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Geschrieben

Guten Tag,

Vielleicht kann man mir hier helfen im Bezug auf Unsicherheit meines Verhaltens.

Ich habe vor 3 ½ Monaten eine Umschulung als KITSM angefangen. Es war eine bewusste Entscheidung in einem Alter, wo ich genug Lebenserfahrung habe und auch meine Fähigkeiten gut einschätzen kann. Ich würde behaupten das IT seit meinem 12 Lebensjahr meine große Liebe ist. Ich habe mich nie nur dafür interessiert das es funktioniert. Vor allem wollte ich immer wissen, wie es funktioniert. Diese Neugier hat nie aufgehört.

Ich bin in einem KOOP-Umschulung Modell. Was der der dualen Ausbildung sehr ähnlich ist. 2 Tage Präsenz im Unterricht und 3 im Unternehmen (verkürzt auf 2 Jahre). Beginn des Langzeitpraktikums war der 10. Oktober. Man musste aktiv sich selbst drum kümmern einen Platz zu finden, wo man sein sein Praktikum gestalten kann. Ich hatte mich für ein Unternehmen entschieden das Auszubildene für KITSM gesucht hat. Ich wollte mich für den Beruf und meine Zukunft qualifizieren und sah in einem Unternehmen, das ausbildet dafür die beste Bedingung.

Das Unternehmen bietet Leasing Verträge für Drucker an. Dabei gibt es verschiedene Angebots Möglichkeiten (Service etc.). Das Unternehmen ist aus einem Anbieter für Bürobedarf entstanden und hat sich mit verschiedenen Unternehmen zusammengeschlossen. Mein Eindruck war, dass die Verantwortlichen kluge Entscheidung getroffen haben, gesund wachsen wollen und nicht das Unternehmen melken wollen. Zusätzlich war mein Eindruck, dass die Mitarbeiter sehr menschlich behandelt werden. Was schlussendlich zu meiner Entscheidung geführt hat, da anzufangen.

Nach 3 Tagen war ich mir nicht mehr so sicher, ob die Entscheidung richtig war. Ich weiß nicht, ob das Berufsbild von mir falsch interpretiert wird oder vom Unternehmen. Mein Eindruck derzeit ist, dass ich mich nicht für das Berufsbild qualifiziere, sondern in erster Linie nur für die Aufgaben der Zweigstelle. An meinem ersten Tag ist jemand aus der EDV-Abteilung gekommen. Aus einem anderen Standort und hat mein IT-Arbeitsplatz eingerichtet.Ich war der Meinung das dies doch genau meine Aufgaben sind. Man hatte mir in der Umschulung gesagt, dass wir im Unternehmen sind, um zu lernen. Also habe ich erstmal keine Fragen gestellt. Meine erste Station ist, dass ich die Zentrale kennenlernen soll. Wo Kunden anrufen bei diversen Angelegenheiten (Drucker kaputt, Toner leer etc.). Ich sollte mir dazu Notizen machen das ich die Aufgaben auch lerne. Zusätzlich dafür digitale Ablaufpläne erstellen. Es macht absolut Sinn, alle Bereiche des Unternehmens kennenzulernen, um Zusammenhänge zu verstehen und vielleicht Prozesse zu optimieren.

