts wenn du nicht für die Zeit zu deinen Eltern ziehen willst.

Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb FRank21:

Du willst mit Azubigehalt leben als 40 Jähriger? Wie willst du das machen?

Irgendeine Leistung vom Staat wirst du bekommen (müssen) sonst wird das nichts wenn du nicht für die Zeit zu deinen Eltern ziehen willst.

korrekt, aber nicht unser Problem.

Ich sehe mit 40 kein Problem mit einer Umschulung zum Fachinformatiker.

Aber dran denken, es gibt neben FiSi und FiAE auch noch die neuen

Fachinformatiker

- für Digitale Vernetzung ( FiDV) und

- Daten- und Prozessanalyse ( FiDPA )

Wobei ich bei der Vita eher zwischen FiSi und FiDV tendieren würde ;)

Geschrieben

Alles probieren um rein zu kommen. Entweder über Umschulung oder Ausbildung. Ein regulären Ausbildungsplatz zu finden wird nicht einfach. Aber stell dein Anschreiben am besten mal vorher hier anonymisiert rein, dann liest es mal wer gegen. Wie sehr bist du an eine Region gebunden oder könntest du auch umziehen ? Ich würd jetzt anfangen und jeden Tag 2-3 Bewerbungen schreiben. 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb charmanta:

Aber dran denken, es gibt neben FiSi und FiAE auch noch die neuen

Fachinformatiker

- für Digitale Vernetzung ( FiDV) und

- Daten- und Prozessanalyse ( FiDPA )

 

Hey, hey warum vergessen so viele die IT-Systemelektoniker. 😉

100 % IT und danach ist man (zumindest auf dem Papier) Elektrofachkraft.

 

P. S.

Ach ja, Kaufleute gibt es auch noch.

Geschrieben

Ich selbst habe eine Umschulung mit > 40 sowie einen Praktikumsplatz bekommen. Ich sehe keinen Grund, warum es bei Dir nicht klappen sollte.

Bis zur Prüfung vergeht einiges an Zeit, wenn Du heute startest. Niemand kann Dir sagen, wie die konkrete wirtschaftliche Situation in 2 - 3 Jahren in Deiner Region sein wird. 

Es wäre aber sicher vorteilhaft, bei seinen fachlichen Schwerpunkt vorher einigermaßen sicher zu sein. Mit großen Hürden hat jemand in unserer Klasse noch nach Beginn der Umschulung von Medi zu FiaE geswitched - das ging auch, mit der Option würde ich persönlich aber nicht starten wollen.

Vor- und Nachteile zwischen Ausbildung- und Umschulung wurden ja schon hinreichend in anderen Threads thematisiert.

Wie meine Vorposter sagten, ist es sicher wichtig, überhaupt einen Einstieg zu finden.

Viel Erfolg !

Geschrieben

Auch bei uns in der Klasse sind ca. 25% über 30 Jahre alt.

Das Problem ist, dass seit der Umstellung auf die neue Prüfungsordnung 2020 der Lernaufwand enorm ist. Muster was in der Abschlussprüfung drankommt sind nicht mehr zu erkennen und man muss leider wirklich mit allem rechnen. Unterschätze den Lernaufwand nicht, dieser ist mittlerweile leider enorm.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb be98:

Ein regulären Ausbildungsplatz zu finden wird nicht einfach.

Das gilt auch für Praktikumsplätze, sowie spätere Arbeitsplätze. Auch regionale Faktoren- sowie Flexibilität spielen hier eine große Rolle. Aber bei einer Zeitdauer von 2 - 3 Jahren sollte man hier nicht zu frühzeitig Glaskugeln, denn niemand weiß heute, was in 2 - 3 Jahren sein wird. Keiner von den Umschülern, die in meiner Klasse gestartet sind, sind heute noch in den Betrieben, in denen sie nach der Ausbildung waren (bis auf 1 - 2 Ausnahmen, natürlich haben wir untereinander auch heute keinen Kontakt mehr).

Der Vorteil bei einer Umschulungsmaßnahme wäre der finanzielle Punkt sowie die Möglichkeit während der gesamten Umschulung nach einem Praktikumsplatz zu suchen. Bei einer Ausbildung verhält es sich jedoch so, dass dass Ganze überhaupt erst mit einem Ausbildungsplatz starten kann.

Der Vorteil bei einer regulären Ausbildung wäre, dass die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme größer ist, sowie dass der Praxisbezug auf die tatsächlichen Anforderungen des Ausbildungsbetriebes zugeschnitten sind.

Der Nachteil der regulären Ausbildung ist die niedrigere Bezahlung, die Umschulung kann aber auch finanziell zur Herausforderung werden. Das hängt davon ab, welche Ansprüche in dem vorherigen Arbeitsleben aufgebaut wurden. Wir hatten auch Umschüler, die knapp über Hartz IV waren mit Familie. Aber das sind auch individuelle Punkte, die mit der eigentliche Frage ja zunächst mal nichts zu tun haben.

Geschrieben

Ich habe den Eindruck hier wird von einigen Umschulung und gefördert gleichgesetzt. Das ist so nicht korrekt.

