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Verhaltensfrage: Kunde lässt mich fallen / Beauftragt Agentur


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Geschrieben (bearbeitet)

Guten Morgen zusammen,

nebenberuflich mache ich ein paar Dinge im Web-Bereich und ein befreundetes Kleinunternehmen hat mich für eine Dienstleistung angefragt. Ich habe ein sehr gutes Angebot abgegeben. Dieses wurde mündlich zugesagt und ich könne sofort losgehen.

Leider verzögerte sich das, da mir notwendige Zulieferungen nicht zur Verfügung gestellt wurden. Ich habe aber bereits mit der Arbeit weitestgehend begonnen.

Doch dann der Schock-Anruf: "Wir haben das jetzt doch der Agentur XYZ gegeben. Du kannst aufhören zu arbeiten" und "Person XYZ wird sich in Kürze bei dir melden, damit du ihm alles, was du bereits gemacht hast zur Verfügung stellst und ihm auch einen Überblick über die vorhandene Infrastruktur gibst, wir kennen die ja nicht".

Nun völlig unabhängig von der rechtlichen Sichtweise - für mich ist das Thema erledigt - wie gehe ich nun weiter professionell und vor allem menschlich mit der Situation um? Ich habe bis jetzt keinen Cent bekommen und Zahlungsbereitschaft scheint auch nicht da zu sein. Deswegen würde ich ungerne weitere Zeit verschwenden und kostenlose Termine mit der Agentur zwecks "Übergabe" halten.

Ich habe schon an sowas wie "Leider habe ich kein Budget und kann nicht weiterhelfen" gedacht oder gar nicht zu antworten, wenn mit mir Kontakt aufgenommen wird. Oder gibt es eine bessere Idee?

Viele Grüße

Bearbeitet von DerCoole
Geschrieben

Professionell wäre zu fragen wie man die erbrachten  Leistungen zzgl Übergabe verrechnet gegen Vorkasse. Wenn man da keine Einigung erzielt, dann würde ich mich für die Zusammenarbeit bedanken und wie du sagst keine weiteren Leistungen erbringen. Höflich, aber bestimmt. Das wäre professionell. Nicht antworten ist unprofessionell. 

Geschrieben

Wie gut befreundet? Und willst du diese Freundschaft aufrecht erhalten?

Ein schriftliches Angebot für die bereits erbrachte Arbeit, welche Vorarbeit war für eine Übergabe und eben diese Übergabe - was es nur als Gesamtpaket gibt erstellen. Je nach Umfang der Übergabe zahlbar VOR Beginn der Übergabe.

Diese Übergabe dokumentierst du besser schriftlich und lässt sie dir von der anderen Agentur schriftlich bestätigen. Diese Bedingung steht natürlich im Angebot! Und wird sowohl vom Auftraggeber als auch der anderen Agentur schriftlich bestätigt.

Geschrieben
vor 31 Minuten schrieb DerCoole:

ich habe bis jetzt keinen Cent bekommen und Zahlungsbereitschaft scheint auch nicht da zu sein.

Hast du das erfragt? Wurde es dir gesagt? Oder ist das nur so ein Gefühl?

Egal wie, am Besten fährst du mit der Methode die @bigvic genannt hat.
Und wenn es zu keiner Einigung kommt, dann hast du für die Zukunft gelernt nicht auf Basis mündlicher Zusagen zu arbeiten :) Juristisch wärst du zwar im Recht, aber weiß das mal nach ohne "Papertrail"

Geschrieben

Wurdest du denn bis jetzt offiziell (nachweisbar) für die DL beauftragt, oder war das eine "ganz sichere Zusage dass der Auftrag ganz bestimmt auch erteilt werden wird, du dir keine Sorgen machen musst...".

Wenn irgend möglich die bisher geleistete Arbeit VOR einer Übergabe bezahlen lassen und die Übergabe zum "normalen" Stundensatz anbieten und durchführen. Wenn man sich bei der Bezahlung der bisher geleisteten Stunden quer stellt den Stundensatz für die Übergabe entsprechend anpassen und alles schriftlich fixieren. Oder besser noch, einen für dich günstigen Festpreis für die Übergabe und entsprechende Bestätigung dass am XX.XX.XXXX die Übergabe erfolgreich abgeschlossen wurde. Sonst kommen immer wieder noch Anfragen "wie war XY nochmal?"... Oder du bearbeitest solche Anfragen dann noch nach Stundensatz XX€ weiter.