„Concept Office“ ist das Programm, das zum Einsatz kommt. Es koordiniert Aufträge und beinhaltet Kundendatensätze. Eine SQL-Datenbank mit Microsoft SQL-Server. Da ich die Abläufe digitalisieren sollte, dachte ich mir das ich die Abläufe visualisiere. Weil die digitalen Ablaufpläne auch für das Unternehmen bereitgestellt werden sollten. Das Problem ist, dass man nicht einfach in „Concept Office“ ausprobieren kann. Legt man ein Auftrag an oder ändert man da was, dann bringt das Chaos, was alle Bereiche des Unternehmens betrifft. Ich bin mir dessen sehr wohl bewusst. Ich werde 37, habe eine hohe Auffassungsgabe, erkenne ziemlich schnell Zusammenhänge und habe die geistige Reife die Verantwortung und die Konsequenzen nachzuvollziehen. Die IT-Struktur und deren Zusammenhänge zu verstehen, ist für natürlich auch für mich zum Vorteil. Also habe ich den Mitarbeiter, der den Arbeitsplatz eingerichtet hat, gefragt, ob er mir eine Testumgebung für das Programm einrichten kann. Damit ich meine eigenen Abläufe erstellen kann. Viel wichtiger sollte aber sein, dass es keine Konsequenzen hat während des ausprobieren. Man hat mir gesagt, dass dies leider nicht gehen würde, da eine Testumgebung schwierig wäre einzurichten. Mein Eindruck war das dies eine typische Ausrede eines IT`lers war, der davon ausgeht, dass so eine Antwort reicht, um nicht IT Affine Menschen abzuspeisen. Ich hatte mir dann überlegt, nach der Arbeit, dass ich zuhause privat mir eine Testumgebung einrichte. Ich bin der Meinung das ich die Fähigkeiten dafür habe. Ich fand raus, dass Microsoft SQL-Server zum Einsatz kommt und ich mit vm-ware eine virtuellen SQL-Server mit einer kleinen Testumgebung einrichten könnte. Für den nächsten Tag, habe ich ein paar Dokumente erstellt. Über meinen Lehrplan, eine Übersicht der Themen und über die Prüfungsinhalte der IHK. Ich würde schon behaupten ich bin ein cleveres Kerlchen, was dem Themenbereich IT angeht. In vielen Bereichen der Umschulung, bin ich mit meinem Wissen, weit über den was bisher gefordert wird. Klar ich verstehe auch das in der Umschulung von der Tatsache ausgegangen wird, dass man 0 Vorwissen hat. Ich habe den Mitarbeiter aus der EDV dann am nächsten Tag angeschrieben und gefragt, ob ich mir nicht selbst mit VM-Ware eine Testumgebung mit M$-SQL Server einrichten kann. Ich habe ihn auch meine zusammengetragenen Informationen gegeben. Er hatte mir daraufhin nicht geantwortet.

Letztendlich habe ich den Chef drum gebeten, dass man sich bei nächster Gelegenheit bitte zusammensetzt und man drüber redet, was sich das Unternehmen von dem Berufsbild KITSM vorstellt, was die Inhalte und die Aufgaben des Langzeitpraktikums sein sollen.

Mein Eindruck ist derzeit, dass ich eher bei dem Standort als reiner Kaufmann qualifiziert werde. Ich habe auch erstmal nicht der Umschulung Bescheid gesagt. Ich weiß das ich eine ungeduldige Seele bin und klar verstehe ich auch, dass man erstmal Vertrauen brauch. Damit man merkt das ich kein Brett vor dem Kopf habe.

Ich bin mir sehr wohl bewusst das dies nur mein Eindruck ist und ich es natürlich auch nur so beschreiben kann. Rückblickend hätte ich sowas vorher klären müssen. Das nehme ich mir zum Vorwurf. Da ich mich aber explizit für das Berufsbild beworben habe im Unternehmen, bin ich von der Tatsache ausgegangen ein Unternehmen, dass ausbildet, sehr wohl bewusst ist was die Anforderung des Berufsbild sind.

Wie würdet ihr meine Wahrnehmung beschreiben? Kann mir vielleicht jemand einen Rat geben, wie weiter verfahren soll?

Geschrieben

Dein Praktikum läuft seit dem 10. Oktober, somit hast du lediglich die erste Praktikumswoche erlebt. Ich muss mal etwas provokant fragen: Was erwartest du denn von dem Unternehmen?

Es ist schön, dass du engagiert bist und ein konkretes Ziel verfolgst. Allerdings empfinde ich es als äußerst gewagt, dass du nach einem so kurzen Zeitraum vom Chef bereits erläutert haben möchtest, was sich das Unternehmen von diesem Ausbildungsberuf vorstellt.

