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Bin ich Typ IT ? Welche Ausbildung könnt ihr mir empfehlen ? Was sind gute Anlaufstellen, bei denen man viel lernt ?


Walden Schmith

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Moin zusammen, 

Viele Fragen. Viel Text. Für Personen die komplette Lebensgeschichten nicht interessieren  können hier abschalten. Fand’s aber persönlich wichtig zu erwähnen.

Erstmal ein klein wenig zu meiner Person: Vor 3 Jahren habe ich mir meine  allgemeine Hochschulreife abgeholt. Ich hatte schulisch nie Probleme gehabt. Unter dem Motto wenig gemacht, viel vollbracht. Nachdem Abi habe ich 1 Jahr in dem Gastronomie - Startup meines Bruders gearbeitet und sammelt viele Erfahrungen auf Business Ebene. Ich konnte mir viel auf die Seite legen und konnte meinen Traum vom Auslandsstudium in Realität umsetzen. Als Erster aus einer Migranten Familie zu studieren und dann direkt im Ausland war echt aufregend. Nun begann ich dann 2020 das Studium in International Business in den Niederlanden. Lief auch alles ganz gut, fand’s interessant und ich konnte viel mitnehmen. Weil ich aber das Pech hatte in Corona-Zeiten anzufangen kamen viele Probleme auf mich zu. Das Ende vom Lied waren: Finanzielle Probleme, erst keine Nebenjobs und dann musste ich zuviel arbeiten, schlechter werdende Studienergebnisse, falscher Fokus, persönliche Probleme, familiäre Probleme …

Dann bin ich förmlich übergelaufen, brach das Studium ab und kam zurück in die Heimat. Da wahr ich erstmal Monate weg von allem. Schließlich fing ich dann an mich umzuorientieren weil :  a. Unis/Hochschulen hätten kaum was angerechnet und durch zu hohe Semestereinstufung wäre ein Studium kaum möglich zu schaffen (Profs und Dekane haben das nach persönlichen Gesprächen gesagt) b. Mein technisches Interesse sehr gewachsen ist.
Ich wahr hin und her gerissen zwischen Winfo und Wing. Bin dann doch erst bei Wing gelandet weil ich dazu mehr Erfahrungen im Umfeld hatte und ich auch danach gesucht hatte in der Nähe der Heimat zu bleiben. Gepackt hat mich das Studium nicht wirklich und das Uni System (im Vergleich zur Hochschule aus den Niederlanden, also Uni <<Hochschule) hat mir einfach gar nicht getaugt, mag es echt etwas verschulter und praktischer. Nun hab ich zwar auch eine Werkstudenten - Job , aber in dem Studium möchte ich echt nicht bleiben und sehe mich nun in einer Ausbildung.
 

In dem Werkstudenten Job komme ich aber sehr oft mit der IT in Kontakt. Es müssen Automationen aus Datenbanken  implementiert werden, User Interfaces neu gestaltet werden und benutze Programme sollen verbessert werden (Diese Aufgaben leite ich meist nur weiter bzw. mache soweit ich was selber schaffe). Als ich jünger wahr hatte ich starkes Interesse an Betriebssystemen, welche Unterschiede es gibt , welche erweiterten Möglichkeiten es gibt, Zusatzprogramme und Drittsoftware (z.B Jailbreak). Auch interessieren mich im allgemeinen die Betriebsysteme und Apps von allen Systemen (Android, IOS, MacOS , Windows, Linux). Sowas wie Userexperience und auch Optimierung von Abläufen (z.B bei der Arbeit als Werkstudent) interessieren mich stark. Ich sehe da einfach eine echte Faszination dahinter wenn man dabei hilft sowas zu Optimieren oder gar erst zu entwickeln. Aber glaube trotzdem, dass ich da sehr an der Oberfläche kratze. Habe mir nun vorgenommen mal so Einsteigerkurse in dieser Richtung online zu machen und zu gucken wie dort meine Fähigkeiten sind (und welchen Spaß ich daran habe). Ich muss aber zugeben, dass das Thema mich nun in letzten paar Wochen schon etwas gepackt hat.