Umschulung macht man wenn man Berufs oder Lebenserfahrung hat. Die kann man dann im Handwerk, in der Industrie oder beim Bildungsträger machen.

Ausbildung kann man ebenso im Handwerk, in der Industrie oder beim Bildungsträger machen.

 

Macht man die Ausbildung oder Umschulung im Handwerk oder der Industrie bekommt man Geld.

Macht dies beim Bildungsträger muss man zahlen. Entweder bekommt man da ne Förderung oder man ist Selbstzahler. Einige Selbstzahler tragen das tatsächlich privat. Bei einigen sind es auch die letzten zwei Jahre Ihres Zeitsoldaten.

Geschrieben

Ich lerne jedes Jahr so ein bis zwei kennen bei denen ich es mitbekomme. Und dann kommen noch Erstauszubildende und Zeitsoldaten dazu.

2 Jahre beim Bildungsträger ne gute Umschulung und fast eine Garantie einen Job zu bekommen oder 3 - … Jahre für nen Bachelore. Da kann ich die Entscheidung nachvollziehen.

Geschrieben (bearbeitet)

Morgen zusammen. Es wird gesagt das eine Förderung der Umschulung so um die 35.000 € kostet. 500€ Schule und 1000€ zum Leben monatlich. Zumindest wird das bei Übernahme vom Jobcenter so gerechnet. Wer sonst eine Umschulung fördern sollte weiß ich nicht.

 

Ich denke eine Umschulung hat eher Nachteile. Bis auf die "Garantie" der Jobübernahme. Woher hast du das?

2 Jahre sind recht kurz. Den ganzen Stoff in 2 Jahren anstatt 3,5 Jahren lernen stell ich mir schwieriger vor, vor allem wenn man schon 40 ist. Und ich denke, das man in einer dualen Ausbildung auch mehr lernt. Man hat mehr Zeit und kann das gelernte auch gleich in die Praxis umsetzen, bzw. lernt man durch die Praxis sicher  auch besser und mehr. Für mein Verständnis seh ich wenig Vorteile in 2 Jahren lernen, außer das es schneller geht und man danach direkt Geld verdienen kann.

 

 

Bearbeitet von NewBie9999
Geschrieben

Wieso Fachinformatiker?

Im Berufsalltag schrauben die wenigsten im Gehäuse herum. Räumliches Vorstellungsvermögen braucht man auch kaum. 

In welchen Berufen hast du bisher gearbeitet und welche Abschlüsse kannst du außer dem "durchschnittlichen bis schlechten  Hauptschulabschluss" noch vorweisen? Worauf kannst du aufbauen?

Hast du Verpflichtungen?

Wie flexibel bist du? Könntest du umziehen oder wie ist das Angebot an Ausbildungsstellen in für dich erreichbarer Entfernung?

Geschrieben

Ich habe nicht von der Übernahme aus dem Praktikum gesprochen. Sondern davon fast eine Garantie auf eine Job zu haben. Einige bleiben beim Praktikumsbetrieb. Andere suchen sich was Besseres. Bei einem Abschluss bei nem Bildungsträger gehen danach über 90 % in den ersten Arbeitsmarkt. Ich gehe aber davon aus, dass dies bei einer Ausbildung oder Umschulung in einer Firma genauso ist. Da kenne ich aber keine Statistik. Ich habe den Eindruck, das man sich als ITler in den letzten Jahren die Jobs aussuchen kann.

Geschrieben

Je nach Flexibilität, Mobilität und Ruf des Ausbildungs-/Praktiumsbetriebs und ggf. Umschulungsträgers: ja, da kann man sich die Jobs aussuchen.

Wenn man jedoch bei einem berüchtigten Ausbeuter war und auf fußläufig erreichbare Jobs in der bisher angewandten Technologie beharrt, eher nicht.

Aber das war noch nie großartig anders.

Geschrieben

Lieber NewBie9999,

ich halte es für machbar, einen Ausbildungsplatz trotz Alter, Schulabschluss und Lücke im Lebenslauf zu finden. Du konkurrierst jedoch mit vielen anderen um die Stelle, du solltest daher deine Stärken gut in deinem Bewerbungsschreiben transportieren. Motivation ist tatsächlich ein wichtiges Kriterium, aber nur zu behaupten, motiviert zu sein, wird nicht reichen. Du solltest das auch belegen können, daher fange jetzt (und nicht erst im August) an dich in deiner Freizeit weiterzubilden. 

Charmanta hat dir einen guten Hinweis geliefert, dich auch auf ähnliche Berufsbilder zu bewerben. Versteif dich nicht auf den FiSi, die Berufsbezeichnung ist nach der Ausbildung ohnehin ziemlich egal. Hauptsache du kannst das was gefordert wird.

Hier im Forum kannst du übrigens auch deine anonymisierten Bewerbungsunterlagen durchsehen lassen.

Geschrieben (bearbeitet)

Gibt es ne Möglichkeit ein Praktikum zu machen? Erstens gut für dein Wissen, zweitens du kriegst nen Zeugnis und das hilft enorm auch mittelmässige Schulzeugnisse auszugleichen. Vor allem weil dein Schulzeugnis 20 Jahre alt ist.

Bearbeitet von be98

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