Ich würde deine Wahrnehmung als sehr voreilig beschreiben und dir dazu raten, etwas Geduld mitzubringen. Auf mich wirkt dein Beitrag auch so - und bitte nicht falsch verstehen - als würdest du dich und dein Können etwas zu positiv darstellen. Je nachdem wie du dich darstellst, kann eine solche Selbstdarstellung von einem Unternehmen auch mal weniger positiv aufgefasst werden.  

Geschrieben

Danke!

Ich sehe das nicht als Beleidigung. Diverse Momente in meinem Leben haben dafür gesorgt, dass ich erst jetzt an diesem Punkt bin. Daher ist es absolut legitim meine positive Außendarstellung in Frage zu stellen. Vor allem muss ich mir den Vorwurf gefallen lassen, warum ich nicht schon in jüngeren Jahren dann mehr daraus gemacht habe!

Meine voreilige Wahrnehmung, kommt durch meine Vergangenheit und den diversen falschen Entscheidungen. Ich bin der Meinung das ich mir keine falschen Entscheidung mehr erlauben kann. Ein scheitern in diesen Fall würde aus meiner Sicht ein Totalschaden gleich kommen. Die gedankliche Unsicherheit bei mir ist, dass ich zu spät reagiere und man mir vorwirft, warum ich nicht eher was gesagt habe.

Aber in jedem Fall ob ich zu früh oder zu spät reagiere. Deine Reaktion ist mir leider darauf nicht fremd und in Deutschland ist es nun mal so das man nur ernst genommen wird wenn man sich mit mehr qualifiziert hat, als sich nur gut dazustellen. Trotzdem vielen dank für dein Feedback!

Geschrieben

Das sind alles Sachen, die eigentlich noch als Thema drankommen müssten. Laut IHK gehört zu unserem Berufsbild auch das administrieren von IT Systemen. Jeder so, wie er mag aber ich muss für mich sagen, dass die "normale" Umschulung eine sehr gute Wahl war. Bei mir ist jetzt bald das 1. Jahr vorbei und mittlerweile haben die "Überflieger", die sich schon ihr ganzes Leben mit der IT beschäftigt haben die größten Probleme, da wir "Neulinge" alles direkt richtig lernen.  Ich hatte jetzt z.B. im 1.  Semester ein Block kaufmännisch und jetzt im 2. Semester sind es zwei Blöcke, wo die Informatiker ein Block mehr programmieren und die Itse halt Elektrotechnik haben.  Der Rest der Woche findet gemeinsam unter allen IT Berufen statt. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb Schlawiner:

Wie würdet ihr meine Wahrnehmung beschreiben? Kann mir vielleicht jemand einen Rat geben, wie weiter verfahren soll?

Ist Dir die Verordnung

https://www.bibb.de/dienst/berufesuche/de/index_berufesuche.php/regulation/Kaufmann_IT_System_Management_2020.pdf

zu dem Berufsbild Kaufleute im IT-System-Management bekannt?

Hast Du Dir da einmal den IT- und den kaufmännischen Teil angesehen?

Bearbeitet von FISI-I
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Schlawiner:

Ich habe den Mitarbeiter aus der EDV dann am nächsten Tag angeschrieben und gefragt, ob ich mir nicht selbst mit VM-Ware eine Testumgebung mit M$-SQL Server einrichten kann.

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Azubi will am zweiten Tag im Betrieb Zugriff auf die VM Infrastruktur und vom zentralen System einen Klon um basteln zu wollen… Bist du dir wirklich sicher, dass du mit dem Verhalten das reguläre Ende deines Praktikums in dem Betrieb erleben wirst?

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Schlawiner:

Aus einem anderen Standort und hat mein IT-Arbeitsplatz eingerichtet.Ich war der Meinung das dies doch genau meine Aufgaben sind

Nö. Lernst Du zwar, aber als KITSM nimmst Du Probleme auf und erarbeitest Offerten. Du bist Kaufmann bzw lernst das.