 

Ist der Fachinformatiker in Richtung Anwendungsentwicklung dann der Weg für so eine Richtung ? Was begeistert euch erfahrene Informatiker so sehr daran ?  Was erfüllt euch in eurem  Beruf ? Was sollte für euch der Stereotyp Informatiker mitbringen ? 
Sind Informatiker echt so geplagt von langen Arbeitszeiten, ist  das die bittere Realität der Arbeitswelt  oder stimmt der Mythos der 35 Stunden Woche, mit Homeoffice bei angemessenem Gehalt ?
Notiz dazu ->  Ich bin immer jemand gewesen der viel Ausgleich braucht und ich mich schlecht nur einer Sache widme. Meine anderen Interessen liegen bei sehr viel Sport (Basketball und Gym) , Kunst (Kultur im allg.) und seit 8 Jahren Musikproduktion. Es kommt mir oft vor, das Informatiker oft als die dargestellt werden , mit nur dem Thema im Sinn.

Auch bin ich  ein sehr ambitionierter Charakter da stellen sich die Fragen:

Welche Anlaufstellen bieten hervorragende Ausbildungen ? Wie sieht es mit Weiterbildungsmöglichkeiten ohne Studium aus (Sprich: kriegt man gute Stellen für IT Specialist & Operative Professional) ? Kann man sich gut selbständig machen, gibt es Erfahrungsberichte ? Kriegt man auch mit einer Ausbildung + ggf Weiterbildung gute Jobs im Ausland ? 
 

Ich hoffe das war hier nicht Zuviel des Guten und danke jedem für durchlesen. 
 

Bin über jede Antwort dankbar und wünsch euch einen fantastischen Tag.
 

 

Bearbeitet von Walden Schmith
Work Life Balance
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vor 8 Stunden schrieb Walden Schmith:

Sind Informatiker echt so geplagt von langen Arbeitszeiten, ist  das die bittere Realität der Arbeitswelt  oder stimmt der Mythos der 35 Stunden Woche, mit Homeoffice bei angemessenem Gehalt ?

... das kommt eher auf Dich und Deine Einstellung an. Es ist mit Sicherheit ein gefragter Job, in dem mit zunehmendem Gehalt auch mehr als Dienst nach Vorschrift erwartet wird. Angemessen ist relativ

Ich lese sehr sehr viel .... aber ich habe nicht rausgelesen dass IT wirklich was für Dich ist. Ein AE entwickelt und hat mit dem Betriebssystem eher wenig zu tun.

vor 8 Stunden schrieb Walden Schmith:

Optimierung von Abläufen

klingt nach Ausbildung Fachinformatiker für digitales Prozessmanagement.

Das scheint auch am ehesten zu dem zu passen was Du hier schreibst.

vor 8 Stunden schrieb Walden Schmith:

Kann man sich gut selbständig machen

:D in Deutschland aktuell ? Klar, wenn du genug Eigenkapital hast um unabhängig von einer Bank zu sein ( was praktisch nicht geht wenn Du auch nur einen Cent Dispo haben möchtest ) und Dich verkaufen kannst in einem eher gesättigtem Markt grosser Haie ?

 

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vor 8 Stunden schrieb Walden Schmith:

Sind Informatiker echt so geplagt von langen Arbeitszeiten, ist  das die bittere Realität der Arbeitswelt  oder stimmt der Mythos der 35 Stunden Woche, mit Homeoffice bei angemessenem Gehalt ?

Ich denke @Bitschnipserund ich können den Mythos bestätigen ;)

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Puh, da sind wirklich viele Fragen in deinem Text ;)

Ich versuche mal meine Gedanken dazu ein wenig zu sortieren, aber ich denke nicht alles was ich schreibe wird dir gefallen.

Du hast zwei mal ein Studium angefangen, einmal International Business und beim zweiten Mal fiel deine Wahl ebenfalls auf ein wirtschaftlastiges Fach, wobei deine Alternative ebenfalls ein wirtschaftlastiges Fach gewesen wäre. Klingt jetzt für mich nicht danach als ob IT / Informatik erste Wahl für dich wäre. Privat mal ein Smartphone jailbreaken oder ein Betriebssystem zu installieren ist was Anderes als das beruflich zu machen. 