Geschrieben
vor 48 Minuten schrieb Polar:

Bisherigen Zeitaufwand mit XX Euro / h in Rechnung stellen. Dann bezahlen lassen. Erst dann die Agentur gegen XX Euro /h einweisen. 

kein schriftlicher Auftrag, keine Rechnung. Alte Regel ;)

vor 49 Minuten schrieb bigvic:

Professionell wäre zu fragen wie man die erbrachten  Leistungen zzgl Übergabe verrechnet gegen Vorkasse. Wenn man da keine Einigung erzielt, dann würde ich mich für die Zusammenarbeit bedanken und wie du sagst keine weiteren Leistungen erbringen. Höflich, aber bestimmt. Das wäre professionell. Nicht antworten ist unprofessionell. 

Genau so. Und dran denken, bei Geld hört die Freundschaft viel zu oft auf ;)

Das nennt man dann Lehrgeld und von der Summe könnte ich mir mittlerweile echt ein schickes Auto kaufen....

Geschrieben

Ach so, und ich würde auch nur das übergeben, wofür bezahlt wurde. Sprich alles was du jetzt in der Hoffnung auf den Auftrag schon geleistet hast, was aber nicht bezahlt wurde, wird nicht mit übergeben.

Logisch, es wurde ja auch weder beauftragt, noch bezahlt, es gehört dir ;).

Ggf musst du zwar alles löschen weil Interna vom DannDochNichtAuftraggeber enthalten sind, aber kostenlos übergeben, wie hier 

Zitat

"Person XYZ wird sich in Kürze bei dir melden, damit du ihm alles, was du bereits gemacht hast zur Verfügung stellst[...]"

gefordert? Ähm, nein?

 

Geschrieben

Der DochNichtAuftraggeber sollte am besten beschreiben, was genau übergeben werden soll. Gerne kann ihn die Agentur hierbei unterstützen. Und dann kannst du auf Basis der vorher abgeklärten Verrechnungsmodalitäten deiner bisher erbrachten Leistungen ein Angebot für die Übergabe machen. Mit Terminvorschlag deinerseits.

Geschrieben

Ich würde erstmal den Ball flach halten.

Erstell eine Rechnung für die geleistete Arbeit - sofort fällig. Der Kunde hat 30 Tage gesetzlich Zeit zu zahlen. Erst ab dann ist er im Verzug.

Die Rechnung am besten persönlich vorbeibringen und für die Zusammenarbeit bedanken - keine verbrannte Erde hinterlassen. Mach ihm aber klar dass du auf die Zahlung der Rechnung wartest und du gerne danach die Übergabe machst.

Ich vermute die Übergabe wird nicht allzu lange dauern, arbeitest ja noch nicht lange und auch nur nebenberuflich. Deshalb glaube ich ist es nicht sinnvoll auf Vorkasse zu pochen. Es werden wahrscheinlich eh nur ca 2-10% vom vorherigen Rechnungswert sein - deshalb Stress einzugehen (und ggf. einen Totalausfall) würde ich nicht riskieren.

Wenn die Übergabe erledigt ist, dann dafür noch eine Rechnung stellen. Bezahlt er dann nicht, ist der Verlust nicht so hoch.

 

 

Geschrieben

Fürs nächste Mal. (Auch ich habe auf die harte Tour lernen müssen.)

Nach der Anforderungsanalyse und der ersten kleinen Teilleistung das erste Geld kassieren. Gibt es da Schwierigkeiten ist der Verlust nicht so schlimm. So kann man aber einfach die Zahlungsmoral ausloten.

Und nimm es nicht persönlich. Es ist das Geschäftsleben. Und da gilt „Sometimes you eat the bear and sometimes the bear, well, he eats you.“.

Geschrieben
vor 21 Stunden schrieb 121233:

Erstell eine Rechnung für die geleistete Arbeit - sofort fällig. Der Kunde hat 30 Tage gesetzlich Zeit zu zahlen. Erst ab dann ist er im Verzug.

Das widerspricht sich. Entweder ist die Rechnung sofort fällig, also tritt der Zahlungsverzug früher als 30 Tage ein oder aber er bestimmt kein Zahlungsziel. Dann gilt die Zeit von 30 Tagen als Zahlungsfrist.

 

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