Aber das wird Dir sicher auch noch vermittelt.

vor 3 Stunden schrieb Schlawiner:

Ich bin der Meinung das ich die Fähigkeiten dafür habe.

Sorry, aber ohne Schein glaubt Dir das in DE niemand. Ist leider so, auch falls Du Recht haben solltest.

Warte einfach ab und lass das Praktikum über Dich ergehen

Geschrieben

Danke auf jeden Fall für das Dokument. Ich werde mir es gleich genau anschauen!

Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass nur weil ich sehr viel für das Berufsbild von Haus aus mitbringe ich mir darauf kein einbilde kann. Ich habe schon den Anspruch auf dem Level zu bleiben. Am besten funktioniert das aus meiner Sicht, wenn die Inhalte aus dem Unterricht eine hohe Übereinstimmung mit den Aufgaben im Unternehmen haben um Sie praktisch zu verinnerlichen.

vor 6 Minuten schrieb Chief Wiggum:

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Azubi will am zweiten Tag im Betrieb Zugriff auf die VM Infrastruktur und vom zentralen System einen Klon um basteln zu wollen… Bist du dir wirklich sicher, dass du mit dem Verhalten das reguläre Ende deines Praktikums in dem Betrieb erleben wirst?

Mein Handel in dem Fall basierte auf den Hintergrund Wissen, dass für die Mitarbeiterin, die mich derzeit in dem Bereich einweist, dass auch realisiert worden ist. Aber erst nach Anweisung des Chefs. Ich war der Meinung, dass dieser Schritt die letzte Möglichkeit sein sollte die ich in erwägung ziehen kann.

Naja vielleicht bin echt einfach nur ein großer Narr und geblendet von mir selber und mein Verhalten sorgt einfach nur dafür das ich unbequem bin und zu sehr die Dinge in Frage stelle. Es bringt mir auch nichts am Ende mit meiner Überzeugung nichts erreicht zu haben als das. Ich danke auf jeden Fall allen bis hier hin. Ich werde erstmal meine Klappe halten und das machen was man von mir erwartet und versuchen das beste draus zu machen.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Schlawiner:

Mein Handel in dem Fall basierte auf den Hintergrund Wissen, dass für die Mitarbeiterin, die mich derzeit in dem Bereich einweist, dass auch realisiert worden ist.

Diese Mitarbeiterin war zu dem Zeitpunkt auch Azubi in der ersten Lehrwoche?

Nach dem wie du dich hier gibst drängt sich der Eindruck massloser Selbstüberschätzung auf.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 14 Minuten schrieb Chief Wiggum:

Nach dem wie du dich hier gibst drängt sich der Eindruck massloser Selbstüberschätzung auf.

Danke für deine ehrliche Meinung! Gibt mir schon zu denken, dass mich Menschen die mich nicht persönlich kennen und mich nur anhand meiner Gedankengänge beurteilen können zu dem Fazit kommen. Auch wenn ich aus persönlichen Gründen, Informationen weg gelassen habe, ist deine Aussage sehr nah an dem, was ich auch schon zu oft in den letzten Wochen gehört habe. Auch wenn meine Leistungsnachweise nicht zu kritiseren sind. 

 

Schönen abend

Bearbeitet von Schlawiner
Geschrieben (bearbeitet)
vor 48 Minuten schrieb Chief Wiggum:

Diese Mitarbeiterin war zu dem Zeitpunkt auch Azubi in der ersten Lehrwoche?

Diese Mitarbeiteri ist aus einer Branche gewechselt, die nichts mit IT zu tun hat. Sie ist aber ein Mentalitätsmensch und hat sich ohne IT-Bezug, alles beigebracht was für ihren Bereich wichtig ist. Durch das Arbeitsumfeld, hat Sie es geschafft, alle relevanten Abläufe so aufzuschreiben, in einem Block, die für ihre Gedankengänge relevant sind. Dabei ist ihr die Testumgebung auch zu gute gekommen um die Unersichtheit im Umgang mit der Software zu verringern. Mir war halt ziemlich schnell klar das mir das Kopieren ihrer Abläufe nichts bringt. Sondern Neuinterpretation und Optimierung der Abläufe mit meinem Background ein klaren Vorteil nicht nur für mich sein kann.