Ich sag das so "böse", weil das ein Job ist den du eventuell für den Rest deines Lebens wirst machen müssen. Wenn dich das Thema eigentlich nicht interessiert und du nur den bequemen 35 Stunden Home Office Job suchst, gibt es da bestimmt auch was im Bereich Wirtschaftswissenschaften. Ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen jahrelang einen Job auszuüben, bei dem mich die Thematik eigentlich gar nicht reizt.

Den Typ Informatiker gibt es im Grunde nicht (außer vielleicht in Memes). Aber ein Interesse am Thema sollte da sein. Das Problem ist nämlich, dass sich "IT" im Grunde immer weiter entwickelt. Man kommt gar nicht umhin sich für die Thematik zu interessieren, sonst findet man die ständige Notwendigkeit zur Weiterbildung nämlich irgendwann nur noch ätzend. Und wenn du, wie du sagst, der ambitionierte Typ bist, dann wird dich das nerven.

Für die Ausbildung brauchst du keinerlei Vorkenntnisse. Wenn dich die Erstellung / Modifikation / Weiterentwicklung von Software reizt, ist Anwendungsentwicklung keine schlechte Wahl. Die Zukunftsperspektiven sind gut. Mit entsprechenden Weiterbildungen und Engagement kann man sich irgendwann auch in Richtung Führungsposition orientieren. Dafür gibt es hier im Forum diverse lebende Beispiele.

Trotz der ständigen Notwendigkeit zur Weiterbildung ist das Klischee vom überarbeiteten Informatiker, der für sein Thema brennt genau so ein dummes Vorurteil, wie das über den Wirtschaftshansel der in seine Aktentasche verliebt ist. Die Leute die den Job machen sind so vielfältig wie das Berufsfeld selbst. Den Meisten dürfte aber gemein sein, dass sie sich für die Thematik interessieren. Nicht ausschließlich und sicher nicht den ganzen Tag, aber grundsätzliches Interesse an der Thematik muss halt da sein.

Wenn dich das Thema reizt, go for it. Wenn du in die IT willst, weil es gerade ein gehyptes Berufsfeld ist bei dem man gut verdienen kann, dann lass es. Du wirst auf Dauer unglücklich.

 

 

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Jeder der nur in die IT geht, weil er davon gehört hat, dass sei was sicheres, wird enttäuscht.
Zur IT kommt man wie der Geiger ins Orchester, wenn man wirklich will !

Bei jeder Anfrage in dem Wortlaut: " Wie kann ich den Einstieg zu einem sicheren Erfolg machen?, Wie kriege ich bestimmt die guten Stellen?" kann ich nur abraten.

Alle, die hier schreiben, dass man ohne Voraussetzungen in den Beruf einsteigan kann, sind nicht ehrlich.
Die sind alle aus Überzeugung in der IT und übersehen deshalb, dass der leichte Einstieg durch Interesse und Forscherdrang leicht war.

Für IT braucht es eine Begabung, eine innere Haltung und Interesse.
Die müssen da sein und nicht erst in einer Ausbildung geweckt werden.

Wenn du aber sagen kannst: "Da interessiert mich etwas so brennend, dass ich dafür viel Zeit und Mühe investieren will", dann kann man schonmal starten.
 

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Du stellst sehr viele unterschiedliche Fragen in einem Post aber ich versuche sie mal zu beantworten (aus meiner Erfahrung heraus):

Ja, es gibt so einige Informatiker die Hobby und Beruf verbinden und dementsprechend nur ein einziges Thema kennen aber es gibt durchaus auch Exemplare, die sich privat mit ganz anderen Dingen beschäftigen und weniger mit Informatik zu tun haben. Wer es von beiden weiter bringt (karrieretechnisch) kann dir niemand beantworten, da nicht nur fachliche Expertise eine Rolle spielt, sondern auch Verhandlungsgeschick, Geschlecht, usw. usf.

Braucht man ein Studium um viel Geld zu verdienen? In der IT? Nö! 
Studium in der IT lohnt sich nur in wenigen Konstellationen (Öffentlicher Dienst z. B.). Dort willst du aber generell nicht landen, wenn dir die Knete wichtig ist.

Wie ist die Arbeitsbelastung in dem Feld? Das reicht von 80Std Crunchtime-Jobs bis zu 20-30Std/Woche Beine hochlegen (meine Stelle z. B. :) :D ). Wobei das jeweils das Extrem ist und die meisten Stellen sich irgendwo in der Mitte befinden, also 38-40Std/Woche, 30T Urlaub und ein Gehalt irgendwo zwischen 2,5k und 4,5k brutto/Monat.

Begehe einfach nur nicht den Fehler, dir ein Extrem anzuschauen und von diesem Einzelfall auf die Allgemeinheit zu schließen. Ja, es gibt Informatiker mit 100k+/Jahr oder 80T Urlaub/Jahr aber das sind wie gesagt Einzelfälle. Generell verdient man in der Informatik aber nicht schlecht bzw. nur dann, wenn man sich unter Wert verkauft und sich chronisch weigert sich weiterzubilden. 

Der Arbeitsmarkt ist aktuell mehr als golden, wie das in 10 Jahren aussieht kann dir niemand sagen aber auch mittelfristig sollte in dem Bereich einiges zu holen sein.

 

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Ich bin zwar noch kein ausgebildeter FIAE, denke aber, dass ich aufgrund meiner langjährigen Programmiererfahrung durchaus meinen Senf dazu beisteuern darf. Prinzipiell muss ich erst einmal sagen, dass die Inhalte einer Ausbildung/Umschulung zum Fachinformatiker schon weit über Ich finde Computer spannend hinausgehen. Ich finde Physik interessant, will deshalb aber nicht direkt Physiker werden. Ich kann nur für mich selbst sprechen. Ich habe mich für diesen Weg entschieden, weil es echte Begeisterung ist und ich jeden Tag IT-Sachen lernen wollte. Dieser Punkt ist auch gleichzeitig das Hauptkriterium dafür, ob du als Anwendungsentwickler überhaupt geeignet bist. Es genügt eben nicht, ein bisschen Java-Syntax zu lernen. Verständnis von Algorithmen allgemein, Planung und Konzeption einzelner Softwarekomponenten und Bereitschaft und Freude an der selbstständigen Weiterbildung sind Grundvoraussetzungen. Stirbt eine Technologie aus, dann wird von einem AE erwartet, dass er sich Kenntnisse zu einer neuen Technologie aneignet. Ich würde mir also zunächst einmal Gedanken machen, ob die IT (nicht aus finanziellen Gründen) etwas für mich ist und wenn ja, ob es wirklich der Fachinformatiker sein soll. Falls ja, dann würde ich mir die Zeit nehmen und über die Fachrichtungen nachdenken.

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Ich meine die schon vorhandene Fähigkeit Strukturen in Problemen zu erkennen.
Konkret Algorithmen selbständig aus ähnlichen Problemlösungen ableiten können.

Eine bestimmte Haltung zu Schwierigkeiten. Nicht nach nur oberflächliche 'Hotfixes' suchen, sondern echte Auseinandersetzung mit Ursachen und Abhilfe.

Interesse an dauerhafter Fortbildung.

Ich meine das Gegenteil von:
"Das hatten wir noch nicht. Damit muss ich mich nicht auseinandersetzen"
"Der Kunde sieht den Quellcode doch nicht. Hauptsache, dass es jetzt geht"
"Das is aber neu. Ich wurde für Version -1 ausgebildet"

Im Zusammenhang dieses Threads wollte ich anmerken, dass die Berufswahl hier besonders sorgfältig sein sollte.
Ich möchte Aussagen widersprechen, dass jeder Fachinformatiker ohne Voraussetzungen werden kann.
Das man alles in der Ausbildung vermittelt bekommt.

 

Bearbeitet von elgorgo
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Hm - zu den IT-Themen hast Du ja jetzt eine Menge Input bekommen. Ich frage aber auch mal bewusst anders herum. Gäbe es neben der IT denn auch andere Themen, die Dich interessieren ?

Wenn man sich zu stark auf ein Thema fokosiert, besteht nämlich die Gefahr, dass man andere Möglichkeiten völlig außer acht lässt.

Die Facetten in der IT sind bestimmt interessant - keine Frage - aber ich würde die Rückfrage in diese Richtung doch gerne auch mal anschneiden.