Bearbeitet von Schlawiner
Geschrieben

Du hattest doch auch sicher ein Vorstellungsgespräch vorher…hast du dem Unternehmen bzw. deinem Chef auch da den Eindruck vermittelt, dass du bereits viel weiter bist als andere und er quasi die Chance hat sich einen zweiten Einstein ins Unternehmen zu holen?

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 14 Minuten schrieb fitsi:

Du hattest doch auch sicher ein Vorstellungsgespräch vorher…hast du dem Unternehmen bzw. deinem Chef auch da den Eindruck vermittelt, dass du bereits viel weiter bist als andere und er quasi die Chance hat sich einen zweiten Einstein ins Unternehmen zu holen?

 

Wenn ich zweiter Einstein wäre. Dann wäre ich sicherlich nicht der Lage in der ich mich befinde. Ich habe halt Lebenserfahrung. Der Vorteil den ich dadurch nur habe ist, dass ich durch die Reife, eine bessere Selbsteinschätzung habe und selbstständiger arbeiten kann. Im Rahmen meiner Fähigkeiten und Aufgaben die man von mir erwartet. Aber sonst hat jeder 20 jähriger der die Nummer durchzieht mehr Anerkennung verdient als ich. 

Ich bin zumindest der Meinung, dass ich durch meine offene Einstellung im Bezug auf mich und meinem Lebensweg dies eigentlich deutlich gemacht habe im Vorstellungsgespräch. Aber wie ich auch hier heute feststellen musste, sollte ich mal über meine Wahrnehmung nachdenken und die Art wie ich Zusammenhänge darstelle.

Bearbeitet von Schlawiner
Geschrieben (bearbeitet)

Typischerweise fängt man seine erste Woche damit an, dass man das Unternehmen und seine Kollegen kennenlernt. Mit allen mal nen Kaffee trinkt. Das Geschäftsmodell des Unternehmens und den Aufbau versteht. Vielleicht sogar ein wenig Unternehmensgeschichte.

Man fängt eher nicht mit der Neuinterpretation und Optimierung von Arbeitsabläufen an. Denn die kann man garnicht beurteilen. Du kennst weder die Hintergründe, noch das System selbst.

Ich geb dir nen wichtigen Tipp: Achte darauf dass du die Leute nicht nervst. Denn dann wird die Zusammenarbeit nichts und du wirst keine gute Zeit haben.

Du hast die Umschulung gerade erst angefangen und siehst in jedem Anderen bitte ein Vorbild. Du bist neugierig und möchtest von den Anderen lernen, wo immer es geht. Du erzählst niemandem etwas von Prozessoptimierung in Woche 1.

Bearbeitet von alex123321
Geschrieben

Und überschätz deine "Lebenserfahrung" bitte nicht. Das würde bei mir nen Kotzreiz auf der Arbeit auslösen, wenn der neue Kollege mir von seiner Lebensweisheit erzählt.

Du könntest 10 Jahre älter sein, aber dennoch 10 Jahre weniger Erfahrung auf dem Gebiet haben.

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb alex123321:

Und überschätz deine "Lebenserfahrung" bitte nicht. Das würde bei mir nen Kotzreiz auf der Arbeit auslösen, wenn der neue Kollege mir von seiner Lebensweisheit erzählt.

Du könntest 10 Jahre älter sein, aber dennoch 10 Jahre weniger Erfahrung auf dem Gebiet haben.

Die Sache ist wenn man mir den klaren Arbeitsauftrag in der ersten Woche gibt, bis zum Ende der Woche die Aufgaben in diesem Bereich zu analysieren, dokumentieren und diese Abläufe zu digitalisieren für das interne Wiki. Dann nehm ich die Aufgabe schon ernst und versuche die Abläufe so weit es geht zu visualisieren und optimieren. Weil mir schon klar war, dass das geschriebene Wort in der Deutungshoheit des Lesers liegt. 