Zu dem Them Selbständigkeit kann ich sagen, hänge meine Selbständigkeit zum Ende des Jahres an den Nagel und überlasse das Feld gerne anderen. War eine Entscheidung ,die mir nach über 16 Jahren nicht leicht gefallen ist, aber dennoch kam. Geldmangel war nicht der Gund. Wenn Selbständigkeit das Thema werden sollte, auf jeden Fall nur mit einem vernünftigen Business Plan (auch mit Eigenkapital). Tja, man kann mit wenig- als auch mit viel Kapital trotzdem auf die Nase fallen. Es gibt eine Menge Stolpersteine, aber das ist sicher ein anderes Thema.

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vor 59 Minuten schrieb elgorgo:

Ich möchte Aussagen widersprechen, dass jeder Fachinformatiker ohne Voraussetzungen werden kann.
Das man alles in der Ausbildung vermittelt bekommt.

Falls du dich damit auf mein Posting beziehen solltest: Meine Aussage war, dass du für die Ausbildung "keinerlei Vorkenntnisse" benötigst. Damit habe ich gemeint, dass ich z.B. nicht Programmieren können muss um eine Ausbildung zum FIAE zu beginnen.

Du vermischt hier im Kern zwei Aussagen. Zum Einen, dass man keinerlei Vorkenntnisse benötigt und zum Anderen, dass man keinerlei Voraussetzungen erfüllen muss. Natürlich muss man für eine Ausbildung Voraussetzungen erfüllen. Das fängt z.B. schon bei der Bereitschaft zu Lernen an und erstreckt sich über Themen wie Interesse an der gelehrten Materie und dem notwendigen Engagement für den Beruf. Ich bin trotzdem der Meinung, dass eine Ausbildung prinzipiell alles vermitteln sollte, was ich für die Ausübung des Berufes wissen muss. Sonst ist es keine gute Ausbildung.

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Ich denke auch nicht, dass man groß Vorkenntnisse braucht oder immer ein "Techie" gewesen sein muss.

Ich selbst habe meine Ausbildung auch eher aus einer Laune heraus begonnen und bin durch Zufall dann beim FIAE gelandet. Ich war gut in Schulinformatik und Mathematik und hab in meiner Jugend viel vorm PC gedaddelt, aber das war es auch schon. Programmiert? Linux installiert? Mit einem Raspi rumgespielt? Habe ich alles nicht gemacht, mein größter technischer Erfolg vor der Ausbildung war ein paar versteckte Configdateien in Minecraft abzuändern :D

Trotzdem hatte ich immer Spaß an Logikrätseln. Als ich dann in einem Vorstellungsgespräch vor die Wahl FISI oder FIAE gestellt wurde (hatte mich auf Beides beworben) habe ich Letzteres genommen, einfach weil es sehr viel interessanter klang. Ich hab die Stelle dann auch bekommen und hab es bis heute nicht bereut! Vorkenntnisse hatte ich keine, ich habe alles von Grund auf gelernt. Wenn man einen guten Ausbilder hat kann man das alles lernen.

Insofern: Lass dich nicht entmutigen, schau dir das Berufsbild genauer an und wenn sich das spaßig anhört, dann bewirb dich! Du hast auf jeden Fall 100x mehr Vorerfahrung als ich und wenn du dir das vorstellen kannst, du gerne logische Probleme löst und gerne Sachen optimierst und automatisiert könnte das genau dein Ding sein.

Nun noch ein paar Worte zu was einen (guten) Informatiker ausmacht: Vorneweg, den stereotypen Informatiker gibt es nicht, es gibt aber einige Attribute die alle sehr guten Entwickler, die ich die Ehre hatte kennen zu lernen, gemeinsam hatten. Sie waren alle gute Knobler, konnten sich tief in ein Problem reinfuchsen und dieses aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Wenn nötig auch über Tage oder Wochen, was natürlich eine gewisse Frusttoleranz voraussetzt. Zudem hat sich keiner von denen mit einem "Weil eben" oder einem "Haben wir schon immer so gemacht" zufrieden gegeben, ständig wurden Sachen hinterfragt.

Hinterfragt wurde nicht nur um ggf. die Dinge besser zu machen, oft einfach auch nur aus Neugierde oder für das eigene Verständnis. Das "Warum" und das "Weshalb" war mindestens genauso wichtig wie das "Wie". Diese Neugierde resultierte dann auch darin, dass sie sich immer selbstständig(!) Neues beigebracht und ihren Horizont erweitert haben, einfach um ihr Verständnis zu vertiefen. Das musst du aber nicht nach der Arbeit machen, viele haben das auch nur während der Arbeitszeit gemacht, ein "Kann ich nicht, hatte ich keine Schulung zu, mach ich nicht" gab es aber nie. Die Handlungsdevise lautet: "Ich kann zwar noch nicht alles, aber ich kann alles lernen.".

Der wichtigste Teil ist jedoch eine gesunde Selbstreflexion, man muss für konstruktive Kritik offen sein und im Team arbeiten können. Dazu gehört auch sich und seine Lösungen stets zu hinterfragen, wer sich darauf versteift, dass er die beste Lösung für ein Problem hat und sich nicht auf eine fachliche Diskussion einlässt ist hier falsch.

Die Quintessenz des Berufs des Softwareentwicklers (ich habe mit den anderen Sparten der IT nicht so viel zu tun) ist Probleme mit Code zu lösen - im Team.

Bearbeitet von 0x00
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vor 14 Minuten schrieb 0x00:

Vorkenntnisse hatte ich keine

beisst sich mit

 

vor 15 Minuten schrieb 0x00:

gut in Schulinformatik und Mathematik und hab in meiner Jugend viel vorm PC gedaddelt [...] versteckte Configdateien in Minecraft abzuändern. [...] Trotzdem hatte ich immer Spaß an Logikrätseln.

Hinterfragt wurde nicht nur um ggf. die Dinge besser zu machen, oft einfach auch nur aus Neugierde oder für das eigene Verständnis. Das "Warum" und das "Weshalb" war mindestens genauso wichtig wie das "Wie".

Das alles sind Indikatoren, dass die RIchtung nicht ganz die Falsche ist. Das sind auch alles Grundlagen, die dir einen Vorsprung gegenüber Chantal verschaffen, die ihre Freizeit mit Musically und Makeuptutorials zubringt und PCs irgendwie auch langweilig findet. Das SIND alles Vorkenntnisse! Und dazu im unteren Absatz noch die richtige Einstellung zum Thema.

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Wieso musst du immer Recht haben? :D

Lass mich meine Aussage bitte revidieren: Ich hatte schon Vorkenntnisse, nur weniger als oftmals dargestellt. Klar sollte man wissen wie ein PC angeht. Man sollte auch in der Lage sein einen Internetbrowser zu bedienen oder eigenständig ein Programm zu installieren und vielleicht auch Schritten in einer README zu folgen. Bei mir im Freundeskreis waren das Fertigkeiten die jeder hatte, vielleicht bin ich da aber auch in einer Bubble groß geworden.

Genauso sollte aber ein Bäcker schonmal einen Ofen bedient haben und ein Zweiradmechaniker sollte auch Zweirad fahren können. Alles was darüber hinausgeht ist meiner Meinung nach nicht notwendig: Ein Bäcker muss noch nicht wissen wie man Brot backt, ein Zweiradmechaniker muss noch nicht wissen wie man eine Bremse entlüftet und ein Fachinformatiker muss noch nicht programmiert haben oder X Linux Distributionen verwendet haben. Und gerade die letzten zwei Punkte werden meiner persönlichen Wahrnehmung nach erschreckend oft genannt wenn es um die berufliche Eignung geht, dabei finde ich diese absolut irrelevant.

Natürlich, viele die diesen Beruf erlernen sind nunmal "Techies" und haben all das und noch viel mehr in ihrer Jugend gemacht, das ist aber keine Voraussetzung. Man kann trotzdem geeignet sein, das ist was ich sagen wollte. Ich finde das Mindset viel wichtiger als irgendwelche Vorerfahrungen, auch weil man es schwerer ändern kann.

 

vor 1 Stunde schrieb Bitschnipser:

Und dazu im unteren Absatz noch die richtige Einstellung zum Thema.

Kurz noch was zu meiner Einstellung: Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, wann diese Einstellung bei mir kam, aber die war definitiv noch nicht bei Ausbildungsbeginn oder sogar bei Ausbildungsende da. Auch das ist etwas was man lernen kann (wenn auch schwerer als viele Hard Skills), man sollte sich aber fragen, ob das etwas ist was man auch lernen will.

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