Aber im Kern halte ich niemanden meine "Lebensweisheiten" unter die Nase. Das hab ich garnicht mehr nötig. Der springende Punkt ist das du mit der Tatsache Recht hast, ich mindestens 10 Jahre zu lange gebraucht habe um den Anspruch darauf zu erheben, behandelt zu werden, wie jemand der 10 Jahre jünger und mehr Erfahrung in dem Bereich hat. Die Welt hat halt nicht auf mich gewartet und keinen interessiert, dass ich jetzt brenne für das was ich mache. Ich glaube wenn ich die Tatsache akzeptieren kann werde ich ein Platz für mich finden. Das ist für mich die wichtigste Erkenntnis dieses Threads.

Vielen dank an alle für den Input!

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn jemand mir am ersten Tag schreibenden Zugang zu DEM zentralen, produktiven Prozessmanagementsystem und den Auftrag, die Prozesse in einem Bereich zu überarbeiten geben würde, könnte ich ihn nicht mehr ernst nehmen.

Selbst wenn externe Prozessoptimierer kommen, bekommen die lesenden Zugriff und können ihre ÄnderungsVORSCHLÄGE in einem anderen System vorbereiten. Erst nach Abnahme durch den Prozesseigentümer werden diese ins Livesystem überführt.

Bearbeitet von allesweg
lediglich gestrichen
Geschrieben
vor 18 Stunden schrieb Schlawiner:

An meinem ersten Tag ist jemand aus der EDV-Abteilung gekommen. Aus einem anderen Standort und hat mein IT-Arbeitsplatz eingerichtet.Ich war der Meinung das dies doch genau meine Aufgaben sind.

Aber garantiert nicht als Ungelernter am ersten Arbeitstag.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Ich wollte kurz ein kleines Update zu dem ganzen Thema mal geben. 

Ich bin vom Charakter her ein impulsiver Mensch, ob es an dem marokkanischen Teil mütterlicherseits liegt, sei mal dahingestellt. Letztendlich ist auch mir dann klar geworden, nur weil ich mittlerweile vom Typ her jemand bin, der das ist was er sagt, heißt das ja nicht im Umkehrschluss das man mir das auch glaubt. Das man erstmal sehen wollte ob ich überhaupt liefern kann, dazu bekam ich in der 2 Woche dann direkt die Möglichkeit.

Die Mitarbeiterin, die normalerweise hauptverantwortlich für das Backoffice ist, wurde krank. Sodass ich in der 2 Woche nur mit meinem Vorgesetzten allein war und ich so meine Chance bekommen hatte mich zu beweisen. Ich habe dann in der Woche BackOffice allein gemacht und alles, was in den letzten 1 ½ Wochen nicht bearbeitet wurde zum Ende der Woche hin erledigt gehabt. Unabhängig davon, dass ich mich gut entwickelt habe, kann ich mein technisches Talent da nicht so nutzten und entfalten. Ich habe mich nicht meinem Schicksal ergeben, sondern habe morgen ein Schnuppertag bei einem anderen Unternehmen, wo der Fokus mehr auf dem technischen Teil des Berufsbildes liegt. Es geht um Glasfaserleitung, die verlegt werden.

Was für mich ein moralisches Dilemma ist, dass ich da im Unternehmen, wo ich aktuell noch bin, weiter mache, wie bisher und man mich halt immer mehr in die Unternehmensprozesse einbindet. Weil halt auch im Unternehmen viele Restrukturierungen durch den Fachkräftemangel anstehen. Klar macht man dann auf sich aufmerksam, wenn man engagiert ist. Aber ich fühle mich in erster Linie gegenüber meiner Arbeit verpflichtet. Nicht gegenüber dem Unternehmen.

Wird für mich noch jetzt die Herausforderung den Wechsel ohne Probleme hinzubekommen. Den Wechsel an sich hab ich für mich persönlich sicher entschieden.

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